Sehr schöne Worte von Sebastian Kehl über Kevin Großkreutz
WELT: Herr Kehl, Ihr ehemaliger Mitspieler Kevin Großkreutz hat nach seinem Wechsel zu Darmstadt 98 erklärt, dass er unter anderem auch Ihnen viel zu verdanken habe. Er habe nach der vorzeitigen Trennung vom VfB Stuttgart infolge eines Nachtausflugs gute Gespräche mit Ihnen geführt.
Kehl: Ich habe lange mit Kevin zusammengespielt und habe gespürt, dass er Hilfe benötigt. Wir haben uns öfter ausgetauscht und die Dinge offen analysiert. Ich habe ihm ein paar ehrliche Ratschläge gegeben. Nun freut es mich sehr für ihn, dass er mit Darmstadt und Torsten Frings wieder einen Verein bzw. einen Trainer gefunden hat, der ihm noch mal Vertrauen schenkt. Kevin hat sicher auch Fehler gemacht und ist sich dieser Chance sehr bewusst. Grundsätzlich halte ich es für wichtig, gerade in persönlich schwierigen Zeiten zu den Menschen zu stehen und für sie da zu sein – und nicht nur dann, wenn sie mit einem Pokal durch die Stadt fahren.
WELT: Die Worte ehren Sie sehr.
Kehl: Ich bin einfach überzeugt davon, dass in dieser stark und schnell wachsenden Welt des Fußballs die Spieler und auch ihre Eltern in verschiedenen Karrierephasen teilweise schlecht auf Dinge vorbereitet werden oder schlichtweg überfordert sind. Da kann die Hilfe ehemaliger und erfahrener Spieler als Mentoren einen deutlichen Mehrwert leisten.