Mr.Fair
(Sch)Lagersänger

Skandal bei Bezirksligaspiel von DFB Schiri
vom 8.10.
HANAU (fs). Derbe Beleidigungen gegen Spieler und Zuschauer von Germania Horbach wurden gestern Abend dem ambitionierten Jungschiedsrichter Patrick Künzl (SKV Beienheim) vor dem Frankfurter Bezirksrechtsausschuss zum Verhängnis. Das Gremium unter dem Vorsitzenden Thorsten Bastian (Rockenberg) und den Beisitzern Heinz Vetter (Nidda) sowie Günter Schmidt (Offenbach) verurteilte den Referee in der Vereinsgaststätte der Hanauer Rudi-Völler-Sportanlage wegen seiner verbalen Entgleisungen im Bezirksligamatch der Germania gegen den FC Gelnhausen (22. August) zu einer vierwöchigen Sperre. Der Bezirksrechtsausschuss sah die von mehreren Horbacher Zeugen erhobenen Vorwürfe der Beleidigung als erwiesen an, zumal der Gelnhäuser Trainer Karlheinz Christl und GFC-Akteur Vincenzo Montalto als Unbeteiligte mit ihren Aussagen die Vorwürfe gegen Künzl untermauerten. Der Schiedsrichter soll die Bewohner und Fußballer des Freigerichter Ortsteils unter anderem als "Bauernpack" bezeichnet haben. Der Bezirksrechtsausschuss wertete die verbalen Entgleisungen Künzls als schwere Verfehlung. In einem solchen Fall schreibt die Satzung des HFV die Mindeststrafe von einem Monat vor, und zu diesem Strafmaß entschloss sich schließlich auch das Rechtsgremium. "Es ging uns nicht darum, dass der Schiedsrichter eine lange Sperre erhält, davon haben wir nichts. Aber alle Anwesenden des Spiels waren sich einig, dass man ein solch freches und arrogantes Auftreten eines Schiedsrichters nicht so einfach akzeptieren kann", kommentierte der Horbacher Hans-Dieter Biba das Urteil.
vom 21.10.
Bauernpack-Schiri trotz Sperre im Einsatz
Nach Ausraster in Horbach wieder Wirbel um Patrick Künzl
MÜNCHEN/GELNHAUSEN (fs). Die Verurteilung von Schiedsrichter Patrick Künzl (Reichelsheim) schlägt weiter hohe Wellen. Obgleich der junge Referee für seine verbalen Entgleisungen gegen Spieler und Zuschauer in Horbach (unter anderem mit der Bezeichnung "Bauernpack", das GT berichtete) vom Bezirksrechtsausschuss für vier Wochen verurteilt wurde, war Künzl am Wochenende in seiner Schiedsrichter-Funktion im Einsatz.
Am Freitagabend fungierte der gesperrte Schiedsrichter als Assistent beim Regionalliga-Spiel Sportfreunde Siegen gegen die Stuttgarter Kickers und am Sonntag übte er die gleiche Funktion im A-Junioren-Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem Karlsruher SC. Während für den Bereich des Hessischen Fußball-Verbandes Künzl alle Spielaufträge entzogen wurden, scheint sich das Urteil nicht bis zum für die Schiedsrichter-Einteilung zuständigen Süddeutschen Fußball-Verband (SFV) herumgesprochen zu haben.
Auf Anfrage in der Münchner Geschäftsstelle hieß es, dass dem Verband noch kein Urteil vorliege. Auch der zuständige Schiedsrichterobmann des SFV, Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Manfred Amerell, war gestern für eine Stellungnahme zum brisanten Fall nicht zu erreichen. Der Frankfurter Bezirksrechtswart Thorsten Bastian, der das Urteil über Künzl fällte, zeigte sich verwundert über Künzls Wochenend-Einsätze und nannte ein Vergleichsbeispiel: "Ein Spieler der im Landesligaspiel des SV Wehen II vom Platz gestellt wird, darf auch nicht in der Regionalliga spielen, nur weil ein anderer Verband dafür zuständig ist."
Was bleibt ist ein fader Beigeschmack. Ein Schiedsrichter benimmt sich unmöglich bei einem kleinen Verein und darf zur Belohnung trotzdem die Spiele der "Großen" leiten.
22.10.
FRANKFURT (fs). Neue Entwicklung im "Fall Patrick Künzl". Der Hessische Fußball-Verband teilte mit, dass die wegen Beleidigungen gegenüber Horbacher Zuschauern vom Frankfurter Bezirksfußballausschuss verhängte vierwöchige Sperre gegen den Schiedsrichter bis zur Berufungsverhandlung aufschiebende Wirkung hat. Der Bezirksrechtsausschuss war zunächst davon ausgegangen, dass die Sperre Künzls sofort nach Urteilsverkündung in Kraft tritt. Der Schiedsrichter darf somit bis zur noch nicht terminierten Berufungsverhandlung des Verbandsgerichts sämtliche Spiele leiten.
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