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Bienenkönigin
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Mein Kommentar dazu:
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Quelle: http://orf.at[font=arial, helvetica][size=+2]Autorin fürchtet Interesse[/size][/font]
[font=arial,helvetica][size=-1]In ersten Interviews reagiert Elfriede Jelinek auf die Würdigung ihres Werkes eher zurückhaltend. Der Nobelpreis-Verleihung will sie fernbleiben.[/size][/font]
[font=arial,helvetica]"Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet ich ihn bekomme, und ich bin auch nicht sicher, dass ich ihn verdiene", betont die erste Literatur-Nobelpreisträgerin aus Österreich, Elfriede Jelinek. Ihre Auszeichnung ist eine literarischpolitische Sensation ersten Ranges.
Mit der wichtigsten literarischen Auszeichnung der Welt hätte sie vielmehr für Peter Handke gerechnet, betonte die 57-Jährige am Donnerstag gegenüber dem ORF. "Aber das ist nicht an mir zu bestimmen."
Nicht zur Verleihung
Jelinek gehört zu den bekanntesten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. In ihren Werken spart sie nicht mit Kritik an der Männer- und an der Klassengesellschaft.
Der Nobelpreis wird jährlich vergeben und ist mit zehn Millionen Kronen (1,1 Mio. Euro) dotiert. Schon unmittelbar nach der Bekanntgabe hatte die Künstlerin im schwedischen Rundfunk angekündigt, sie werde zur Verleihung am 10. Dezember nicht nach Stockholm kommen: "Ich kann mich im Moment Menschen nicht aussetzen."
"Völlige Distanz zur Regierung"
Die prononciert gesellschafts- und regierungskritische Autorin meinte zugleich, sie betrachte den Nobelpreis nicht "als Blume im Knopfloch für Österreich".
"Ich bin zu dieser Regierung auf völliger Distanz. Und ich bin mir nicht sicher, ob sich alle, die sich jetzt mit mir freuen, auch wirklich freuen", betonte Jelinek gegenüber der APA.
Auf die Frage, ob die Verleihung des Nobelpreises auch Bedeutung für das Land habe, meinte sie: "Ich wünsche es mir nicht."
"Mehr Verzweiflung als Freude"
"Natürlich freue ich mich auch, da hat es keinen Sinn zu heucheln, aber ich verspüre eigentlich mehr Verzweiflung als Freude", erklärte Jelinek weiter. Sie eigne sich nicht dafür, als Person an die Öffentlichkeit gezerrt zu werden: "Da fühle ich mich bedroht."
Zur Erklärung fügte sie hinzu: "Ich möchte mich zurückziehen und habe auch die letzten Preise nicht persönlich entgegengenommen." Die mehr im Aus- denn im Inland gerühmte Autorin lebt am Rande von Wien.
"Ein Tornado bricht herein"
Gegenüber dem ORF betonte Jelinek: "Es ist natürlich eine große Ehre und eine große Freude. Andererseits: Für jemanden, der so zurückgezogen lebt wie ich, bricht hier ein Tornado herein. Ich bin dem überhaupt nicht gewachsen und muss ganz schnell abtauchen."
Freude über Ruhepause
Als Ermutigung betrachtet die Autorin den Nobelpreis nicht: "In meinem Alter muss man nicht mehr ermutigt werden, weil ich immer das geschrieben habe, was ich wollte, und auch nicht daran gedacht habe, für wen ich das mache."
Die Auszeichnung sei eher eine finanzielle Beruhigung. "Man kann auch endlich mal - das ist der größte Luxus - ein Jahr Pause machen und nachdenken und zur Ruhe kommen. Das ist für mich das Beste daran."
Belastung befürchtet
Sie habe "böse Ahnungen", dass der Nobelpreis eine Belastung bedeuten werde, "denn man wird zur öffentlichen Person. Wenn mir das zu viel wird, muss ich weggehen, was ich aber nicht möchte, denn ich lebe gerne hier", meinte Jelinek.
"Ich hoffe, ich kann das damit verbundene Geld genießen, denn damit kann man sorgenfrei leben. Ich hoffe aber auch, es kostet mich nicht zu viel."
Freude für Frau eingeschränkt
Es sei ihr bewusst: "Wenn man den Preis als Frau bekommt, dann kriegt man ihn auch als Frau und kann sich nicht uneingeschränkt freuen. Wenn Peter Handke, der den Preis viel mehr verdienen würde als ich, den Preis erhalten würde, dann bekommt er ihn eben nur als Peter Handke."
Jelinek ist die erste deutschsprachige Literatur-Nobelpreisträgerin nach der Lyrikerin Nelly Sachs (1966). Zuletzt wurde mit der polnischen Dichterin Wislawa Szymborska 1996 eine Frau geehrt. Seit der ersten Vergabe erhielten zehn Frauen und 89 Männer den Literatur-Nobelpreis.
Anruf kam um 12.30 Uhr
Der Anruf aus Schweden habe sie am Donnerstag um 12.30 Uhr in ihrer Wiener Wohnung erreicht, erzählte Jelinek. "Das muss man dann glauben, wenn man den schwedischen Akzent hört."
Der Akademiesekretär habe vor allem die formalen Dinge mit ihr besprochen, habe aber auch betont, der Preis beziehe sich auf das Gesamtwerk. "Aber Näheres werde ich wohl noch hören" - mehr dazu in oe1.ORF.at.
TV-Hinweis
ORF2 ändert Donnerstagabend sein Programm und bringt um 22.30 Uhr eine 55-minütige Sondersendung "Treffpunkt Kultur Spezial - Literaturnobelpreis für Elfriede Jelinek".
Sein Programm ändert auch Ö1 - mehr dazu in oe1.ORF.at.
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Mein Kommentar dazu:

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