Das Gerippe für die Zukunft steht!
30.01.2005 - 07:55 Uhr) Über die Reiseziele von Christian Hochstätter im nächsten Sommer ist noch nichts bekannt geworden. Es könnte jedoch ein etwas längerer Urlaub werden, da nach 7 Einkäufen in der Winterpause plus drei Vertragsverlängerungen nicht mehr viel Platz im Kader sein dürfte. Übers Wochenende wurde als letzter Einkauf der Transferperiode Giovane Elber unter Vertrag genommen.
Über Sinn und Unsinn dieser Verpflichtung lässt sich trefflich streiten. Die Beispiele Christian Ziege, Nico van Kerckhoven und Oliver Neuville zeigen, dass das Herauskramen von Verteranen jenseits der 30 unterschiedlichsten Erfolg haben kann. Im Versuch, den sportlichen Aufschwung zu garantieren, war Elber jedoch eine Gelegenheit, die auszulassen offensichtlich schwer fiel. Der Brasilianer ist ein Sympathieträger der Bundesliga, mit dem Borussia ins Gespräch kommen wird - im Falle des Erfolges ebenso wie im Falle des Misserfolges. Für das Image ist also gesorgt, Fitness vorausgesetzt sollte auch die sportliche Komponente bei Elber stimmen.
Und wer vor zwei Jahren prophezeit hätte, der Gladbacher Sturm würde 2005 mit namhaften Angreifern wie Elber, Sonck, Neuville und Sverkos bestückt sein, wäre postwendend ins Irrenhaus eingeliefert worden. Und ein Joris van Hout wird in dieser illustren Runde ebenso wie Marek Heinz fast schon vergessen. Die Baustelle Sturm dürfte bis 2006 jedenfalls so gut wie geschlossen sein, es sei denn Dick Advocaat hat noch einen reinrassigen Flügelstürmer im Sinn...
Auch im Mittelfeld sollte im Sommer - eine Vertragsverlängerung mit Peer Kluge vorausgesetzt - nicht allzu viel passieren. Bernd Thijs, Jörg Böhme, Ivo Ulich, Thomas Broich, Eugen Polanski und einer des Duos Hausweiler/Gaede sollten mit einer, maximal zwei Blutaufrischungen auskommen. Ein Klacks im Gegensatz zum Transferwirrwarr diesen Winters.
Wirklich urlaubsgefährdent für Hochstätter kann eigentlich nur die Abwehr werden. Unter Berücksichtigung der auslaufenden Verträge von van Kerckhoven, Korell und Korzynietz, fehlen mindestens ein Innen- und ein Rechtsverteidiger. Hier liegt das Hauptbeschäftigungspotenzial Hochstätters für den nächsten Sommer, immer in der Annahme, dass es gelingen sollte einen der drei Keeper hinter Keller als Nr. 2 zu halten.
Wichtig ist unter dem Strich, dass das Skelett Borussia Mönchengladbach eine starke Wirbelsäule erhalten hat. Kasey Keller im Tor, Craig Moore in der Innenverteidigung, Bernd Thijs im zentralen Mittelfeld und zwei, drei Klassestürmer vorne - eine derartig starke Achse hatte Gladbach seit Zeiten der Anderssons, Effenbergs und Dahlins nicht mehr. Und mit dieser Achse im Rücken fällt es Wasserträgern und Talenten viel leichter, ihr Potenzial abzurufen. Diese Achse ist das größte Plus der Transferpolitik diesen Winters, den Rest muss nun Dick Advocaat mit Blickrichtung obere Tabellenhälfte formen. An Knetmasse mangelt es dem Niederländer nicht, wurden doch aus den ursprünglich geforderten drei oder vier Verstärkungen sieben an der Zahl. Keine Frage - der Trainer ist jetzt am Zug.
Quelle:
http://magazin.torfabrik.de/cms/querpass/20050130075520.php