Kurt Jara arbeitet als Trainer auf Bewährung
FUSSBALL: Die ¸¸englische Woche" als Woche der Wahrheit - Jäggi: In meiner Amtszeit wird Sforza auf keinen Fall FCK-Trainer
KAISERSLAUTERN (zkk). Ein 0:0 gegen Real Madrid-Bezwinger Bayer Leverkusen - normalerweise ein Punktgewinn für den gegen den Abstieg kämpfenden 1. FC Kaiserslautern. Nach schon drei verlorenen Heimspielen aber wiegen die zwei verschenkten Punkte schwer. Die Tabelle lügt nicht: Tiefer als der FCK steht, kann er nicht mehr sinken.
Die Antwort in der Trainerfrage ist noch nicht gegeben. Kurt Jara arbeitet - zunächst bis zum Ende der ¸¸englischen Woche" - auf Bewährung.
¸¸Wir brauchen Punkte! Gegen Bielefeld sollten wir endlich mal wieder ein Heimspiel gewinnen", fordert Teammanager Olaf Marschall. ¸¸Beide Mannschaften haben nicht gerade Traum-Fußball geboten, gut war, dass wir Chancen herausgespielt haben", resümierte der Teammanager.
¸¸Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie weiter mir zusammenarbeiten will, dass sie kämpfen, dass sie laufen will. Wenn sie so kämpft, dann wird das Glück auch wieder zu uns kommen", interpretierte Kurt Jara. Der Trainer weiß, was passiert, wenn bei den Spielen morgen (20 Uhr) bei Hannover 96 und am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld nicht minimal drei oder vier Punkte hängen bleiben.
¸¸Wenn die Null steht, werden wir auch wieder unsere Tore machen", formulierte Carsten Jancker nach dem ersten Lauterer Remis in dieser Saison. Erstmals in der laufenden Runde spielte der FCK zu null, das ist das Positive. Die Schattenseite sorgt dafür, dass die ¸¸Roten Teufel" die rote Laterne halten und erneut um den Klassenerhalt zittern müssen: Zum dritten Mal in Folge gelang den Lauterern kein Tor, sie haben nur eins von fünf Heimspielen gewonnen. Ärmlich ...
¸¸Ich kann mir heute keinen Vorwurf machen, die Kopfbälle kamen optimal, Butt hat einfach gut gehalten", analysierte der vorbildlich ackernde Jancker treffend. Er spielte gut, war torgefährlich und ließ sich auch von Schiedsrichter Fröhlich nicht entnerven, der selbst eine Ringer-Freistileinlage Juans gegen den Lauterer Sturmtank ungesühnt ließ.
¸¸Mit Glück konnten wir gewinnen, mit Pech aber auch verlieren", philosophierte René C. Jäggi. Der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern setzt keine Punkte-Ultimaten mehr, setzt mehr auf das Hamsterer-System. ¸¸Ich bin bereit, mit dem Trainer durchs Fegefeuer zu gehen, wenn ich sehe, dass er die Mannschaft noch erreicht. Und das tut er", sagte Jäggi. Er sagte nicht ¸¸noch", er sagte auch (noch) nicht, was geschieht, wenn am Sonntag nicht wenigstens zehn Punkte auf dem überzogenen Konto stehen.
Aber Jäggi wäre nicht Jäggi, würde es keinen Notfallplan geben. ¸¸Wenn ich in ein Flugzeug steige, dann habe ich einen Plan, was ich mache, wenn die Maschine abstürzt", orakelte der Schweizer einen Monat vor der Entlassung seines Busenfreundes Erik Gerets. Spekulationen, dass Ciriaco Sforza FCK-Trainer wird, erhielten neue Nahrung, da das Comeback des 34-Jährigen erneut vertagt worden ist. ¸¸Das ist überhaupt kein Thema. Sforza soll unser Spiel mit Leben erfüllen. Sollte das nicht mehr gehen, muss man sich unterhalten. Während meiner Vorstandstätigkeit wird ,Ciri" mit Sicherheit nicht FCK-Trainer", versicherte Jäggi gestern.
¸¸Wenn die Mannschaft so kämpft wie gegen Leverkusen, das Real Madrid und AS Rom aus dem Stadion geschossen hat, dann wird sie auch wieder gewinnen", fasste Trainer Kurt Jara seine Hoffnung in Worte. Gewiss, seine Mannschaft engagierte sich, sie verbrauchte aber viel zu viele Körner, weil sie so oft den eigenen (meist dummen) Fehlern hinterher lief. Das Aufbauspiel - überaus fehlerhaft. Da geriet Ferydoon Zandi fast alles daneben, Marco Engelhardt machte viel, aber auch viel falsch. Flügelspiel - fast ein Fremdwort: Mika Nurmela, stark in der Balleroberung, nutzte seine Chancen in der Offensive nicht. Thomas Drescher, in den Defensive gegen Jones ein verlässlicher Arbeiter, brachte zu wenig brauchbare Flanken.
Der Trainer nutzte das Auswechselkontingent wieder nicht voll aus. Nur Altintop für den von Wadenkrämpfen geschüttelten Amanatidis und Teber für Zandi kamen. Die Variante Seitz oder Mikic für den im Vorwärtsgang meist in den Leerlauf schaltenden Nurmela scheute Jara. ¸¸Vielleicht hatten wir in der zweiten Halbzeit einfach auch Angst, das Spiel zu verlieren", versuchte Jancker den 30-minütigen Angsthasen-Fußball zu entschuldigen.
In der Schlussphase war der FCK wieder da, die tollen Kopfballchancen von Altintop und Jancker aber vereitelte Butt. ¸¸Das ist kein Trainerproblem, das ist Kopfsache", mutmaßte FCK-Boss Jäggi mit Blick auf die verschluderten Riesenchancen von Zandi und Hertzsch. Jäggi: ¸¸Uns fehlt das erlösende Erfolgserlebnis!"
ron.de