Im heutigen kicker ist ein netter Artikel über den BVB bzw. FCB...
Lest selbst:
Vier goldene Sterne schmücken die Außenfassade des feinen Fachwerkgebäudes. Das BVB- Vereinshotel "Lennhof" (acht Einzelzimmer, 25 Doppel, vier Junior- Suiten) im Dortmunder Stadtteil Barop führt nun auch optisch den Nachweis, eine First-Class-Herberge zu sein. Klubchef Dr. Gerd Niebaum (56) und Team-Manager Stefan Reuter (37) gratulierten bei der Übergabe des Qualitätszertifikates am Dienstag.
Vier Sterne als Ausdruck fußballerischer Klasse und Kompetenz, vier Sterne als Beleg für sportliche Schaffenskraft und hohes Ansehen - das ist vorerst Geschichte in Dortmund, wo der schleichende Abstieg mit dem größten Erfolg der Neuzeit begann, mit dem Titel 2002. "In den letzten zwei Jahren hatten wir nicht mehr die Erfolge wie zuvor", gesteht Verteidiger Christian Wörns (32), "wir sind von dem einen oder anderen Verein überholt worden." Von Bremen, von Leverkusen, von Stuttgart und, wenn das Schlussranking 2004 nicht lügt, sogar von Bochum.
Mit dem FC Bayern München, der in dem Schwergewichtskampf Mitte der 90er Jahre schwere Treffer seines westfälischen Herausforderers schlucken musste und ein paar Runden verlor, verbinden Borussia Dortmund unabhängig vom saisonalen Stotterstart von Felix Magaths Edel-Ensemble nur noch nostalgische Erinnerungen; inzwischen verfolgen die beiden Klubs Entwicklungslinien von extremer Unterschiedlichkeit. Und daran, dass der einstige Revier-Riese zum Sorgenkind des deutschen Fußballs wurde mit Last-Minute-Lizenz und schwindsüchtigen Kassen, daran tragen, so paradox es auch klingen mag, in erster Linie die Bayern Schuld.
Schließlich waren sie es, die den Ehrgeiz Niebaums befeuerten. Den Ehrgeiz des ewigen Präsidenten, dessen Persönlichkeitsstruktur kein Mittelmaß verzeiht. Auf Augenhöhe mit dem Rekordmeister aus dem Süden der Republik wollte er seinen Klub sehen, das war sein visionärer Lebenstraum, in dem kaufmännische Vernunft keinen ausreichenden Platz hatte. In der rauschenden Glückseligkeit, die Niebaums Frontalangriff auf die Bayern zwischenzeitlich begleitete, ging unter, dass die Borussia mit gigantischer Verschuldung und Zitter-Liquidität für Maßlosigkeit bei Fabelgagen und Ablösesummen teuer bezahlte.
Angesichts des zu erwartenden Saison-Minus von 50 Millionen Euro wachsen die Verbindlichkeiten des Klubs heute im Schnitt um vier Millionen (!) Euro monatlich. Mit den 24 Millionen Euro, die die scheinbar unmittelbar bevorstehende Kapitalerhöhung bringen könnte, verschafft sich die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) offenbar eine Atempause. Um Käufer für die 9,75 Millionen neuen Aktien zu finden, wurde Manager Michael Meier, wie sogar in Fan-Foren berichtet wurde, zuletzt öfter in London gesehen. Dort und an anderen Börsenplätzen wird gerade ein Drittel des Vereins verscherbelt, für kleines Geld, für 2,38 Euro das Stück (Stand: Mittwoch 17 Uhr) oder weniger. In Kauf nimmt der Klub dafür, dass der eigene Anteil an der KGaA von knapp 30 auf 20 Prozent schrumpft.
Einfluss auf die großen Entscheidungen auf dem grünen Rasen hat der BVB schon eine ganze Weile nicht mehr. Schon zum zweiten Mal in Folge finden keine Champions-League-Festabende im Westfalenstadion mehr statt. "Ein drittes Jahr wäre nicht gut für den Verein", befürchtet Mittelfeldspieler Dede (26), "in dieser Saison muss etwas passieren."
Große Sprünge freilich lässt das Aufgebot nicht zu, das Trainer Bert van Marwijk befehligt. Den einen oder anderen Husarenstreich vielleicht, warum nicht schon gegen die Bayern, aber keinen Dauer- Aufenthalt in der Spitzengruppe der Liga. "Andere haben geklotzt, und wir mussten uns zurückhalten", seufzt Wörns, "da hat sich einiges verschoben". Freilich nicht für immer, wie er hofft, "was jetzt nicht ist, kann ja noch werden."
Thomas Hennecke
Lass das mal unkomentiert stehen...
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Vier goldene Sterne schmücken die Außenfassade des feinen Fachwerkgebäudes. Das BVB- Vereinshotel "Lennhof" (acht Einzelzimmer, 25 Doppel, vier Junior- Suiten) im Dortmunder Stadtteil Barop führt nun auch optisch den Nachweis, eine First-Class-Herberge zu sein. Klubchef Dr. Gerd Niebaum (56) und Team-Manager Stefan Reuter (37) gratulierten bei der Übergabe des Qualitätszertifikates am Dienstag.
Vier Sterne als Ausdruck fußballerischer Klasse und Kompetenz, vier Sterne als Beleg für sportliche Schaffenskraft und hohes Ansehen - das ist vorerst Geschichte in Dortmund, wo der schleichende Abstieg mit dem größten Erfolg der Neuzeit begann, mit dem Titel 2002. "In den letzten zwei Jahren hatten wir nicht mehr die Erfolge wie zuvor", gesteht Verteidiger Christian Wörns (32), "wir sind von dem einen oder anderen Verein überholt worden." Von Bremen, von Leverkusen, von Stuttgart und, wenn das Schlussranking 2004 nicht lügt, sogar von Bochum.
Mit dem FC Bayern München, der in dem Schwergewichtskampf Mitte der 90er Jahre schwere Treffer seines westfälischen Herausforderers schlucken musste und ein paar Runden verlor, verbinden Borussia Dortmund unabhängig vom saisonalen Stotterstart von Felix Magaths Edel-Ensemble nur noch nostalgische Erinnerungen; inzwischen verfolgen die beiden Klubs Entwicklungslinien von extremer Unterschiedlichkeit. Und daran, dass der einstige Revier-Riese zum Sorgenkind des deutschen Fußballs wurde mit Last-Minute-Lizenz und schwindsüchtigen Kassen, daran tragen, so paradox es auch klingen mag, in erster Linie die Bayern Schuld.
Schließlich waren sie es, die den Ehrgeiz Niebaums befeuerten. Den Ehrgeiz des ewigen Präsidenten, dessen Persönlichkeitsstruktur kein Mittelmaß verzeiht. Auf Augenhöhe mit dem Rekordmeister aus dem Süden der Republik wollte er seinen Klub sehen, das war sein visionärer Lebenstraum, in dem kaufmännische Vernunft keinen ausreichenden Platz hatte. In der rauschenden Glückseligkeit, die Niebaums Frontalangriff auf die Bayern zwischenzeitlich begleitete, ging unter, dass die Borussia mit gigantischer Verschuldung und Zitter-Liquidität für Maßlosigkeit bei Fabelgagen und Ablösesummen teuer bezahlte.
Angesichts des zu erwartenden Saison-Minus von 50 Millionen Euro wachsen die Verbindlichkeiten des Klubs heute im Schnitt um vier Millionen (!) Euro monatlich. Mit den 24 Millionen Euro, die die scheinbar unmittelbar bevorstehende Kapitalerhöhung bringen könnte, verschafft sich die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) offenbar eine Atempause. Um Käufer für die 9,75 Millionen neuen Aktien zu finden, wurde Manager Michael Meier, wie sogar in Fan-Foren berichtet wurde, zuletzt öfter in London gesehen. Dort und an anderen Börsenplätzen wird gerade ein Drittel des Vereins verscherbelt, für kleines Geld, für 2,38 Euro das Stück (Stand: Mittwoch 17 Uhr) oder weniger. In Kauf nimmt der Klub dafür, dass der eigene Anteil an der KGaA von knapp 30 auf 20 Prozent schrumpft.
Einfluss auf die großen Entscheidungen auf dem grünen Rasen hat der BVB schon eine ganze Weile nicht mehr. Schon zum zweiten Mal in Folge finden keine Champions-League-Festabende im Westfalenstadion mehr statt. "Ein drittes Jahr wäre nicht gut für den Verein", befürchtet Mittelfeldspieler Dede (26), "in dieser Saison muss etwas passieren."
Große Sprünge freilich lässt das Aufgebot nicht zu, das Trainer Bert van Marwijk befehligt. Den einen oder anderen Husarenstreich vielleicht, warum nicht schon gegen die Bayern, aber keinen Dauer- Aufenthalt in der Spitzengruppe der Liga. "Andere haben geklotzt, und wir mussten uns zurückhalten", seufzt Wörns, "da hat sich einiges verschoben". Freilich nicht für immer, wie er hofft, "was jetzt nicht ist, kann ja noch werden."
Thomas Hennecke
Lass das mal unkomentiert stehen...