Hier wurde es wieder zäh. Die Geschichte an sich nimmt zwar eine interessante Wendung, weil nun der alte Fall wieder aufgenommen wird und Eira einiges über ihre Familie herausfindet, aber das geht für mich zu sehr unter in Beschreibungen, welches Gebäude wann wie aussah und wann wie umgebaut oder genutzt wurde. Informationen über Industriegeschichte, Überlegungen, welche Räume in einem Wohnhaus renoviert wurden, irgendeine im Nebensatz eingeworfene Halbanekdote über irgendeinen Direktor - alles völlig irrelevant für die Geschichte und in der Häufung eher nervig. Der wirkliche Inhalt dieser Passage ließe sich auf zwei oder drei Seiten zusammenfassen.
Auch, dass alle wohl den gleichen Tick zu haben, bei jeder Ortsangabe gleich in Lokalgeschichte einzutauchen, ist unglaubwürdig. Als ob zwei Menschen, die beide jahrzehntelang an einem Ort wohnen, jedes Mal sagen würden: "Ja, das war da drüben, wo 1931 xy passiert ist."
Ich habe einige Rezensionen zu anderen Büchern der Autorin gelesen, weil ich etwas erstaunt war, dass sie eine solch renommierte Spannungsromanautorin sein soll. Da las ich auch immer wieder, dass sie abschweift, die Krimihandlung untergeht und sie sich in Nebensächlichkeiten verliert. Kann ich für dieses Buch auch unterschreiben.
Schade, denn die Geschichte an sich hat so viel Interessantes. Nur die Erzählweise ist so gar nicht mein Fall.