Der seriöseste Zeitrahmen für die Planungen eines Bundesligisten ist der von drei Jahren.
Der Unterschied zwischen einer enttäuschenden sportlichen Saison und einer katastrophalen sportlichen Saison liegt in den Alternativen Relegation/ direkter Abstieg.
Ich habe die Quote der siegreichen Zweitligisten in der Relegation schon mit 6/25, also 24 Prozent beziffert.
Eine 76prozentige Wahrscheinlichkeit auf einen Klassenerhalt würde ich aus planerischer Sicht eines Bundesligisten doch wohl einem direkten Absttieg mit seinen finanziellen Konsequenzen vorziehen....oder?
Wenn Proficlubs nach mehr Planungssicherheit schreien, geht es i.d.R. halt darum, möglichst keine anderen an die Geldtöpfe zu lassen. U.a. die ganzen Europacupreformen mit 4 fixen CL-Startplätzen für die ohnehin reichsten Ligen und ausgeklüngelten Setzlisten sind dem Streben nach mehr Planungssicherheit zu verdanken. Aus kaufmännischer Sicht kann ich es nachvollziehen. Es geht wie in jedem Business um Geldverdienen und Absicherung von Etats, wo mit mehrjährigen Spielerverträgen auch finanzielle Risiken eingegangen werden. Selbst, wenn diese nach Ligen oder ggf. Verpassen von Europacups gestaffelt sind.
In sportlicher Hinsicht tragen immer mehr "Fallschirme" für die Größeren bei mir halt nicht dazu bei, verlorenes Interesse ansatzweise zurückzugewinnen.
Abstiege/Verpassen von Saisonzielen gehören ebenso wie die umgekehrte Erfolgsseite für mich zum Sport dazu. Ein Anhänger von geschlossenen Systemen war ich dabei nie.
Eigentlich habe ich diesen Thread angeklickt, weil ich die RElegationsschwäche der 2- Liga mal thematisieren wollte.
In 25 Jahren BL-Relegation haben sich nur 6 Zweitligisten durchgesetzt, in den letzten 10 Jahrenb nur EINER.
In 15 Jahren Zweitliga-Relegation haben sich 11mal die Drittligisten durchgesetzt.
Ist das Zufall oder hat die 2. Liga ein sportliches Problem?
Das gab es in anderen Threads ja auch schon mal, irgendwo hatte ich es auch mal geschrieben.
Die Diskrepanz ist bemerkenswert. Ansatzweise lässt sie sich vielleicht dadurch erklären, dass das sportliche Gefälle von der 1. zur 2. Liga größer ist, als von der 2. zur 3. Liga. Es gab ja auch schon Drittligaaufsteiger, welcher direkt durchmarschiert waren oder aber in der 2. Liga im oberen Drittel dabei waren.
In der Bundesliga kommt es selbst bei zurückgekehrten "Großen" ja nur noch selten vor, dass Aufsteiger am Saisonende weit oben stehen.
Abgesehen vom HSV sind die Relegationsteilnehmer aus der 2. Liga meist auch Clubs mit erheblich kleineren Etats als die Erstligisten. In der 3. Liga sind Etats der Spitzenclubs nicht unbedingt kleiner, als die des unteren Zweitligadrittels.
Bielefeld fällt da allerdings aus dem Rahmen. Dort wurde in der sportlichen Leitung offensichtlich auch grottenschlecht gearbeitet, da die finanziell mit dem Rucksack der Erstliga TV-Gelder auch bei einem Kaderumbruch mindestens die Möglichkeiten zu einem ungefährdeten Platz im oberen Mittelfeld gehabt hätten.