Nach dem vorzeitigen Trainerwechsel erlebte Daniel van Buyten genau wie seine Kollegen eine Leistungsexplosion. Und dennoch denkt der Belgier bei reizvollen Offerten an einen Abschied aus Hamburg.
kicker: Daniel van Buyten, Ihr Landsmann und Teamkollege Emile Mpenza hat Platz vier als Ziel für die Rückrunde erklärt - eine zu forsche Einschätzung?
Van Buyten: Wir haben gesehen, was mit diesem Kader möglich ist, welche Qualität wir haben. Es ist schon so, dass jeder Platz fünf erreichen will. Ein Verein wie der HSV muss in dieser Stadt international spielen. Und zwar nicht nur einmal, sondern konstant.
kicker: Sie kamen, weil Sie glaubten, in Hamburg entstehe etwas Großes. Was haben Sie nach dem 8. Spieltag und der Toppmöller-Entlassung gedacht?
Van Buyten: Ich dachte: Oh Gott! Die ersten Wochen waren ein echter Schock für mich! Plötzlich bist du Letzter und fragst dich: Hast du was falsch gemacht?
kicker: Und was denken Sie jetzt?
Van Buyten: Dass wir die Qualität im Kader haben, um oben mitzuspielen. Aber um oben zu bleiben, muss noch mehr Qualität da sein. Deshalb habe ich damals auch gesagt, Ujfalusi muss bleiben. Der Verein hatte wohl keine andere Wahl, weil der Spieler unbedingt weg wollte, aber im Nachhinein hat das schon Unruhe gebracht, auch bei mir.
kicker: Unruhe soll es auch zwischen Ihnen und Sergej Barbarez wegen Ihrer Ernennung zum Kapitän gegeben haben . . .
Van Buyten: Ich hatte kein Problem mit Sergej, wir verstehen uns gut. Ich bin damals zu ihm und zum Trainer gegangen und habe gesagt, ich muss das nicht machen, ich gebe die Binde zurück, wenn es Probleme gibt. Heute muss ich sagen, dass ich mich durch die ganze Sache weiterentwickelt habe.
kicker: Inwiefern?
Van Buyten: Durch die Verantwortung. Nehmen wir zum Beispiel Emile Mpenza. Er ist mein Freund, aber durch das Kapitänsamt muss ich manchmal nicht nur als Freund, sondern auch als Kapitän zu ihm reden.
kicker: Beim HSV begann mit dem Trainerwechsel der Aufwärtstrend. Was macht Thomas Doll anders als Klaus Toppmöller?
Van Buyten: Thomas Doll hat sofort unsere Probleme erkannt, hat taktisch viel mit uns gearbeitet, einiges verändert. Da hatten wir vorher unsere Schwierigkeiten.
kicker: Nachdem Ihnen Boulahrouz in der Innenverteidigung zur Seite gestellt wurde, erlebten Sie persönlich eine wahre Leistungsexplosion. Sind Sie mittlerweile zufrieden mit Ihrem ersten halben Jahr in Deutschland?
Van Buyten: Ich bin schon ein bisschen stolz. Aber ich werde noch besser. Ich will mich immer verbessern, das ist meine Mentalität. Zu Hause hatten wir nicht viel Geld, mein Vater hat mir beigebracht, dass nur der was kriegt, der auch was tut. Deshalb will ich immer nach oben.
kicker: Mit Marseille spielten Sie bereits in der Champions League - nervt Sie bei Ihrer Mentalität die Aussicht auf den UI-Cup mit Hamburg nicht doppelt?
Van Buyten: Ganz ehrlich, wenn ich die Champions League im Fernsehen sehe, kriege ich jedes Mal ein bisschen Bauchschmerzen. Warst du da einmal, willst du da wieder hin.
kicker: Seit Ihrer besagten Leistungsexplosion gibt es immer wieder Gerüchte um andere Klubs - wie groß ist der Reiz, bei einem Topklub zu spielen?
Van Buyten: Als ich letztes Jahr bei Manchester City vor meinen Verletzungen gut angefangen hatte, war Manu offenbar schon interessiert - klar ist der Reiz da, für so einen Klub zu spielen. Und ich würde durchaus auch noch mal gern in England spielen.
kicker: Sind Sie denn sicher, als HSV-Kapitän nächste Spielzeit überhaupt noch hier zu sein?
Van Buyten: Man kann nie sicher sein, was im Fußball passiert. Deshalb werde ich auch nie sagen, ich bleibe zu 100 Prozent und gehe dann einfach so weg. Dann würde ich mich unwohl in meiner Haut fühlen. Ich will nicht als Lügner dastehen.
kicker: Das klingt ja fast nach Abschied!
Van Buyten: Ich sage nur, es gibt halt manchmal Klubs, bei denen man nicht nein sagen kann. Aber ich habe schon mal nein gesagt: Vor zwei Jahren wollte mich Juventus Turin holen, aber ich habe mich entschieden, in Marseille zu bleiben, weil es damals passte. Hier passt es für mich im Moment auch und ich will über die Anfragen auch gar nicht groß nachdenken, sondern mich nur auf Fußball konzentrieren. Ich lebe nämlich nur für den Fußball und für den Erfolg.
kicker: Also muss der HSV international spielen, um Sie auch über die vertraglich vereinbarten vier Jahre halten zu können?
Van Buyten: Es geht doch nicht nur um mich! Der HSV muss den Sprung so oder so schnellstmöglich schaffen. Wenn die Chance da ist, musst du zupacken - als Spieler und als Klub. Der HSV wollte in dieser Saison den Schritt nach vorn machen. Der Start ist nicht geglückt, aber die Saison ist noch nicht vorbei. Schaffen wir den Schritt, kann der HSV auch gute Spieler behalten und gute dazuholen.
Quelle: kicker.de
kicker: Daniel van Buyten, Ihr Landsmann und Teamkollege Emile Mpenza hat Platz vier als Ziel für die Rückrunde erklärt - eine zu forsche Einschätzung?
Van Buyten: Wir haben gesehen, was mit diesem Kader möglich ist, welche Qualität wir haben. Es ist schon so, dass jeder Platz fünf erreichen will. Ein Verein wie der HSV muss in dieser Stadt international spielen. Und zwar nicht nur einmal, sondern konstant.
kicker: Sie kamen, weil Sie glaubten, in Hamburg entstehe etwas Großes. Was haben Sie nach dem 8. Spieltag und der Toppmöller-Entlassung gedacht?
Van Buyten: Ich dachte: Oh Gott! Die ersten Wochen waren ein echter Schock für mich! Plötzlich bist du Letzter und fragst dich: Hast du was falsch gemacht?
kicker: Und was denken Sie jetzt?
Van Buyten: Dass wir die Qualität im Kader haben, um oben mitzuspielen. Aber um oben zu bleiben, muss noch mehr Qualität da sein. Deshalb habe ich damals auch gesagt, Ujfalusi muss bleiben. Der Verein hatte wohl keine andere Wahl, weil der Spieler unbedingt weg wollte, aber im Nachhinein hat das schon Unruhe gebracht, auch bei mir.
kicker: Unruhe soll es auch zwischen Ihnen und Sergej Barbarez wegen Ihrer Ernennung zum Kapitän gegeben haben . . .
Van Buyten: Ich hatte kein Problem mit Sergej, wir verstehen uns gut. Ich bin damals zu ihm und zum Trainer gegangen und habe gesagt, ich muss das nicht machen, ich gebe die Binde zurück, wenn es Probleme gibt. Heute muss ich sagen, dass ich mich durch die ganze Sache weiterentwickelt habe.
kicker: Inwiefern?
Van Buyten: Durch die Verantwortung. Nehmen wir zum Beispiel Emile Mpenza. Er ist mein Freund, aber durch das Kapitänsamt muss ich manchmal nicht nur als Freund, sondern auch als Kapitän zu ihm reden.
kicker: Beim HSV begann mit dem Trainerwechsel der Aufwärtstrend. Was macht Thomas Doll anders als Klaus Toppmöller?
Van Buyten: Thomas Doll hat sofort unsere Probleme erkannt, hat taktisch viel mit uns gearbeitet, einiges verändert. Da hatten wir vorher unsere Schwierigkeiten.
kicker: Nachdem Ihnen Boulahrouz in der Innenverteidigung zur Seite gestellt wurde, erlebten Sie persönlich eine wahre Leistungsexplosion. Sind Sie mittlerweile zufrieden mit Ihrem ersten halben Jahr in Deutschland?
Van Buyten: Ich bin schon ein bisschen stolz. Aber ich werde noch besser. Ich will mich immer verbessern, das ist meine Mentalität. Zu Hause hatten wir nicht viel Geld, mein Vater hat mir beigebracht, dass nur der was kriegt, der auch was tut. Deshalb will ich immer nach oben.
kicker: Mit Marseille spielten Sie bereits in der Champions League - nervt Sie bei Ihrer Mentalität die Aussicht auf den UI-Cup mit Hamburg nicht doppelt?
Van Buyten: Ganz ehrlich, wenn ich die Champions League im Fernsehen sehe, kriege ich jedes Mal ein bisschen Bauchschmerzen. Warst du da einmal, willst du da wieder hin.
kicker: Seit Ihrer besagten Leistungsexplosion gibt es immer wieder Gerüchte um andere Klubs - wie groß ist der Reiz, bei einem Topklub zu spielen?
Van Buyten: Als ich letztes Jahr bei Manchester City vor meinen Verletzungen gut angefangen hatte, war Manu offenbar schon interessiert - klar ist der Reiz da, für so einen Klub zu spielen. Und ich würde durchaus auch noch mal gern in England spielen.
kicker: Sind Sie denn sicher, als HSV-Kapitän nächste Spielzeit überhaupt noch hier zu sein?
Van Buyten: Man kann nie sicher sein, was im Fußball passiert. Deshalb werde ich auch nie sagen, ich bleibe zu 100 Prozent und gehe dann einfach so weg. Dann würde ich mich unwohl in meiner Haut fühlen. Ich will nicht als Lügner dastehen.
kicker: Das klingt ja fast nach Abschied!
Van Buyten: Ich sage nur, es gibt halt manchmal Klubs, bei denen man nicht nein sagen kann. Aber ich habe schon mal nein gesagt: Vor zwei Jahren wollte mich Juventus Turin holen, aber ich habe mich entschieden, in Marseille zu bleiben, weil es damals passte. Hier passt es für mich im Moment auch und ich will über die Anfragen auch gar nicht groß nachdenken, sondern mich nur auf Fußball konzentrieren. Ich lebe nämlich nur für den Fußball und für den Erfolg.
kicker: Also muss der HSV international spielen, um Sie auch über die vertraglich vereinbarten vier Jahre halten zu können?
Van Buyten: Es geht doch nicht nur um mich! Der HSV muss den Sprung so oder so schnellstmöglich schaffen. Wenn die Chance da ist, musst du zupacken - als Spieler und als Klub. Der HSV wollte in dieser Saison den Schritt nach vorn machen. Der Start ist nicht geglückt, aber die Saison ist noch nicht vorbei. Schaffen wir den Schritt, kann der HSV auch gute Spieler behalten und gute dazuholen.
Quelle: kicker.de