Zehn Verträge laufen im Sommer 2005 aus. Der dann personell (und finanziell) abgespeckte Etat verschafft den Verantwortlichen die Chance, zielgerichtete Transfers einzuleiten. Eine Schlüsselrolle im Personalpuzzle kommt Tim Wiese zu. Nach einem Kreuzbandriss absolviert der Torwart seine Rehabilitation in Köln. „Ich werde mich am Montag zum Angebot des FCK äußern", kündigte Wiese gestern an, der bei Werder Bremen und bei Hertha BSC Bremen hoch gehandelt wird.
„Wenn Tim geht und wir können schon jetzt einen guten Torwart bekommen, dann werden wir vielleicht handeln", ließ Kurt Jara anklingen. Er sieht sein „vollstes Vertrauen" durch Thomas Ernst bestätigt, der auch im Weserstadion eine fast fehlerfreie Leistung bot. „Ein glücklicher Punkt, Thomas Ernst hat gezeigt, dass er ein guter Torwart ist", attestierte Wiese.
„Ich spiele ja nicht so oft, umso mehr freue ich mich, dass es so gut gelaufen ist", kommentierte Ernst. Am Tag vor Heiligabend feiert er seinen 37. Geburtstag, von Verfallsdatum keine Spur. „Ich fühle mich fit und würde gerne verlängern", betont der zuverlässige Platzhalter Wieses. Kommt ein Neuer, dann will der nette Mensch aus Wiesbaden „um meinen Platz kämpfen, man sieht ja, dass die Leistung stimmt".
„Thomas Ernst, das ist ein super Typ", schwärmte FCK-Boss Jäggi schon vor der Gala. In der Mannschafts-Hierarchie steht Ernst weit oben. Geschätzt, beliebt. Das Schulterklopfen tut dem Keeper gut, dem vielleicht auch die Ellenbogen fehlten, um sich in seinem früheren Leben als Nummer 1 dauerhaft durchzuboxen.