die bunte Kuh
unbefleckte Erkenntnis
11.09.2004
"Für die Fußball-WM 2006 sollen alle Hindernisse beiseite geräumt werden. Im Daimlerstadion geschieht bisher Undenkbares: Man kann sich vorstellen, die Zäune zu demontieren. Ein für heute geplanter Test wurde jedoch abgesagt, zunächst müsse ein Gesamtkonzept erstellt werden, sagt die Polizei.
Es war schon alles gerichtet. Das Sportamt hatte zwei so genannte Wembley-Gitter besorgt, eine Art künstlicher Graben, an die Bande an der Haupttribüne Seite geschraubt und die Zäune dort abgenommen. "Wir wollen das einmal unter realen Bedingungen ausprobieren", sagte Sportamtsleiter Günther Kuhnigk am Donnerstag.
Einen Tag später hieß es jedoch: Versuch vertagt. Beim Spiel am heutigen Samstag gegen den HSV werden auf den unteren Reihen der Haupttribüne neben der Cannstatter Kurve weiter Zaungäste sitzen. Beim Ortstermin hatten Vertreter des Sportamts, der Polizei und des Ordnungsamts die Wembley-Gitter begutachtet und festgestellt: "Es sind noch zu viele Fragen offen." Die Wembley-Gitter wurden zusammengeklappt, der Zaun wieder aufgestellt.
"Wir brauchen ein Gesamtkonzept", sagt Polizeisprecher Hermann Karpf. Die Sicherheitskräfte müssten eingewiesen und geschult werden. Tritt jemand in die Wembley-Gitter, soll er sich in den darin gespannten Gummibändern verheddern und so gestoppt werden. "Was machen dann die Ordner?" Und wer hafte, wenn sich jemand verletzt, gibt das Ordnungsamt zu bedenken.
Doch der Versuch soll nur verschoben werden. Denn der Internationale Fußballverband möchte die WM in zaunfreien Stadien austragen. Und dafür muss ein System gefunden werden. "Ein Zaun ist widersprüchlich", sagt Karpf, "er hält ab und sperrt ein, aber wir haben ordentliche Erfahrungen damit gemacht." Dennoch würde sich die Polizei nicht gegen andere Möglichkeiten sperren. Aber die Sicherheit müsse gewährleistet sein. Deshalb fordert er klare Regeln für den Fall, dass jemand versucht, aufs Spielfeld zu gelangen. "Jedem Fan muss klar sein, wer gegen die Regel verstößt, bekommt Stadionverbot, zahlt ein hohes Bußgeld und wird strafrechtlich verfolgt."
In England ist das die gängige Folge für schlechtes Benehmen beim Fußball. "Bei uns geben dies die Gesetze nicht her", sagt VfB-Geschäftsführer Thomas Weyhing. Dennoch, der Club wünscht sich ein zaunfreies Stadion, "das kann man aber nicht von null auf hundert fahren, dafür muss man die Fans sensibilisieren".
Auf offizieller Seite ist man jedoch misstrauisch. Da war beim Ortstermin schon mal zu hören, dass ein Versuch vor der Haupttribüne nichts bringe, "die Zuschauer dort sind ohnehin kein Problem". Heißt wohl, das Problem steht in der Cannstatter Kurve. Die Schlussfolgerung daraus wäre, für einen richtigen Test müsste man eben dort einen Teil der Zäune abbauen. "Der Fan muss beweisen, dass er damit umgehen kann", fordern die Sicherheitskräfte. Vielleicht können die VfB-Anhänger dies in zwei Wochen: Gegen Leverkusen möchte der VfB einen neuen Versuch wagen."
Stuttgarter Nachrichten 11. September 2004
Schön wär's schon, wenn die Dinger demontiert werden könnten!
Aber ich bin da eher skeptisch (es gibt in deutschen Stadien einfach zu viele Spinner)!
"Für die Fußball-WM 2006 sollen alle Hindernisse beiseite geräumt werden. Im Daimlerstadion geschieht bisher Undenkbares: Man kann sich vorstellen, die Zäune zu demontieren. Ein für heute geplanter Test wurde jedoch abgesagt, zunächst müsse ein Gesamtkonzept erstellt werden, sagt die Polizei.
Es war schon alles gerichtet. Das Sportamt hatte zwei so genannte Wembley-Gitter besorgt, eine Art künstlicher Graben, an die Bande an der Haupttribüne Seite geschraubt und die Zäune dort abgenommen. "Wir wollen das einmal unter realen Bedingungen ausprobieren", sagte Sportamtsleiter Günther Kuhnigk am Donnerstag.
Einen Tag später hieß es jedoch: Versuch vertagt. Beim Spiel am heutigen Samstag gegen den HSV werden auf den unteren Reihen der Haupttribüne neben der Cannstatter Kurve weiter Zaungäste sitzen. Beim Ortstermin hatten Vertreter des Sportamts, der Polizei und des Ordnungsamts die Wembley-Gitter begutachtet und festgestellt: "Es sind noch zu viele Fragen offen." Die Wembley-Gitter wurden zusammengeklappt, der Zaun wieder aufgestellt.
"Wir brauchen ein Gesamtkonzept", sagt Polizeisprecher Hermann Karpf. Die Sicherheitskräfte müssten eingewiesen und geschult werden. Tritt jemand in die Wembley-Gitter, soll er sich in den darin gespannten Gummibändern verheddern und so gestoppt werden. "Was machen dann die Ordner?" Und wer hafte, wenn sich jemand verletzt, gibt das Ordnungsamt zu bedenken.
Doch der Versuch soll nur verschoben werden. Denn der Internationale Fußballverband möchte die WM in zaunfreien Stadien austragen. Und dafür muss ein System gefunden werden. "Ein Zaun ist widersprüchlich", sagt Karpf, "er hält ab und sperrt ein, aber wir haben ordentliche Erfahrungen damit gemacht." Dennoch würde sich die Polizei nicht gegen andere Möglichkeiten sperren. Aber die Sicherheit müsse gewährleistet sein. Deshalb fordert er klare Regeln für den Fall, dass jemand versucht, aufs Spielfeld zu gelangen. "Jedem Fan muss klar sein, wer gegen die Regel verstößt, bekommt Stadionverbot, zahlt ein hohes Bußgeld und wird strafrechtlich verfolgt."
In England ist das die gängige Folge für schlechtes Benehmen beim Fußball. "Bei uns geben dies die Gesetze nicht her", sagt VfB-Geschäftsführer Thomas Weyhing. Dennoch, der Club wünscht sich ein zaunfreies Stadion, "das kann man aber nicht von null auf hundert fahren, dafür muss man die Fans sensibilisieren".
Auf offizieller Seite ist man jedoch misstrauisch. Da war beim Ortstermin schon mal zu hören, dass ein Versuch vor der Haupttribüne nichts bringe, "die Zuschauer dort sind ohnehin kein Problem". Heißt wohl, das Problem steht in der Cannstatter Kurve. Die Schlussfolgerung daraus wäre, für einen richtigen Test müsste man eben dort einen Teil der Zäune abbauen. "Der Fan muss beweisen, dass er damit umgehen kann", fordern die Sicherheitskräfte. Vielleicht können die VfB-Anhänger dies in zwei Wochen: Gegen Leverkusen möchte der VfB einen neuen Versuch wagen."
Stuttgarter Nachrichten 11. September 2004
Schön wär's schon, wenn die Dinger demontiert werden könnten!
Aber ich bin da eher skeptisch (es gibt in deutschen Stadien einfach zu viele Spinner)!