Nein, da merkte man schon hier am Text, an dem etwas pathetischen Abschied. Und ihr Gedanke, sich 48 Stunden im Wassertank zu verstecken, war ja nicht unbedingt ein Geniestreich.Becka wird vermutlich nicht überleben, die arme treue Seele!
Ich bin nun wirklich gespannt, ob diese Magd die Mutter der beiden ist. Am Ende des ersten Buches wird sie doch schon aus dem Haus weggebracht und versteckt sich dann irgendwo, wo sie das Band bespricht, das den Text von Band 1 darstellt. Sie war also schon auf der Flucht und von einer Schwangerschaft wird nichts erwähnt, außerdem wurde Nicole offiziell von einer Magd geboren - die kann also da nicht auf der Flucht gewesen sein. Das deutet eigentlich nicht darauf hin, dass sie die Mutter der beiden ist.Ich frage mich nur, ob die Magd, nachdem sie abhauen wollte, dann doch bei Fred geblieben war bis das Baby auf der Welt war. Wäre sie schwanger in Kanada angekommen, dann hätte Gilead ja keine Fotos von Baby Nicole gehabt.
Ich kann die Lydia aus Band 1 nicht mit der Lydia aus diesem Buch in Verbindung bringen. Sie war in Band 1 die grausamste, die bösartigste der Tanten. Nun versucht sie, das Regime zu stürzen und zeigt sich als zwar hart, aber nicht wirklich grausam. Zu ihrer Hintergrundgeschichte passt für mich nicht, wie grausam sie in Band 1 zu den Frauen ist. Irgendwo erwähnte ich das ja schon mal - dass sie kollaboriert, ist verständlich, aber ich wüsste gerne, warum sie dann selbst so unnötig grausam ist. Ja, Machtgier, aber das erklärt es für mich nicht. Lydia ist für mich nicht stimmig. Und für eine so raffinierte Frau verhält sie sich in diesem Abschnitt etwas ungeschickt.Talions Kritik hat mich daran erinnert, dass ich mich gefragt habe, wie realistisch es ist, dass Lydia, die so mächtig ist, das System stürzen will. Und dafür auch noch ihr Leben aufs Spiel setzt.
(...)
Wie denkt ihr darüber?
Ich denke, dass Tante Lydia da in jedem Fall eingegriffen hätte. Erstens hat sie Paula in der Hand, zweitens plant sie schon länger, dass Nicole Gilead zu Fall bringen soll (warum muss es eigentlich unbedingt sie sein, die die Dokumente transportiert? Wegen der Medienwirkung?), drittens weiß sie, dass Judds Frauen sterben, was für Nicoles Schwester Vergeudung wäre. Die kann man für Besseres gebrauchen. Die Handlung könnte zwar ohne die Schwesternbeziehung genauso verlaufen, aber nur so ist die Magd aus Band 1 sowohl Nicoles auch als Agnes' Mutter. Macht ja schon Sinn irgendwie.Jetzt haben die drei Handlungsstränge endgültig zusammengefunden. Hm, Daisy-Nicole ist also Agnes Schwester. Was für ein praktischer Zufall, dass Agnes nicht heiraten wollte und Tante geworden ist. Zufälle in Büchern mag ich nicht besonders. Wobei die Handlung natürlich auch one die Schwesterbeziehung in gleicher Weise hätte weitergehen können.
Ich fand das okay. Nicht alle Einwohner haben ja betrogen und gemordet, aber eben schon viele.Die Geschichte vom Mord an Paulas Mann haben wir mit fast genau denselben Worten schon früher gehört - Wiederholungen mag ich auch nicht so. Und alle Gilead ist ein krimineller Sumpf - nicht so überraschend, das sind diese nach außen betont gut auftretenden Gesellschaften (ob nun Länder, Sekten o.ä.) gerne mal. (Menschen, die immer ihre "Gut-heit" betonen sind mir auch nicht grundlos suspekt). Dass es nun so extrem ist und durch alle Schichten geht - das war mir etwas zu viel.
Allerdings.Ebenso wie Judd, der seine neuste Gattin mal eben mit Rattengift beseitigen will. Auch sein Dauerfrauenmorden ist etwas drüber.
Ja, das ist ein unnötiges Risiko. So erfahren wir zwar, dass Nicoles Training erfolgreich war, aber es wäre auch ohne diese Passage gegangen.Den beiden Mädels die Akten kommentarlos vorzulegen, anscheinend jahrelang, ist eine seltsame Methode, Lydia weiß ja so gar nicht, welche Wirkung es hat. Und riskant ist es auch noch, nachher erwähnt ja eine der Tanten, sie hätte eine Akte auf Agnes' Schreibtisch gesehen. Mir kommt dieser Abschnitt ein wenig wie gewollt aber nicht ganz gekonnt vor - alle agieren etwas unbedarft. Die Laienaufführung einer Agentengeschichte gewissermaßen. Das konnte mich nicht ganz überzeugen. Auch z.B. das mit Vidalas Morgenspaziergang. Sie wissen also, dass sie diesen Spaziergang macht und die beiden jungen Frauen bei der Flucht entdecken könnte. Anstatt dafür zu sorgen, dass das erst gar nicht passiert (durch Verstecken, durch Berücksichtigung der üblichen Spaziergehzeit etc.) wird also empfohlen, Tantchen mal eben niederzuschlagen, was ja dann auch prompt geschieht. Etwas sehr auffällig.
In ein Randgebiet, wo die Leute nicht ganz so obrigkeitstreu sind. Finde ich auch gut, dass dieses Setting mit vorkommt.Gut fand ich die Wirkung, die das Bild ihrer wahren Mutter auf Agnes hat, ich kann mir vorstellen, dass das ein einschneidender Moment war. Ich bin gespannt, ob sie sie nun kennenlernt. Die Flucht war nicht uninteressant, nun kommen wir mal ein wenig aus dem Gilead-Zentrum heraus.
Ansonsten deutet aber viel darauf hin, dass sie es ist. Es sei denn, ich hab mich da irgendwie verrannt.Nein, da merkte man schon hier am Text, an dem etwas pathetischen Abschied. Und ihr Gedanke, sich 48 Stunden im Wassertank zu verstecken, war ja nicht unbedingt ein Geniestreich.
Ich bin nun wirklich gespannt, ob diese Magd die Mutter der beiden ist. Am Ende des ersten Buches wird sie doch schon aus dem Haus weggebracht und versteckt sich dann irgendwo, wo sie das Band bespricht, das den Text von Band 1 darstellt. Sie war also schon auf der Flucht und von einer Schwangerschaft wird nichts erwähnt, außerdem wurde Nicole offiziell von einer Magd geboren - die kann also da nicht auf der Flucht gewesen sein. Das deutet eigentlich nicht darauf hin, dass sie die Mutter der beiden ist.
Am Wochenende frühstücke ich ausgiebig im Bett und lese eben so ausgiebig. Da schaffe ich dann mehrJetzt gibst du aber Gas, Malou
Wissen wir, wie lange sie das schon plant? Bis zu der Autobombe war Nicole ja noch ganz unauffällig und da wusste doch auch noch niemand, in Gilead, dass sie Baby Nicole ist, oder? Und irgendwo erwähnt Agnes, dass neun Jahre vergingen, in denen sie bei den Tanten ist, bis Daisy-Nicole da auftaucht. So weit ins Voraus kann Lydia doch eigentlich gar nicht geplant haben, denn das hängt doch alles von zu vielen Zufällen ab.zweitens plant sie schon länger, dass Nicole Gilead zu Fall bringen soll
Gute Frage. Auf mich wirkt das alles wenig durchdacht und recht beliebig.(warum muss es eigentlich unbedingt sie sein, die die Dokumente transportiert? Wegen der Medienwirkung?),
Ja, das hat mir auch gefallen. Mich würde ja mal interessieren, wo diese Hauptstadt Gileads ist, also ob es Washington ist oder eine andere Stadt. Dieses Ardua Hall und die Bibliothek sind offensichtlich eine ehemalige Universität und von den Beschreibungen her klingt es nach nördlicher Ostküste.In ein Randgebiet, wo die Leute nicht ganz so obrigkeitstreu sind. Finde ich auch gut, dass dieses Setting mit vorkommt.
Dann hoffe ich aber auf eine logische Erklärung (also von Atwood natürlich, nicht von dir ), denn da würde einiges nicht zusammenpassen.Ansonsten deutet aber viel darauf hin, dass sie es ist. Es sei denn, ich hab mich da irgendwie verrannt.
Das ist jetzt ein bisschen herumgeeiert, aber vielleicht ist Lydia so grausam, damit die Mädchen/Frauen nach der "Ausbildung" besser zurechtkommen? Ich glaube, die Folterfreudigere qar schon immer die überaus religiöse Vidala. Ganz sicher bin ich da aber nicht.Ich kann die Lydia aus Band 1 nicht mit der Lydia aus diesem Buch in Verbindung bringen. Sie war in Band 1 die grausamste, die bösartigste der Tanten. Nun versucht sie, das Regime zu stürzen und zeigt sich als zwar hart, aber nicht wirklich grausam. Zu ihrer Hintergrundgeschichte passt für mich nicht, wie grausam sie in Band 1 zu den Frauen ist. Irgendwo erwähnte ich das ja schon mal - dass sie kollaboriert, ist verständlich, aber ich wüsste gerne, warum sie dann selbst so unnötig grausam ist. Ja, Machtgier, aber das erklärt es für mich nicht. Lydia ist für mich nicht stimmig. Und für eine so raffinierte Frau verhält sie sich in diesem Abschnitt etwas ungeschickt.
Schwer zu glauben bei einer Richterin, die in einer freien Gesellschaft aufwuchs und dann als Frau Karriere machte!Ach ja, noch was vergessen: sie erwähnt irgendwo, dass Gilead anfänglich auf einem guten Weg gewesen wäre und erst nachher in eine falsche Richtung ging. Das erinnert mich an manche, welche die DDR mit aufbauten und dann später ähnliches sagten. - Von ihr ist es aber eine seltsame Aussage, denn das würde ja bedeuten, dass sie, wie du auch erwähnst, wohl doch an die Ideologie geglaubt hat. Gehirnwäsche? Freuden der Macht? Oder einfach Rechtfertigung vor sich selbst, damit sie nicht das Gefühl hat, alles verloren zu haben?
Sie hat vielleicht Mayday schon länger das mit der Tätowierung mitgeteilt, die Nicole sich machen lassen muss. Und natürlich musste sie warten, bis Nicole ein gewisses Alter hatte. Die ganzen Beweise zu sammeln und ihre Memoiren zu schreiben hat bestimmt jahrelang gedauert.Am Wochenende frühstücke ich ausgiebig im Bett und lese eben so ausgiebig. Da schaffe ich dann mehr
Wissen wir, wie lange sie das schon plant? Bis zu der Autobombe war Nicole ja noch ganz unauffällig und da wusste doch auch noch niemand, in Gilead, dass sie Baby Nicole ist, oder? Und irgendwo erwähnt Agnes, dass neun Jahre vergingen, in denen sie bei den Tanten ist, bis Daisy-Nicole da auftaucht. So weit ins Voraus kann Lydia doch eigentlich gar nicht geplant haben, denn das hängt doch alles von zu vielen Zufällen ab.
Ne, diese Partizikution war einen Tag, nachdem Nicole in Haus Ardua angekommen ist.(Irritiernd fand ich, dass Atwood bei der großen Nicole-ist-deine-Schwester-und-ihr-werdet-jetzt-Gilead-zu-Fall-bringen-Enthüllung sagt, Becka wäre ohne Familie, weil ihr offizielle Vater "gerade erst" hingerichte worden wäre. Das muss aber auch schon 9 Jahre her sein. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob Atwood ihre eigene Zeitlinie im Griff hat).
Sehe ich letztlich auch so. Ich schrieb ja irgendwo, dass ich sie nicht stimmig finde.Schwer zu glauben bei einer Richterin, die in einer freien Gesellschaft aufwuchs und dann als Frau Karriere machte!
Beruht mir alles zu viel auf unwägbaren Entwicklungen und Zufällen.Sie hat vielleicht Mayday schon länger das mit der Tätowierung mitgeteilt, die Nicole sich machen lassen muss. Und natürlich musste sie warten, bis Nicole ein gewisses Alter hatte. Die ganzen Beweise zu sammeln und ihre Memoiren zu schreiben hat bestimmt jahrelang gedauert.
Ach ja, stimmt. Dann bin ich diejenige, die die Zeitlinie nicht im Griff hatNe, diese Partizikution war einen Tag, nachdem Nicole in Haus Ardua angekommen ist.
Dass Mayday weiß, wo sich Nicole aufhält, ist aber ziemlich klar, auch für Lydia.Beruht mir alles zu viel auf unwägbaren Entwicklungen und Zufällen.
Ach ja, stimmt. Dann bin ich diejenige, die die Zeitlinie nicht im Griff hat
Das mag sein, aber die Zukunftsentwicklungen passen mir einfach zu bequem, der Plan ist mir auf zu vielen Aspekte aufgebaut, die zu unvorhersehbar waren. Das kann auch daran liegen, dass wir recht wenig darüber erfahren - wer was warum weiß, wer was wie geplant hat - aber ich stimme Talion zu: vieles liest sich unausgereift.Dass Mayday weiß, wo sich Nicole aufhält, ist aber ziemlich klar, auch für Lydia.
Das stimmt schon. Nicole musste bereit sein, mitzumachen, also dieses Risiko auf sich zu nehmen. Sie musste sich eine Weile ganz schön verstellen können, damit sie nicht auffliegt. Das kann man schwer zuverlässig mit jemandem planen, dessen Charakter man gar nicht kennt. Durch diesen Umstand wirkt es ein bisschen konstruiert.Das mag sein, aber die Zukunftsentwicklungen passen mir einfach zu bequem, der Plan ist mir auf zu vielen Aspekte aufgebaut, die zu unvorhersehbar waren. Das kann auch daran liegen, dass wir recht wenig darüber erfahren - wer was warum weiß, wer was wie geplant hat - aber ich stimme Talion zu: vieles liest sich unausgereift.