Pranger 2016

lowi2000

Maailmanmestari
Gibt es irgendwo Übersichten, wie es dort nach dem 7. Wettkampftag aussah? Gefühlt war die Medaillenausbeute dort zu diesem Zeitpunkt auch nicht besser bzw. bei Gold sogar schlechter.

Die meisten deutschen Medaillen kommen imho doch traditionell in den letzten 9 Tagen. U.a., weil diverse Wettbewerbe sich länger hinziehen und die Medaillen erst noch verteilt werden. Bei Tennis, Fußball und Hockey liegt Deutschland ja noch gut bis sehr gut im Rennen, im Beachvolleyball sind wohl auch noch welche dabei (Aimar wird es genau wissen). Zudem ist Deutschland z.b. in der LA für mehr Medaillen gut als im Schwimmen (unterbieten der Schwimmbilanz ist dieses Mal natürlich sowieso unmöglich), im Freischwimmen gab es hin und wieder mal Medaillen oder bei Segel-/Surfwettbewerben, im Kanu holt D im Normalfall mehr als beim Rudern, im Rudern wird es noch weitere Medaillen geben, im Bahnradsport sind die Chancen größer als auf der Straße.
Pferdesport ist ja auch noch nicht zu Ende.


Würde ich auch so unterschreiben. In London kamen viele Medaillen erst in Woche zwei hinzu und auch in Peking kann ich mich erinnern, dass es an dem Tag an dem Frodeno Gold im Triathlon holte Schlag auf Schlag ging.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Mal ein positives Anprangern:

Anscheinend gehen doch nicht alle nur zum Saufen in Schützenvereine.
Die deutschen Schützen mit ihrer besten Medaillenausbeute seit 40 Jahren und mit einem wesentlichen Beitrag zur deutschen Medaillen-Zwischenbilanz :respekt:
 

Icke

Exil-Berliner
könnte es sein, dass die Schwimmer das selbe Zeug bekommen haben wie die Schützen. Würde zumindest erklären, weshalb sie es im Becken so "ruhig" haben angehen lassen... :floet:
 

lowi2000

Maailmanmestari
Der ORF. Katastrophale Leistung. Live wird so gut wie gar nichts gezeigt, zw. 18:00 und 22:00 gibt es dafür reichlich Werbung, kein Telegramm, kein Studio wo man mal die Athleten einlädt, tw. bringt man Portraits zu Athleten nach deren Wettkampf in dem sie ausgeschieden sind.
Und man weiß eigentlich auch nie was sie wann zeigen.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
noch ein Beitrag aus dem Hockey zum Thema Sportförderung:
Sie haben neben einer sehr erfolgreichen Sportkarriere eine Berufsausbildung absolviert, studiert und arbeiten nun in einer Werbeagentur. In England, in den Niederlanden aber entwickelt sich Hockey zum Profitum . . .

. . . und eben nicht nur dort. Das registrieren wir auch in anderen Ländern. In Indien ist etwa in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in Hockey investiert worden.

Wird es das deutsche Hockey also in Zukunft schwerer haben, mitzuhalten?

Nein, es wird nicht schwerer, es wird unmöglich. Wenn wir so weitermachen, dann wird das deutsche Hockey in zehn Jahren nicht mehr konkurrenzfähig sein. Wir brauchen eine Professionalisierung, wenn wir das nicht hinnehmen wollen.

Hockey lebt von seinen Erfolgen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Deshalb gibt es die Unterstützung vom Bund.

Ja, aber ich sehe die Gefahr, dass wir in Deutschland erst neue Wege gehen werden, wenn die Erfolge mittelfristig ausbleiben. Das wäre fatal.

Sie plädieren für eine intensivere Förderung durch den Bund?

Das wäre wohl für fast alle olympischen Sportarten nötig, wenn denn eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit gewünscht wird. Die Spieler, die Athleten brauchen eine Grundsicherheit. Andernfalls wird es immer schwerer werden, Spieler für die Amateursportarten zu gewinnen und sie zu halten. Die gehen dorthin, wo es professionelle Bedingungen und Geld gibt. Das ist nachvollziehbar.
Olympia 2016 in Rio: Hockey-Kapitän Moritz Fürste im Interview
 

gary

Bekanntes Mitglied
Man kann es auch anders aufrollen. Hockey ist eine elitäre Sportart, die in Deutschland außerhalb der olympischen Spiele nur wenige interessiert. Und selbst bei olympischen Spielen halten sich Hockey-Einschaltquoten bis auf das evtl. Goldfinale wohl in Grenzen.

In Indien und Pakistan ist Hockey populär wie wohl in keinem anderen Land der Welt. Selbst die Niederlande können da nicht mithalten.
Deutschland mit seinen wenigen ganzjährigen Hockeyinteressierten ist sportlich seit vielen Jahren erfolgreicher als die Hockey-Hochburgen Indien und Pakistan und auch als die Niederländer mit ihren viel höheren Hockey-Quoten.

Es ist aber mindestens zu bezweifeln, ob Länder, in denen Hockey eine Kernsportart (und entsprechend auch eigene Gelder generiert werden), statt Randsportart mit minimaler Wahrnehmung ist, als Maßstab für die beliebten Forderungen nach mehr Steuergeld tauglich sind.
 

Icke

Exil-Berliner
Gibts denn schon die Einschaltqouten von gestern? Ich vermute einfach mal, dass das bessere Testspiel im Zweiten wahrscheinlich wieder (deutlich) bessere Quoten hatte, als die Spiele im Ersten (siehe auch wieder die Beteiligung hier im Forum :floet: )Und wenn es für diese Sportarten noch nichtmal bei Olympia reicht um nicht vom Fußball erschlagen zu werden, wirds halt mit der Finanzierung außerhalb auch richtig schwierig. Leider.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Gibts denn schon die Einschaltqouten von gestern? Ich vermute einfach mal, dass das bessere Testspiel im Zweiten wahrscheinlich wieder (deutlich) bessere Quoten hatte, als die Spiele im Ersten (siehe auch wieder die Beteiligung hier im Forum :floet: )Und wenn es für diese Sportarten noch nichtmal bei Olympia reicht um nicht vom Fußball erschlagen zu werden, wirds halt mit der Finanzierung außerhalb auch richtig schwierig. Leider.

Natürlich hatte Fussball mehr. :fress:
 

Icke

Exil-Berliner
Wie zu erwarten. Fußball ist hier einfach viel zu dominant :frown: (und die TV-Anstalten fördern dies auch noch, indem sie jedes noch so kleine Kackspiel übertragen)
 

Icke

Exil-Berliner
Das stimmt zwar, und wundern tue ich mich auch nicht, bedenklich finde ich das ganze aber trotzdem...
 

gary

Bekanntes Mitglied
Mal wieder ein positives Anprangern, da hier so viel gemeckert wurde.
Deutschland jetzt schon mit 11 Goldenen, sprich der Gesamtausbeute von London 2012.
Die Goldzahl von 2004 und 2000 dürfte schon heute oder morgen erreicht werden und auch die 16 Gold von Peking 2008 werden mit hoher Wahrscheinlichkeit geschafft.
Damit hätte Deutschland zumindest in der absoluten Spitze das beste Ergebnis seit Atlanta 1996.
Und da war es nicht nur das direkte Erbe der DDR-Leistungsförderung, sondern auch noch des BRD-Staatsdopings, was es nicht nur in Freiburg gab.

Da meckere noch jemand über deutsche Spitzensportförderung. Bislang sind die Medaillen ein relativ guter Mix aus verschiedensten Sportarten.

@Medaillenspiegel
Die Briten jetzt schon wieder bei über 50 Medaillen. Der Kern ist Bahnradsport, aber nur damit putzt man natürlich auch nicht China und des Rest außer USA im Medaillenspiegel weg.
 
C

Casa666

Guest
Hier würde ich die Schuld nicht beim DOSB suchen. Die konnten nicht anders als schlussendlich nur Haug zu nominieren um nicht weitere Klagen zu riskieren.

Das Problem war da, das keine Athletin die Norm erfüllt hat bzw. eher im Gegenteil sehr schwache Leistungen gezeigt haben. Die DTU wollte die Quotenplätze natürlich nicht verfallen lassen und hat dann 2 Athletinnen aus teamtaktischen Gründen gemäß Zielvereinbarung mit dem DOSB nominiert. Daraufhin hat dann Robisch irgendein Schiedsgericht geklagt, dass sie im Vergleich zu den beiden nominierten noch die besseren Einzelleistungen hätte.

Das Schiedsgericht hat der Klage stattgegeben, die DTU dann am Mo und noch eine dem DOSB vorgeschlagen. Hätte das DOSB jetzt Robisch nominiert, hätten die beiden ursprünglich vorgeschlagenen Athletinnen wiederum das DOSB verklagen können bzw. vor den CAS gehen. Das wollte man sich ersparen. Und da die Herren ebenfalls die Leistungsnachweise nicht geschafft haben müssen die beiden auch daheim bleiben, denn eine Nominierung der beiden hätte ebenfalls zu klagen führen können.

Pikantes Detail am Rande: das Schiedsgericht hat der Klage von Robisch mit der Begründung das teamtaktische Gründe bei Olympia nicht zählen stattgegeben. Die Vorsitzende des Schiedsgericht war eine ehemalige hochrangige Funktionärin der DTU, die vor einigen Jahren im Streit gehen musste und noch immer mit der DTU im Clinch liegt. In Triathlonkreisen wird daher auch angenommen, dass die Entscheidung der Klage von Robisch stattzugeben ein kleiner Racheakt an der DTU war.

Wäre es nicht wesentlich einfacher die würden einfach Ihre Norm erfüllen??

Wenn dann doch noch einer starten darf ist das Bonus. Ein Recht darauf hat keiner.

Wenn an einem Bettler auf der Straße vorbei laufe, aber dem der paar Meter weiter steht 10.000 Euro in die Hand drücke, dann hat der andere kein Anrecht darauf, sonst könnte mich auch verklagen, schließlich bin bei ihm zuerst vorbei gekommen
 

Kurz-de-Borussia

Dortmunder.
Wie zu erwarten. Fußball ist hier einfach viel zu dominant :frown: (und die TV-Anstalten fördern dies auch noch, indem sie jedes noch so kleine Kackspiel übertragen)

Umso bemerkenswerter finde ich manch einen Erfolg bei Olympia. Man darf dennoch nicht alles auf fehlende Sponsoren und TV Vermarktung zurückführen. Auch da gäbe es genügend Möglichkeiten das aufzufangen. Die Probleme fangen aber doch oftmals schon bei den Sportstätten an.

Ein Kollege von mir war vor Jahren mal hier an der Uni Zürich zu einem Spiel im Unihockey, der ist fast ausgerastet als er die Anlage mit der in Deutschland verglichen hat.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Umso bemerkenswerter finde ich manch einen Erfolg bei Olympia. Man darf dennoch nicht alles auf fehlende Sponsoren und TV Vermarktung zurückführen. Auch da gäbe es genügend Möglichkeiten das aufzufangen. Die Probleme fangen aber doch oftmals schon bei den Sportstätten an.

Ein Kollege von mir war vor Jahren mal hier an der Uni Zürich zu einem Spiel im Unihockey, der ist fast ausgerastet als er die Anlage mit der in Deutschland verglichen hat.

Das fängt ja in Schulen und kleinen Vereinen schon an. Sowas kostet halt Geld. Gilt ja für viele Bereiche (Straßen.Brücken etc.)
 

Icke

Exil-Berliner
Natürlich. Das Problem ist doch, dass sich diese "Randsportarten" eben selbst bei Olympischen Spielen nicht gegen König Fußball durchsetzen können, selbst wenn es eben nur ein besseres Testspiel ist das übertragen wird. Und wenn dies noch nicht einmal jetzt gelingt, wie sollen sie dann entsprechend Aufmerksamkeit in den vier Jahren dazwischen generieren? Ich sehe doch schon bei "meinem" Handball (der noch vergleichsweise viel TV-Zeit hat) wie dort die Sendezeiten zurückgehen und auch da immer mehr dem Fußball Platz machen muss (z.B. für 4.Liga(!!!)-Fußball). Da will ich von den ganzen anderen Sportarten (wie eben Hockey z.B.) gar nicht erst reden. Aber dann braucht man sich eben auch nicht groß wundern wenn es finanziell und früher oder später auch Leistungstechnisch dort dann eben düster aussieht...
 
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