neue Ausländerregel / DFB-Bundestag

Mr.Fair schrieb:
Und deshalb bräuchte man ein Gentleman-Agreement unter der Bundesliga-Verantwortlichen ... :spitze:
Was man aber nie erreichen wird ...

Mr.Fair schrieb:
Soll ich mich, wie z.B. in Cottbus, etwa mit einer (ohne hier irgend jemanden diskriminieren zu wollen) Ostblockauswahl identifizieren ... :suspekt: ... ???
Ich finds schade das immer Cottbus herangezogen wird, es ist ja nicht mehr so das sie nur Ausländer haben ... und nur Osteuropäer haben sie auch nicht ... schon gar keine Polen wie es oft gesagt wurde ...
 
Vatreni schrieb:
Wenn ich besser bin werd ich mich aber über kurz oder lang durchsetzen ob mein Konkurrent aus GER ist oder aus der Mongolei. Sicher haben sie dann mehr Chancen eingesetzt zu werden, aber wird die Liga ohne Ausländer nicht schwächer und somit das notwendige Niveau um sich in die Stammelf zu spielen geringer? Stell dir mal die BL ohne Ausländer vor, da würde nicht mehr viel zusammenlaufen oder die italienische, spanische, englische usw. Dann würden sich die Kräfte in Sachen Ligastärke in Europa aber ganz schön verschieben. Die stärksten Ligen wären dann wahrscheinlich die tschechische, niederländische usw. Ich finde es dürfen zwar nicht zu viele Ausländer werden aber so wie es jetzt ist bzw. beschlossen wird ist es ein absolut erträgliches Maß. Klasse hängt nicht von der Staatsangehörigkeit ab und man sieht doch schon jetzt dass immer mehr deutsche Nachwuchsspieler sich durchsetzen (Lahm, Odonkor, Mertesacker, Kuranyi usw.)

So richtig verstehen tust Du mich immer noch nicht oder?
Gehen wir einmal davon aus, dass ein deutscher Club mit rein deutscher Besetzung aufläuft... Irgendwann führt das Gespräch zwischen Spielerbeobachter in der Mongolei und dem Trainer jener deutschen Mannschaft dazu, dass ein kompletter, 27-jähriger mongolischer Spieler die ersten Mannschaft verstärken soll. Jener "fertig ausgebildete" (alles ist relativ) Spieler verdrängt den 18-jährigen Deutschen Hans Mustermann, der nun ab sofort auf der Bank schmoren darf, im Prinzip nur aus dem einen Grund, dass er altersbedingt gar net so weit sein KANN wie sein ausländischer Kollege, der bereits für die Nationalmannschaft gegen Gegner wie England, Spanien und Argentinien gespielt hat, 76 Länderspiele aufweist und bereits zwei Jahre in der holländischen Liga gespielt hat.
 

Baldrick

Póg mo thóin
Ich finde eigentlich das englische Modell das beste, das eine Überflutung der Liga mit mittelmäßigen aber billigen Ausländern verhindert.

Dort erhält nur derjenige eine Spielgenehmigung bzw. Arbeitserlaubnis, der bestimmte Kriterien erfüllt.

- der Spieler muß 75% der Pflichtspiele der Nationalmannschaft seines Heimatlandes in den letzten zwei Jahren bestritten haben.
- das Land muß unter den Top 70 der FIFA-Weltrangliste sein
- Falls ein Spieler diese Kriterien nicht einhält kann man Berufung gegen die Ablehnung der Arbeitserlaubnis einreichen. Dann entscheidet ein unabhängiges Expertengremium, ob der Spieler von "höchstem Format" ist und sichtlich zur Anhebung des Niveaus der Liga beiträgt.
 
Baldrick schrieb:
- das Land muß unter den Top 70 der FIFA-Weltrangliste sein

lachtot.gif
Dass DIE Entscheidungsgewicht bekommt ist ein Witz!
 

Baldrick

Póg mo thóin
Hessebubb_ schrieb:
lachtot.gif
Dass DIE Entscheidungsgewicht bekommt ist ein Witz!

Vor allem haben die Schotten und Österreicher Glück, daß sie in der EU sind... :zwinker3:

Natürlich ist diese Bestimmung merkwürdig und gilt überhaupt erst seit dieser Saison. Aber wenn man sich die Mannschaften anschaut die dahinter kommen, paßt die Regel im Großen und Ganzen schon. Wie gesagt, sollte es einen überdurchschnittlichen Spieler aus z.B. American-Samoa geben, kann dieser immer noch eine Spielerlaubnis auf dem Berufungsweg bekommen. Andererseits erhält nicht jeder Afrikaner automatisch die Arbeitserlaubnis nur weil er Nationalspieler ist.
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
Die Entscheidung ist gefallen. Seht selbst:
Nach einem Verhandlungs-Marathon ist der neue Grundlagenvertrag mit einer Laufzeit bis 2009 zwischen Deutschem Fußball-Bund (DFB) und Deutscher Fußball Liga (DFL) kurz vor dem Bundestag in Osnabrück am Samstag doch verabschiedet worden.

Die Vertreter der 36 Profi-Klubs erreichten am Freitagabend eine Modifizierung der neugefassten Ausländerregelung, nachdem sie den vom DFB-Spielausschuss vorgelegten Antrag abgelehnt hatten.

Danach hätten lediglich fünf (2005/2006) bzw. vier (2006/2007) Nicht-EU-Ausländer in der 1. Bundesliga bzw. vier und drei in der 2. Liga eingesetzt werden dürfen.

Die Mitgliederversammlung der Lizenzvereine machte Freitagmittag einen Kompromissvorschlag, dem zunächst die DFB-Führung und später auch das -Präsidium zustimmte.

Demnach sollen 2005/2006 maximal vier Nicht-Europäer und 2006/2007 drei Nicht-Europäer auf dem Spielberichtsbogen stehen und auch eingesetzt werden dürfen; diese Regelung soll für die 1. und 2. Liga gelten.

Die Liga ließ sich zudem einen "Bestandsschutz" für bestehende vertragliche Vereinbarungen mit Spielern zusichern. Derzeit sind in den Profiligen fünf Nicht-Europäer erlaubt.

Unstrittig war hingegen die neue Geldverteilung zwischen DFL und Verband. Demnach wird die Liga in Zukunft auch an den Marketing-Einnahmen des DFB beteiligt und erhält 50 Prozent aus den Überschüssen bei Welt- oder Europameisterschaften.

Ein im Rahmen der WM 2006 entstehender Gewinn soll in den Folgejahren für sportpolitische Projekte eingesetzt werden. Diese sollen dem gesamten Fußballsport, speziell dem Nachwuchsbereich, zu Gute kommen.

Bekannt gegeben wurden auch die genauen Summen, die zwischen DFB und DFL hin- und herfließen: Der Ligaverband zahlt jährlich mindestens 12,8 Millionen Euro an den Verband.

Diese Summe resultiert aus der Nutzung überlassener Rechte und Zahlung eines jährlichen Pachtzinses von 3 Prozent der Eintrittsgelder und Media-Einnahmen aus Meisterschaftsspielen der Lizenzligen.

Der DFB verpflichtet sich, aus den Einnahmen der A-Länderspiele (TV-Rechte, Sponsoren, Eintrittsgelder usw.) abzüglich damit direkt zusammenhängender Aufwendungen eine Vergütung von mindestens 12,0 Millionen Euro an den Ligaverband zu zahlen.

Dies entspricht dem derzeitigen wirtschaftlichen Leistungsaustausch. In diesem Beitrag enthalten sind die Abstellungsgebühren und Versicherungsprämien für die A-Nationalspieler sowie entsprechend angemessene Versicherungsregelungen der U-21-Auswahl.

Die Probleme um die Regionalliga sollen bis Jahresanfang in einer Kommission erläutert werden, die dann dem DFB-Vorstand Lösungsvorschläge unterbreitet.

Der Kontrakt tritt rückwirkend per 1. Juli 2004 in Kraft und hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2009. Wird der Vertrag nicht mit einer Frist von mindestens sechs Monaten gekündigt, verlängert er sich um weitere drei Jahre.
 

Scholli

Fußballgott
Ausländerregelung im Profifußball auf Prüfstand

Stuttgart (dpa)
Die Ausländerregelung im deutschen Profifußball wird noch einmal auf den Prüfstand gestellt und im Vergleich mit anderen internationalen Ligen einmal mehr verglichen.

Nach einem Vorstoß von Werner Hackmann, dem Präsidenten des Ligaverbandes, bei der letzten Managertagung der Bundesliga soll die Beschränkung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für nicht-europäische Spieler nach dpa-Informationen überdacht werden. Mancher Verein befürchtet nämlich Wettbewerbsnachteile für die deutschen Clubs auf internationaler Ebene. «Uns ist die Thematik bekannt», sagte DFL-Pressesprecher Christian Pfennig.

In den 36 Bundesliga-Clubs dürfen schon seit Jahren Profis aus EU-Staaten und den Mitgliedsländern der Europäischen Fußball-Union (UEFA) unbegrenzt eingesetzt werden. Eine Beschränkung durch die DFL gibt es nur für Nicht-Europäer. In der vergangenen Saison durften fünf Spieler aus anderen Kontinenten unter Vertrag genommen werden, in dieser Runde sind es vier. Bis zur Saison 2006/2007 wird die Zahl auf drei reduziert. Darauf hatten hatten sich die DFL und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach langwierigen Verhandlungen im Oktober vergangenen Jahres geeinigt.

In den europäischen Club-Wettbewerben gibt es keine Beschränkungen. In den anderen Ligen Europas wird dies unterschiedlich gehandhabt. So spielte in der vergangenen Saison der belgische Erstligist SK Beveren (unter anderem gegen den VfB Stuttgart) mit zehn Spielern aus der Elfenbeinküste. Einen Wettbewerbsnachteil befürchten die Kritiker der Regel in Deutschland aber vor allem bei der Verpflichtung von Südamerikanern.

Der frühere Bundesliga-Trainer Christoph Daum hatte erst nach der 0:2-Niederlage von Fenerbahce Istanbul in der Champions League die Ausländerregel in der Türkei kritisiert. Danach ist es den Clubs nicht erlaubt, mehr als sechs ausländische Spieler in ihren Kadern zu haben. Mit dieser Quotenregelung zum Wohl der Nationalmannschaft soll erreicht werden, dass die einheimischen Spieler besser gefördert werden. «Für den türkischen Fußball leisten wir damit Aufbauarbeit, aber für Fenerbahce ist das international ein riesiger Nachteil», sagte Daum.

Zumal das höchste Gericht der Europäischen Union (EU) im April das Tor für die Beschäftigung von Fußballern aus Nicht-EU-Ländern weit geöffnet hatte: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg gab damals einer Klage des russischen Fußballprofis Igor Simutenkow Recht, der sich auf ein zwischen der EU und Russland geschlossenes Partnerschaftsabkommen berufen hatte. Unter Hinweis auf dieses Abkommen hatte Simutenkow gegen eine Regelung des spanischen Fußballverbandes geklagt, wonach Spieler aus Nicht-EU-Ländern nur begrenzt aufgestellt werden dürfen.

Die DFL sah damals keinen Grund, die eigenen Statuten zu ändern, weil in Deutschland die Gleichbehandlung von EU-Spielern und solchen aus Nicht-EU-Ländern gewährleistet sei. Die Befürworter der derzeitigen Regelung verweisen auch darauf, dass deutsche Talente bei zu vielen ausländischen Profis nicht genügend Spielpraxis erhalten.
 

Fresh Prince

Sportdirektor der FFL NM
Teammitglied
Vatreni schrieb:
Wie so wird das nix? Glaubst du wenn weniger Ausländer in der BL spielen, werden die deutschen Fußballer besser? Da müssen sie sich schon an die eigene Nase fassen. Wenn ich wirklich besser bin als mein ausländischer Konkurrent werd ich auch eingesetzt. Vorausgesetzt ich verlange nicht utopische Summen für meine Leistung :mahnen:
ob der deutsche Fußball besser wird sei dahin gestellt ...
aber deutsche Talente hätte dann endlich mal ne Chance sich zu beweisen

z.b. Mönchengladbach
am Samstag hat Eugen Polanski (U20, Kapitän?) gespielt und das sogar mehr als nur gut
aber am nächsten Spieltag wird wieder ein Bernd Thijs oder Nils Oude Kamphuis spielen
und das nicht weil sie soooo viel besser sind sondern ... keine wirkliche Ahnung

mit einer strengen Ausländerregel hätte solche Talente eine größer Chance und das könnte dann auch dem deutschen Fußball gut tun
 
Baldrick schrieb:
Ich finde eigentlich das englische Modell das beste, das eine Überflutung der Liga mit mittelmäßigen aber billigen Ausländern verhindert.

Dort erhält nur derjenige eine Spielgenehmigung bzw. Arbeitserlaubnis, der bestimmte Kriterien erfüllt.

- der Spieler muß 75% der Pflichtspiele der Nationalmannschaft seines Heimatlandes in den letzten zwei Jahren bestritten haben.
- das Land muß unter den Top 70 der FIFA-Weltrangliste sein
- Falls ein Spieler diese Kriterien nicht einhält kann man Berufung gegen die Ablehnung der Arbeitserlaubnis einreichen. Dann entscheidet ein unabhängiges Expertengremium, ob der Spieler von "höchstem Format" ist und sichtlich zur Anhebung des Niveaus der Liga beiträgt.

Dann können sich aber wiederum nur die starken Klubs mit guten Ausländern eindecken und die schwächeren haben einen Wettbewerbsnachteil, da die verfügbaren ausländischen Spieler nicht zugelassen werden.
 

Baldrick

Póg mo thóin
Yokozesekoma schrieb:
Dann können sich aber wiederum nur die starken Klubs mit guten Ausländern eindecken und die schwächeren haben einen Wettbewerbsnachteil, da die verfügbaren ausländischen Spieler nicht zugelassen werden.

Das Problem sehe ich in England nicht unbedingt. Es geht aber vor allem darum, daß die Ligen nicht mit mittelmäßigen Ausländern überschwemmt wird, sondern auf gleichstarke einheimische Spieler zurückgreifen müssen, die sie jetzt zum Teil auch durch das Ausleihen der Talente von den Topclubs bekommen. Z.B. Kieran Richardson, der letzte Saison maßgeblich half West Brom vorm Abstieg zu retten und sich so in die Nationalmannschaft spielte.
 
Oben