Mal was anderes:
heute um 18:30 gibt es das B-Jugend Derby zwischen dem HSV und St. Pauli.
Und in der MoPo gab es mal wieder einen recht netten Bericht über die HSV (A) II aus der Landesliga. Eine der vielen "vergessenen" Mannschaften des HSV, wo noch echte Idealisten spielen:
Ball paradox: Wenn der Kapitän des HSV Fan vom FC St. Pauli ist ...
LARS ALBRECHT
Landesligist der Rothosen führt Schattendasein / Klamotten von den Profis
Die Profis des HSV sind der Dino der Bundesliga und die Amateure von Trainer Thomas Doll stehen seit ihrem Aufstieg in die Regionalliga immer mehr im Mittelpunkt des Interesses. Doch abseits des großen Fußballgeschäfts gibt es eine weitere Mannschaft, die dem Verein Erfolge beschert, jedoch so gut wie keine Beachtung findet. Die HSV (Amateure) II führen ein Schattendasein.
"Wir sind ein Staat im Staate", beschreibt Trainer Andreas Kowitz (42) die Situation seines Teams, das gerade den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat. "Zu Profis und ersten Amateuren haben wir keinerlei Kontakt. Ein Spieleraustausch findet nicht statt." Das Einzige, was an die Bundesliga-Millionäre erinnert, sind deren gebrauchte Trainingsklamotten, die die Hobby-Sportler bei ihren Übungen tragen dürfen.
"Wir sind so was wie das Stiefkind des Vereins", lacht Stürmer Andreas Achtmann (22). "Zu unseren Heimspielen kommen selten mehr als 100 Zuschauer und trotzdem sind die Gegner doppelt motiviert, weil es gegen den großen HSV geht." Allerdings soll nicht der Eindruck aufkommen, als ob es eine Last wäre, beim HSV zu spielen. "Auf der Paul-Hauenschild-Anlage haben wir tolle Bedingungen und außerdem sind wir stolz, mit der Raute auf der Brust auflaufen zu dürfen", nennt Dennis Denecken (28) die Vorteile. Der Torwart beschreibt die ungewöhnliche Zusammensetzung des Teams: "Zwar ist unser Kapitän Lars Moldenhauer Pauli-Anhänger, aber sonst sind fast alle HSV-Fans. Das ist natürlich für viele ein Grund, hier zu spielen."
Da nimmt man es auch mal in Kauf, mit verschiedenen Stutzen und Hosen aufzulaufen. Auf die Qualität seiner Mannschaft solle man daraus jedoch nicht schließen, meint Coach Kowitz: "Wir sind keine Kneipentruppe. Allerdings kann man bei uns im Gegensatz zu den meisten anderen Landesliga-Teams keinen Euro verdienen." Trotzdem wollen jedes Jahr viele Hamburger Fußballer ein Probetraining bei seinem Team absolvieren. Doch zunächst ist Kowitz mit seinem Kader zufrieden. In den ersten vier Spielen gab es erst eine Niederlage. Nächster Auftritt: Sonntag um 10.45 Uhr gegen Blankenese.