@ zariz, falls es dich beruhigt
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15.09.2004
VfB rechnet nicht mit Mindereinnahmen
"Der reformierte Uefa-Cup sorgt nicht nur für Begeisterung. Für den VfL Bochum, Schalke 04 oder Alemannia Aachen lohnt sich die Neuregelung unter Umständen nicht. Denn wie immer richtet sich der Preis nach der Güte der Ware. In diesem Fall nach der Attraktivität des jeweiligen Clubs. Daher dürfte den VfB Stuttgart das von Robert Müller von Vultejus von der Vermarktungsagentur Sportfive entworfene Schreckens-Szenario nicht so hart treffen. Bisher kalkulierten Clubs wie Schalke oder der VfB mit fünf Millionen Euro Einnahmen aus der Gruppenphase. Doch Müller prophezeit Mindereinnahmen: "In den Kernmärkten, die von der Champions League dominiert werden, bezog der Uefa-Pokal seinen Reiz aus dem K.-o.-System. Das verschaffte Einschaltquoten. Wenn es dort jetzt auch zu Gruppenspielen kommt, wird der Uefa-Cup zu einem Zweitaufguss des Top-Events im Fußball." Zudem weist er auf eine weitere Problematik hin: "Wenn also ein Verein in der Gruppenphase zwei Heimspiele gegen osteuropäische Teams hat, auswärts aber in Südeuropa oder auf der Insel antreten muss, drohen ihm im Vergleich zur bisherigen Regelung Verluste, weil für ihn die attraktiven Heimspiele, die er vermarkten könnte, wegfallen."
Beim VfB wollte man dieser Darstellung nicht widersprechen. Andererseits sieht man die Lage weniger dramatisch als Sportfive. Denn die Marke VfB genießt in Deutschland einen guten Ruf. Erst jüngst klagte ein Sat-1-Mitarbeiter hinter vorgehaltener Hand: "Mit dem VfB ist Quote zu machen. Uns wäre es viel lieber, wenn Stuttgart statt Bremen oder Leverkusen in der Champions League spielen würde.""
Stuttgarter Nachrichten 15. September 2004