S04 / Finanzen / NEWS

Forentroll

Bekanntes Mitglied
Was Schalke 04 angeht, so sind doch die ausführlicheren Zahlen die der Verein hier veröffentlicht:


Weit aussagekräftiger.

Ein nicht durch EIgenkapital gedeckter Fehlbetrag von 71 Millionen Euro ist insbesondere für einen Zweitligisten natürlich eine heftige Ansage, denn bilanzielle Reserven dürften überwiegend im Spielerkade bestanden haben, die durch den Abstieg nun deutlich entwertet wurden. Das ganze Fixkostengerüst ist auf Europacup ausgelegt, schon in den vergangen Jahr brauchte Schalke entweder die Champions League oder große Spielerverkäufe um schwarze Zahlen zu schreiben.
 

Kymbrium

Grand Prix Hitchcock Bassprediger
Teammitglied
Was Schalke 04 angeht, so sind doch die ausführlicheren Zahlen die der Verein hier veröffentlicht:


Weit aussagekräftiger.

Ein nicht durch EIgenkapital gedeckter Fehlbetrag von 71 Millionen Euro ist insbesondere für einen Zweitligisten natürlich eine heftige Ansage, denn bilanzielle Reserven dürften überwiegend im Spielerkade bestanden haben, die durch den Abstieg nun deutlich entwertet wurden. Das ganze Fixkostengerüst ist auf Europacup ausgelegt, schon in den vergangen Jahr brauchte Schalke entweder die Champions League oder große Spielerverkäufe um schwarze Zahlen zu schreiben.
Wie ich hier schon erwähnte

#11

Fass ohne Boden
 

C.M.B.

Becherwerferbesieger
Was Schalke 04 angeht, so sind doch die ausführlicheren Zahlen die der Verein hier veröffentlicht:


Weit aussagekräftiger.

Ein nicht durch EIgenkapital gedeckter Fehlbetrag von 71 Millionen Euro ist insbesondere für einen Zweitligisten natürlich eine heftige Ansage, denn bilanzielle Reserven dürften überwiegend im Spielerkade bestanden haben, die durch den Abstieg nun deutlich entwertet wurden. Das ganze Fixkostengerüst ist auf Europacup ausgelegt, schon in den vergangen Jahr brauchte Schalke entweder die Champions League oder große Spielerverkäufe um schwarze Zahlen zu schreiben.
Auch da gucke ich nicht rein. 🥶 🥶
 

fradiavolo

Vorzeige-Wokie
Finanzkennzahlen 1. Bundesliga DFL

Finanzkennzahlen 2. Bundesliga DFL

Man kann es sich nicht vorstellen, habe natürlich zuerst 1. Bundesliga geöffnet, um unsere Zahlen zu sehen :facepalm::zucken:



110 Millionen Personalaufwand in 2020. Man staunt jedesmal wieder.

Wobei die 70 Mio. € von Bremen haben mich auch überrascht. :gruebel:
Sehr interessanter Überblick :danke:

Aber 53 Mio Verlust im letzten Jahr? :eek: Da muss wohl mehr als ein "normaler" Umbruch her, sonst gehen echt bald die Lichter aus.
 

Werderforever

Bekanntes Mitglied
Finanzkennzahlen 1. Bundesliga DFL

Finanzkennzahlen 2. Bundesliga DFL

Man kann es sich nicht vorstellen, habe natürlich zuerst 1. Bundesliga geöffnet, um unsere Zahlen zu sehen :facepalm::zucken:



110 Millionen Personalaufwand in 2020. Man staunt jedesmal wieder.

Wobei die 70 Mio. € von Bremen haben mich auch überrascht. :gruebel:
Die Zahlen sind erschreckend hoch, allerdings sind das ja nicht alles Spielergehälter, sondern auch die der Angestellten. Weiß jetzt nicht wie viele Mitarbeiter Werder und Schalke haben, aber das könnten sicher 200 bzw 300 sein, vielleicht auch mehr.Glaube dass man da ein Betrag von 15 bis 20 Mios rausrechnen muss, wenn man die Zahl für die reinen Spielergehälter haben will.
 

Forentroll

Bekanntes Mitglied
Die Zahlen sind erschreckend hoch, allerdings sind das ja nicht alles Spielergehälter, sondern auch die der Angestellten. Weiß jetzt nicht wie viele Mitarbeiter Werder und Schalke haben, aber das könnten sicher 200 bzw 300 sein, vielleicht auch mehr.Glaube dass man da ein Betrag von 15 bis 20 Mios rausrechnen muss, wenn man die Zahl für die reinen Spielergehälter haben will.
Schalke weist in seinem Geschäftsbericht Sozialabgaben von ca. 8,1 Millionen Euro aus. Da die Profifußball + Trainerstab alle weit über den Bemessungsgrenzen liegen kann man sie vernachlässigen, die Personalkosten der "Normalverdiener" liegen demnach bei rund 40 Millionen Euro (Sozialabgabenquote von 20%). Für den Profikader+Trainer bleiben dann noch ca. 62 Millionen Euro übrig.

ZUm Vergleich, der BVB zahlte 2019/20 fast den gleichen Betrag ca. 8,2 Millionen Euro an Sozialabgaben. Die Kostenstruktur für den Apparat drumherum ist also bei beiden Vereinen recht vergleichbar, nur dass dem BVB bei 40 Millionen für Verwaltung/Nachwuchsarbeit etc. dann noch 165 Millionen für den Kader+Trainer übrig geblieben sind.
 

Kymbrium

Grand Prix Hitchcock Bassprediger
Teammitglied
Schalke weist in seinem Geschäftsbericht Sozialabgaben von ca. 8,1 Millionen Euro aus. Da die Profifußball + Trainerstab alle weit über den Bemessungsgrenzen liegen kann man sie vernachlässigen, die Personalkosten der "Normalverdiener" liegen demnach bei rund 40 Millionen Euro (Sozialabgabenquote von 20%). Für den Profikader+Trainer bleiben dann noch ca. 62 Millionen Euro übrig.

ZUm Vergleich, der BVB zahlte 2019/20 fast den gleichen Betrag ca. 8,2 Millionen Euro an Sozialabgaben. Die Kostenstruktur für den Apparat drumherum ist also bei beiden Vereinen recht vergleichbar, nur dass dem BVB bei 40 Millionen für Verwaltung/Nachwuchsarbeit etc. dann noch 165 Millionen für den Kader+Trainer übrig geblieben sind.
Schulden sind kein Problem, solange ausreichendes Eigenkapital dem gegenübersteht. Auch kerngesunde Vereine und Unternehmen können "sinnvoll" verschuldet sein - aber nicht überschuldet.

Bei einem e.V. wird die Sache nochmal schwieriger, die Finanzierung größerer Investitionen muss ja fast über Kredite erfolgen, ein Verein darf ja nicht beliebig Vermögen ansparen, von dem er sich dann etwas wie die Arena oder einen teuren Spieler kauft. Ohne Emotion ist das halt ein wirkliches Manko des e.V. gegenüber anderen Rechtsformen. (Der e.V. bietet dafür zum Teil erhebliche steuerliche Vorteile.)

Trotzdem: Negatives Eigenkapital deutet auf Überschuldung hin und ist daher hochkritisch. Bei uns zugleich in den letzten Jahren immer wieder der Fall, wird dann durch stille Reserven abgefedert, weshalb trotz keiner EK-Deckung noch keine Insolvenz vorliegt

Stille Reserven sind aber in beide Richtungen schwer zu bewerten, und sie zu den angesetzten Werten zu liquidieren ist nicht leicht. Mehr denn je ist derzeit unklar, wie viel die stillen Reserven in Form unserer Spieler wirklich wert sind (und zwar wert im Sinne des tatsächlichen Marktwertes, d.h. was ist im Sommer ein anderer Verein bereit zu zahlen, und nicht im Sinne von "was steht auf transfermarkt.de"). Wenn sich die Spieler nicht zu den geschätzten Werten veräußern lassen, verflüchtigt sich das Argument "stille Reserven" - und der Verein steht schnell in einer Insolvenz.

Weitere stille Reserven, die man in dem Fall dann noch liquidieren könnte, wären Vermarktungsrechte wie das Catering oder die eSport-Abteilung. Damit würden aber auch langfristige Erlöse ausfallen (Catering) oder erwartbare Marktwertsteigerungen nicht mehr erlösbar sein (eSports) - aber spätestens wenn die Alternative Insolvenz heißt, kann man darauf keine Rücksicht mehr nehmen.

Wir tanzen seit Jahren auf einem schmalen Grat, aber so schmal wie derzeit war er noch nie. Man muss nicht ausschließlich schwarz sehen: Beim günstigen Verlauf der nächsten 24 Monate kann der Verein relativ schnell wieder finanziell gesunden (Spielerverkäufe im Sommer, damit einhergehend deutliche Reduzierung der Spielergehälter, Reduzierung der Mitarbeiteranzahl [unpopulär aber notwendig], steigende Einnahmen durch Ende der Pandemie, vielleicht sogar direkter Wiederaufstieg) => dann wird schon die übernächste Bilanz positiv aussehen, wenn man nicht wieder in Größenwahn verfällt. Die Umstände sind natürlich anders und extremer als früher, aber Rühl-Hamers schlägt andere Töne an als Peters, und das finde ich positiv.

Im sehr ungünstigen Verlauf kann die Insolvenz aber schon binnen 18 Monate passieren, oder sogar noch früher. Entscheidende Einflussgrößen meiner Meinung nach: Umstrukturierung des Kaders / Spielererlöse in den nächsten 4 Monaten sowie Zulassung von Zuschauern in den Stadien in den nächsten max. 12 Monaten. Ergänzung: auch die Ablösung der 2016/2021-Anleih ein eine neue Anleihe ist entscheidend für die kurzfristige Liquidität.
 

Kymbrium

Grand Prix Hitchcock Bassprediger
Teammitglied

Schalke 04 muss für Sebastian Rudy (31) noch die letzte Ablöse-Rate an den FC Bayern zahlen. Wie die ‚Sport Bild' berichtet, steht eine Zahlung von vier Millionen Euro aus – also ein Viertel der Gesamtablöse von 16 Millionen Euro, die beide Klubs im Sommer 2018 vereinbarten.
Unglaublich :kotzer:
 

Forentroll

Bekanntes Mitglied
Schulden sind kein Problem, solange ausreichendes Eigenkapital dem gegenübersteht. Auch kerngesunde Vereine und Unternehmen können "sinnvoll" verschuldet sein - aber nicht überschuldet.
Schalke hat "nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbeträge" von ~70 Millionen und ist technisch gesehen damit überschuldet. Ist nun die Frage wie viel stille Reserven noch da sind, aber im Spielerkader dürften die in der letzten Saison eher geschrumpft sein.
Bei einem e.V. wird die Sache nochmal schwieriger, die Finanzierung größerer Investitionen muss ja fast über Kredite erfolgen, ein Verein darf ja nicht beliebig Vermögen ansparen, von dem er sich dann etwas wie die Arena oder einen teuren Spieler kauft. Ohne Emotion ist das halt ein wirkliches Manko des e.V. gegenüber anderen Rechtsformen. (Der e.V. bietet dafür zum Teil erhebliche steuerliche Vorteile.)
Eine Finanzierung weit überwiegend über Gewinnthesaurierung dürfte trotzdem möglich sein. Das hat z.B: der FC Bayern bis zur Ausgründung im Jahr 2001 auch getan und dabei erhebliches Eigenkapital angehäuft (nach damaligen Maßstäben).

Trotzdem: Negatives Eigenkapital deutet auf Überschuldung hin und ist daher hochkritisch. Bei uns zugleich in den letzten Jahren immer wieder der Fall, wird dann durch stille Reserven abgefedert, weshalb trotz keiner EK-Deckung noch keine Insolvenz vorliegt
Außerdem wurden die Bestimmungen im Insolvenzrecht da in den letzten 15 Jahren auch immer wieder gelockert. Gerade für Fußballvereine findet sich da eigentlich immer ein Loch irgendwo.

Stille Reserven sind aber in beide Richtungen schwer zu bewerten, und sie zu den angesetzten Werten zu liquidieren ist nicht leicht. Mehr denn je ist derzeit unklar, wie viel die stillen Reserven in Form unserer Spieler wirklich wert sind (und zwar wert im Sinne des tatsächlichen Marktwertes, d.h. was ist im Sommer ein anderer Verein bereit zu zahlen, und nicht im Sinne von "was steht auf transfermarkt.de"). Wenn sich die Spieler nicht zu den geschätzten Werten veräußern lassen, verflüchtigt sich das Argument "stille Reserven" - und der Verein steht schnell in einer Insolvenz.
Da sind wir uns einig.
Weitere stille Reserven, die man in dem Fall dann noch liquidieren könnte, wären Vermarktungsrechte wie das Catering oder die eSport-Abteilung. Damit würden aber auch langfristige Erlöse ausfallen (Catering) oder erwartbare Marktwertsteigerungen nicht mehr erlösbar sein (eSports) - aber spätestens wenn die Alternative Insolvenz heißt, kann man darauf keine Rücksicht mehr nehmen.

Beim Verkauf von Vermarktungsrechten verkauft man halt auch wieder künftige Einnahmen. Im Grunde nicht anders als ein Sale&Lease-Back-Geschäft, schließlich wollen die Zuschauer ja auch weiter essen und trinken und die Zocker weiter spielen.

Wir tanzen seit Jahren auf einem schmalen Grat, aber so schmal wie derzeit war er noch nie. Man muss nicht ausschließlich schwarz sehen: Beim günstigen Verlauf der nächsten 24 Monate kann der Verein relativ schnell wieder finanziell gesunden (Spielerverkäufe im Sommer, damit einhergehend deutliche Reduzierung der Spielergehälter, Reduzierung der Mitarbeiteranzahl [unpopulär aber notwendig], steigende Einnahmen durch Ende der Pandemie, vielleicht sogar direkter Wiederaufstieg) => dann wird schon die übernächste Bilanz positiv aussehen, wenn man nicht wieder in Größenwahn verfällt. Die Umstände sind natürlich anders und extremer als früher, aber Rühl-Hamers schlägt andere Töne an als Peters, und das finde ich positiv.
D'accord.
Im sehr ungünstigen Verlauf kann die Insolvenz aber schon binnen 18 Monate passieren, oder sogar noch früher. Entscheidende Einflussgrößen meiner Meinung nach: Umstrukturierung des Kaders / Spielererlöse in den nächsten 4 Monaten sowie Zulassung von Zuschauern in den Stadien in den nächsten max. 12 Monaten. Ergänzung: auch die Ablösung der 2016/2021-Anleih ein eine neue Anleihe ist entscheidend für die kurzfristige Liquidität.
Schalke plant, wenn ichs richtig im Kopf habe, für die kommende Saison mit vollem Stadion. Allein das eigentlich der Wahnsinn, aber vermutlich würde es sonst schwer mit der Fortführungsprognose...

Worauf ich mit dem Beitrag, den du zitiert hast, aber eigentlich hinauswollte ist die Tatsache, dass die Kosten des nicht-kickenden Personals für den Verein einfach zu hoch sind. Wenn das 35-40% eines Personaletats verschlingt, den man sich ohnehin schon nicht leisten kann, dann ist das ein strukturelles Problem.
 

Kymbrium

Grand Prix Hitchcock Bassprediger
Teammitglied
@Forentroll

Dass Schalke in einer Situation ist, in der man auch ans Tafelsilber geht (gehen muss), sollte unverkennbar sein.

Dumm ist nur, das Du das Tafelsilber auch nur einmal zu Geld machen kannst.

Deswegen sollte es schon gut durchdacht und stringent geplant sein wofür Du es dann ausgibst.

Ich tue mich schwer Tafelsilber in Beine zu investieren.
 

Forentroll

Bekanntes Mitglied
@Forentroll

Dass Schalke in einer Situation ist, in der man auch ans Tafelsilber geht (gehen muss), sollte unverkennbar sein.

Dumm ist nur, das Du das Tafelsilber auch nur einmal zu Geld machen kannst.

Deswegen sollte es schon gut durchdacht und stringent geplant sein wofür Du es dann ausgibst.

Ich tue mich schwer Tafelsilber in Beine zu investieren.
Richtig ja, aber mit dem Verscherbeln des Tafelsilbers ist es nicht getan, man braucht eine langfristig tragfähige Fixkostenstruktur.
 

Kymbrium

Grand Prix Hitchcock Bassprediger
Teammitglied


Schalke 04 könnte 30 Millionen Euro erhalten: Verkauf wegen Liquiditäts-Not bei S04?​

Angeblich habe sich der Verein schon endgültig zu dem Verkauf entschieden. Insgesamt werde der Verein von einem Investor satte 30 Millionen Euro erhalten. Nach Informationen der WAZ ist der Deal noch nicht fix. Überraschend käme ein solches Geschäft aber nicht.
Wie die Bild-Zeitung weiter berichtet, zwingen Liquiditätsprobleme Finanz-Chefin Christina Rühl-Hamers (44) und Sportvorstand Peter Knäbel (54) dazu, die Lizenz schon jetzt abzugeben. Eigentlich hätte durch die eSports-Rechte mit einem jährlichen Wertzuwachs von fünf Millionen Euro gerechnet werden können.
 

Kymbrium

Grand Prix Hitchcock Bassprediger
Teammitglied
Das mit dem ESport Verkauf erinnert mich an Thyssen Krupp. Die haben die gut laufende Fahrstuhlgruppe verkauft um Thyssen eine Chance zu geben überhaupt zu überleben und evtl. eine Zukunft zu haben.
 
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