Stadt hilft nicht: Aus für den FC Eschborn
Eschborn. Jetzt ist es endgültig: Der FC Eschborn wird steht vor dem Aus. Das ist seit gestern Abend klar. Ein Treffen, bei dem die Verantwortlichen des Vereins den Vertretern der politischen Fraktionen der Stadt Eschborn detaillierte Auskunft zur finanziellen Situation gaben und Konzepte vorstellten, wie die Lage in den Griff zu bekommen sei und das erhoffte Darlehen zurückgezahlt werden könne, fand nicht das erhoffte Ende. Die Fraktionen konnten sich in ihren anschließenden internen Beratungen nicht darauf einigen, noch für diese Woche eine Dringlichkeits-Sitzung des Parlaments einzuberufen, um dem Verein doch noch ein Darlehen zu gewähren.
«Es ist zu Ende», sagte der Sportliche Leiter Jürgen Tschauder gestern um 22.46 Uhr. Gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Michael Kopp, Geschäftsführer Jupp Dietz, Wirtschaftsprüfer Otto Leistner und der Steuerberaterin Gabi Becker-Simon hatte er seit 19 Uhr den Politikern Rede und Antwort gestanden. Vergeblich. «Das ist eine ganz bittere Entscheidung für den Verein», bedauerte Tschauder und stellte klar: «Es gibt keine Chance mehr, den Verein zu retten. Die einzige Empfehlung, die man Michael Kopp jetzt geben kann, ist Insolvenz anzumelden.» Trainer Klaus Scheer war gestern selbst dabei, als die Politiker ihre Entscheidung verkündeten, nun müssten vor allem auch die Spieler informiert werden, erklärte Tschauder: «Sie waren so fair und haben entgegen vieler anderer Meldungen bis jetzt gewartet, wie sich die Sache entwickelt.»
Tief enttäuscht zeigte sich in einer ersten Stellungnahme auch Bürgermeister Wilhelm Speckhardt. «Das ist für mich die absolut falsche Entscheidung», sagte der Bürgermeister. Er erlebte nur die Abstimmung der CDU mit, die sich für die Unterstützung des Vereins ausgesprochen hatte. In der Besprechung der Fraktionsvorsitzenden stellte sich allerdings heraus, dass die anderen Parteien gegen ein Darlehen für den FC Eschborn waren. Vergeblich also auch Speckhardts Anstrengungen noch über die Weihnachtsfeiertage hinweg, in den Fraktionen Überzeugungsarbeit zu leisten in dem Bemühen, den Verein zu retten. Mehrere Wirtschaftsunternehmen hatten signalisiert, helfen zu wollen, «wenn die Stadt sich ebenfalls zeigt», erklärte der Bürgermeister.
Diese Hilfsbereitschaft wird nun nicht mehr in Anspruch genommen werden müssen. «Jetzt gehen die Lichter für den FC Eschborn aus», sagte Speckhardt. (kes)