zu diesem thema ein artikel aus der rheinpfalz:
Deubig: Verteuerung ist kaum verwunderlich
Mehrkosten von 17,2 Millionen Euro für WM-gerechten Stadionausbau
Deutlich teurer als ursprünglich gedacht, aber weder unerwartet noch überraschend. Mit diesen Worten hat Oberbürgermeister Bernhard Deubig gestern das Ergebnis der Submission für den WM-gerechten Restausbau des Fritz-Walter-Stadions kommentiert. Drei Unternehmen hatten Gebote eingereicht. Kommt das wirtschaftlichste zum Tragen, bedeutet dies Mehrkosten von 9,2 Millionen Euro zuzüglich acht Millionen Euro Nebenkosten im Zusammenhang mit dem Ausbau der Osttribüne.
Für die Erhöhung führte Deubig verschiedene "gute Gründe" an: Mehrkosten durch zusätzliche Dinge wie den Logenturm, die Stahlpreisverteuerung, die Verlegung des Spielereingangs von der Außenseite in die Mitte der Nordtribüne und die damit einhergehende "Umsiedlung" der Geschäftsräume sowie erhöhte Sicherheitsanforderungen. Da bei der Kostenschätzung im Jahr 2001 zudem viele Anforderungen wenig konkret gewesen seien, habe es zusätzliche Veränderungen gegeben. Ein letztes Argument dafür, dass die Verteuerung kaum verwunderlich sei: die Zusage des alten FCK-Vorstands, der Verein zahle alles, was über die ursprünglich angenommenen 94,5 Millionen Mark Gesamtkosten hinausgehe. Schon damals, so Deubig, sei also mit weiteren Kosten gerechnet worden.
Die Ausgaben für den Restausbau belaufen sich nun auf rund 46,6 Millionen Euro. Davon wird das Land einen Zwei-Drittel-Anteil übernehmen, den Rest zahlt die Stadt. Deren Beitrag erhöht sich damit von 7,7 Millionen auf rund 13,4 Millionen Euro. Um diese Mittel aufbringen zu können, soll Deubig zufolge Vermögen umgeschichtet werden. Was bedeutet, dass die Stadt Beteiligungsbesitz, beispielsweise an den Technischen Werken, verkauft. Daneben erklärte der Oberbürgermeister, dass für sozusagen planungsfremde Dinge wie den Logenturm und verschiedene Maßnahmen im VIP-Bereich ¸¸dritte Geldgeber", also Sponsoren, gefunden werden könnten. Dabei sei die Stadt auf ¸¸einem guten Weg". Zudem bestehe die Möglichkeit von Zusatzeinnahmen durch die ¸¸planerische Aufwertung" von Liegenschaften am Betzenberg. Dort läuft ein Bebauungsplanverfahren, das eine höherwertige Nutzung des Geländes vorsieht.
Unter der Voraussetzung, dass das beste Angebot für den weiteren Stadionausbau der nun folgenden formellen und rechnerischen sowie technischen und wirtschaftlichen Prüfungen standhält, soll der Stadiongesellschaft bis 22. Oktober der Vergabevorschlag zugehen. Dann könnte deren Aufsichtsrat laut Deubig umgehend die Vergabe genehmigen, nach einer abschließenden Prüfung die Sache öffentlich gemacht und schließlich der Auftrag erteilt werden. Verläuft dies alles reibungslos, rechnet der Oberbürgermeister mit einem Baubeginn Mitte November.
Dass nicht zum Zug gekommene Firmen bei der Kommunalaufsicht in Trier oder der Vergabekammer in Mainz Widerspruch einlegen und das Projekt damit weiter verzögert würde, wollte Deubig gestern nicht ausschließen. Seiner Einschätzung nach gibt es aber keine Grundlage für ¸¸berechtigte Widersprüche".
¸¸Ich freue mich, dass es weitergeht", sagte FCK-Chef René C. Jäggi gestern. Die Zeit sei knapp, es gebe noch viel zu tun. Er sei froh, dass der Verein nichts mehr mit dem Ausbau zu tun habe. Angesichts des Riesenprojekts hätte er vor einer unlösbaren Aufgabe gestanden. Jäggi erklärte aber auch, der FCK werde alles daran setzen, den Beteiligten zu helfen.