München - Borussia Dortmund macht weiter Minus.
Der einzige börsennotierte deutsche Fußball-Klub veröffentlichte am späten Montagabend die endgültigen Zahlen der Halbjahresbilanz.
Und der Verlust liegt noch einmal deutlich höher als die Summe, die auf der Pressekonferenz vor knapp zwei Wochen veröffentlicht wurde.
3,6 Millionen Euro mehr an Verlust
Nämlich um genau 3,6 Millionen Euro. Anstatt der damals angegebenen 27,2 Millionen an Verbindlichkeiten stehen nun vor der Steuer 30,8 Millionen Euro an Verlust in der Bilanz für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2004/2005.
Dazu kommt noch eine "Drohverlustrückstellung zur Berücksichtigung eines Markenwertsrisikos" in Höhe von 24 Millionen Euro, so dass sich insgesamt ein Fehlbetrag 54,8 Millionen Euro ergibt.
Hilfsmaßnahmen laufen an
Sollten die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen unterbleiben, würde der BVB mit einem bereits kalkulierten Gesamtfehlbetrag in Höhe von 68,8 Millionen Euro das Geschäftsjahr abschließen.
Hier kann die Borussia aber offenbar mit einer breiten Unterstützung rechnen. Nachdem bereits die privaten Gläubiger teilweise auf ihre Ansprüche verzichteten, kommt nun auch die kommunale Politik dem angeschlagenen Bundesligisten zu Hilfe.
Gewerbesteuerstundung soll zur Rettung beitragen
Wie die "Westdeutsche Allgemeine" berichtete, will Dortmunds Stadtkämmerer Guntram Pehlke im Stadtparlament einen Vorschlag einbringen, dem BVB ein Gewerbesteuerstundung zu gewähren.
Hierbei geht es offenbar um einen Steuerbescheid über 5,2 Millionen Euro aus dem Geschäftsjahr 2002. Der Gewinnanteil wurde wohl im Zusammenhang mit dem Verkauf des Westfalenstadions erwirtschaftet.
Finanzausschuss entscheidet
Die Summe wäre zum 1. April fällig, soll nun aber erst am 30. Juni 2006 gezahlt werden. Dafür allerdings mit sechs Prozent Zinsen.
Am 10. März tagt der Dortmunder Finanzausschuss, die Parteien signalisierten aber bereits ihre Zustimmung.
Dazu sind sie allerdings auch verpflichtet. Das NRW-Kommunalabgabengesetz schreibt vor, dass einer Firma Steuern zu stunden sind, wenn ansonsten die Insolvenz droht.
"Keine Sonderregelung für Borussia Dortmund"
DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder drückte derweil seine Hoffnung auf eine Wende zum Guten aus: "Es wäre schade, wenn der Verein von der Bildfläche verschwindet. Ich hoffe, dass sich die Dinge noch ordnen lassen", sagte er auf einer Podiumsdiskussion.
Gleichzeitig bekräftigte er aber: "Es darf aber keine Sonderregelung für Borussia Dortmund geben."
Christian Stüwe
Einfach nur damit ich mal durchsteige. Was bitte ist eine:
"Drohverlustrückstellung zur Berücksichtigung eines Markenwertsrisikos"
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