Tom Bombadil
Póg Mo Thoin
Millionenrisiko durch Kreuzbandriss
Finanziell ist Borussia Dortmund schwer angeschlagen. Wenn der Brasilianer Evanilson nicht bald wieder gesundet, muss auch noch sein Millionen-Wert zum Saisonende komplett abgeschrieben werden.
Für den finanziell angeschlagenen Fußball-Erstligist Borussia Dortmund wird die Verletzungsserie eines einzelnen Spielers zum neuen Geschäftsrisiko. Sollte der Brasilianer Evanilson, der zum wiederholten Male wegen eines Kreuzbandrisses ausfällt, bis zum Frühjahr nicht wieder voll einsatzfähig sein, so muss der BVB knapp acht Millionen Euro an Spielerwerten abschreiben. Ohne die Summe zu kommentieren, bestätigte BVB-Geschäftsführer Michael Meier, dass die Evanilson-Abschreibungen in der laufenden Saison zu einer "Belastung werden können". Der börsennotierte Klub führt den Brasilianer als einen der wertvollsten Spieler in der Bilanz.
Kein Klub der Liga ist vor dem Risiko durch Spielerverletzungen geschützt. Bei Evanilson liegt die Sache jedoch anders: Der Fall steht exemplarisch für die langjährige Bilanzakrobatik des BVB-Managements, mit der Probleme stets auf die Zukunft verschoben wurden. Nun rächt sich einer der dubiosesten Transfer-Deals der letzten Jahre, mit dem die Dortmunder einst ihre Bilanz aufhellten.
Als Dortmund im Sommer 2001 für fast 25 Millionen Euro den Brasilianer Marcio Amoroso vom AC Parma kaufte, gab die Borussia im Gegenzug Evanilson in Zahlung für die utopisch anmutende Summe von rund 17 Millionen Euro. Pünktlich am 31. Juni 2001, dem ersten Jahresabschluss nach dem Börsengang, konnte die Borussia Dortmund KGaA so einen satten Transfererlös einbuchen, der den Klub vor Verlusten bewahrte.
Tatsächlich fand der Evanilson-Wechsel nur auf dem Papier statt. Der Brasilianer spielte weiter in Dortmund, der BVB überwies fortan eine Leihgebühr an Parma. Zum Beginn der letzten Saison griff dann eine Geheimvereinbarung mit den Italienern, die den vorgeblichen Transfer rückgängig machte: Dortmund musste Evanilson für 15 Millionen Euro zurückzukaufen. So stand der Spieler in der letzten Saison als "immaterieller Vermögensgegenstand" wieder mit voller Kaufsumme in den Büchern der Borussia. Auch heute, ein Jahr später, macht der Brasilianer noch ein Viertel aller BVB-Spieler-Buchwerte aus.
Das wird nun zum Problem, denn der Wert eines Spielers muss bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit komplett abgeschrieben werden. Evanilsons Vertrag läuft mit Saisonende aus. Zwar hatte der Klub erneut auf die Zukunft gepokert und sich für kommendes Frühjahr eine Option auf eine zweijährige Vertragsverlängerung gesichert. Dadurch ließe sich die Abschreibung auf mehrere Jahre strecken. Doch die Dauerverletzung des Brasilianers macht eine solche Option nun wertlos: Kein Klub verpflichtet für eine Millionengage einen chronisch kranken Spieler, auch nicht der BVB: Sollte Evanilson verletzt bleiben, bestätigt Manager Meier, "können wir den Vertrag natürlich nicht verlängern".
Die hochverschuldete Borussia hatte am Wochenende umfangreiche Sparmaßnahmen angekündigt, um zumindest in den kommenden Saisonen wieder die Gewinnzone zu erreichen. Am morgigen Dienstag treffen sich die Aktionäre des Klubs in der Dortmunder Westfalenhalle zu Hauptversammlung.
Johannes Röhrig
Quelle: Stern
Gleich kotze ich lang durch den Saal. Nicht,dass mir diese ganze Angelegenheit nicht schon lange sehr bewusst wäre - aber wenn ich an die NieMeierschen Krokodilstränen von gestern denke, wird mir schlecht!
Meine letzte Hoffnung ist, dass sich die Aktionäre morgen nicht auch noch von der Gefühlsduselei Marke BVB einlullen lassen.
Finanziell ist Borussia Dortmund schwer angeschlagen. Wenn der Brasilianer Evanilson nicht bald wieder gesundet, muss auch noch sein Millionen-Wert zum Saisonende komplett abgeschrieben werden.
Für den finanziell angeschlagenen Fußball-Erstligist Borussia Dortmund wird die Verletzungsserie eines einzelnen Spielers zum neuen Geschäftsrisiko. Sollte der Brasilianer Evanilson, der zum wiederholten Male wegen eines Kreuzbandrisses ausfällt, bis zum Frühjahr nicht wieder voll einsatzfähig sein, so muss der BVB knapp acht Millionen Euro an Spielerwerten abschreiben. Ohne die Summe zu kommentieren, bestätigte BVB-Geschäftsführer Michael Meier, dass die Evanilson-Abschreibungen in der laufenden Saison zu einer "Belastung werden können". Der börsennotierte Klub führt den Brasilianer als einen der wertvollsten Spieler in der Bilanz.
Kein Klub der Liga ist vor dem Risiko durch Spielerverletzungen geschützt. Bei Evanilson liegt die Sache jedoch anders: Der Fall steht exemplarisch für die langjährige Bilanzakrobatik des BVB-Managements, mit der Probleme stets auf die Zukunft verschoben wurden. Nun rächt sich einer der dubiosesten Transfer-Deals der letzten Jahre, mit dem die Dortmunder einst ihre Bilanz aufhellten.
Als Dortmund im Sommer 2001 für fast 25 Millionen Euro den Brasilianer Marcio Amoroso vom AC Parma kaufte, gab die Borussia im Gegenzug Evanilson in Zahlung für die utopisch anmutende Summe von rund 17 Millionen Euro. Pünktlich am 31. Juni 2001, dem ersten Jahresabschluss nach dem Börsengang, konnte die Borussia Dortmund KGaA so einen satten Transfererlös einbuchen, der den Klub vor Verlusten bewahrte.
Tatsächlich fand der Evanilson-Wechsel nur auf dem Papier statt. Der Brasilianer spielte weiter in Dortmund, der BVB überwies fortan eine Leihgebühr an Parma. Zum Beginn der letzten Saison griff dann eine Geheimvereinbarung mit den Italienern, die den vorgeblichen Transfer rückgängig machte: Dortmund musste Evanilson für 15 Millionen Euro zurückzukaufen. So stand der Spieler in der letzten Saison als "immaterieller Vermögensgegenstand" wieder mit voller Kaufsumme in den Büchern der Borussia. Auch heute, ein Jahr später, macht der Brasilianer noch ein Viertel aller BVB-Spieler-Buchwerte aus.
Das wird nun zum Problem, denn der Wert eines Spielers muss bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit komplett abgeschrieben werden. Evanilsons Vertrag läuft mit Saisonende aus. Zwar hatte der Klub erneut auf die Zukunft gepokert und sich für kommendes Frühjahr eine Option auf eine zweijährige Vertragsverlängerung gesichert. Dadurch ließe sich die Abschreibung auf mehrere Jahre strecken. Doch die Dauerverletzung des Brasilianers macht eine solche Option nun wertlos: Kein Klub verpflichtet für eine Millionengage einen chronisch kranken Spieler, auch nicht der BVB: Sollte Evanilson verletzt bleiben, bestätigt Manager Meier, "können wir den Vertrag natürlich nicht verlängern".
Die hochverschuldete Borussia hatte am Wochenende umfangreiche Sparmaßnahmen angekündigt, um zumindest in den kommenden Saisonen wieder die Gewinnzone zu erreichen. Am morgigen Dienstag treffen sich die Aktionäre des Klubs in der Dortmunder Westfalenhalle zu Hauptversammlung.
Johannes Röhrig
Quelle: Stern
Gleich kotze ich lang durch den Saal. Nicht,dass mir diese ganze Angelegenheit nicht schon lange sehr bewusst wäre - aber wenn ich an die NieMeierschen Krokodilstränen von gestern denke, wird mir schlecht!
Meine letzte Hoffnung ist, dass sich die Aktionäre morgen nicht auch noch von der Gefühlsduselei Marke BVB einlullen lassen.