Leserunde Die Zeuginnen - Abschnitt fünf Kapitel 51 bis Ende Kapitel 64

FrauE

Babbel !
Fünfter Abschnitt mit etwas weniger als 100 Seiten, von daher würde ich den bis Freitag den 17.Juni als Zeit ansetzen.
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
Lydia ist also tatsächlich der Maulwurf. Und sie bringt Agnes und Becka in die richtige Stimmung, mitzumachen, indem sie ihnen zeigt, wie verbrecherisch die Führung Gileads ist. Dass Agnes und Nicole Schwestern sind, ist dafür natürlich ebenfalls hilfreich.

Das mit Kommandant Judd und seinen Frauen ist wirklich heftig. Hoffentlich bekommt er Nicole nicht noch in seine Fänge!

Ich bin gespannt, wie der letzte Abschnitt wird. Ob Lydia gestellt und bestraft wird? Becka wird vermutlich nicht überleben, die arme treue Seele!

Und wir Leser treffen vielleicht die Magd aus Band 1 wieder. Vielleicht sogar Nick, der ja wahrscheinlich Nicoles Vater ist. Oder Luke, Agnes' Vater. Ich frage mich nur, ob die Magd, nachdem sie abhauen wollte, dann doch bei Fred geblieben war bis das Baby auf der Welt war. Wäre sie schwanger in Kanada angekommen, dann hätte Gilead ja keine Fotos von Baby Nicole gehabt.

Fraglich aber, ob es die Frauen nach Kanada schaffen. Es deutet sich eher an, dass da gewaltig was schiefläuft...
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
Talions Kritik hat mich daran erinnert, dass ich mich gefragt habe, wie realistisch es ist, dass Lydia, die so mächtig ist, das System stürzen will. Und dafür auch noch ihr Leben aufs Spiel setzt.

Hat sie am Anfang, trotz aller Grausamkeit und allem Zwang, doch irgendwie an die Ideologie geglaubt? Sie sagte glaube ich mal, dass ohne sie und die anderen Tanten alles noch viel schlimmer gewesen wäre. Tröstete sich also damit, dass sie zwar kollaboriert, aber dadurch noch schlimmeren Schaden von den Frauen abwendet. Andererseits wirkt sie ziemlich skrupel- und gewissenlos und genießt auch ihre Stellung. Agnes sagt ja such, dass man als richtige Tante das Weiche, Weibliche ablegen und hart werden muss.

Wie denkt ihr darüber?
 

FrauE

Babbel !
Ich sehe das mit den harten Tanten ebenso. Du musst in so einem System Dein Herz verschließen können.
Und Agnes wird ja involviert. Die Infos, die sie über ihre Stiefmutter erhält, die ganzen Intrigen und die Korruption.
Die Konvertitinnen, die mit Pech auch zu Mägden gemacht werden...
So wird Agnes sehr geschickt davon überzeugt, an Gilead zu zweifeln.
Finde ich gut gemacht
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Jetzt haben die drei Handlungsstränge endgültig zusammengefunden. Hm, Daisy-Nicole ist also Agnes Schwester. Was für ein praktischer Zufall, dass Agnes nicht heiraten wollte und Tante geworden ist. Zufälle in Büchern mag ich nicht besonders. Wobei die Handlung natürlich auch one die Schwesterbeziehung in gleicher Weise hätte weitergehen können.

Die Geschichte vom Mord an Paulas Mann haben wir mit fast genau denselben Worten schon früher gehört - Wiederholungen mag ich auch nicht so. Und ganz Gilead ist ein krimineller Sumpf - nicht so überraschend, das sind diese nach außen betont gut auftretenden Gesellschaften (ob nun Länder, Sekten o.ä.) gerne mal. (Menschen, die immer ihre "Gut-heit" betonen sind mir auch nicht grundlos suspekt). Dass es nun so extrem ist und durch alle Schichten geht - das war mir etwas zu viel. Ebenso wie Judd, der seine neuste Gattin mal eben mit Rattengift beseitigen will. Auch sein Dauerfrauenmorden ist etwas drüber.

Den beiden Mädels die Akten kommentarlos vorzulegen, anscheinend jahrelang, ist eine seltsame Methode, Lydia weiß ja so gar nicht, welche Wirkung es hat. Und riskant ist es auch noch, nachher erwähnt ja eine der Tanten, sie hätte eine Akte auf Agnes' Schreibtisch gesehen. Mir kommt dieser Abschnitt ein wenig wie gewollt aber nicht ganz gekonnt vor - alle agieren etwas unbedarft. Die Laienaufführung einer Agentengeschichte gewissermaßen. Das konnte mich nicht ganz überzeugen. Auch z.B. das mit Vidalas Morgenspaziergang. Sie wissen also, dass sie diesen Spaziergang macht und die beiden jungen Frauen bei der Flucht entdecken könnte. Anstatt dafür zu sorgen, dass das erst gar nicht passiert (durch Verstecken, durch Berücksichtigung der üblichen Spaziergehzeit etc.) wird also empfohlen, Tantchen mal eben niederzuschlagen, was ja dann auch prompt geschieht. Etwas sehr auffällig.

Seit mehr Dialoge vorkommen, merke ich, dass Dialoge nicht Atwoods Stärke sind. Sie wirken auf mich nicht überzeugend und nicht gut geschrieben. Ihre Erzählpassagen sind viel besser.

Becka mit ihrem ganzen "Darf ich dich umarmen" - hnnngh. Sie erinnert mich an Beth aus Little Women. So süßlich-gut.

Gut fand ich die Wirkung, die das Bild ihrer wahren Mutter auf Agnes hat, ich kann mir vorstellen, dass das ein einschneidender Moment war. Ich bin gespannt, ob sie sie nun kennenlernt. Die Flucht war nicht uninteressant, nun kommen wir mal ein wenig aus dem Gilead-Zentrum heraus.
 
Zuletzt bearbeitet:

Malou

Nicht gut mit Worten
Becka wird vermutlich nicht überleben, die arme treue Seele!
Nein, da merkte man schon hier am Text, an dem etwas pathetischen Abschied. Und ihr Gedanke, sich 48 Stunden im Wassertank zu verstecken, war ja nicht unbedingt ein Geniestreich.
Ich frage mich nur, ob die Magd, nachdem sie abhauen wollte, dann doch bei Fred geblieben war bis das Baby auf der Welt war. Wäre sie schwanger in Kanada angekommen, dann hätte Gilead ja keine Fotos von Baby Nicole gehabt.
Ich bin nun wirklich gespannt, ob diese Magd die Mutter der beiden ist. Am Ende des ersten Buches wird sie doch schon aus dem Haus weggebracht und versteckt sich dann irgendwo, wo sie das Band bespricht, das den Text von Band 1 darstellt. Sie war also schon auf der Flucht und von einer Schwangerschaft wird nichts erwähnt, außerdem wurde Nicole offiziell von einer Magd geboren - die kann also da nicht auf der Flucht gewesen sein. Das deutet eigentlich nicht darauf hin, dass sie die Mutter der beiden ist.
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Talions Kritik hat mich daran erinnert, dass ich mich gefragt habe, wie realistisch es ist, dass Lydia, die so mächtig ist, das System stürzen will. Und dafür auch noch ihr Leben aufs Spiel setzt.
(...)

Wie denkt ihr darüber?
Ich kann die Lydia aus Band 1 nicht mit der Lydia aus diesem Buch in Verbindung bringen. Sie war in Band 1 die grausamste, die bösartigste der Tanten. Nun versucht sie, das Regime zu stürzen und zeigt sich als zwar hart, aber nicht wirklich grausam. Zu ihrer Hintergrundgeschichte passt für mich nicht, wie grausam sie in Band 1 zu den Frauen ist. Irgendwo erwähnte ich das ja schon mal - dass sie kollaboriert, ist verständlich, aber ich wüsste gerne, warum sie dann selbst so unnötig grausam ist. Ja, Machtgier, aber das erklärt es für mich nicht. Lydia ist für mich nicht stimmig. Und für eine so raffinierte Frau verhält sie sich in diesem Abschnitt etwas ungeschickt.

Ich habe hier auch an Talions Kritik gedacht und kann mich da nur anschließen: wenn es wirklich gelingt, dass diese stümperhaften Versuche einer ältlichen Tante, eines schnoddrigen Teenagermädchens und einer unbedarften jungen Frau nun Gilead zu Fall bringen, dann fühle ich mich etwas verulkt.

Ach ja, noch was vergessen: sie erwähnt irgendwo, dass Gilead anfänglich auf einem guten Weg gewesen wäre und erst nachher in eine falsche Richtung ging. Das erinnert mich an manche, welche die DDR mit aufbauten und dann später ähnliches sagten. - Von ihr ist es aber eine seltsame Aussage, denn das würde ja bedeuten, dass sie, wie du auch erwähnst, wohl doch an die Ideologie geglaubt hat. Gehirnwäsche? Freuden der Macht? Oder einfach Rechtfertigung vor sich selbst, damit sie nicht das Gefühl hat, alles verloren zu haben?
 
Zuletzt bearbeitet:

Malou

Nicht gut mit Worten
Nachdem ich mich jedesmal so über den herrlichen Namen "Schlafly Cafe" amüsiert habe, habe ich nun mal nachgeschaut, ob der eine Bedeutung hat. Und ja, das hat er. Atwood hat es nach dieser Dame benannt: Phyllis Schlafly – Wikipedia

Schlafly trat für die Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter ein und war als Gegnerin der Frauenbewegung und des Feminismus bekannt. Sie wurde bekannt für ihre Jahre andauernde Kampagne gegen das „Equal Rights Amendment“ (ERA), ein Verfassungszusatz, der die Gleichberechtigung der Geschlechter in der US-Verfassung festgeschrieben hätte. Das Amendment wurde 1971 vom US-Repräsentantenhaus und 1972 vom Senat verabschiedet, wurde aber vor Verstreichen der Frist im Jahr 1982 nicht von den einzelnen Staaten ratifiziert, wobei Schlaflys Aktivitäten als ausschlaggebend gelten.[2] 1972 gründete sie die „STOP ERA“-Bewegung, aus der später das Eagle Forum (und eine zugehörige Denkfabrik in St. Louis) hervorging, eine konservative „Pro-Familien“-Organisation, deren Präsidentin sie bis zu ihrem Tod war. Schlafly sah im Equal Rights Amendment eine Bedrohung für die traditionelle amerikanische Familie und fürchtete um gewisse weibliche „Privilegien“, die durch den Zusatz verfassungswidrig würden, z. B. den Ausschluss vom Wehrdienst und den Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch den Ehemann. Eine gesetzliche Gleichstellung von Frauen würde diese außerdem dazu zwingen, ihre Mutterrolle, die Schlafly als natürlich und befriedigend ansah, aufzugeben und erwerbstätig zu werden, was laut Schlafly zu Unglück und Kinderlosigkeit oder zur Vernachlässigung des Nachwuchses führt.
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
Jetzt gibst du aber Gas, Malou 👍
Jetzt haben die drei Handlungsstränge endgültig zusammengefunden. Hm, Daisy-Nicole ist also Agnes Schwester. Was für ein praktischer Zufall, dass Agnes nicht heiraten wollte und Tante geworden ist. Zufälle in Büchern mag ich nicht besonders. Wobei die Handlung natürlich auch one die Schwesterbeziehung in gleicher Weise hätte weitergehen können.
Ich denke, dass Tante Lydia da in jedem Fall eingegriffen hätte. Erstens hat sie Paula in der Hand, zweitens plant sie schon länger, dass Nicole Gilead zu Fall bringen soll (warum muss es eigentlich unbedingt sie sein, die die Dokumente transportiert? Wegen der Medienwirkung?), drittens weiß sie, dass Judds Frauen sterben, was für Nicoles Schwester Vergeudung wäre. Die kann man für Besseres gebrauchen. Die Handlung könnte zwar ohne die Schwesternbeziehung genauso verlaufen, aber nur so ist die Magd aus Band 1 sowohl Nicoles auch als Agnes' Mutter. Macht ja schon Sinn irgendwie.
Die Geschichte vom Mord an Paulas Mann haben wir mit fast genau denselben Worten schon früher gehört - Wiederholungen mag ich auch nicht so. Und alle Gilead ist ein krimineller Sumpf - nicht so überraschend, das sind diese nach außen betont gut auftretenden Gesellschaften (ob nun Länder, Sekten o.ä.) gerne mal. (Menschen, die immer ihre "Gut-heit" betonen sind mir auch nicht grundlos suspekt). Dass es nun so extrem ist und durch alle Schichten geht - das war mir etwas zu viel.
Ich fand das okay. Nicht alle Einwohner haben ja betrogen und gemordet, aber eben schon viele.
Ebenso wie Judd, der seine neuste Gattin mal eben mit Rattengift beseitigen will. Auch sein Dauerfrauenmorden ist etwas drüber.
Allerdings.
Den beiden Mädels die Akten kommentarlos vorzulegen, anscheinend jahrelang, ist eine seltsame Methode, Lydia weiß ja so gar nicht, welche Wirkung es hat. Und riskant ist es auch noch, nachher erwähnt ja eine der Tanten, sie hätte eine Akte auf Agnes' Schreibtisch gesehen. Mir kommt dieser Abschnitt ein wenig wie gewollt aber nicht ganz gekonnt vor - alle agieren etwas unbedarft. Die Laienaufführung einer Agentengeschichte gewissermaßen. Das konnte mich nicht ganz überzeugen. Auch z.B. das mit Vidalas Morgenspaziergang. Sie wissen also, dass sie diesen Spaziergang macht und die beiden jungen Frauen bei der Flucht entdecken könnte. Anstatt dafür zu sorgen, dass das erst gar nicht passiert (durch Verstecken, durch Berücksichtigung der üblichen Spaziergehzeit etc.) wird also empfohlen, Tantchen mal eben niederzuschlagen, was ja dann auch prompt geschieht. Etwas sehr auffällig.
Ja, das ist ein unnötiges Risiko. So erfahren wir zwar, dass Nicoles Training erfolgreich war, aber es wäre auch ohne diese Passage gegangen.
Gut fand ich die Wirkung, die das Bild ihrer wahren Mutter auf Agnes hat, ich kann mir vorstellen, dass das ein einschneidender Moment war. Ich bin gespannt, ob sie sie nun kennenlernt. Die Flucht war nicht uninteressant, nun kommen wir mal ein wenig aus dem Gilead-Zentrum heraus.
In ein Randgebiet, wo die Leute nicht ganz so obrigkeitstreu sind. Finde ich auch gut, dass dieses Setting mit vorkommt.
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
Nein, da merkte man schon hier am Text, an dem etwas pathetischen Abschied. Und ihr Gedanke, sich 48 Stunden im Wassertank zu verstecken, war ja nicht unbedingt ein Geniestreich.

Ich bin nun wirklich gespannt, ob diese Magd die Mutter der beiden ist. Am Ende des ersten Buches wird sie doch schon aus dem Haus weggebracht und versteckt sich dann irgendwo, wo sie das Band bespricht, das den Text von Band 1 darstellt. Sie war also schon auf der Flucht und von einer Schwangerschaft wird nichts erwähnt, außerdem wurde Nicole offiziell von einer Magd geboren - die kann also da nicht auf der Flucht gewesen sein. Das deutet eigentlich nicht darauf hin, dass sie die Mutter der beiden ist.
Ansonsten deutet aber viel darauf hin, dass sie es ist. Es sei denn, ich hab mich da irgendwie verrannt.
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Jetzt gibst du aber Gas, Malou 👍
Am Wochenende frühstücke ich ausgiebig im Bett und lese eben so ausgiebig. Da schaffe ich dann mehr :)
zweitens plant sie schon länger, dass Nicole Gilead zu Fall bringen soll
Wissen wir, wie lange sie das schon plant? Bis zu der Autobombe war Nicole ja noch ganz unauffällig und da wusste doch auch noch niemand, in Gilead, dass sie Baby Nicole ist, oder? Und irgendwo erwähnt Agnes, dass neun Jahre vergingen, in denen sie bei den Tanten ist, bis Daisy-Nicole da auftaucht. So weit ins Voraus kann Lydia doch eigentlich gar nicht geplant haben, denn das hängt doch alles von zu vielen Zufällen ab.

(Irritiernd fand ich, dass Atwood bei der großen Nicole-ist-deine-Schwester-und-ihr-werdet-jetzt-Gilead-zu-Fall-bringen-Enthüllung sagt, Becka wäre ohne Familie, weil ihr offizielle Vater "gerade erst" hingerichte worden wäre. Das muss aber auch schon 9 Jahre her sein. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob Atwood ihre eigene Zeitlinie im Griff hat).
(warum muss es eigentlich unbedingt sie sein, die die Dokumente transportiert? Wegen der Medienwirkung?),
Gute Frage. Auf mich wirkt das alles wenig durchdacht und recht beliebig.
In ein Randgebiet, wo die Leute nicht ganz so obrigkeitstreu sind. Finde ich auch gut, dass dieses Setting mit vorkommt.
Ja, das hat mir auch gefallen. Mich würde ja mal interessieren, wo diese Hauptstadt Gileads ist, also ob es Washington ist oder eine andere Stadt. Dieses Ardua Hall und die Bibliothek sind offensichtlich eine ehemalige Universität und von den Beschreibungen her klingt es nach nördlicher Ostküste.
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Aha, in der Fernsehserie ist es Washington.

 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
Ich kann die Lydia aus Band 1 nicht mit der Lydia aus diesem Buch in Verbindung bringen. Sie war in Band 1 die grausamste, die bösartigste der Tanten. Nun versucht sie, das Regime zu stürzen und zeigt sich als zwar hart, aber nicht wirklich grausam. Zu ihrer Hintergrundgeschichte passt für mich nicht, wie grausam sie in Band 1 zu den Frauen ist. Irgendwo erwähnte ich das ja schon mal - dass sie kollaboriert, ist verständlich, aber ich wüsste gerne, warum sie dann selbst so unnötig grausam ist. Ja, Machtgier, aber das erklärt es für mich nicht. Lydia ist für mich nicht stimmig. Und für eine so raffinierte Frau verhält sie sich in diesem Abschnitt etwas ungeschickt.
Das ist jetzt ein bisschen herumgeeiert, aber vielleicht ist Lydia so grausam, damit die Mädchen/Frauen nach der "Ausbildung" besser zurechtkommen? Ich glaube, die Folterfreudigere qar schon immer die überaus religiöse Vidala. Ganz sicher bin ich da aber nicht.

Ach ja, noch was vergessen: sie erwähnt irgendwo, dass Gilead anfänglich auf einem guten Weg gewesen wäre und erst nachher in eine falsche Richtung ging. Das erinnert mich an manche, welche die DDR mit aufbauten und dann später ähnliches sagten. - Von ihr ist es aber eine seltsame Aussage, denn das würde ja bedeuten, dass sie, wie du auch erwähnst, wohl doch an die Ideologie geglaubt hat. Gehirnwäsche? Freuden der Macht? Oder einfach Rechtfertigung vor sich selbst, damit sie nicht das Gefühl hat, alles verloren zu haben?
Schwer zu glauben bei einer Richterin, die in einer freien Gesellschaft aufwuchs und dann als Frau Karriere machte!
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
Am Wochenende frühstücke ich ausgiebig im Bett und lese eben so ausgiebig. Da schaffe ich dann mehr :)

Wissen wir, wie lange sie das schon plant? Bis zu der Autobombe war Nicole ja noch ganz unauffällig und da wusste doch auch noch niemand, in Gilead, dass sie Baby Nicole ist, oder? Und irgendwo erwähnt Agnes, dass neun Jahre vergingen, in denen sie bei den Tanten ist, bis Daisy-Nicole da auftaucht. So weit ins Voraus kann Lydia doch eigentlich gar nicht geplant haben, denn das hängt doch alles von zu vielen Zufällen ab.
Sie hat vielleicht Mayday schon länger das mit der Tätowierung mitgeteilt, die Nicole sich machen lassen muss. Und natürlich musste sie warten, bis Nicole ein gewisses Alter hatte. Die ganzen Beweise zu sammeln und ihre Memoiren zu schreiben hat bestimmt jahrelang gedauert.
(Irritiernd fand ich, dass Atwood bei der großen Nicole-ist-deine-Schwester-und-ihr-werdet-jetzt-Gilead-zu-Fall-bringen-Enthüllung sagt, Becka wäre ohne Familie, weil ihr offizielle Vater "gerade erst" hingerichte worden wäre. Das muss aber auch schon 9 Jahre her sein. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob Atwood ihre eigene Zeitlinie im Griff hat).
Ne, diese Partizikution war einen Tag, nachdem Nicole in Haus Ardua angekommen ist.
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Sie hat vielleicht Mayday schon länger das mit der Tätowierung mitgeteilt, die Nicole sich machen lassen muss. Und natürlich musste sie warten, bis Nicole ein gewisses Alter hatte. Die ganzen Beweise zu sammeln und ihre Memoiren zu schreiben hat bestimmt jahrelang gedauert.
Beruht mir alles zu viel auf unwägbaren Entwicklungen und Zufällen.
Ne, diese Partizikution war einen Tag, nachdem Nicole in Haus Ardua angekommen ist.
Ach ja, stimmt. Dann bin ich diejenige, die die Zeitlinie nicht im Griff hat :D
 

Malou

Nicht gut mit Worten
Dass Mayday weiß, wo sich Nicole aufhält, ist aber ziemlich klar, auch für Lydia.
Das mag sein, aber die Zukunftsentwicklungen passen mir einfach zu bequem, der Plan ist mir auf zu vielen Aspekte aufgebaut, die zu unvorhersehbar waren. Das kann auch daran liegen, dass wir recht wenig darüber erfahren - wer was warum weiß, wer was wie geplant hat - aber ich stimme Talion zu: vieles liest sich unausgereift.
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
Das mag sein, aber die Zukunftsentwicklungen passen mir einfach zu bequem, der Plan ist mir auf zu vielen Aspekte aufgebaut, die zu unvorhersehbar waren. Das kann auch daran liegen, dass wir recht wenig darüber erfahren - wer was warum weiß, wer was wie geplant hat - aber ich stimme Talion zu: vieles liest sich unausgereift.
Das stimmt schon. Nicole musste bereit sein, mitzumachen, also dieses Risiko auf sich zu nehmen. Sie musste sich eine Weile ganz schön verstellen können, damit sie nicht auffliegt. Das kann man schwer zuverlässig mit jemandem planen, dessen Charakter man gar nicht kennt. Durch diesen Umstand wirkt es ein bisschen konstruiert.
 
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