Jahreshauptversammlung im Schmidts Tivoli

Mitglieder voller Harmonie?


Hamburg - Wer sich in den vergangenen Jahren für den FC St. Pauli interessierte, der hat die früheren Mitgliederversammlungen noch in bester (oder schrecklicher) Erinnerung. Selten ging es friedlich zu, wer auch immer das Präsidentenamt bekleidete.

Wenn sich die St. Paulianer jedoch am Montag um 19 Uhr im Schmidts Tivoli versammeln, kommt es zu einem Novum in der Klubgeschichte: Es liegt kein Antrag aus der Mitgliedschaft vor, nicht ein einziger! "Es wird wohl für St.-Pauli-Verhältnisse relativ harmonisch werden", mutmaßt Verwaltungsleiter Frank Fechner nach Ablauf der Antragsfrist. Lediglich Dringlichkeitsanträge könnten jetzt noch gestellt werden.

Wichtigster Tagesordnungspunkt wird die Wahl der zwei Vizepräsidenten sein. Marcus Schulz (38) war am 19. Januar als Nachfolger von Gunter Preussker kommissarisch (neben Guntram Uhlig) zum Vize ernannt worden. Zudem wird durch Holger Stanislawski (35) die Führungsriege auf vier Personen erweitert. Auch der frühere Kapitän soll jedoch - wie seine Kollegen - bis auf weiteres ehrenamtlich tätig sein. cp/lx

JHV läuft ja gerade. Hatte leider keine Zeit dahinzugehen, aber gespannt bin ich auf die Berichte die danach erscheinen werden.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Schade das du nicht da bist. Was sind jetzt eigentlich die stillen reserven die Pauli in der Bilanz verbucht hat? Ist mendi da?
 
keine Ahnung

Der Übersteiger hat die Gewinn- und Verlustrechnung der aktuellen Saison mal versucht nachzurechnen. Laut Ihren Rechnungen liegen die Einnahmen von 5 Mille um rund 600-650.000 € zu hoch. bei 5 Mille Ausgaben heißt das wieder einmal miese
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Öhrnie schrieb:
keine Ahnung

Der Übersteiger hat die Gewinn- und Verlustrechnung der aktuellen Saison mal versucht nachzurechnen. Laut Ihren Rechnungen liegen die Einnahmen von 5 Mille um rund 600-650.000 € zu hoch. bei 5 Mille Ausgaben heißt das wieder einmal miese
Das scheint mir auch wesentlich realistischer als die Vereinsrechnung. na ,C.L. brauch ja irgendwie auch mal positive Schlagzeilen. :zwinker3:
 

mendiculus

MODEFAN
Merkwürdig wie unterschiedlich die Reaktion auf die JHV im Abendblatt und auf der Vereinshomepage ausfallen.

Lt. Abendblatt klingts irgendwie dramatischer. :zwinker3:
 

gary

Bekanntes Mitglied
mendiculus schrieb:
Merkwürdig wie unterschiedlich die Reaktion auf die JHV im Abendblatt und auf der Vereinshomepage ausfallen.

Lt. Abendblatt klingts irgendwie dramatischer. :zwinker3:


Ich habe es gestern auch nicht geschafft, so ganz motiviert war ich ohnehin nicht auf eine erneute evtl. Chaosversammlung.
Gestern soll es aber eine vergleichsweise schnelle JHV gewesen sein.

Die Ungereimtheiten in der Bilanz bzw. die Art des Löcherstopfens waren ja schon vorher bekannt (siehe den "Überschuß-Thread" hier). Ein dramatischer Pressebericht ist deshalb imho auch fehl am Platze.

Controller und Vize-Präsi Schulz machte wohl einmal mehr deutlich, das St. Pauli in der Regionalliga nicht mehr lange überleben kann. Es kann also nur heißen Aufstieg oder Abstieg eventuell sogar noch unterhalb der Oberliga, was aber auch nichts Neues ist.

Langfristige Aufstiegspläne (wie bei St. Pauli für 2006) halte ich übrigens für Unsinn.
St. Pauli ist trotz Gurkenfußball jetzt noch recht gut im Rennen. Deshalb sollte man meiner Meinung nach alles daran setzen, diese Saison noch aufzusteigen. Mangels übermächtiger Konkurrenz scheint es mir dieses Jahr durchaus möglich zu sein.
 

mendiculus

MODEFAN
Sehe ich ähnlich.

Allerdings steht im Abendblatt auch, dass der Kontrollausschuss dem Präsidium mit Amtsenthebung gedroht habe, ob deren skandalösen Finanzgebaren. Davon lese ich auf der Vereins- HP nix.....
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
mendiculus schrieb:
Sehe ich ähnlich.

Allerdings steht im Abendblatt auch, dass der Kontrollausschuss dem Präsidium mit Amtsenthebung gedroht habe, ob deren skandalösen Finanzgebaren. Davon lese ich auf der Vereins- HP nix.....

Was einen wohl kaum überraschen dürfte,oder? :zwinker3:
 
im Abendblatt klingt das wirklich alles dramatischer, gar nicht gewohnt.

FC St. Pauli: Aufsichtsrat droht Littmann mit Absetzung


Hamburg - Er hatte ein Heimspiel, aber als einen erfolgreichen Abend konnte Corny Littmann die gestrige Mitgliederversammlung des FC St. Pauli im "Schmidt's Tivoli" wahrlich nicht betrachten. Die Führungsetage des Kiezklubs wurde vor 542 Anwesenden mit zum Teil heftiger Kritik von verschiedenen Gremien konfrontiert. Quintessenz der Versammlung: St. Pauli hat weit heftigere Finanzsorgen, als es die Mitteilungen des Präsidiums in den vergangenen Monaten andeuteten. Und weil Littmann und seine Mitstreiter zum wiederholten Male trotz mehrfacher Ermahnungen gegen die Satzung verstießen, drohte Aufsichtsratsboß Michael Burmester der Führungsriege für den Fall einer Fortsetzung dieses Verhaltens sogar mit Amtsenthebung.

Ein erstauntes Raunen ging durch die Reihen im Theater, als Burmester vom Geschäftsgebaren des Präsidiums berichtete: "In mindestens zehn Fällen wurden genehmigungspflichtige Verträge dem Aufsichtsrat nicht rechtzeitig vorgelegt." In mindestens einem Fall ignorierten die Verantwortlichen sogar ein Veto der Kontrolleure. "Damit hat das Präsidium die Kontrollfunktion des Aufsichtsrates verhindert!"

Littmanns Gesichtszüge verdeutlichten seinen Mißmut über die verkündeten Fakten, daran änderte auch die folgende Entlastung durch die Mitglieder nicht. Schon beim Bericht der Kassenprüfer, den Lars Sörensen vorgetragen hatte, wirkten die Bosse des Vereins auf dem Podium sehr angespannt. Sörensen deckte auf, daß der Klub in der vergangenen Saison alleine 60 000 Euro an Säumniszahlungen zu tätigen hatte, außerdem durch buchhalterische Probleme bei Gehaltsvorschußzahlungen an Angestellte (auch Spieler) insgesamt 23 000 Euro verloren gingen.

Daß sich der Verein derzeit in einem überschuldeten Zustand befindet (1,458 Millionen Euro Fehlbetrag), überraschte kaum einen der Anwesenden. Was aber alarmierend ist: Erstmals mußte der Klub stille Reserven in Höhe von 229 000 Euro aktivieren, um eine Insolvenz zu verhindern.

Ebenfalls heikel: Noch immer hat das Präsidium die Darlehensrückführungen (Hauptverein an Abteilungen) nicht schriftlich fixiert. Amateurvorstand Klaus Rummelhagen berichtete zudem, daß Abteilungsgelder für Gehaltszahungen der Regionalligafußballer verwendet wurden. Rummelhagen: "Das ist ein klarer Satzungsverstoß! Wir erwarten, daß man mit uns redet."

Finanzexperte Marcus Schulz (bislang Interimsvize), der ebenso wie Ex-Profi Holger Stanislawski als Vizepräsident ins Präsidium gewählt wurde, gab kleinlaut zu: "Das ist wahr, wir haben es versäumt." 85 000 Euro der von den Beitragskonten entnommenen Gelder wurden noch nicht zurückgezahlt. 90 000 Euro beglich Littmann mit einem Privatdarlehen. Kassenprüfer Sörensen merkte an: "Und für die 250 000 Euro internen Darlehen besteht ebenfalls dringender Handlungsbedarf!"

Alarmierend auch, daß das Präsidium derzeit schon mit einer Unterdeckung von 300 000 Euro rechnet. "Wir können in der Dritten Liga nicht überleben", sagte Schulz. "Entweder, wir steigen auf, oder wir spielen bald in der Vierten Liga." cp/lx
 

gary

Bekanntes Mitglied
Das Abendblatt hat auch heute wieder einen kritischen Bericht (s.u.).

Die Lage sehe ich bekanntermaßen auch prekär, nur bin ich nicht der Meinung, dass die JHV diesbezüglich jetzt sensationelle Neuigkeiten ans Licht brachte.

Im Prinzip sind die Probleme, angefangen beim Präsidenten, alle bekannt und durchgekaut. Das macht die Sache natürlich nicht besser, sensationsgeile Untergangs-Berichte in den Zeitungen sind imho aber auch nicht angebracht.

Heute wird auch wieder verbreitet, dass eine deutliche Abspeckung des Kaders zur nächsten Saison geplant ist. Irgendwie passt das imho nicht ganz zu den vagen Aufstiegsplänen 05/06. Nur aus Sympathiegründen oder Mitleid ist bislang noch nie eine Mannschaft aufgestiegen….


Ich komme immer mehr zu er Meinung, dass mit allen verfügbaren Mitteln der Aufstieg noch in dieser Saison angestrebt werden sollte.
Außergewöhnlich stark ist die RL diese Saison nicht, so eine große Chance kommt so schnell vielleicht nicht wieder :gruebel:





Stanislawski: "St. Pauli muß abspecken"

Hamburg - Um 22.30 Uhr am Montag abend war Holger Stanislawski fast einstimmig gewählt. Der 35jährige wird die nächsten vier Jahre als Vizepräsident des FC St. Pauli für die sportlichen Belange verantwortlich sein. Seine Aufgabe dürfte die schwerste im dauerkrisengeschüttelten Klub sein.

Bei der Jahreshauptversammlung wurde deutlich, daß die finanzielle Lage weiter existenzgefährdend ist. "Deshalb werden wir es uns zweimal überlegen, wie wir den Kader für die nächste Saison besetzen. Fehlschüsse dürfen wir uns kaum erlauben. Klar ist aber jetzt schon, daß wir die Mannschaft abspecken. Mit 25, 27 Mann gehen wir sicher nicht in die Saison 2005/06." 13 Verträge laufen aus, und die Spieler sind gefordert: "Bis zur Winterpause hat jeder die Chance, sich nach vorne zu spielen."

Der frühere Kapitän muß helfen, den Verein aus seiner "Todesspirale" zu befreien: St. Pauli kann in der Regionalliga nicht überleben und muß aufsteigen, um finanziell nicht zu kollabieren, so Vize Marcus Schulz. Aber der schon drohende Kollaps verringert den Transfer-Spielraum dramatisch. So hofft Stanislawski darauf, daß Sponsoren einspringen, um den Weg des Klubs zu unterstützen.

Bis Januar 2006 läuft noch seine von der Berufsgenossenschaft bezahlte Umschulung zum Sportmanager. Um sich auf den ehrenamtlichen Posten konzentrieren zu können, wird Stanislawski in Zukunft nicht mehr die B-Jugend trainieren. Er sieht sich als Kontrollorgan des Präsidiums, auch für das U-23-Team und den Nachwuchsbereich. Was die Regionalliga-Elf betrifft, will sich der neue Vize bei möglichen Vertragsverlängerungen oder Verpflichtungen eng mit dem Trainerduo Andreas Bergmann und André Trulsen abstimmen: "Sie dürfen ihre Wünsche äußern, haben das letzte Wort. Aber ich habe natürlich ein Veto-Recht . . .", sagt er doppeldeutig.

Trotz aller Sorgen: Immerhin ist die Gemeinnützigkeit des FC nicht in Gefahr, obwohl Gelder aus dem gemeinnützigen Bereich in den laufenden Betrieb flossen und trotz der Mahnungen der Kassenprüfer noch nicht zurückgeführt wurden. 335 000 Euro Darlehen müssen an die Abteilungen zurückgezahlt, dazu ein Privatdarlehen von Corny Littmann (90 000 Euro) bis Jahresende beglichen werden. Wer glaubte, die Zeiten eines "Papa" Heinz Weisener seien vorbei, sah sich getäuscht.

Für Littmann selbst war es kein schöner Abend. Merklich reserviert verhielten sich die Mitglieder. Erst 15 Minuten nach Beginn seiner Rede bekam der Präsident erstmals Applaus. Und sowohl vom Aufsichtsrat als auch den Amateuren mußte sich der Theatermacher wegen mangelhafter Kommunikation und Satzungsverstößen bei zustimmungspflichtigen Verträgen harsche Kritik anhören. Aufsichtsrats-Vorsitzender Michael Burmester drohte sogar mit Amtsenthebung. Merkwürdig, hatte Littmann einst gerade die angeblich fehlende Kommunikation seines Vorgänger-Präsidiums angeprangert. lx

erschienen am 17. November 2004 in Sport
 

calle1887

42 Jahre Bundesliga
Also alles beim Alten bei den Hafenkindern... Sieht ja gar nicht mal so gut aus, denn nur bei einer einer richtig guten Rückrunde kann der Aufstieg noch gelingen. Aber alleine - wer glaubt daran ?
Wird wohl wieder eine Bettelaktion an den Start kommen - Kohle für Pauli statt Brot für die Welt oder so ähnlich, Weihnachten steht ja kurz vor der Tür :floet:

Und das bei einem Zuschauerschnitt jenseits der 15.000 in der Regionalliga. Und von einem neuen Stadion wird auch mal wieder geträumt. Wenn der Verein nicht aufpasst, kann man als HSV St. Pauli von 2005 versuchen, die Kreisklassenzuschauerrekorde der Lok aus Leipzig zu knacken. Dann werde ich mich aber in HH nochmal schnell bei einem Verein anmelden, um bei den 3. Herren von Langenhorn oder so vor 20.000 Zuschauern am Millerntor zu spielen :lachtot:
 

gary

Bekanntes Mitglied
calle1887 schrieb:
Wenn der Verein nicht aufpasst, kann man als HSV St. Pauli von 2005 versuchen, die Kreisklassenzuschauerrekorde der Lok aus Leipzig zu knacken.



Die Gefahr einer Entwicklung wie bei Lok Leipzig besteht sicherlich. Den direkten Weg runter in die Kreisklasse machten in Hamburg auf kleinerem Niveau ja u.a. Norderstedt und Hummelsbüttel mit.


Solange es sich „nur“ um ein jährliches Loch von knapp 1 Mio. handelt, finden sich sicher zumindest in den nächsten 1-2 Jahren jeweils genügend Spender und Gönner zum erneuten stopfen. :zwinker3:

Die Gefahr des totalen Absturzes halte ich deshalb momentan für nicht akut, wohl aber die Gefahr eines Absturzes in die Verbandsliga.
Mittlerweile benötigt man ja auch für die Oberliga Liquiditätsnachweise. Sollte es finanziell nicht mehr zur Regionalligalizenz reichen, dann würde es höchstwahrscheinlich auch keine Oberligalizenz geben.

Dieses Jahr wird es sicher noch nicht zum Crash kommen. Gelingt diese Saison der Aufstieg nicht und schlägt nächstes Jahr der tolle Aufstiegsplan fehl, dann war`s das aber vermutlich mit St. Pauli in einer der obersten 4 Ligen….
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Heute wird auch wieder verbreitet, dass eine deutliche Abspeckung des Kaders zur nächsten Saison geplant ist. Irgendwie passt das imho nicht ganz zu den vagen Aufstiegsplänen 05/06. Nur aus Sympathiegründen oder Mitleid ist bislang noch nie eine Mannschaft aufgestiegen….

Ja,is heute denn schon Weihnachten. Wieder einmal weiß keiner was dieser Verein nun will. Aufsteigen? Abspecken? Gewinn ? Verlust? Wird das eigentlich nie besser? :schimpf:
 

mendiculus

MODEFAN
......Wir steigen auf - uh - auf - uh- auf - steigen wir, auf steigen wir ..........!


@ gary : Das mit den Sponsoren sehe ich noch nicht so. So langsam ist die Spenden- / Sponsorenbereitschaft etwas ausgelutscht. Weiss ich/ befürchte ich !

Also bleibt doch nur eins :

AUFSTIEG SOFORT !
 
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