Ich lese gerade...

FrauE

Babbel !
Ich glaube, ich lese als nächstes einfach eins von meinen Austen Büchern! So! Dann weiß ich wenigstens, dass ich nicht enttäuscht werde!
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Abgebrochen:


In seinem Meisterwerk beschreibt David Vogel in sensibler wie schonungslos offener Sprache die Liebesqualen eines angehenden Schriftstellers und erzählt dabei von nichts Geringerem als vom Kern des Daseins: Rudolf Gordweil ist im Wien der zwanziger Jahre einer Femme fatale verfallen. Von Woche zu Woche mehr gedemütigt und erniedrigt, braucht er die Kraft des Verzweifelten, um endlich zum Befreiungsschlag auszuholen.


Fast durchgehend hochgelobt, aber mir hat es nicht gefallen. Die Sprache ist schön, die 20er Jahre-Atmosphäre in Wien gelungen eingefangen, aber die Charaktere waren kaum ausgearbeitet und es verlor sich in Nichtigkeiten - viel Alltag, viele Träume, ich fand es einfach nur sehr, sehr zäh. Ich habe eine Weile durchgehalten, aber das ist einfach kein Buch für mich.

Dafür angefangen:


Nach dem internationalen Erfolg von «In Zeiten des abnehmenden Lichts» kehrt Eugen Ruge in seinem gefeierten Spiegel-Bestseller «Metropol» zurück zur Geschichte seiner Familie. Moskau, 1936. Die deutsche Kommunistin Charlotte bricht mit ihrem Mann und der jungen Britin Jill auf zu einer mehrwöchigen Reise durch die neue Heimat Sowjetunion. Es verbindet sie mehr, als sich auf den ersten Blick erschließt: Sie sind Mitarbeiter des Nachrichtendienstes der Komintern, wo Kommunisten aller Länder beschäftigt sind. Umso schwerer wiegt, dass unter den «Volksfeinden», denen gerade in Moskau der Prozess gemacht wird, einer ist, den Lotte besser kennt, als ihr lieb sein kann.

Ich mochte "In Zeiten des abnehmenden Lichts" sehr, deshalb war ich interessiert, die Vorgeschichte dazu zu erfahren. Bis jetzt bin ich nicht so richtig angetan. Es ist sehr berichtsartig, ziemlich trocken. Sehr politisch, wobei das ja angesichts des Themas zu erwarten war, aber auch das sehr lehrbuchartig. Wenn es zum Roman wird, ist es gut lesbar und interessant, aber insgesamt ist es mir zu trocken. Und ich hasse die Unsitte, bei wörtlicher Rede keine Anführungszeichen zu benutzen! :schimpf:Aber mal sehen, wie es sich insgesamt noch entwickelt.
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Ich habe jetzt etwas mehr als ein Drittel durch:


Von der Urfassung des Romans, der Hans Fallada am Vorabend der Machtergreifung der Nazis zum international gefeierten Erfolgsautor machte, wurde ein Viertel noch nie veröffentlicht. Der Verkäufer Johannes Pinneberg und seine Freundin Lämmchen erwarten ein Kind. Kurz entschlossen heiratet das Paar, auch wenn das Geld immer knapper wird. Trotz Weltwirtschaftskrise und erstarkender Nazis nimmt Lämmchen beherzt das Leben ihres verzweifelnden Mannes in die Hand. In dieser rekonstruierten Urfassung führt ihr gemeinsamer Weg noch tiefer ins zeitgenössische Berlin, ins Nachtleben und in die von den „Roaring Twenties“ geprägten Subkulturen. Die politischen Probleme der damaligen Zeit werden so plastisch wie in wenigen anderen Texten.

Und ich muss gestehen, ich werde mit dem Buch nicht recht warm. Das liegt zum einen am Schreibstil, der mir nicht sonderlich zusagt. Er passt sicher zur Geschichte, aber auf mich wirkt es so heruntergeschrieben. Was es natürlich nicht ist, aber liest sich für mich so. Dann ist es mir zu langatmig und außerdem geht mir Lämmchen unglaublich auf die Nerven - wobei ich glaube, das wird sich noch bessern.
Positiv: es ist ein sehr interessanter Blick ins Deutschland der frühen 1930er - als Zeitdokument unschlagbar. Und angesichts heutiger AfD-Apologeten und -Verharmloser auch beklemmend, sehr viele Ähnlichkeiten. Zur Recherche über damalige Lebens- und Arbeitsumstände ist das Buch ausgesprochen interessant.
In der Geschichte und den Charakteren ist mir vieles zu klischeehaft, wahrscheinlich ein weiterer Grund, warum es mich nicht so fesselt. Andere Situationen und Charaktere sind köstlich beobachtet und geschildert, und es gibt einige Szenen, die beim Lesen großen Spaß machen. Auch angesichts des Wissens über Falladas eigene Geschichte liest sich vieles gleich noch interessanter. Da diese angenehmen Lesemomente zunehmen und mir das Buch schon besser gefällt als am Anfang, hoffe ich mal, dass sich diese positive Entwicklung weiter fortsetzt.
 

Forentroll

Zyniker
Ich habe gestern einen neuen Anlauf gestartet "Atlas Shrugged" zu lesen, nachdem ich letztes Jahr das aus mir nicht mehr erfindlichen Gründen dann nicht mehr weiter verfolgt habe.
 

Forentroll

Zyniker
Ich habe gestern einen neuen Anlauf gestartet "Atlas Shrugged" zu lesen, nachdem ich letztes Jahr das aus mir nicht mehr erfindlichen Gründen dann nicht mehr weiter verfolgt habe.
Habe bis gestern Abend die ersten 150 Seiten geschafft und verstehe wieder warum es mir irgendwann letztes Jahr schwer fiel weiter zu lesen. Verdammt gut, aber auch verdammt schwer verdaulich, wenn man sich die unübersehbaren Parallelen zu unserer aktuellen Gesellschaft vergegenwärtigt.
 

FrauE

Babbel !
Ich lese gerade Kein Feuer kann brennen so heiß von Ingrid Noll.

Ich lese Noll total gerne und habe noch nie ein Buch von ihr schlecht gefunden. Ich hatte die Autorin aber etwas aus den Augen verloren.
Bisher finde ich es gut. Ich finde die leicht trockene Art, wie sie schreibt recht witzig und ansprechend.
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Ich lese gerade Kein Feuer kann brennen so heiß von Ingrid Noll.

Ich lese Noll total gerne und habe noch nie ein Buch von ihr schlecht gefunden. Ich hatte die Autorin aber etwas aus den Augen verloren.
Bisher finde ich es gut. Ich finde die leicht trockene Art, wie sie schreibt recht witzig und ansprechend.
Mit der bin ich nicht so warm geworden, dabei müsste mir das eigentlich zusagen. Müsste ich vielleicht noch mal ausprobieren.

Ich lese momentan das hier. Ich weiß noch nicht, ob es mir gefällt oder nicht. Der britische Blick auf das Nachkriegsdeutschland ist interessant, die Geschichte hat Potential, nur schleicht es mir noch etwas zu sehr dahin.


Hamburg 1946: Ein englischer Offizier soll für die Entnazifizierung und den Wiederaufbau nach Deutschland gehen. Er und seine Familie werden in ein herrschaftliches Haus an der Elbe einquartiert. Anders als seine Kollegen ist er jedoch nicht der Auffassung, dass der Besitzer ausziehen muss. Seine Frau findet die Idee, mit dem Feind unter einem Dach zu wohnen, anfangs unerträglich. Doch als sie ihren Mitbewohner besser kennenlernt, muss sie zugeben, dass ihr Bild von den Deutschen nicht immer richtig ist. Und nach und nach entwickelt sich sogar eine unerhörte Nähe zwischen den beiden.
 

Malou

Nicht gut mit Worten
"Niemandsland", bei dem ich anfänglich noch nicht sicher war, entwickelt sich recht gut - es ist zwar weiterhin etwas langatmig, aber thematisch wirklich interessant, auch gefällt mir die Sprache.

Außerdem lese ich momentan:


Zerfall und Vergänglichkeit im Freistaat: Sachsen von seiner verlassenen, vergessenen, teils auch verfluchten Seite.
Vergessene Friedhöfe, verlassene Gebäude, ehemalige Hinrichtungsstätten, historische Mordschauplätze und jede Menge Zerfall und Vergänglichkeit: Sachsen ist nicht nur berühmt für seine Sehenswürdigkeiten, die Leipziger Buchmesse und den Dresdner Christstollen. Dark-Tourism-Fans finden hier das legendäre Bautzener Stasi-Gefängnis, historische Mordschauplätze, vergessene Friedhöfe, leerstehende Fabrikhallen sowie düstere Kirchen- und Klosterruinen.


Das liest sich genauso unterhaltsam wie das Buch der Autorin über den Odenwald - locker geschrieben, aber mit vielen interessanten Informationen, insbesondere geschichtlicher Art. Einzelne Schicksale werden ebenfalls beleuchtet, was ich immer besonders mag, und es gibt zahlreiche Bilder im Buch - die finde ich nicht alle so gelungen, auch sind mir manchmal die Beschreibungen etwas zu knapp, insgesamt ist es aber gute, leichte Lektüre und ich habe schon einige Orte dort gefunden, die ich gerne mal sehen würde.

Zwischendurch weile ich im alten Berlin:


Der literarische Spaziergang führt vom Lustgarten über das Forum Fridericianum bis zum Hotel Adlon und dem Pariser Platz mit seinem berühmten Bewohner Max Liebermann, der am 30. Januar 1933 die SA-Kolonnen durch das Brandenburger Tor marschieren sieht. Der Leser erlebt, als ein selbstverschuldetes Ende, die Zerstörung der Prachtstraße durch die Bomben des Zweiten Weltkriegs, ihre Verstümmelung durch Stacheldraht und Mauer und ihren noch immer nicht vollendeten Wiederaufbau.
Durch Geschichten, die sich mit Bauten und Bäumen verbinden, macht Günter de Bruyn einige Jahrhunderte preußisch-deutscher Geschichte lebendig.


Diese gebundene Ausgabe ist vom Einband innen und außen ansprechend gestaltet, innen ist eine schöne Gegenüberstellung des Straßenverlaufs mit den einzelnen Gebäuden in den Jahren 1928 und 2002. Das Buch liest sich ebenfalls leicht, erzählt zu den markanten Orten und Gebäuden die Geschichte und Hintergründe, nie zu ausschweifend (manchmal würde ich sogar gerne noch mehr lesen). Man bewegt sich stetig durch die Jahrhunderte, da folgt den Beobachtungen Heinrich Heines das abscheuliche Kapitel der Bücherverbrennung, kurz darauf ist man bei der Ankunft der künftigen Königin Luise ... es ist ein unterhaltsamer Streifzug durch die Geschichte.
 

FrauE

Babbel !
@Malou, so Lost Places Sachen mag ich ja sehr, ich glaube, das Buch wäre was für mich. Das von Hoecker war auch nicht schlecht, aber doch ein wenig klamaukig, das habe ich direkt wieder verkauft, schade drum.
Und die würde ich mir gerne mal kaufen, oder ich wünsche sie mir zum Geburtstag.
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