Nach dem was man nun so liest eine blödsinnige Entscheidung. Es wurde nicht geprüft ob er einen Vorteil hatte, nur gesagt "es könnte theoretisch sein". Die Aussage "Rehm ist langsamer angelaufen, aber weiter gesprungen" ist bei einem Wettbewerb wie dem Weitsprung, bei dem die Anlaufgeschwindigkeit nur einen Faktor ausmacht, der Absprung und die Flughaltung aber einen viel größeren Faktor, zu kurz gedacht und untauglich zur Bewertung.
Ich glaube nicht, dass man sich die Entscheidung beim Verband leicht gemacht hat oder auch nur aus dem Bauch heraus. Das Startrecht bei DM wurde ihm ja auch gewährt, endgültig geklärt ist da noch nichts.
Die Sprungdisziplinen gelten allerdings auch als die biomechanisch vielleicht am besten erforschten/begleiteten Sportarten. Im Fall Rehm gibt es u.a. Messungen, wonach er deutlich langsamer anläuft als seine Konkurrenten, aber deutlich schneller fliegt. Ein Effekt, der in dieser Form bei Unversehrten wohl noch nicht/nie(?) dokumentiert wurde.
Ein Problem auch in anderen Bereichen der heutigen Zeit ist sicherlich, dass Regularien gemacht wurden, als mit solchen technischen Fortschritten noch nicht gerechnet werden konnte.
Für Rehm ist zweifellos bitter, für Behindertensport an sich habe ich selber große Sympathie, da ich mich im Zivildienst und ehrenamtlich noch eine Weile danach dort engagiert habe. Einige Auswüchse bei Paralympics sind mir aber suspekt. Wenn dort mit "gleichen Waffen" gegeneinander gekämpft wird, ist es natürlich ok. Für dieses Segment gibt es halt auch extra Paralympics und fast zeitgleich eine eigene EM.
Bei Nichtbehinderten wünsche ich mir zumindest körperlich auch Waffengleichheit. Gerade in Disziplinen, wo Ingenieure vermutlich "Wunder" vollbringen können. Ggf. müssen für die Zukunft Regularien angepasst werden. Unstrittig ist natürlich, dass mögliche Regeländerungen oder Ausschlüsse wissenschaftlich belegt sein müssen.