Im Turnen gab es seit den Spielen von Tokio keine großen Neuigkeiten.
Aufgrund der Verschiebung der Olympischen Spiele von 2020 kam es zur kuriosen Situation, dass die zwei Monate nach den Spielen stattfindende Weltmeisterschaft erneut in Japan ausgerichtet wurde, was wohl auch dazu führte, dass nicht alle Nationen ihre besten Athleten an den Start brachten. Die dominierenden Nationen waren dabei China (5) und Japan (2), die zusammengerechnet in 7 der 12 Disziplinen die Goldmedaille gewinnen konnten. Aus deutscher Sicht gab es insgesamt nur eine Finalteilnahme, bei der
Pauline Schäfer-Betz am Schwebebalken beinahe ihren Triumph von 2017 wiederholt hätte und am Ende Silber gewann.
In diesem Jahr gab es bisher nur ein paar Weltcup-Turniere bei denen aus meiner Sicht vor allem zwei Dinge hängen geblieben sind:
1) Unglaublich aber wahr:
Oksana Chusovitina hat mit 46 Jahren erneut ihren Rücktritt vom Rücktritt erklärt und bei ihrem Comeback sogar gleich den Sieg beim Sprung geholt (auch wenn die dabei erreichte Punktzahl jetzt nicht überragend war)
Turnerin Chusovitina siegt bei Comeback
2) Ein Wettkampf fiel genau in den Beginn des Ukraine Krieges. Während die russichen TurnerInnen bei den ersten Geräten noch unter neutraler Flagge und ohne Hymne teilnehmen durften, wurde dann kurzfristig entschieden, dass die russischen und belarussischen TurnerInnen mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen werden. Nicht wirklich hilfreich aus russischer Sicht dürfte dabei die Aktion des russischen Turners
Iwan Kuliak gewesen sein, der bei der Siegerehrung für den Wettbewerb am Barren anstatt des üblichen Föderations-Emblems ein "Z" trug. als Solidaritätsbeurkundung für den Ukraine-Krieg. Besonders perfide auch daher, da der Sieger dieses Wettbewerbs
Illia Kovtun aus der Ukraine kommt.
Im Laufe des Jahres 2022 finden dann noch die Europameisterschaft in München (11.-21. August) und die Weltmeisterschaft in Liverpool (28.Oktober - 6.November) statt.