Profi-Fußball droht eine Milliarde Euro Verlust - TV-Zuschauer sind zurück

Kerpinho

FL-Pate
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Die DFL wird an diesem Dienstag den "Wirtschaftsreport 2021" veröffentlichen. Das Zahlenwerk basiert auf Einnahme- und Ausgabezahlen der 36 Profiklubs in der Saison 2019/20.

Nach 15 Umsatzrekorden in Serie bis zum historischen Höchstwert von 4,8 Milliarden Euro pro Spielzeit, davon 4,02 Milliarden Euro in der Bundesliga, hat die Pandemie der Rekordjagd nun ein Ende gesetzt. Allein schon wegen der fehlenden Zuschauereinnahmen an den letzten neun Spieltagen der Saison 2019/20. Die Konsequenz: Der Gesamtumsatz des Profifußballs dürfte um etwa 250 Millionen Euro gegenüber der vorherigen Spielzeit 2018/19 gefallen sein.


In der laufenden Runde kämpfen die Klubs gegen eine Schockstarre. Anfang Dezember sagte Christian Seifert: "Die letzte Saison war bestenfalls ein laues Lüftchen, jetzt aber kommt der Sturm!" Der DFL-Boss prognostiziert angesichts eines Gesamtausfalls der Zuschauereinnahmen einen Verlust von 650 Millionen Euro, auf dem Transfermarkt von bis zu 300 Millionen. Es besteht die Gefahr, dass der Umsatzeinbruch per 30. Juni 2021 sogar bei über einer Milliarde Euro liegen wird.



Klubs hängen am Tropf der Medienkonzerne​


Stärker denn je hängen die Profiklubs seit dem Ausbruch der Pandemie am Tropf der Medienkonzerne. Das zeigte sich im Frühjahr 2020, als bei der Unterbrechung des Spielbetriebs am 9. März 2020 die letzten Ratenzahlungen der TV-Sender und Streamingdienste zu platzen drohten. Umgehend sprachen vier Bundesliga- und neun Zweitligaklubs von einer drohenden Insolvenz spätestens im Juli. Am Ende flossen die Fernsehgelder doch noch. Selbst Eurosport, das die Zahlung der letzten Rate an die DFL verweigert hatte, wurde per Gerichtsbeschluss dazu gezwungen.


Schockstarre herrschte an den letzten neun (Geister-)Spieltagen der vergangenen Saison bei den TV-Sendern. Die Einschaltquoten brachen beim Re-Start der Ligen im Mitte Mai dramatisch ein. Sahen vor der Corona-Krise im Schnitt 4,81 Millionen Zuschauer die ARD-Sportschau, so waren es am ersten Spieltag nach der Corona-Pause nur 4,11 Millionen, an den beiden folgenden Spieltagen sogar nur noch 3,77 und 3,3 Millionen. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky vermutete im Juni 2020 angesichts dieser Entwicklung "auch Protest" unter Verweis auf Plakate wie "Fußball ohne Fans ist Nichts".

 

Heart of Gold

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Dann wird halt mal weniger verdient. Einmal die Woche groß einkaufen und regelmäßig die Miete zahlen funktioniert dann trotzdem noch mit der Kaffeekasse.
 
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