Kurz-de-Borussia
Dortmunder.
Was macht man mit Zivildienstleistenden, die beschäftigt werden sollten, weil sie ja schließlich 9 Monate lang bezahlt werden? Richtig, sobald der eigentliche Einsatzort in die Ferien geht, schickt man sie 3 Wochen in die Zivildienstschule. Diese Schulen müssen selbstverständlich nicht direkt in irgendeiner Innenstadt liegen, sondern am besten am sagenumworbenen Arsch der Welt, am besten gleich auf einem kleinen Berg mit viel Wald drumheru, gute 15 km außerhalb von Dortmund und 2 Kilometer entfernt von jeglicher ZIVIlisation.
Damit es für 150 Jungs nicht ganz so langweilig wird und damit man
nicht schwul wird gibt es zwei mal die Woche (plus Wochenende) Heimschlafurlaub, sprich man lässt die Jungs aus der Nähe Abends nach Hause fahren, damit sie für den Rest der Bande reichlich Bier einkaufen können. Weil das aber nach der Zeit auch langweilig wird entfernt sich der Großteil nach 16h von diesem Loch!
Heute begann für mich die zweite Woche in dieser wunderschönen Schule. In voller Vorfreude begab ich mich um halb 9 in den Speisesaal in der Hoffnung an diesem köstlichen Frühstück noch Teil zunehmen, aber schon da hat Küchenchefin Natascha die Küche geschlossen und verweis auf "Mittagessen du kannst haben ab 12 Uhr Fuffzehn", was übersetzt so viel bedeuten sollte, wie "Sehr geehrter Herr Zivildienstleistender, ihre vom Bundesamt für den Zivildienst angeordnete und bezahlte gemeinschaftliche Nahrungsaufnahme zur Mittagsstunde liegt für Sie ab 12 uhr und 15 Minuten abholbereit." Heute gibts übrigens Schweingeschnätzeltes mit Nudeln
Mit leerem Magen ging es dann auch gleich in den Lehrraum 5, in dem meine neue Dozentin Frau Anne G., eine Mixkultur aus Angela Merkel und Birgit Schrowange, schon sehnsüchtig auf Unterrichtsbeginn wartet.
Zusammen mit meinem treuen Weggefährten Benjamin aus Dortmund und Jonas aus Mönchengladbach setze ich mich in die hinterste Ecke des Raumes und erwarte die gleiche langweilige Scheisse, die ich schon letzte Woche über mich ergehen lassen musste. Rechte- und Pflichten des ZDL, Aufgabenbereiche im ZD, Geschichte des ZD in der BRD, Gewissensgründe, Krieg oder Frieden und sonstige geistreiche Themen, die mich 10 Minuten nach Unterrichtsbgeinn in das Reich der Träume führen sollen!
Um kurz nach 10 erwache ich, wie die restliche Truppe auch, nach dem die Dozentin mit den Worten "wie ich sehe sind einige Herren noch sehr müde, daher machen wir mal 20 Minuten Pause" ihren spannenden Unterricht unterbricht. Nach der Pause unterhalten wir uns, wobei Monologe durch aus als Unterhaltung gewertet werden dürfen, über die Paragraphen im Grundgesetz, die den Zivildienst betreffen. Der Unterricht ist keine 10 Minuten alt, als jonas freundlich darauf hinweist "Sehr geehrte Frau G. ohne ihre einschläfernden Unterricht kritisieren zu möchten, frage ich mich allen Ernstes, was das soll. Wenn ich richtig informiert bin hören wir gerade einen Vortrag über Kriegsdienstverweigerung. Falls es sie dennoch interessiert haben wir bereits oben angesprochenen Dienst verweigert..."
Sichtlich irritiert von diesem Einspruch und der lautstarken Bestätigung durch den restlichen Pöbel, der gerade wieder am einschlafen war, setzte Frau G. ihren Unterricht fort und verwies auf "gleich gibts was Interessantes", worauf ich nur ein einschläferndes "gleich gibts Schweinegeschnätzeltes mit lecker Nudeln und ein Zott-Sahne-Joghurt gute Frau und sonst nix" widersetzen konnte.
Nach dem Mittagessen ging der Unterricht dann weiter: "Umgang mit Rollstuhlfahrern" - einer Gruppe von Zivildienstleistenden, die sich bereits seit 2 Monaten im Dienst befindet und jeden "Rolli-Trick" drauf haben sollten etwas über die Bedienung eines Rollstuhls zu erzählen grenzte fast schon an eine Beleidigung. Doch bevor Benny Frau G. die nächste Beschwerde an den Kopf werfen wollte, bediente ich ihn mit dem Sportteil dier hiesigen Tageszeitung. Nach 2 Minuten Unterricht diskutierte unsere Reihe lautstark darüber, dass Madouni mit einer 4- noch gut bedient ist und man Bergdölmo ruhig eine 6 verpassen hätte können. Daraufhin schritt Frau G. ein und bat uns die Unterhaltung über Bergdölmo einzustellen, wobei ihr Benny aber schnell ins Wort fiel "Entschuldigung, aber wenn sie das Recht haben über Behinderte zu sprechen, haben wir das auch"
Hoffnungslos setzte sie den Unterricht fort, um 15 Uhr schaue ich mich in der Klasse um. Von 26 Schülern lesen 4 Leute Zeitung, 3 weitere lesen ein buch, 8 Leute haben den Kopf auf der Tischplatte, 2 Leute sind unter dem Vorwand "auf Toilette zu gehen" seit 10 Minuten nicht mehr gesehen worden, 6 weitere spielen mit ihrem Handy und 3 Leute dösen vor sich hin. Wahnsinn!
Um 20 vor 4 beendet Frau G. den Unterricht, 26 Zivis verlassen die Klasse.
Auf ein Neues morgen früh, wenn es wieder heißt "Frau G. ich kann nicht schlafen, können sie bitte bißchen leiser sprechen"
und da wundert sich noch einer, dass unser Land den Bach runtergeht. Statt sich 6 Stunden lang diese Scheisse anhören zu müssen wäre es sinnvoller gewesen, die Zivis ne Stunde ins Altenheim zu schicken, um sich mit den Leuten zu unterhalten! Damit hätten wir sicherlich etwas sinnvolles getan und anderen Leuten eine kleine Freude gemacht, aber so gewinnt mal wieder die verdammte Bürokratie, die nach Ordnung und Paragraphen schreit. Verstehe das wer will
Damit es für 150 Jungs nicht ganz so langweilig wird und damit man
Heute begann für mich die zweite Woche in dieser wunderschönen Schule. In voller Vorfreude begab ich mich um halb 9 in den Speisesaal in der Hoffnung an diesem köstlichen Frühstück noch Teil zunehmen, aber schon da hat Küchenchefin Natascha die Küche geschlossen und verweis auf "Mittagessen du kannst haben ab 12 Uhr Fuffzehn", was übersetzt so viel bedeuten sollte, wie "Sehr geehrter Herr Zivildienstleistender, ihre vom Bundesamt für den Zivildienst angeordnete und bezahlte gemeinschaftliche Nahrungsaufnahme zur Mittagsstunde liegt für Sie ab 12 uhr und 15 Minuten abholbereit." Heute gibts übrigens Schweingeschnätzeltes mit Nudeln


Mit leerem Magen ging es dann auch gleich in den Lehrraum 5, in dem meine neue Dozentin Frau Anne G., eine Mixkultur aus Angela Merkel und Birgit Schrowange, schon sehnsüchtig auf Unterrichtsbeginn wartet.
Zusammen mit meinem treuen Weggefährten Benjamin aus Dortmund und Jonas aus Mönchengladbach setze ich mich in die hinterste Ecke des Raumes und erwarte die gleiche langweilige Scheisse, die ich schon letzte Woche über mich ergehen lassen musste. Rechte- und Pflichten des ZDL, Aufgabenbereiche im ZD, Geschichte des ZD in der BRD, Gewissensgründe, Krieg oder Frieden und sonstige geistreiche Themen, die mich 10 Minuten nach Unterrichtsbgeinn in das Reich der Träume führen sollen!
Um kurz nach 10 erwache ich, wie die restliche Truppe auch, nach dem die Dozentin mit den Worten "wie ich sehe sind einige Herren noch sehr müde, daher machen wir mal 20 Minuten Pause" ihren spannenden Unterricht unterbricht. Nach der Pause unterhalten wir uns, wobei Monologe durch aus als Unterhaltung gewertet werden dürfen, über die Paragraphen im Grundgesetz, die den Zivildienst betreffen. Der Unterricht ist keine 10 Minuten alt, als jonas freundlich darauf hinweist "Sehr geehrte Frau G. ohne ihre einschläfernden Unterricht kritisieren zu möchten, frage ich mich allen Ernstes, was das soll. Wenn ich richtig informiert bin hören wir gerade einen Vortrag über Kriegsdienstverweigerung. Falls es sie dennoch interessiert haben wir bereits oben angesprochenen Dienst verweigert..."
Sichtlich irritiert von diesem Einspruch und der lautstarken Bestätigung durch den restlichen Pöbel, der gerade wieder am einschlafen war, setzte Frau G. ihren Unterricht fort und verwies auf "gleich gibts was Interessantes", worauf ich nur ein einschläferndes "gleich gibts Schweinegeschnätzeltes mit lecker Nudeln und ein Zott-Sahne-Joghurt gute Frau und sonst nix" widersetzen konnte.
Nach dem Mittagessen ging der Unterricht dann weiter: "Umgang mit Rollstuhlfahrern" - einer Gruppe von Zivildienstleistenden, die sich bereits seit 2 Monaten im Dienst befindet und jeden "Rolli-Trick" drauf haben sollten etwas über die Bedienung eines Rollstuhls zu erzählen grenzte fast schon an eine Beleidigung. Doch bevor Benny Frau G. die nächste Beschwerde an den Kopf werfen wollte, bediente ich ihn mit dem Sportteil dier hiesigen Tageszeitung. Nach 2 Minuten Unterricht diskutierte unsere Reihe lautstark darüber, dass Madouni mit einer 4- noch gut bedient ist und man Bergdölmo ruhig eine 6 verpassen hätte können. Daraufhin schritt Frau G. ein und bat uns die Unterhaltung über Bergdölmo einzustellen, wobei ihr Benny aber schnell ins Wort fiel "Entschuldigung, aber wenn sie das Recht haben über Behinderte zu sprechen, haben wir das auch"

Hoffnungslos setzte sie den Unterricht fort, um 15 Uhr schaue ich mich in der Klasse um. Von 26 Schülern lesen 4 Leute Zeitung, 3 weitere lesen ein buch, 8 Leute haben den Kopf auf der Tischplatte, 2 Leute sind unter dem Vorwand "auf Toilette zu gehen" seit 10 Minuten nicht mehr gesehen worden, 6 weitere spielen mit ihrem Handy und 3 Leute dösen vor sich hin. Wahnsinn!
Um 20 vor 4 beendet Frau G. den Unterricht, 26 Zivis verlassen die Klasse.
Auf ein Neues morgen früh, wenn es wieder heißt "Frau G. ich kann nicht schlafen, können sie bitte bißchen leiser sprechen"


und da wundert sich noch einer, dass unser Land den Bach runtergeht. Statt sich 6 Stunden lang diese Scheisse anhören zu müssen wäre es sinnvoller gewesen, die Zivis ne Stunde ins Altenheim zu schicken, um sich mit den Leuten zu unterhalten! Damit hätten wir sicherlich etwas sinnvolles getan und anderen Leuten eine kleine Freude gemacht, aber so gewinnt mal wieder die verdammte Bürokratie, die nach Ordnung und Paragraphen schreit. Verstehe das wer will
