Aimar
Frauensportbeauftragter
Von den letzten 8 Spielen nur eins gewonnen. In der Rückrunde das zweitschlechteste Team der Liga. Es kriselt beim VFL Wolfsburg. Das selbstgesteckte Ziel UEFA Cup ist weit weg. Von den Ansprüchen, die ein Herr Strunz bei Antritt nannte ganz zu schweigen.
Und jetzt kommt der Tabellenletzte Hansa Rostock in die VW Arena. Ein Sieg muss her. Ansonsten könnten die üblichen Mechanismen greifen.
Erik Gerets wirkt angeschlagen, nicht so souverän wie gewohnt. Der VfL-Trainer steht am Samstag (15.30 Uhr, VW-Arena) gegen Schlusslicht Rostock vor dem wichtigsten Spiel während seiner knapp elfmonatigen Amtszeit beim Wolfsburger Fußball-Bundesligisten.
Nach der Niederlagenserie von vier Spielen kehrt nur bei einem Sieg wieder etwas Ruhe ein. Doch an der derzeitigen Unruhe ist der Trainer nicht schuldlos. Er selbst hat einige unnötige Nebenkriegsschauplätze eröffnet.
Der Mannschaftsrat: Nach dem Rückzug von Stefan Schnoor und der Ernennung von Simon Jentzsch zum neuen Kapitän sollte dieses Gremium neu besetzt werden. Gestern gab es Gespräche. Die Ergebnisse "bleiben intern", erklärt Gerets. Warum ist das ein Geheimnis? Nach Informationen unserer Zeitung hat es bis gestern keine Neubesetzung gegeben.
Der Leistungscoach: Holger Fischer scheint allgegenwärtig. Der Mentaltrainer leitete auch gestern die Diskussion über den neuen Mannschaftsrat. Im Team ist die Meinung über Fischer durchaus geteilt. Einige Spieler können mit dem Mentaltrainer nichts anfangen.
Andres D’Alessandro: Den Sonderstatus, den der kleine Spielmacher bei Gerets genießt, sehen einige Mitspieler mit Argwohn. Vor dem Schalke-Spiel gab es ein unsägliches Hickhack um D’Alessandros Einsatzfähigkeit. Er ist nicht fit, hieß es. Warum wird er dann gegen Schalke eingewechselt?, wunderten sich nicht nur die Reservisten, die die ganze Woche über voll trainierten. Über D’Alessandros Leistungsfähigkeit durfte dessen persönlicher Fitnesstrainer entscheiden, der extra aus Argentinien eingeflogen wurde.
Gerets weiß, was am Samstag auf dem Spiel steht. Immerhin kann er wieder auf die zuletzt fehlenden Kevin Hofland, Martin Petrov und Stefan Schnoor zurückgreifen. Die VfL-Profis sind zuversichtlich, dass die Pleitenserie Samstag zu Ende geht: "Wir werden auf jeden Fall eine andere Tugend an den Tag legen, als das zuletzt gegen Schalke der Fall war", verspricht Simon Jentzsch.
Hatte man das nicht schon nach jeder Niederlage gesagt?