Ich fände eine Fortsetzung nicht schlecht. Mir sind da noch zu viele offene Fragen.
Aber bitte nicht erst in 35 Jahren, das werde ich dann wohl nicht mehr erleben. Mrs Atwood müsste auch in die Puschen kommen oder sie überlässt das ihrer Tochter bzw. einem Ghostwriter. Alles ja schon da gewesen. Das Wort "Ghostwriter" finde ich übrigens als Ersatz für einen gestorbenen Autor noch mal treffender als die eigentliche Bedeutung.
Ich bin dann auch mal fertig. Nachdem dieser schwarz-grüne Vorwurf wochenlang in meinem Bett rumgelegen hat, habe ich die letzte Woche aufgrund einer Erkältung endlich die Muße für das Buch gehabt.
Anfangs bin ich nur schwer reingekommen, Tante Lydia war schnell klar, aber die anderen beiden, da kam ich von dem Schlauch lange nicht runter.
Kurz gefasst muss ich sagen, dass es mir nicht so gut gefallen hat wie der Report. Beim ersten Band war alles noch neu, Die Zeuginnen überzeugten mich dann leider nicht, was die Fortführung der Geschichte betraf. Ich hatte ein bisschen den Eindruck, Atwood hat die Gunst der Stunde genutzt und den Nachfolger aus dem Ärmel geschüttelt. Man soll das Eisen schmieden solange es heiß ist.
Geplant war das ja wohl von Anfang nicht, sonst hätte sie nicht fast 35 Jahre verstreichen lassen.
Na gut.
Ich glaube ja auch immer noch, dass es darauf ankommt, wann man ein Buch liest. Jedenfalls ein solches, das mit einem solchen Regime daherkommt. Mir war so manches Mal mulmig. Ich kann mir leider auch gut vorstellen, dass so etwas heute auch noch funktionieren kann.
Wir hatten das in Deutschland, ist noch keine 100 Jahre her. Was gerade in Russland abläuft, sehe ich mit Grausen.
Die Betrachtungen zum Schluss aus der weiteren Zukunft beim Report wie auch beim jetzigen Buch kommen mir vor wie unsere Beurteilungen des "Dritten Reiches". Ja, ist weit weg, war scheiße, aber jetzt sind wir ja so viel aufgeklärter und klüger. Hoffen wir´s.