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Spielintelligenz beweisen
FUSSBALL: Oberligist FC Gütersloh strebt gegen Sprockhövel den ersten Dreier an
VON CARSTEN BIERMANN
Gütersloh. Oberligist FC Gütersloh unternimmt am Sonntag (15 Uhr) den vierten Anlauf, den Worten Taten folgen zu lassen. Trotz des bescheidenen Saisonstarts zweifelt Sportkoordinator Fritz Grösche nämlich nicht an der Qualität seiner Fußballer. Daher ist er äußerst zuversichtlich, dass der FCG gegen die TSG Sprockhövel den ersten Saisonsieg einfährt.
"Wir müssen nur die Einstellung aus Lippstadt mitbringen", baut Coach Rob Reekers wiederum auf eine gute kämpferische Leistung seines Teams. Da beim torlosen Remis allerdings nur die Abwehr gehobenerem Niveau entsprach, hofft er auf Signale seiner Offensivabteilung. Hier seien aber nicht nur die Stürmer Sören Brandy und Yusuf Kaba, sondern auch die anderen Mannschaftsteile gefragt.
"Wir müssen lernen, das Spiel in den Griff zu bekommen", betont Grösche. Zu viel Verantwortung laste derzeit auf Dirk Flock. Daniel Rios, der für die Spielmacherrolle vorgesehen war, konnte sein Potenzial bisher noch nicht einmal andeuten. "Er muss sich von seinem Gegenspieler lösen", fordert Grösche und lässt keine Zweifel aufkommen, dass die Nummer 10 mit "seiner Spielintelligenz" dazu auch in der Lage ist. Zuversichtlich stimmen den Sportkoordinator auch die Trainingseindrücke: "Die Mannschaft ist nicht niedergeschlagen." Der Verein fahre eine klare Linie, die auch zum Erfolg führen werde.
Personell kann Reekers dem Team kaum neue Impulse geben. Als defensive Alternative ist Max Heinrich hinzugekommen, Tim Brinkmann und Dirk van der Ven fallen für die Offensive weiterhin aus. Sollte Dirk Bonan doch passen müssen, bietet sich als Abwehrformation das Lippstädter-Modell an: Spielt Sprockhövel wie erwartet nur mit einer Spitze, könnten Dirk Konerding und Daniel Eckel sich zentral mit der Bewachung ablösen.
Die über einjährige Leidenszeit von Frederic Kollmeyer neigt sich dem Ende zu. Seine Achillessehne lässt inzwischen das volle Trainingsprogramm zu. "Jetzt muss er nur noch körperlich fit werden", hofft Reekers auf ein baldiges Comeback seines Abwehrspielers.
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Neuzugänge gaben TSG ein neues Profil
Ennepe-Ruhr. (vali) Jörg Silberbach hat in dieser Woche nach monatelangem Büffeln die Trainer-A-Lizenz-Prüfung bestanden. Damit kann der Spielertrainer des Fußball-Oberligisten TSG Sprockhövel einen Regionalligisten betreuen. Aber mit der Baumhof-Elf wird ein Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse wohl für immer ein Traum bleiben.
Die Realität sieht in Sprockhövel anders aus. Da heißt es nach der Eichhörnchen-Methode fleißig Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Da haben die Sprockhöveler am vergangenen Spieltag mit dem 1:0-Erfolg über die SF Siegen II die ersten wichtigen Punkte einsammeln können. Aber schon im Auswärtsspiel im gefürchteten Heidewaldstadion des FC Gütersloh hängen die Früchte wohl wieder in unerreichbaren Höhen.
Trotzdem: so ganz chancenlos fahren die TSG-Kicker nicht nach Ostwestfalen, denn die Gastgeber konnten in den ersten drei Saisonspielen noch nicht überzeugen. Ein mageres Pünktchen steht auf der Habenseite der Elf von Ex-VfL Bochum-Profi Rob Reekers. Da ist für den FC Gütersloh gegen die TSG schon bald ein Sieg Pflicht, sonst wird es bei den Grün-Weißen sehr unruhig werden.
Das weiß natürlich auch Jörg Silberbach: "Wenn es uns gelingt, den Rhythmus des FC nachhaltig zu stören und in Führung zu gehen, dann wäre möglicherweise etwas zu holen", orakelt der TSG-Trainer. Mit den Neuzugängen Butziat und Cepovas, die gegen Siegen erstmals das TSG-Dress überstreiften, hat das Spiel der TSG an Konturen gewonnen.
Der Litauer Cepovas scheint in die Rolle seines zur Spvg. Velbert abgewanderten Landsmannes Marius Kundrotas schlüpfen zu können. Und Taufik "Tuffi" Butziat hat mit einigen gelungenen Aktionen auf der rechten Angriffseite seinen Anspruch auf einen Stammplatz untermauert. In der Liberoposition wird in Gütersloh erneut Jan Holland fungieren. Der Ex-Bochumer, dem es nach seiner Verletzungspause noch etwas an der nötigen Spritzigkeit fehlt, überzeugte durch sein kluges Stellungsspiel. Also: gute Vorraussetzungen für eine Überraschung in Gütersloh.