Nationaltrainer gegen passives Abseits

Vatreni

Hrvatska u srcu!
Passives Abseits: "Das kann es nicht sein"
Den englisch-italienisch-russischen Sprachenwirrwarr durchpflügen oft bekannte heimische Töne. Die Fußballlehrer aus Deutschland sind hier in Stockholm, wo sich von Montag bis Mittwoch die Trainer der kontinentalen Nationalteams am Rand des Mälarsees zum UEFA-Meeting trafen, in großer Zahl vertreten. Bundestrainer Jürgen Klinsmann und sein Assistent Joachim Löw nehmen genauso teil wie Lothar Matthäus (Ungarn), Berti Vogts (Schottlands Nationalcoach plus Mitglied der Technischen UEFA-Kommission), Horst Heese (Malta) oder Erich Rutemöller und Holger Osieck. Eingeflogen ist auch Dr. Markus Merk, der Schiedsrichter des EURO-Finales, das ein anderer Mann aus deutschen Landen entscheidend prägte: Otto Rehhagel.

Der EM-Triumphator erhielt nach der Begrüßung durch den UEFA-Präsidenten Lennart Johansson sogleich das Rederecht, das der griechische Nationaltrainer zu einem, so der Technische Direktor des europäischen Dachverbandes, Andy Roxburgh, "leidenschaftlichen Vortrag" nutzte, "Otto könnte in jedem Parlament der Welt sprechen". Mit Nachdruck mahnte der Trainer beim Thema passives Abseits, den Fußball "möglichst einfach" zu belassen. "Es kann doch nicht sein", merkte Asgeir Sigurvinsson aus Island dazu an, "dass die Trainer und Referees nicht mehr wissen, was Abseits ist."

Als strittiges Fallbeispiel wurde vor allem Ruud van Nistelrooys 2:0-Treffer gegen Tschechien per Video vorgeführt. "Schon nach einer Minute waren alle Trainer einig, dass dieses Tor abseits war", sagte Hans Krankl, Österreichs erster Trainer. Da die in diesem erlauchten Kreis von 150 Teilnehmern ebenfalls vorgeschlagene Rücknahme dieser Reform sogleich abgeschmettert wurde, fordert Englands Coach Sven-Göran Eriksson, diese Regel müsse "viel klarer" werden; "zu groß" sei die Entscheidungsbefugnis der Schiedsrichter. Dr. Merk erläuterte in einem fünfminütigen Beitrag, wie kompliziert es für seine Assistenten sei zu speichern, welcher Spieler bei der Ballabgabe wo gestanden hatte. Zu dieser seit der EM 2000 tobenden Diskussion sagt der deutsche Unparteiische: "Das kann es nicht sein." Deshalb empfiehlt Eriksson eine Novellierung dieserart: "Man darf keinen Vorteil haben, wenn man aus dem passiven Abseits kommt."

Neben der Diskussion um Notbremsen im Strafraum sprachen sich die Landestrainer zudem dafür aus, dass auch bei Qualifikations-Länderspielen fortan sämtliche zwölf der 23 Kräfte eines Kaders auf der Bank Platz nehmen dürfen, statt sieben, wie bislang gestattet.

Mit Rückblick auf die EM 2004 befassten sich die Gesprächsrunden noch mit den EM-Anstoßzeiten. Selbstredend ziehen alle Trainer den Abendtermin vor, wegen der geringeren Hitze, also höheren Intensität der Begegnungen. Auch vermeintliche Bagatellen wie die Frage nach dem richtigen Torschützen standen auf der Agenda. Während Zidanes Freistoß gegen Kroatien, von Tudor abgefälscht, als Eigentor gewertet wurde, durfte Rooney den Treffer, den er mit Hilfe des Schweizer Keepers Stiel erzielte, für sich werten.

Das Phänomen, dass vier der fünf großen Fußballnationen vorzeitig aus der EURO verbannt wurden, erklärte Eriksson mit der hohen Anzahl der Klubaufträge in diesen Ländern. "60, 70 Spiele sind zu viel", sagte er und riet, die Ligen müssten künftig einen Monat vor dem Start einer EM oder WM enden. Sämtliche Feststellungen und Vorschläge werden den zuständigen UEFA-Gremien zugeleitet

Es muss eine einheitliche Regelauslegung in diesem Fall geben, da stimm ich zu, aber nicht dass jemand auf die Idee kommt das passive Abseits ganz abzuschaffen :schmoll2: Das würde nämlich neue Probleme schaffen wie z.B. das jemand aus 20m schießt und ins Tor trifft aber das Tor nicht zählt weil ein Mitspieler am 16er im Abseits steht. Das kann es auch nicht sein :mahnen:
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
Vatreni schrieb:
wie z.B. das jemand aus 20m schießt und ins Tor trifft aber das Tor nicht zählt weil ein Mitspieler am 16er im Abseits steht. Das kann es auch nicht sein :mahnen:

das war ja schon vor der Einführung des passiven Abseits kein Abseits. Andererseits wäre es natürlich auch schwachsinnig das passive Abseits ganz abzuschaffen. :gruebel:
 
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