Der Nächste bitte... (Doping-Thread Teil II)

derMoralapostel

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https://www.sueddeutsche.de/sport/christian-coleman-doping-leichtathletik-1.4939223
Alte Gewohnheiten durch neue zu ersetzen, ist eine knifflige Angelegenheit. Christian Coleman hatte sich das Beste vorgenommen, als er Ende September im Khalifa-Stadion von Doha saß, schließlich hätten den frisch gekürten 100-Meter-Weltmeister vorab verpasste Dopingtests beinahe die WM-Teilnahme gekostet.
...
Die unabhängige Integritätskommission Aiu des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics suspendierte den 24-Jährigen am Mittwoch vorläufig, die Gründe dafür legte der Amerikaner vorab selber auf seinem Twitter-Kanal dar: Die Aiu hatte einen neuen verpassten Test am 9. Dezember 2019 protokolliert, addiert mit den bereits zur WM bekannten Verfehlungen vom 16. Januar und 26. April desselben Jahres würde das eine Doping-Sperre von bis zu zwei Jahren nach sich ziehen. Olympia in Tokio würde dann ohne den amtierenden Weltmeister vonstatten gehen. Vorausgesetzt, dass nicht einer der Tests wieder in einem juristischen Schlupfloch verschwindet.

Vier Mal ist der Nachfolger des Spaßsprinters Usain Bolt nun schon mit den Anti-Doping-Richtlinien in Konflikt gekommen und liegt damit mit der 400-Meter-Weltmeisterin Salwa Eid Naser gleichauf: Die 22-Jährige wurde Anfang Juni ebenfalls suspendiert, verblüffte danach aber vor allem mit einem eigens geposteten Video. "Ich habe lediglich drei Dopingtests verpasst, das ist doch normal und kann jedem passieren", sagte die für Bahrain startende Athletin.
 

gary

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Über das von der Kandidatur bis zum sportlichen Abschneiden erfolgreiche britische Olympiaprogramm 2012 gab es ja schon oft genug Ansätze, die von investigativen Journalisten und bestenfalls staatlichen Ermittlern mit gleicher Akribie weiterverfolgt werden könnten, wie bei anderen.
Was bislang nie ernsthaft der Fall war.

Jetzt gibt es immerhin mal wieder ein paar Berichte. Es gab ja eine ganze Reihe auch britischer Superstars, welche bei Olympia 2012 geradezu übermenschliches leisten. Mo Farah, Sir Bradley Wiggins als Beispiele. Aber unter anderem auch Andy Murray mit seinem damals außergewöhnlichen Turnier könnte noch genauer recherchiert werden….


Vor den Olympischen Spielen 2012 in London soll der britische Dachverband UK Sport fast hundert Athleten mit einer Wunderdroge versorgt haben - finanziert von Steuergeldern und unter strengster Geheimhaltung.
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Auf der Basis von Dokumenten des Verteidigungsministeriums berichtet die Mail über ein Geheimprojekt des nationalen Spitzensportverbandes UK Sport, das Hunderttausende Pfund an Steuergeldern verschlang und das Ziel hatte, die über viele Dekaden nur als Mitläufer belächelten Athleten endlich in der Weltspitze zu etablieren. Make Britain great again?
Der Vorgang belegt erneut die diabolische Entschlossenheit auch im Westen, in jede Dunkelzone des Körpertunings vorzudringen, die medizinisch-pharmazeutisch nicht klar erfasst ist. Die Bereitschaft, ohne Rücksicht auf die Gesundheit an etwas herumzutüfteln, das Insider auch in diesem Fall als "Wunderdroge" umschreiben. Für London 2012 hieß die patriotische Wunderdroge: DeltaG. Ein energiesteigernder Drink mit Keton-Estern, der sich damals in der ersten Testphase am Menschen befand.

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Im Kern betroffen waren Radsport, Hockey, Segeln, Leichtathletik, Schwimmen, Moderner Fünfkampf. Dort hatten die Briten große Medaillenhoffnungen, und insbesondere in Radsport, Leichtathletik und Schwimmen entscheiden ein bis zwei Prozent künstlich erzeugte Mehrleistungen, wie für DeltaG errechnet, in einer dichten Weltspitze über Medaille oder Hinterherhecheln.

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Damals schlug die Geburtsstunde des UK Sport. Er wurde 1997 gegründet und ein massives Aufforstungsprogramm im Leistungsbereich angeschoben; parallel wurde London als Olympia-Kandidat aufgebaut. In einer veritablen Wahl-Schlammschlacht, mit den branchentypischen Stimmkauf-Affären und sinistren Lock-Angeboten für Olympiateilnehmer, holten die Briten den Zuschlag bei der IOC-Session 2005 in Singapur. Da waren ihre Sportler schon auf dem Weg an die Weltspitze. Vierter im Medaillenspiegel der Peking-Spiele 2008, Dritter bei den Heim-Spielen in London und in Rio 2016 sogar Zweiter - geschlagen nur noch von den USA.
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Britische Olympioniken schluckten geheimnisvollen Drink
 

derMoralapostel

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https://www.faz.net/aktuell/sport/s...-und-fussball-wm-ausgeschlossen-17107253.html
Russland wird von den Olympischen Spielen 2021 in Tokio und den Winterspielen 2022 in Peking ausgeschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof halbierte am Donnerstag in seinem Urteil zum Berufungsverfahren zwar die von der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada verhängte Vier-Jahres-Sperre. Da die Strafe aber erst mit der Urteilsverkündung in Kraft tritt, darf keine russische Mannschaft bei den nächsten beiden Olympischen Spielen und wohl auch nicht bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Qatar teilnehmen.

Unbelastete Sportler des Landes können in diesem Zeitraum bei Großereignissen aber als neutrale Athleten antreten. Dafür müssen sie gewisse Anti-Doping-Bedingungen erfüllen. Die russische Hymne darf nicht gespielt oder gesungen werden, die russische Fahne nicht auf Teamkleidung getragen oder gehisst werden.
 

Werderforever

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Über das von der Kandidatur bis zum sportlichen Abschneiden erfolgreiche britische Olympiaprogramm 2012 gab es ja schon oft genug Ansätze, die von investigativen Journalisten und bestenfalls staatlichen Ermittlern mit gleicher Akribie weiterverfolgt werden könnten, wie bei anderen.
Was bislang nie ernsthaft der Fall war.

Jetzt gibt es immerhin mal wieder ein paar Berichte. Es gab ja eine ganze Reihe auch britischer Superstars, welche bei Olympia 2012 geradezu übermenschliches leisten. Mo Farah, Sir Bradley Wiggins als Beispiele. Aber unter anderem auch Andy Murray mit seinem damals außergewöhnlichen Turnier könnte noch genauer recherchiert werden….

Einzelne Leistungen als Indiziz für mögliches Doping heranzuziehen, finde ich immer problematisch. Und zwar deshalb, weil es genauso Athleten in der "Mittelklasse" gibt oder weiter darunter die dopen. Und was du hier z.B. zu Murray sagst ist extrem subjektiv. Was genau soll an seiner Leistung "übermenschlich" gewesen sein???. Er war 2012 ein Weltklassespieler, hat sein HF gewonnen und dann einen körperlich klar unterlegenen federer klar beherrscht, weil dieser am Tag zuvoreine halbe Ewigkeit in seinem Halbfinale auf dem Platz stand. Ganz im gegensatz zu Murray, der in zwei Sätzen durchkam.
 

derMoralapostel

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Versehentlich/unfreiwillig das zerkleinerte Medikament des Babys aufgenommen kommt in die Liste mit Zahnpasta, Medikamente des Hundes, im Wohnwagen explodiertem Asthmaspray und Koks auf den Lippen der Prosituierten
Zum Jahresende noch eine Hammer-Meldung: die Sperre von Sun Yang wird wegen Befangenheit des Vorsitzenden CAS-Richters aufgehoben und muss neu verhandelt werden. Je nach dem wie lange das dauert könnte Sun Yang dann doch bei den Spielen in Tokio am Start stehen (so sie denn stattfinden).
Sperre gegen Schwimmer Sun Yang aufgehoben
Neues Urteil: 4 Jahre und 3 Monate Sperre für Sun Yang
 

Werderforever

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das ist tatsächlich hochgradig problematisch für den Anti-Dopingkampf und die bei einem positiven Test übliche Beweislastumkehr wäre so endgültig nicht mehr tragbar.
Damit dürfte das Anti-Doping-System in seiner jetzigen Form Geschichte sein. Bisher haben zivile Gerichte ja oft beide Augen zugedrückt, was die massiven Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte angeht. Man denke daran, dass schon 16-jährigen verpflichtend aus nächster Näge beim Pissen zugeguckt wird. Oder die absurden Meldeauflagen, dass die Sportler drei Monate im Voraus angeben müssen, wann sie wo sind.Aber ohne die Beweislastumkehr würde das ganze System vermutlich nicht funktionieren.

Und manche Staaten kommen aufgrund der Erkenntnisse bestimmt auf Ideen...Wie steht z.B. aktuell die Wettwuote, dass ein chinesischer Skispringer Gold holt. Ich halte das für möglich :p
 

gary

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Björn Thurau (Sohn von Didi) wurde von der NADA für die Rekordzeit von 9,5 Jahren gesperrt.
Was nur noch statistische Bedeutung hat, da Thurau seine Karriere 2019 beendete.
Es geht um Vergehen zwischen 2010 und 2014, wo Thurau nicht nur konsumiert, sondern auch selber mit Dopingmitteln gedealt haben soll.
Was durch die "Operation Aderlass" aufgeflogen sein soll.
 

Odin_reloaded

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irgendwie verstehe ich immer weniger,worum es letztendlich noch geht.
Einerseits gibt es einen Aufschrei der Entrüstung,wenn der Schwimmsport beschliesst,rigoros zwischen Geschlechtern zu trennen und Transsexuellen und "Diversen" notfalls eine eigene Klasse zu stellen,wenn "Lia Thomas" und Co beschließen,statt erfolglose Schwimmer lieber erfolgreiche "Schwimmerinnen" zu sein,einem Messi wird zugejubelt,nachdem er mit Wachstumshormonen seine Optimalgröße erreichte und andererseits werden Sportler wie Therese Johaug oder Julia Jefimova, global geächtet,weil sie den falschen Labello auf die Lippen schmierten oder in den falschen Müsliriegel bissen.
Die Anti-Doping-Agenturen sind mittlerweile zu einem Moloch gewachsen,der jegliches Augenmaß verloren hat.
So beinhalten die Dopinglisten auch zahlreiche Stoffe,denen nicht mal irgendeine leistungssteigernde Wirkung nachgewiesen werden kann und die lediglich den Alltag der Athleten erschweren. und primär die Existenzberechtigung der WADA und ihrer Unterverbände untermauern sollen.
Zum Leistungssport zählt seit langem nicht nur "Talent" und "Trainingseifer",sondern eben auch "medizinische Betreuung",die mal ein "Höhentraining" oder "Präventivmedikamentierung" beinhaltet,um Blut-und Fettwerte zu optimieren.
Ich bin ein Verfechter einer strikten Trennung desjenigen,was erlaubt und was verboten ist und kann mit diesem pseudoliberalen "es gibt auch viele Grautöne" nichts anfangen.
Die Dopinglisten gehören ausgemistet und auf anabole Steriode,EPO und wenige andere gesundheitsgefährdende Mittel reduziert,was sowohl den Kosternfaktor für Tests enorm senken würde und für jeden Verband bezahlbar machen würde als auch das Leben der Athleten enorm vereinfachen würde.
Bis dahin verurteilt die Allgeneinheit brav Sportler für Pillepalle und jubelt man medizinischen Mutanten zu-ganz nach Gutdünken der Medien und Verbände.
 

Odin_reloaded

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der "woke" Hajo Seppelt und sein schizophrenes Weltbild!
Wenn Hajo Seppelt und die Sportschau ihre "Entdeckungen" und "Ermitlungsergebnisse" zur Primetine medial verkünden,erzittert die WADA vor Angst.
Wer von Seppelt angeprangert wird,dessen sportliche Zukunft ist düster....nur deutsche Athleten sind in der Hajo-Welt allesamt unschuldig-so will es auch der Gebührenzahler.

Zu klären ist, ob auch andere Möglichkeiten in Betracht kommen, wie der Stoff in den Körper der Athletin gelangt sein kann, als eine absichtliche Einnahme. Die Staatsanwaltschaft darf die überraschende Wendung getrost als heftige Rüge werten. "Die Staatsanwaltschaft hat keine Ermittlungstätigkeit angestellt, irgendeinen Beweis zu erbringen", sagt Schlittigs Berliner Anwalt Steffen Lask, "die Staatsanwaltschaft hat allein einen positiven Dopingbefund genommen."
Seit Neuestem sieht die Sportschau die Staatsanwaltschaft in der Verantwortung,Verdächtige "biochemisch" zu entlasten,was für ein bodenloser Schwachsinn.
Plötzlich lautet die Frage,wie sinnvoll und effektiv die Einnahme von anabolen Steroiden über die Haut wohl sei,um dadurch eine Unschuld der deutschen Gewichtheberin Schlittig zu beweisen.
Wie sinnvoll und effektiv das Doping durch Labellos oder Müsliriegel wie in den "Fällen" Johaug oder Jefimowa gewesen sein soll,stand nie zur Debatte. da war die Sportschau immer führend bei der medialen Hetze und der Forderung nach harten Strafen.
Auch daß die "Dopingmittel" damals eh nur bedingt "dopingtauglich" waren,war nie ein Thema...die Mittel standen auf der Dopingliste und somit waren die Sportlerinnen laut Seppelt und Sportschau maximal schuldig.
Sogar norwegische Nasenpflaster prangerte Seppelt seinerzeit als "Doping" an und die WADA drohte mit Verbot.
Nun aber reden wir über anabole Steroide,die gebräuchlichsten Dopingmittel unter Gewichthebern,noch dazu extrem gesundheitsschädlich und darum die "Mutter aller Dopingmittel" und plötzlich fährt die Sportschau mit Hajo Sepelt den umgekehrten Kurs und stellt alle bislang gängigen Laborwerte und Prüfungen in Frage.
Als Johann Mülegg seinerzeit behauptete,jemand hätte ihm das Dopingmittel über die Zahnpasta verabreicht, wurde sein Geisteszustand medial in Frage gestellt.
Ich habe auch noch nie von der WADA-Regel gehört,die "unabsichtliches Doping" straffrei machen würde....dann könnte man sich nämlich alle Dopingtests sparen.
Nun aber erwartet die Sportschau die "spektakuläre Wende". die aber eigentlich nur das neue deutsche Strafrecht betrifft,das erst seit 2015 existiert. Die Sportschau aber verkauft ihren Bericht so,als stünde ein "Unschuldsbeweis" ins Haus.
Anders als bei Claudia Pechstein, bei der nie irgendein Dopingmittel nachgewiesen wurde und die nur aufgrund "auffälliger Blutwerte" gesperrt wurde,reden wir hier über den Nachweis von anabolen Steroiden im Blut und daß Hajo Seppelt und Co nun eine derart billige Argumentation präsentieren,die ihren angeblichen "Null Toleranz-Kurs" ad absurdum führt, ist an Scheinheiligkeut kaum zu übertreffen.
 
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