Die Fischer Kolumne

Norben

Weltenbummler
Dortmunds Verhalten war "grob fahrlässig"

Borussia Dortmund hat die Schiedsrichter aus den Schlagzeilen dieser Woche verdrängt. Fast unglaubliche Zahlen der Verschuldung des Vereins schockieren die Fans und beschäftigen nicht nur Fußballinteressierte. Natürlich gehört ein Verein wie Dortmund mit diesem Stadion und mit diesen Fans in die Bundesliga. Aber die Deutsche Fußball-Liga muss sich die Frage nach dem Lizenzierungsverfahren und den dafür von den Vereinen vorgelegten Zahlen gefallen lassen. Noch vor drei Jahren legten die Dortmunder Torsten Frings ein unglaublich hohes Angebot und uns den Vorschlag für eine sehr hohe Ablösesumme vor, so dass weder Frings noch wir nein sagen konnten. Niemand kann mir erzählen, dass Dortmund nicht schon damals in finanziellen Nöten war. Dann weitere Risiken einzugehen, ist meines Erachtens mindestens grob fahrlässig. Dabei muss man bedenken, dass Dortmund schon einmal vor rund 20 Jahren in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten steckte, aus denen sich der Club unter anderem durch Benefizspiele gegen andere Bundesliga-Vereine befreite. Wir haben auch an einem Hallenturnier teilgenommen und für die Dortmunder auf unsere Gage verzichtet. Wichtig für die Glaubwürdigkeit des Fußballs ist, dass die Verbände bei der Lizenzerteilung gleiche, faire Maßstäbe - unabhängig vom Vereinsnamen - anlegen und nicht kleinere Vereine in unteren Klassen schneller als Bundesliga-Vereine mit Lizenzentzug belegen. Anderes Thema: Hannover war eine Reise wert. Mit Ausnahme einer kurzen Phase des Spiels, als wir nach der 2:0-Führung die Hannoveraner zu leicht nahmen, haben wir souverän gewonnen. Besonders schön war, dass wir auch ohne unseren ersten Sturm vier Tore geschossen haben. Geärgert haben wir uns über die wenigen Idioten in unserer Fan-Ecke, die durch das Abschießen einer Rakete und das Zünden mehrerer Rauchbomben Werder Bremen in große Gefahr bringen. Es wäre ja nicht die erste Geldstrafe, die wir wegen des Verhaltens einiger weniger Unverbesserlicher erhalten. Da Spielabbrüche und Platzsperren drohen, Leben und Gesundheit gefährdet werden, ist es dringend erforderlich, mit allen Beteiligten über geeignete Maßnahmen zu beraten. Enttäuscht war ich von der AWD-Arena hinsichtlich der Tatsache, dass Hannover Bremen als WM-Stadt vorgezogen worden ist. Die Sitzplätze sind je nach Windrichtung Regen gefährdet, bei den inneren Räumen des Stadions - wie Gaststätten, Presseräume und Kabinen - liegen wir mit unserem Weserstadion eindeutig vorne. Für Hannover spricht nur das um ca. 10 000 Zuschauer größere Fassungsvermögen der AWD-Arena. Und natürlich etwas, was Bremen auch beim Kanzlerbrief nicht hatte: einen Kanzlerbonus.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Für Hannover spricht nur das um ca. 10 000 Zuschauer größere Fassungsvermögen der AWD-Arena.


„Nur 10.000 Plätze mehr“ ist gut. Es ist imho nicht ein Argument sondern DAS Argument für Hannover gewesen.
Dem DFB wäre es vielleicht noch egal gewesen, aber die Fifa möchte nun mal so viele Sitzplätze wie möglich haben und da bietet Hannover 20% mehr als Bremen.
Und dazu eine etwas bessere Infrastruktur als Bremen, was auch nicht zu unterschätzen ist.

Die Bremer warten ja immer noch wie ein Aasgeier auf das Aus eines der WM-Stadien, erst hofften sie auf Lauterer Probleme jetzt auf die der Dortmunder.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass im Falle eines Falles nicht Bremen als Ersatzstadt sondern Düsseldorf oder Mönchengladbach ausgewählt würde.

Wegen der größeren und moderneren Stadien und wegen der geographischen Lage, der Norden ist schließlich schon durch Hamburg und Hannover vertreten.
 

Wir sind die 12

na immerhin wurdens 23 ;)
garylineker schrieb:
„Nur 10.000 Plätze mehr“ ist gut. Es ist imho nicht ein Argument sondern DAS Argument für Hannover gewesen.
Dem DFB wäre es vielleicht noch egal gewesen, aber die Fifa möchte nun mal so viele Sitzplätze wie möglich haben und da bietet Hannover 20% mehr als Bremen.
Und dazu eine etwas bessere Infrastruktur als Bremen, was auch nicht zu unterschätzen ist.

Die Bremer warten ja immer noch wie ein Aasgeier auf das Aus eines der WM-Stadien, erst hofften sie auf Lauterer Probleme jetzt auf die der Dortmunder.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass im Falle eines Falles nicht Bremen als Ersatzstadt sondern Düsseldorf oder Mönchengladbach ausgewählt würde.

Wegen der größeren und moderneren Stadien und wegen der geographischen Lage, der Norden ist schließlich schon durch Hamburg und Hannover vertreten.


Erstens wartet in Bremen eigentlich überhaupt keiner drauf das einer wegbricht! Also bitte halte dich mit so einem Schwachsinn zurück ok?
Es sit einfach so das uns weil wir die WM Bewerbung stark mit unterstützt haben [und unser Stadion sogar als eines von wenigen Deutschen als Gut Bewertet wurde!!!] zugesichert worden ist das wir auch WM Standort werden! OK Dumm gelaufen das mitlerweile nicht mehr Braun Präsident ist! So ist es und Gut! In Bremen wurde schon beim Potentiellen wegbruch der Lauterer KLIPP UND KLAR gesagt das man nicht damit rechnet und das Thema auch erledigt ist! :mahnen: Also rede nicht so einen Blödfug nur um Werder und seine Verantwortlichen schlecht zuu machen :schimpf:
 

Norben

Weltenbummler
Man versucht uns ja von allen Seiten einzureden das wir noch mit einer Chance rechnen WM Stadt zu werden.
Da ist aber nix dran , und da kann man noch soviel drüber reden , wir sind halt gute Verlierer.

Das einzige was Fakt ist , ist das man in Bremen für alle eventualitäten gerüstet ist , und bei einer Nachnominierung sofort alle Kriterien mit links erfüllen kann.
Was man im übrigen nicht von allen WM Standorten behaupten kann.
 

Norben

Weltenbummler
Ach ja , ich werde die Kolumne jetzt wohl zu einem festen Bestandteil des Lagers machen.
Die Fischer Kolumne erscheint regelmäßig in der Syker Kreiszeitung , ein der wenigen Zeitungen die über einen hervorragenden Sachverstand verfügen.
Die meisten meiner Berichte stammen übrigens aus der selbigen.
 

Mattlok

Comunio Legende a.D.
Norben schrieb:
Ach ja , ich werde die Kolumne jetzt wohl zu einem festen Bestandteil des Lagers machen.
Die Fischer Kolumne erscheint regelmäßig in der Syker Kreiszeitung , ein der wenigen Zeitungen die über einen hervorragenden Sachverstand verfügen.
Die meisten meiner Berichte stammen übrigens aus der selbigen.

Und ich dachte du spamst alle Beiträge mit der Presseschau von WOL voll, die jeder WerderFan sowieso täglich dort liest.... :floet:
 

Norben

Weltenbummler
Von wegen spamen , abgesehen davon lesen hier ab und an ja auch mal nicht Werder Fans.
Die Kreiszeitung ist zum Teil aktueller als der Kicker etc. pp. , zumindest was Werder angeht.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Wir sind die 12 schrieb:
Erstens wartet in Bremen eigentlich überhaupt keiner drauf das einer wegbricht! Also bitte halte dich mit so einem Schwachsinn zurück ok?
Es sit einfach so das uns weil wir die WM Bewerbung stark mit unterstützt haben [und unser Stadion sogar als eines von wenigen Deutschen als Gut Bewertet wurde!!!] zugesichert worden ist das wir auch WM Standort werden! OK Dumm gelaufen das mitlerweile nicht mehr Braun Präsident ist! So ist es und Gut! In Bremen wurde schon beim Potentiellen wegbruch der Lauterer KLIPP UND KLAR gesagt das man nicht damit rechnet und das Thema auch erledigt ist! :mahnen: Also rede nicht so einen Blödfug nur um Werder und seine Verantwortlichen schlecht zuu machen :schimpf:



Den sog. "Schwachsinn" habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen, um Bremen schlecht zu machen o.ä. :hammer:

Erstens habe ich selber länger in Bremen gewohnt und weiß von Freunden dort, dass man in Bremen immer ganz leise Hoffnungen auf die WM gepflegt hat. Was natürlich nur klappen könnte, wenn eine der WM Städte ausfällt.

Zweitens gab es am WE ein Interview mit Werders Aufsichtsratsvorsitzenden Willi Lemke in der BamS, in der er indirekt einen Lizenzentzug des BVB forderte und erklärte, er sähe Bremen bei einem Dortmunder Ausfall selbstverständlich als ersten Nachrücker für die WM.



Und vielleicht noch drittens:

komm mal wieder runter, ich habe hier keinen beleidigt. :zwinker3:

Ist ja schlimm, wie dünnhäutig sich Bremer (nicht nur hier) immer wieder zeigen. :suspekt:
 

Wir sind die 12

na immerhin wurdens 23 ;)
garylineker schrieb:
Ist ja schlimm, wie dünnhäutig sich Bremer (nicht nur hier) immer wieder zeigen. :suspekt:


Alles war ok nur dieser Letzte Satz zeigt mal wieder das du nur ein armer Wicht bist! :suspekt:

Tut mir ja leid aber diese Aussagen immer sind nur Dumm und Unqualifiziert!

Nur weil Willi Lemke sagt das es keinen SONDERSTATUS für Dortmund geben darf gleich einen Lizenzentzug zu Interpretieren ist schon Lächerlich! :schimpf: Und außerdem ist Willi Lemke sicherlich nicht Werder sinder nur ein Teil davon! :mahnen: Und natürlich wäre es GEIL wenn wir doch noch WM Stadt werden würden! Aber glauben tut daran keiner und mit sicherheit wird das nicht Hofiert! Wir werden sicherlich nicht fordern das Dortmund weggeschossen wird nur damit wir eine Chance haben doch noch eine WM Stadt zu werden! Wenn du das glaubst bist du nur Dumm [was ich eigentlich nicht glaube!]

So und nun haben wir uns wieder Lieb :zwinker3: Denn Lemke sollte man genauso wie Wurstulli oder Assauer nicht alzu ernst nehmen :floet:
 

Mattlok

Comunio Legende a.D.
Das Lemke wieder im Geschäft ist bei Werder find ich gar nicht gut.
Früher war er mal OK, aber zum Ende siener Amtszeit wurde er nur noch peinlich...
 

Wir sind die 12

na immerhin wurdens 23 ;)
Mattlok schrieb:
Das Lemke wieder im Geschäft ist bei Werder find ich gar nicht gut.
Früher war er mal OK, aber zum Ende siener Amtszeit wurde er nur noch peinlich...


Ich fand es auch gut das er nicht mehr im Vordergrund war! Naja jetzt ist er es wieder und wir müßen damit Leben!
 

gary

Bekanntes Mitglied
Wir sind die 12 schrieb:
Alles war ok nur dieser Letzte Satz zeigt mal wieder das du nur ein armer Wicht bist! :suspekt:

Tut mir ja leid aber diese Aussagen immer sind nur Dumm und Unqualifiziert!

Deine persönlich beleidigende Reaktion zeigt eher, dass ich mit meinem Schlusssatz gar nicht so falsch liege.

Noch mal: ich habe hier keinen persönlich beleidigt, werde aber vom Moderator des Lagers als jemand der sich „wieder mal als armer Wicht zeigt und dumme, unqualifizierte Äußerungen tätigt“ bepöbelt.
Nicht jede Bremen-kritische Meinung ist sofort auch dumm und unqualifiziert.

Gerade als Moderator eines Lagers sollte man da auch über den Dingen stehen und „moderat“ reagieren. Persönliche Beleidigungen wie hier sind für einen Moderator imho disqualifizierend.


Dafür wäre eine Entschuldigung durchaus angebracht, es sei denn Du legst es auf dauerhaften Ärger mit mir an.
 

Wir sind die 12

na immerhin wurdens 23 ;)
garylineker schrieb:
Deine persönlich beleidigende Reaktion zeigt eher, dass ich mit meinem Schlusssatz gar nicht so falsch liege.

Noch mal: ich habe hier keinen persönlich beleidigt, werde aber vom Moderator des Lagers als jemand der sich „wieder mal als armer Wicht zeigt und dumme, unqualifizierte Äußerungen tätigt“ bepöbelt.
Nicht jede Bremen-kritische Meinung ist sofort auch dumm und unqualifiziert.

Gerade als Moderator eines Lagers sollte man da auch über den Dingen stehen und „moderat“ reagieren. Persönliche Beleidigungen wie hier sind für einen Moderator imho disqualifizierend.


Dafür wäre eine Entschuldigung durchaus angebracht, es sei denn Du legst es auf dauerhaften Ärger mit mir an.

:popcorn:

Meine Güte ich habe echt Angst vor dir :schwitzen: :aufgabe:


Ich habe nur keinen Bock mich immer wieder mit solchen "Typen" rum zu schlagen die der Meinung sind das alle Werder Fans nix ab können und nur total Verbort sind! [denn das ist genauso eine Beleidigung!] Aber das du das nicht Verstehst ist schon ok :Ätsch:

Du hast irgendwelche Aussagen genommen und daraus was negatives Gestrickt und das ist nun mal einfach Unqulifiziert! Und dann dieser tolle Spruck mit ALLE Werder fans sind Dünnheutig ist erst recht unqualifiziert und einfach Lächerlich [ergo ist es nur billiger Puplizismus also bist du ein armer Wicht. Logisch oder?]

Aber wie gesagt ich habe dir die Hand gereicht du hast sie weg geschlagen also bin ich jetzt wohl dein Klassenfeind oder sowas. :salute: :knut: :gold:

:popcorn:
 
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Norben

Weltenbummler
Och Mädels , was soll denn dieser Dünnfug?
Wir sind gute Verlierer , gönnen den anderen Städten ihr Chaos , und wir schauen belustigt zu.

Wenn ich mir vorstelle wie die Tommys und Holländer wie die irren durch Bremen ziehen und unsere schönen Kneipen auseinander nehmen , kann ich gut auf eine WM verzichten.

So , und jetzt nehmt euch in den Arm und habt euch wieder lieb :zwinker3:
 

Norben

Weltenbummler
Wir werden diese schwierige Phase positiv überstehen

Nach fünf Siegen in Folge in der Bundesliga haben wir jetzt zweimal nicht gewonnen und kein Tor geschossen. Während das 0:1 bei den Bayern die Verabschiedung von den Meisterträumen bedeutete, war das 0:0 der hoffentlich nur vorübergehende Verlust des Champions-League-Platzes.

Unsere nächsten fünf Spiele haben es in sich. Erst der schwere Gang nach Nürnberg und dann viermal hintereinander gegen unsere unmittelbaren Konkurrenten - zu Hause gegen den VfB Stuttgart, dann beim HSV, danach kommt Hertha BSC, und dann müssen wir in die BayArena nach Leverkusen. Vor dem Leverkusen-Spiel erwartet uns noch Schalke 04 im DFB-Halbfinale. Ich bin sicher, dass wir diese schwierigste Phase der Saison positiv überstehen werden. Mein Vertrauen in unser Team basiert auf der Tatsache, dass wir als torgefährlichste Mannschaft der Liga in den nächsten Spielen das Tor wieder treffen werden.

Während unser Spiel bei den Bayern auch von den Torchancen her eine echte Nullnummer war, haben wir gegen Mainz 05 Torchance über Torchance herausgespielt. Es fehlte nur die Ruhe und die Abgeklärtheit, "die Bude zu machen", wie unser Trainer das so treffend formuliert. Beispielhaft dafür ist Nelson Valdez. Der Junge rennt, ackert und kämpft von der ersten bis zur letzten Minute, spielt sich Torchancen heraus und lässt dann im Abschluss die Ruhe und Routine vermissen - ähnlich wie bei Ivan Klasnic.

Aber ich bin sicher, das kommt wieder, genau wie unser gepflegtes Fußballspiel im Mittelfeld, das insbesondere durch ungenaues, ja schlampiges Abspiel in den letzten Spielen gelitten hat. Genauso bin ich auch sicher, dass die Nachwirkungen unserer schlimmen 2:7 Niederlage in Lyon verschwunden sein werden.

Geschockt hat mich der Rücktritt von Schiedsrichter Anders Frisk wegen der gegen ihn ausgesprochenen Morddrohungen. Genauso betroffen hat mich ein Gespräch gemacht, das ich mit 16- und 17-jährigen Nachwuchsschiedsrichtern während einer Museums- und Stadionführung geführt habe. Sie erzählten mir, was sie sich Wochenende für Wochenende von Spielern, Trainern, Eltern und Zuschauern anhören müssen. Sie machten auch deutlich, dass gerade die Bundesliga häufig genug ein schlechtes Vorbild sei.

Ich denke, wir alle müssen uns auf eine veränderte, bessere Fußballkultur besinnen, weil sonst die Gefahr besteht, dass der vorhandene Fußballboom dramatisch zurückgehen wird.

Wenn ich wir sage, meine ich:

- Die Trainer, die aufhören sollen, bei zweifelhaften Entscheidungen wie Rumpelstilzchen am Spielfeldrand zu protestieren. Damit provozieren sie das Publikum.

- Die Spieler, deren Schwalben, versteckte Tätlichkeiten und Proteste bei jedem Schiri-Pfiff nur zu gerne von der nachwachsenden Spielergeneration kopiert werden.

- Die Macher der Vereine, die immer wieder versuchen, Druck auf die Schiedsrichter auszuüben, um Entscheidungen für ihre Mannschaft zu erreichen.

- Die Schiedsrichter, die sich teilweise selbst durch Arroganz und übertriebenes Autoritätsgehabe in eine negative Ecke stellen.

- Die Medien, die bei schlechten Leistungen von Bayer-Trotteln, Werder-Würsten sprechen und damit zur Verrohung der Sitten beitragen.

Nur wenn alle mitwirken, wird der Fußball die beliebteste Sportart bleiben.
 

Norben

Weltenbummler
Wir haben gezeigt, wer im Norden die Nummer 1 ist"

Der Sieg beim HSV hat uns allen gut getan. Endlich haben wir in der Rückserie gegen einen unmittelbaren Konkurrenten um die internationalen Plätze gewonnen. Es war ein im wahrsten Sinne des Wortes erkämpfter Sieg mit für Werder Bremen mehrfacher positiver Bedeutung: Die kleine Chance, die Champions League zu erreichen, ist erhalten geblieben; ja, bei noch ausstehenden sechs Spielen, ist auch Schalke 04 mit noch sechs Punkten Vorsprung uns nicht endgültig enteilt. Zudem haben wir uns auf den auf Platz sechs stehenden HSV sechs Punkte Vorsprung erarbeitet (plus besserem Torverhältnis). Dieser Polster hat eine zweifache Bedeutung: Bis Platz 5 nehmen die Vereine an der Champions League oder am UEFA-Cup teil (gegebenenfalls auch noch Platz sechs, falls Bielefeld nicht das DFB-Pokal-Endspiel erreicht). Außerdem berechtigt dieser Platz ebenfalls zur Teilnahme am Liga-Pokal zu Beginn der neuen Saison, was gleichzeitig eine zusätzliche, bei Werder nicht einkalkulierte Einnahme bedeutet. Mehr noch für die Fans als für uns, haben unsere Jungs in Hamburg einmal mehr gezeigt, wer im Norden die Nr. 1 ist. Wichtig für den weiteren Verlauf der Restsaison war auch die Art und Weise, wie unser Team dieses Spiel gewonnen hat. Gegen Schalke, Bayern und Stuttgart mussten wir uns trösten, als spielerisch starke Mannschaft verloren zu haben. In Hamburg haben wir gezeigt, dass wir auch vom Einsatzwillen, von der Kampfkraft gegenhalten können. Trotzdem waren wir auch die spielerisch bessere Mannschaft. Wenn unsere Abwehr in Bedrängnis geriet, dann nur bei den meistens von Beinlich getretenen Standards. Aber insbesondere Petri Pasanen und Frank Fahrenhorst, der für mich sein bisher bestes Spiel für Werder gemacht hat, standen vor allem bei hohen Bällen hervorragend und ließen nichts anbrennen. Mut und Optimismus für die letzten Spiele der Saison machte auch die Moral der Mannschaft, weil sie das 1:1 des HSV (das durch einen Abspielfehler und dann folgendem fast unbegreiflichen Stellungsfehler begünstigt wurde) weggesteckt hat und das 2:1 erkämpfte. Erwähnenswert fand ich, das Klose seine Torpause beendete, dass Klasnic ausgerechnet in seiner Heimatstadt Hamburg traf und sich Lisztes nahtlos einfügte. Nun gilt es, durch einen Heimsieg über Hertha BSC einen Sechs-Punkte-Vorsprung auf Platz fünf zu erarbeiten.
 

Norben

Weltenbummler
Der "Fall Fröhlich": Dumm und ohne Fingerspitzengefühl

Champions League ade! Auch nach einer schlaflosen Nacht nach dem Spiel in Dortmund komme ich zu keinem anderen Ergebnis: Dass wir in der Saison 2005/2006 mit einem zweistelligen Millionen-Euro-Betrag weniger auskommen müssen, hat zwei Gründe: Der entscheidende ist bei uns selbst zu suchen. In Dortmund waren wir wieder einmal die klar dominierende Mannschaft, mit einem sehr guten Spiel, aber mit einer katastrophalen Torausbeute.

Dabei waren unsere Überlegenheit und die Torchancen diesmal so extrem wie in keinem anderen Spiel. Klasnic, Klose, Valdez, Pasanen, Ismael, Borowski, Jensen, Micoud - alle waren am Schützenfest beteiligt, ohne aber zu treffen. Wieder einmal ein Spiegelbild vieler Spiele dieser Saison.

Leider spielte aber auch die Schiedsrichterleistung eine Rolle. Ich hatte mir vorgenommen, diese nicht mehr zu kommentieren. Aber es darf nicht der Eindruck entstehen, dass unser Trainer Thomas Schaaf der einzige kritische Rufer in der Wüste ist. Es ist eine Entscheidung ohne jegliches Fingerspitzengefühl, Herrn Fröhlich, dessen falscher Abseitspfiff im Pokalspiel gegen Schalke uns mindestens 2,5 Miliionen Euro gekostet hat, bei einem weiteren Spiel um Millionen wenige Wochen später wieder anzusetzen. Als wir am Freitag von der Ansetzung erfuhren, haben wir uns ungläubig angeschaut. Jedem musste doch klar sein, dass Herr Fröhlich jegliche Entscheidung vermeiden würde, die auch nur den Anschein einer Wiedergutmachung für Werder haben würde. Das eindeutige Ergebnis war im Zweifel gegen Werder.

Das brutale Foul von Dede gegen Klasnic unmittelbar vor den Augen von Fröhlich führte nicht einmal zu einer Gelben Karte. Das eindeutige Halten von Kehl gegen Valdez im Strafraum geschah ebenfalls in unmittelbarer Nähe von Herrn Fröhlich, ohne dass gepfiffen wurde. Wenn man dazu die unglaubliche Vielzahl von spielentscheidenden Fehlern der Schiedsrichter gegen Werder in dieser Saison sieht, dann fällt es schwer, die Fair-Play-Aktion von Klose gegen Bielefeld zu loben, und die Spieler und Trainer zu Besonnenheit anzuhalten.

Für mich ist die Konsequenz klar: Wer als Schiedsrichter für ein Spiel mehr Geld verdient, als so mancher Familienvater in einem Monat, muss sich diese Kritik auch gefallen lassen. Und das gilt auch für diejenigen, die diese Dummheit bei der Spielansetzung von Herrn Fröhlich verzapft haben.
 

Norben

Weltenbummler
Die Fischer-Kolumne: Vier Spieler, vier Spuren und eine gute vierte Halbzeit

Es war für uns Geschäftsführer schon ein merkwürdiges Gefühl, am Sonnabend vier Spieler zu verabschieden. Denn obwohl der Vereinswechsel zur Normalität des Fußballgeschäfts gehört, hinterlässt jeder Spieler im Verein seine Spur.

Fabian Ernst, der die Pfiffe der Fans nicht verdient hat, hat eine sehr gute Entwicklung bei Werder genommen, nachdem er beim HSV weitestgehend nur Ersatz war. Wir wollten Fabian schon am Ende der Jugendzeit von Hannover 96 holen, aber er entschied sich für den HSV.

Der Weg unseres Spaßvogels Magnin war von Verletzungen begleitet, sehr gute Leistungen wechselten sich mit schwächeren Spielen ab. Aber in den letzten Spielen hat Ludo wie befreit aufgespielt.

Das längste Werder-Kapitel hat Paul Stalteri geschrieben. 1997 erhielt ich einen Brief von einem Kanadier namens Al-Lahib, der um einen Termin bei allen Bundesligavereinen gebeten hatte und sich als Scout für Nordamerika anbot. Thomas Schaaf - damals noch Amateurtrainer - und ich entschieden uns, Al-Lahib zu treffen. Das Gespräch war sehr informativ, und Al-Lahib bekam einen Vertrag. Als Einstand stellte uns Al-Lahib einen jungen Kanadier von den Toronto Lynx vor. Es war Paul Stalteri, der von Thomas Schaaf in einem Freundschaftsspiel in Rotenburg eine Einsatzchance bekam und sie nutzte. Seitdem war Paul - zuerst in der Regionalliga und dann in der Bundesliga - nicht mehr aus Werder-Mannschaften wegzudenken.

Merkwürdig berührt hat uns der Weggang von Alexander Walke, der als Jugendspieler in unser Internat kam und den Fortgang seiner Fußballerkarriere der Geduld von Werder Bremen zu verdanken hat. Leider fehlt ihm die Geduld, den Kampf um die Nummer eins in Bremen aufzunehmen. Er wechselt zum SC Freiburg.

Womit wir beim Thema wären: Die erste Halbzeit der Partie gegen die Breisgauer am Samstag war wie eine dritte Halbzeit unseres Spiels in Dortmund. Wir erspielten uns unzählige Chancen und trafen nicht. Glücklicherweise gab es keine vierte Dortmunder Halbzeit. Die Freiburger brachen unter unserem Druck zusammen, und da erneut alle Mannschaften um uns herum patzten, haben wir zwei Minimalziele dieser Saison erreicht: Wir spielen zu Beginn der Saison 2005/2006 auf jeden Fall um den Ligapokal und am 14. und 29. September im UEFA-Pokal.

Diese Runde müssen wir überstehen, um in die Gruppenphase mit vier Spielen zu kommen, von denen wir zwei zu Hause und zwei auswärts spielen müssen. Allerdings wäre es mir sehr recht, schon am 13. September mit der Gruppenphase beginnen zu können. Dann hätten wir nämlich doch noch die Champions League erreicht. Dafür dürfen Hertha und Stuttgart nicht gewinnen und wir müssten in Lautern siegen. Dann allerdings sollten Sie sich den 9. und 23. August freihalten, für die Qualifikationsrunde zur Champions League.
 

Norben

Weltenbummler
An der Schönheit des eigenen Spiels berauscht

In der Halbzeit unseres Spiels in Mönchengladbach kamen mehrere Werder-Fans zu mir und sagten: "In der zweiten Halbzeit hauen wir sie richtig weg. Unsere Jungs haben ja Traumfußball gespielt." Und sie guckten verständnislos, als ich sehr zurückhaltend antwortete: "Wartet mal ab, was in der zweiten Halbzeit passiert". Denn unser Spiel gegen die Borussia war ein Lehrstück der Sportpsychologie.

Werder spielte tatsächlich Traumfußball. Flüssige Kombinationen mit aggressivem Zweikampfverhalten, ein Spiel über die Flügel, insbesondere von Jelle van Damme, wie lange nicht mehr bei uns gesehen. Dagegen die Borussia, wirklich vorgeführt wie ein Absteiger, gnadenlos ausgepfiffen von den eigenen Fans und von den Werder-Fans verhöhnt mit dem Gesang: "Zweite Liga, Gladbach ist dabei."

Aber schon bald hatte ich den Eindruck, dass sich unser Team zu sehr an der Schönheit des eigenen Spiels berauscht, dass sich eine Überheblichkeit und Lässigkeit - insbesondere bei den Torchancen - einschleicht. Manfred Müller, Jürgen Born und ich haben bei 8:1 klaren Torchancen aufgehört zu zählen.

Uns war aber klar, dass nach der Halbzeit eine Reaktion der Gladbacher kommen würde, denn so lässt sich keine Mannschaft mit Charakter vorführen. Aggressiv und bedingungslos kämpfend, nach vorne gepeitscht durch das eigene Publikum, schafften die Borussen es, eine bis dahin haushoch überlegene Bremer Mannschaft total zu verunsichern. Wobei das Eigentor von Frank Baumann nur das deutlichste Zeichen dieser Situation war.

Es war so, als ob wir in der ersten Viertelstunde nach der Pause jegliche Gegenwehr eingestellt hätten. Und obwohl nach dem 1:2 noch genügend Zeit war, das Spiel erneut zu drehen, war keiner unserer Spieler an diesem Abend in der Lage, die Zügel in die Hand zu nehmen.

Damit sind auch die entscheidenden Unterschiede zu den Bayern genannt, die es immer wieder verstehen, auch ein 1:0 nach Hause zu bringen. Hier ist ein Lernprozess bei uns erforderlich. Nicht Schlagzeilen wie über unseren "K&K-Sturm",

Die richtigen

Lehren ziehen!

oder "Werder, der alleinige Bayern-Jäger" bringen uns voran, sondern Konzentration, Abgeklärtheit und Aggressivität auf dem Spielfeld. Das sind die entscheidenden Faktoren. Die völlig überflüssige Niederlage in Gladbach kann deshalb auch hilfreich sein, wenn die richtigen Lehren für die weitere Saison gezogen werden. Denn nun beginnen die schweren Wochen mit acht Spielen im Oktober - darunter den zwei Champions-League-Auswärtsaufgaben in Athen und Udine, wo wir dringend punkten müssen.

Hoffen wir also auf einen goldenen Oktober, an dessen Ende Werder weiter in allen drei Wettbewerben aussichtsreich vertreten sein wird.
 

Norben

Weltenbummler
Eine Niederlage in Berlin wäre ein Albtraum"

Ich stehe hier nach unserem Spiel gegen Panathinaikos Athen in meinem Hotelzimmer und schreibe mir in der Nacht den Frust von der Seele. Wie schon in Gladbach haben wir erneut gegen einen Gegner verloren, gegen den wir nicht verlieren durften, der als schwächste Mannschaft in unserer Gruppe eingestuft worden war und sich im Athener Olympia-Stadion auch so präsentierte. Wir alle waren selbst nach dem schnellen 0:2-Rückstand sicher, noch zu gewinnen.

Jürgen Born, Manfred Müller, Klaus Allofs und ich waren am Abend vor dem Spiel von Otto Rehhagel ins herrliche Restaurant Dionysos am Fuße der erleuchteten Akropolis zum Essen eingeladen. Sowohl Otto Rehhagel als auch sein griechischer Co-Trainer vertraten die Auffassung, dass Panathinaikos im überfallartigen Konterfußball sein Heil suchen würde. Dass wir aber ein solches Lehrgeld zahlen müssten, hat niemand erwartet.

Geschickt holten die Griechen aus unserer Sicht einen unberechtigten Elfmeter heraus und nutzten unmittelbar danach erneut einen schweren Fehler unseres Teams zum unglaublichen 0:2. In der Folgezeit geschah dann das wenig Lobenswerte: Unsere Jungs vergaben wie schon gegen Barcelona und Gladbach Chance um Chance.

In der ersten Halbzeit verlagerte sich das Spiel total in die Athener Hälfte, doch es sprang bei sechs, sieben Chancen nur ein einziger Treffer heraus. Mit laufender Spielzeit verloren unsere Jungs - und zwar leider nicht nur die "unerfahrenen" - ihre Konzentration auf das Wesentliche durch die Beschäftigung und Auseinandersetzungen mit dem zugegebenermaßen arroganten französischen Schiri.

Klasnic handelte sich eine Gelbe Karte wegen Meckerns ein, der dann in der zweiten Halbzeit eine zweite wegen eines Foulspiels folgte. Solch ein Foulspiel passiert, das Entscheidende war aber die dumme Karte wegen Meckerns. Jeder weiß, dass die Schiris dies sofort pfeifen. Die bittere Konsequenz: Klasnics Sperre gegen Udine.

Einen Freistoß für uns ließ der Schiri dreimal wiederholen, weil wir ihn nicht von dem von ihm vorgebenen "Tatort" ausführten. Ein anderer musste wiederholt werden, weil der Ball noch rollte. Das sind nur wenige Beispiele, wie naiv und unkonzentriert wir in Athen aufgetreten sind.

"Naivität

ablegen"

Hinzu kam, dass in der zweiten Halbzeit unser Spielfluss verloren ging, weil wir die Bälle unnötig weit und hoch in die Mitte der gegnerischen Hälfte schlugen. Das Ergebnis dieser Spielerei ist an der Tabelle abzulesen. Eine Niederlage im nächsten Spiel in Udine würde unsere Achtelfinalträume schon im dritten Spiel platzen lassen und sogar das Erreichen des dritten Platzes, der für die Runde der letzten 32 im UEFA-Cup reicht, erheblich gefährden.

Mit einem Sieg wäre alles wieder offen, aber dafür müssen wir unsere Naivität ablegen und uns wieder auf das Spiel und nicht auf Nebenschauplätze konzentrieren.

Trotzdem müssen wir ab sofort die Champions League aus dem Kopf streichen. Bereits am Sonnabend wartet in Berlin mit der Hertha einer unserer Konkurrenten um die Spitzenplätze in der Liga auf uns. Noch eine Niederlage in dieser Woche wäre ein Albtraum
 
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