Ich lese gerade...

Malou

Nicht gut mit Worten

Portugal 1942 - letzter Fluchtpunkt im von den Nazis besetzten Europa. Im Hafen von Lissabon starrt ein Mann auf ein Schiff, das für ihn die Rettung sein könnte - doch er besitzt weder Geld noch Visa. Da bietet ihm ein Unbekannter zwei Schiffspassagen an, unter einer Bedingung: Er will ihm in dieser Nacht die Geschichte seines Lebens erzählen ...

Remarque begeistert mich immer und so auch diesmal. Ich bin etwa halb durch und es ist schon eine ergreifende Geschichte eines Emigranten, der aus Nazideutschland flüchtet. Wie immer sprachlich absolut gelungen, eine treffende Darstellung sowohl des Lebens in der Diktatur wie auch der Situation der Emigranten, sowohl äußerlich als auch innerlich.
 

Malou

Nicht gut mit Worten

1947, die Nürnberger Prozesse: Einer der Angeklagten ist Ernst von Weizsäcker, SS-Brigadeführer und Spitzendiplomat unter Ribbentrop. Zu seinen Verteidigern zählt auch sein Sohn Richard, der vier Jahrzehnte später als Bundespräsident in seiner Rede vom 8. Mai über Kriegsschuld und die Befreiung vom Nazi-Gräuel sprechen wird. Eine historische Konstellation: Hier stoßen das alte, schuldbeladene Deutschland und die gerade entstehende Bundesrepublik aufeinander. Mit Gespür nähert sich Fridolin Schley den historischen Figuren und umkreist dabei die grundlegenden Fragen nach Gut und Böse, Schuld und Unschuld, emotionaler und moralischer Verpflichtung.

Thematisch finde ich das aus vielerlei Hinsicht interessant, und ich hatte mich darauf gefreut, etwas über die Motivationen, den Vater vor Gericht zu verteidigen, zu erfahren, über Vater und Sohn als Menschen, über ihr Miteinander in dieser Situation. Es gibt hier und da etwas darüber, aber insgesamt bin ich vom Buch eher enttäuscht. Es soll ein Roman sein, aber das ist es nicht, es ist ein Sachbuch mit einigen romanhaften Elementen. Alles liest sich ausgesprochen leblos und mir gehen die philosophischen und gewollt grübelnden Einschübe zunehmend auf die Nerven. Man erfährt schon einiges und es hat auch viele interessante Passagen, aber überwiegend kriecht es unter betonter Tiefsinnigkeit etwas mühsam dahin. Die Umsetzung ist also leider nicht mein Fall, auch wenn es kein schlechtes Buch ist.
 

Blue2021

Bekanntes Mitglied
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Klassiker.
 

FrauE

Bekanntes Mitglied
Ich lese jetzt mal etwas zur Entspannung, nachdem das letzte Buch mit so gar nicht zusagte.

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Malou

Nicht gut mit Worten

Das Leben des zwölfjährigen Bird und seines Vaters wird von Gesetzen bestimmt, die die »amerikanische Kultur« bewahren sollen. Als Bird einen Brief von seiner verschwundenen Mutter erhält, macht er sich auf die Suche – und trifft auf den Hort des Widerstands.

Celeste Ng ist eine dieser Autoren, deren Bücher hoch angesehen sind, also war ich gespannt, als ich das Buch in meiner Schmökerbox hatte, wusste aber auch schon, dass ihre Themen eigentlich nicht so mein Ding sind, weshalb ich mir das Buch auch nie gekauft hätte.

Und so richtig komme ich nun in das Buch auch nicht hinein, wobei das nicht unbedingt am Thema liegt. Die Dystopie - ein überpatriotisches Amerika, das sich gegen Asiaten richtet - benutzt die Versatzstücke, die man aus so ziemlich jeder Geschichte kennt, die sich mit derartigen Regimes befasst. Bei manchen Szenen kann man schon genau sagen, was als nächstes passiert. Außerdem überlässt die Autorin dem Leser keine einzige Schlussfolgerung, sie erklärt alles, gerne auch vier oder fünfmal. So dreht sich das erste Drittel thematisch sehr im Kreis.
Stilistisch ist es eher schlicht, gut lesbar, aber nicht beeindruckend. Von der Geschichte her zudem bislang eher langatmig.

Sonderlich angetan bin ich also bisher nicht.
 

Blue2021

Bekanntes Mitglied
Celeste Ng ist eine dieser Autoren, deren Bücher hoch angesehen sind, also war ich gespannt, als ich das Buch in meiner Schmökerbox hatte, wusste aber auch schon, dass ihre Themen eigentlich nicht so mein Ding sind, weshalb ich mir das Buch auch nie gekauft hätte.
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Sonderlich angetan bin ich also bisher nicht.
Celeste Ng ist eine dieser Autorinnen, die total überbewertet werden. Warum auch immer. "Was ich euch nicht erzählte" und "Kleine Feuer überall" fand ich zum Runterlesen ganz nett, aber anspruchsvoll ist es wahrlich nicht.

Aber warum solltest du dich mit einer literaturaffinen Userin im Fanlager auch abgeben. Nicht wahr, Malou?! ;)
 

FrauE

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Celeste Ng ist eine dieser Autoren, deren Bücher hoch angesehen sind, also war ich gespannt, als ich das Buch in meiner Schmökerbox hatte, wusste aber auch schon, dass ihre Themen eigentlich nicht so mein Ding sind, weshalb ich mir das Buch auch nie gekauft hätte.
Ist diese Schmökerbox eigentlich sowas wie ein Abo? Wollte ich schon längst mal gefragt haben...
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Ist diese Schmökerbox eigentlich sowas wie ein Abo? Wollte ich schon längst mal gefragt haben...
Ja, so ähnlich: Lesewelten für dich - Schmökerbox Buchbox

Ich habe das letztes Jahr zum Geburtstag bekommen und wollte das mal als Möglichkeit nutzen, Bücher kennenzulernen, die ich normalerweise nicht gekauft hätte. Die tun noch allerlei kleine Sachen dazu, die mit dem Buch zusammenhängen, das fand ich auch als Idee nett.

Das war insofern schon interessant, als ich nun sechs Bücher außerhalb meiner üblichen Lesegewohnheiten kennenlernte, davon waren zwei gut, zwei so mittel und zwei überhaupt nicht mein Fall, aber so konnte ich mir immerhin ein Bild machen. Die Informationen, die dem Buch jeweils beilagen, waren auch ganz interessant und die Beigaben schon sehr liebevoll ausgesucht, aber insgesamt nicht so ganz mein Fall: viele Schälchen, Dekogegenstände und dergleichen, damit kann ich wenig anfangen. Insofern: schon eine interessante Erfahrung, aber ich hatte danach keinen Bedarf nach Verlängerung.
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Danke, das hattest du mir sogar schon mal geschickt, meine ich. Sind die Bücher einer Box thematisch ähnlich, oder wild durcheinander gewürfelt? Ich blicke da auf der Seite nicht wirklich durch.
Nein, die sind nicht ähnlich. Ich weiß nicht, wonach die das aussuchen. Es sind immer recht neue Bücher, ansonsten aber sehr unterschiedlich.

Hier kannst du die letzten Boxen und darin befindlichen Bücher sehen: Letzte Buchboxen
 

FrauE

Bekanntes Mitglied
Kann man sogar nachbestellen, auch nicht schlecht. Ich glaube aber, diese Überraschungsbücher wären eher nix für mich.
 

FrauE

Bekanntes Mitglied
Ich lese jetzt mal etwas zur Entspannung, nachdem das letzte Buch mit so gar nicht zusagte.

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Bin fast durch, aber so ganz das, was ich mir vorgestellt habe, ist es leider nicht. Hätte gut umgesetzt was Tolles werden können, aber die Autorin hangelt sich von Klischee zu Klischee von Phrase zu Phrase, irgendwie unwitzig, weil alles schon mal gehört oder gelesen. Kann dann also demnächst weg in den Bücherschrank.
Mal sehen, was ich danach lese. Ich finde es momentan schwierig, was für mich passendes zu finden.
 

Manati

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Oh je, FrauE, schon wieder ein Reinfall?
Jetzt habe ich auch gefunden, was mich bei Deinem letzten Buch so irritiert hat:
Ich kenne Sabine Bode als Autorin der Kriegskinder und -enkelbücher

Dass es zwei Sabine Bodes gibt, hab ich jetzt erst nachgelesen. :rolleyes:

Meinen Pascal Mercier habe ich die Tage auch endlich beendet. Fast schon wie erwartet, war das Ende die Buchärgernis-Krönung.
Da lässt er den Protagonisten auf eine dämliche Art sterben.
Aber typisch für den nur um sich kreisenden Egomanen. Selten über so eine unsympathische Hauptperson gelesen.

Ich brauche auch ein Kontrastprogramm erst einmal. Hatte mir zunächst einen Thriller für die Challenge geschnappt. Aber der handelt auch von mir unliebsamen Personen, die sich zudem wohl noch als Herrenmenschen und Serienmörder gerieren.

Der nächste Griff scheint auch nicht erbaulich zu werden: "Keine Angst vor dem Sterben".

Ich muss was anderes nehmen.
 
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