Damenradsport - ein Dilemma?
Das Dilemma
Profi-Damenradsport findet in den Medien häufig keine gebührende Beachtung. So legen Veranstalter ungünstige Startzeitpunkte fest, Medien ignorieren die Frauen und die Zuschauer bekommen nichts mit.
Fazit: Sponsoren haben kein Interesse und den Top-Athletinnen entgeht damit das verdiente Gehalt.
Die Vorgeschichte
Damensport ist ja erst eine Errungenschaft der beiden letzten Jahrhunderte. Sport überhaupt war zunächst eine rein männliche Domäne, entstanden als kultivierte Kriegskunst (Athen).
Frauen waren davon zunächst ausgeschlossen. Im alten Rom wurden die ursprünglichen militärischen Übungen zu Massen-Events hochstilisiert (Gladiatorenkämpfe im Collosseum).
Später in der Geschichte hatten Frauen im Wettbewerb um absolute Spitzenleistung und Rekorde nur eine Chance, wenn die Weiblichkeit auf der Strecke blieb (Anabolika-Frauen im Kugelstoßen, Gewichtheben, etc.).
Die Chance der Weiblichkeit
Weiblichkeit muss kein Nachteil sein – es gilt die Chancen zu nutzen. Mehr noch als Männer sind die Frauen in der Lage, zusätzlich zur Spitzenleistung auch in den Disziplinen Schönheit, Anmut und Eleganz zu punkten.
Zu Beginn der 1980er Jahre dominierte Martina Navratilova diesen Sport in einer Weise, wie es zuletzt wohl nur Lance Armstrong oder Michael Schumacher in ihren jeweiligen Disziplinen vermochten. Dennoch war Damentennis den Medien nur eine Erwähnung wert. Als Nachfolgerin Navratilovas gelang Steffi Graf die Medienpräsenz etwas besser. Langbeinig und kurzberockt brachte sie eine gewisse Extraportion Girlie-Power auf den Court. So wie Gabriela Sabatini, die mit Schönheit und Anmut sowie stylischem Outfit für schöne Bilder in den Medien sorgte. So etwas gefiel denn auch den Zuschauern und kam bei den Sponsoren bestens an.
Und heutzutage – mit den Russenmädels und den Williams Sisters – ist Damentennis zu einer der sportlich und optisch attraktivsten Sportdarbietungen geworden.
Und woran liegt das?
Die aktuelle Situation im Profi-Damenradsport
Wer von uns vermag bei der TV-Übertragung eines Profi-Radrennens zu sagen, ob das Fahrerfeld aus Männern oder Frauen besteht? Selbst Nahaufnahmen aus Motorradkameras können häufig keine dafür signifikanten Bilder bringen. Und selbst auf dem Siegerpodest hält femininer Touch sich stark in Grenzen.
Die Lösung
Damensport erhält seine Chance ganz offensichtlich dort, wo die Weiblichkeit ein Unterscheidungsmerkmal ist. Also weder beim Motorsport noch beim Fechten. Sondern dort, wo man eine Frau als Frau erkennen kann. Dort, wo durch das Outfit der weibliche Körper betont werden kann. Das mag vielleicht simpel oder provokant klingen – doch in anderen Sportarten hat man solche Diskussionen längst hinter sich. (Beach Volleyball)
Die Maßnahmen für den Profi-Damenradsport
Wenn durchtrainierte Top-Athletinnen sich in optisch ansprechender Weise präsentieren sehen das nicht nur Sponsoren und Teamchefs gern. Denn davon profitieren auch die Zuschauer/innen durch schöne Fotos und Fernsehbilder.
Es muss möglich sein, im Einklang mit den Regeln der UCI, das Erscheinungsbild der Cycling Ladies zu erneuern. Insbesondere weil Sponsoren und Ausstatter wie Adidas und Nike gerade von Textildesign etwas verstehen sollten.
Das Ziel sind unsere Spitzenathletinnen, die endlich die verdiente Aufmerksamkeit erhalten. Vermutlich würden sie auch bald zu den Spitzenverdienerinnen gehören. Endlich würden sie keine Nebenjobs mehr annehmen müssen, um sich ihre Profikarriere auch leisten zu können.
Allerdings: nur ein konstant hohes Leistungsniveau ist Garant dafür, dass der Sport nicht zur reinen Nabelschau verkommt.
Mike & Bike
(2007)