Pranger 2016

jokie

Bekanntes Mitglied
Mal ein Artikel zum Fechtdebakel, aus dem zwischen den Zeilen ersichtlich wird, dass einfach in D zu wenig Geld in die Spitzensportförderung fließt und die Resultate eine logische Konsequenz hieraus sind.

Olympische Spiele 2016: Die desaströse Bilanz der deutschen Fechter - SPIEGEL ONLINE

http://www.fanlager.de/olympia-forum-2016-rio/5-wettkampftag-10-08-2016-a-4-54424.html

Nr. 64 :zwinker3:

Aber das ist natürlich schon einer der wesentlichen Gründe.
 

jokie

Bekanntes Mitglied
Hier übrigens wirds auch nochmal sehr schön deutlich gemacht:

Olympia 2016: Markus Deibler kritisiert Sportförderung in Deutschland - SPIEGEL ONLINE

"In einem Land, in dem ein Olympiasieger 20.000 Euro Prämie bekommt und ein Dschungelkönig 150.000 Euro, sollte sich niemand über fehlende Medaillen wundern"

Aber passt genau so ins Bild was d heute darstellt. Mußt Dich ja nur hier umschauen. wenn Du hier liest was die cashas Preislers und Konsorten hier so verbreiten ist halt D Dschungelkönig Niveau :zucken:

Und je mehr Gesocks kommt desto schlimmer wirds. alles gewollt........
 

gary

Bekanntes Mitglied
"In einem Land, in dem ein Olympiasieger 20.000 Euro Prämie bekommt....

Gejammer über angeblich zu wenig Geld und Rufe nach (noch mehr) staatlicher Hilfe gibt es doch jedes Mal.

Die USA zahlen angeblich rund 22.500€ für eine Goldmedaille. Liegt es an den 2.500€ mehr, dass die wie immer den Medaillenspiegel dominieren?

20.000€ als Zusatzprämie finde ich jetzt auch nicht so schlecht. Eigenvermarktung wird durch eine Medaille auch nicht unbedingt erschwert. Auch wenn klar ist, dass es sich i.d.R. fernab der Dimensionen von Schönwetterfussballern oder wenigen Topstars im sonstigen Sport bewegt.

Zudem müsste man jetzt die gesamten Ergüsse zu Staatsprofis bei Bundeswehr, Polizei und über die verschiedenen Förderkader sowie aus Steuergeldern bezahlte Leistungszentren, Trainer, Mediziner etc. wiederholen.
Dieser Block wird ansonsten ja wie immer „vergessen“. Insbesondere von denen, die mehr Steuergeld fordern.
 

jokie

Bekanntes Mitglied
Gejammer über angeblich zu wenig Geld und Rufe nach (noch mehr) staatlicher Hilfe gibt es doch jedes Mal.

Die USA zahlen angeblich rund 22.500€ für eine Goldmedaille. Liegt es an den 2.500€ mehr, dass die wie immer den Medaillenspiegel dominieren?

20.000€ als Zusatzprämie finde ich jetzt auch nicht so schlecht. Eigenvermarktung wird durch eine Medaille auch nicht unbedingt erschwert. Auch wenn klar ist, dass es sich i.d.R. fernab der Dimensionen von Schönwetterfussballern oder wenigen Topstars im sonstigen Sport bewegt.

Zudem müsste man jetzt die gesamten Ergüsse zu Staatsprofis bei Bundeswehr, Polizei und über die verschiedenen Förderkader sowie aus Steuergeldern bezahlte Leistungszentren, Trainer, Mediziner etc. wiederholen.
Dieser Block wird ansonsten ja wie immer „vergessen“. Insbesondere von denen, die mehr Steuergeld fordern.

Nein, das dürfte daran liegen das sie Stipendien bekommen die einige hunderttausende Wert sind, womit sie dann machen können was sie gerne wollen und nicht als Bulle oder Soldat ein paar Almosen bekommen.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Wenn man sieht was in den USA aus dem College an Sportlern kommt wundert einen die Überlegenheit in vielen Sportarten nicht. Das ist schon sehr beeindruckend
 

gary

Bekanntes Mitglied
...und nicht als Bulle oder Soldat ein paar Almosen bekommen.

Ein paar Almosen ist gut. Reguläre Bezüge, volle soziale Absicherung, natürlich Nutzung der Sporteinrichtungen, ggf. Studium an dortigen Hochschulen und vor allem auch Absicherung nach der sportlichen Karriere ggf. bis hin zur Pension. Gerade für Randsportarten ist das nicht uninteressant und hochgerechnet ebenfalls hunderttausende wert.

Für die der Steuerzahler komplett aufkommt. Jene Stipendien in den USA sind ja mindestens zum Teil auch privatfinanziert.


Sportstipendien in den USA stehen ja auch Ausländern offen und selbst in Deutschland gibt es Sportstipendien. Wenn auch auf deutlich kleinerer Flamme.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
Nein, das dürfte daran liegen das sie Stipendien bekommen die einige hunderttausende Wert sind, womit sie dann machen können was sie gerne wollen und nicht als Bulle oder Soldat ein paar Almosen bekommen.
das ist sicher ein bedeutender Unterschied. Im Nachwuchsbereich ist Deutschland in vielen Sportarten recht erfolgreich (oder zumindest erfolgreicher als bei den Erwachsenen) und im Übergangsbereich, wenn die Weichen für Berufswahl usw. gestellt werden, stagnieren oftmals die Leistungen, weil der Spagat zwischen Ausbildung/Studium/Beruf und Leistungssport nicht jedem gelingt, während in den USA der Leistungssport durch die schier zahllosen Sportstipendien für viele überhaupt erst die Grundlage für einen ordentlichen Berufsabschluss bildet.
Ein paar Almosen ist gut. Reguläre Bezüge, volle soziale Absicherung, natürlich Nutzung der Sporteinrichtungen, ggf. Studium an dortigen Hochschulen und vor allem auch Absicherung nach der sportlichen Karriere ggf. bis hin zur Pension. Gerade für Randsportarten ist das nicht uninteressant und hochgerechnet ebenfalls hunderttausende wert.
es ist natürlich richtig, dass die Sportförderung bei Bundeswehr und Polizei einen erheblichen Beitrag zur Spitzensportförderung leistet. Aber es hat auch nicht jeder Sportler Interesse daran nach dem Ende der Laufbahn Polizist oder Soldat zu werden/bleiben.
 

jokie

Bekanntes Mitglied
Ein paar Almosen ist gut. Reguläre Bezüge, volle soziale Absicherung, natürlich Nutzung der Sporteinrichtungen, ggf. Studium an dortigen Hochschulen und vor allem auch Absicherung nach der sportlichen Karriere ggf. bis hin zur Pension. Gerade für Randsportarten ist das nicht uninteressant und hochgerechnet ebenfalls hunderttausende wert.

Für die der Steuerzahler komplett aufkommt. Jene Stipendien in den USA sind ja mindestens zum Teil auch privatfinanziert.


Sportstipendien in den USA stehen ja auch Ausländern offen und selbst in Deutschland gibt es Sportstipendien. Wenn auch auf deutlich kleinerer Flamme.


Und dafür mußt Du was machen was Du nicht willst??

Wegen mir können in D auch Privatleute Sporlern "Stipendien" zahlen. Was hindert sie daran?

Klar, man geht mit 16 in die USA (Frage: Wer zahlt das?) mit der vagen Aussicht durch gute Leistungen im Sport ein Stipendium zu kriegen :suspekt: Ein bisschen harakiri findest Du nicht? Ist schon was anderes ob ein junger Ami der sport betreibt und dann kein Stipendium bekommt oder ein Ausländer......
 

jokie

Bekanntes Mitglied
das ist sicher ein bedeutender Unterschied. Im Nachwuchsbereich ist Deutschland in vielen Sportarten recht erfolgreich (oder zumindest erfolgreicher als bei den Erwachsenen) und im Übergangsbereich, wenn die Weichen für Berufswahl usw. gestellt werden, stagnieren oftmals die Leistungen, weil der Spagat zwischen Ausbildung/Studium/Beruf und Leistungssport nicht jedem gelingt, während in den USA der Leistungssport durch die schier zahllosen Sportstipendien für viele überhaupt erst die Grundlage für einen ordentlichen Berufsabschluss bildet.
es ist natürlich richtig, dass die Sportförderung bei Bundeswehr und Polizei einen erheblichen Beitrag zur Spitzensportförderung leistet. Aber es hat auch nicht jeder Sportler Interesse daran nach dem Ende der Laufbahn Polizist oder Soldat zu werden/bleiben.

Genau so sehe ich das auch :hand:
 

gary

Bekanntes Mitglied
...es ist natürlich richtig, dass die Sportförderung bei Bundeswehr und Polizei einen erheblichen Beitrag zur Spitzensportförderung leistet.

Einen sehr großen Beitrag, ja. U.a. die steuerfinanzierten staatlichen Leistungszentren müssen selbstverständlich immer auch mit einbezogen werden.

Aber es hat auch nicht jeder Sportler Interesse daran nach dem Ende der Laufbahn Polizist oder Soldat zu werden/bleiben.


Deshalb habe ich auch "ggf. bis zur Pension" geschrieben.
Sie haben in jedem Fall die Möglichkeit quasi der "Absicherung bis zur Bahre". Müssen dafür nach sportlichen Karriere zwar auch tatsächlich arbeiten wie andere Beamte auch.
Aber sie haben halt dieses Angebot der Komplettabsicherung.


Zu behaupten, dass in Deutschland aus Steuermitteln nicht sehr viel in olympische Sportarten investiert wird, wäre in jedem Fall falsch.
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Wenn man sieht was in den USA aus dem College an Sportlern kommt wundert einen die Überlegenheit in vielen Sportarten nicht. Das ist schon sehr beeindruckend
in der tat!

ist aber halt auch das ergebnis anderer gesellschaftlich relevanter werte, die transportiert werden.

z.b. dass gewinnen prinzipiell GUT ist (und nicht etwa fragwürdig, weil ja irgendwie unfair den verlierern gegnüber).

aber eben z.b. auch, dass es für reiche (und SEHR reiche) menschen fast selbstvertändlich ist, bzw. erwartet wird, erhebliche beträge für bestimmte zwecke zu spenden, die als gut und richtig empfunden werden.

wenn man sich die colleges, aus denen ein großer teil des ami-sportnachwuchses kommt anschaut, dann muss man einfach feststellen, dass die durch private spenden und/oder stiftungen finanziell in einem maß ausgestattet sind, dass die beträge, welche der deutsche staat aufwendet(und ja, in gewissem ausmaß sind auch bei uns private sponsoren beteiligt) daneben lächerlich wirken.
 

jokie

Bekanntes Mitglied
Zu behaupten, dass in Deutschland aus Steuermitteln nicht sehr viel in olympische Sportarten investiert wird, wäre in jedem Fall falsch.


Das ist natürlich alles relativ. 'Leider hab ich keinen Gesammtbetrag gefunden nur das hier.

Sportförderung: Viel Steuergeld für Gold - FOCUS Online


Wenn das auch nur annähernd stimmt gibt der Staat also ca. 500 Mio pro Jahr für Sportförderung aus, aber selbst wenns das doppelte ist: Ganz ehrlich: Das ist ein Witz :hammer: Sollte ja mind. so viel sein wie hier für irgendwelchré Sozialschmarotzer ausgegeben wird.......
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
in der tat!

ist aber halt auch das ergebnis anderer gesellschaftlich relevanter werte, die transportiert werden.

z.b. dass gewinnen prinzipiell GUT ist (und nicht etwa fragwürdig, weil ja irgendwie unfair den verlierern gegnüber).

aber eben z.b. auch, dass es für reiche (und SEHR reiche) menschen fast selbstvertändlich ist, bzw. erwartet wird, erhebliche beträge für bestimmte zwecke zu spenden, die als gut und richtig empfunden werden.

wenn man sich die colleges, aus denen ein großer teil des ami-sportnachwuchses kommt anschaut, dann muss man einfach feststellen, dass die durch private spenden und/oder stiftungen finanziell in einem maß ausgestattet sind, dass die beträge, welche der deutsche staat aufwendet(und ja, in gewissem ausmaß sind auch bei uns private sponsoren beteiligt) daneben lächerlich wirken.

Und die nicht geringen TV Einnahmen durch Football und Basketball, die eben allen Sportarten zugute kommen.

Wie gut das System funktioniert sieht man halt auch beim Hockey, wo die US Girls innerhalb von 2 Olympiaperioden zum Mitfavoriten geworden sind. Da wurde nach Peking halt richtig investiert.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
Wenn das auch nur annähernd stimmt gibt der Staat also ca. 500 Mio pro Jahr für Sportförderung aus, aber selbst wenns das doppelte ist: Ganz ehrlich: Das ist ein Witz :hammer: Sollte ja mind. so viel sein wie hier für irgendwelchré Sozialschmarotzer ausgegeben wird.......
Ist Spitzensportförderung eine staatliche Aufgabe? Wäre es nicht sinnvoller dieses Geld in den Breitensport zu stecken, wo es allen zugute kommt?
 

gary

Bekanntes Mitglied
Und dafür mußt Du was machen was Du nicht willst??

Während ihrer aktiven Zeit müssen die Kaderathleten außer trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen doch nichts machen. Können ggf. auch an einer der Hochschulen studieren. Werden dafür aber wie reguläre Beamte bezahlt.

Ist schon was anderes ob ein junger Ami der sport betreibt und dann kein Stipendium bekommt oder ein Ausländer......

Natürlich ist das was anderes. Aber es gibt definitiv auch für Ausländer Möglichkeiten.
Alleine diese Agentur hat nach eigenen Aussagen z.b. bereits 1.125 Sportstipendien in den USA vermittelt
Referenzen | Scholarbook

Z.b. diverse Jamaikaner nutzen doch auch Stpendien in den USA, oder?

Wegen mir können in D auch Privatleute Sporlern "Stipendien" zahlen. Was hindert sie daran?

Frag die Unternehmen, private Hochschulen und was auch immer.

Muss denn tatsächlichder Steuerzahler für Sportler einspringen, wenn es privatfinanziert auch bzgl. Ausbildung nur teilweise funktioniert und z.b. nicht dieses Collegesystem gibt?

derMoralapostel schrieb:
während in den USA der Leistungssport durch die schier zahllosen Sportstipendien für viele überhaupt erst die Grundlage für einen ordentlichen Berufsabschluss bildet.

Nur um das klarzustellen: das bezweifle ich doch überhaupt nicht.

Aufhänger dafür, die USA ins Spiel zu bringen, warum der polemische Vergleich mit "nur" 20.000€ für einen deutschen Olympiasieger bei angeblichen 150.000€ für einen Dschungelkönig.
Abgesehen davon, dass der Vergleich in keinster Weise passt, da der Dschungelkönig von einem Privatsender bezahlt wird, kamen dort halt jene ca. 22.500€ aus den USA ins Spiel.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Einen Hauptgrund gibt es eh nicht für den jahrzehntelangen abstieg. Das geht doch quer doch alle Zuständigkeiten.
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
ein weiterer punkt sollte auch nicht unerwähnt bleiben...ich weiß, heikles thema, gerade wenn es darum geht schwache leistungen zu "rechtfertigen" :floet:

an dem sport-gymnasium, das meine tochter besuchte, gab es einen jungen, in seiner disziplin sehr talentierten und erfolgreichen athleten, der bei internationalen junioren-wettkämpfen so auf sich aufmerksam gemacht hatte, dass ihm ein ziemlich luxuriös ausgestattetes stipendium an einem kalifornischen college angeboten wurde.
er nahm dieses angebot natürlich begeistert an und zog mit seinen eltern(deren berufliche versorgung ein teil des angebots war!) nach san diego.

ein halbes jahr später war die familie wieder in münchen.

als offizieller grund wurden "akklimatisierungs-probleme" genannt.

in wirklichkeit hatten die eltern des minderjährigen jungen vor ort ihre zustimmung zu gewissen "medizinisch-pharmakologischen unterstützungsmaßnahmen" verweigert, ohne die eine weitere förderung als sinnlos erachtet wurde, und die ,ohne dass es explizit erwähnt worden war, von anfang an teil des deals waren.
 

Benjamin

Bekanntes Mitglied
es hat auch nicht jeder Sportler Interesse daran nach dem Ende der Laufbahn Polizist oder Soldat zu werden/bleiben.

Ja aber das geht ja auch nicht.. Jahrelang als freigestellter Zollbeamter für den Sport durch die Welt reisen, ohne zum tatsächlichen Dienst anzutreten und sobald es darum geht, nach der Karriere seinen dienstlichen Pflichten gegenüber dem Dienstherren nachzukommen ist der Beruf nicht mehr gut genug? Die Einstellung ist richtig daneben.

Entweder elne Gössner schafft sich durch TV-Jobs o.ä. ein eigenes Einkommen ab oder sie steht gefälligst an der Zollkontrolle am Flughafen.
 
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