Schaffen es die USA, den nächsten Verbündeten zu vergraulen?

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
US-Truppen beschießen befreite Journalistin

Die italienische Journalistin Giuliana Sgrena ist nach wochenlanger Geiselhaft im Irak frei - und verletzt. US-Truppen nahmen das Auto, in dem sie zum Bagdader Flughafen gefahren wurde, unter Feuer. Der Fahrer hatte nach ihrer Darstellung nicht auf Warnzeichen reagiert. Ein Spezialagent kam ums Leben. US-Präsident Bush bedauerte den Vorfall.


Hamburg - Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi bestätigte am Abend, dass bei der Aktion der italienische Geheimdienstmitarbeiter Nicola Calipari getötet wurde. Demzufolge warf er sich im Auto schützend über die Journalistin. Ebenso bestätigte Berlusconi, dass neben zwei weiteren Beamten auch Sgrena an der linken Schulter verletzt wurde und nun in einem US-Krankenhaus liegt.

Ein Flugzeug der italienischen Regierung soll die Journalistin am Samstag von Bagdad nach Hause fliegen. "Ich bin voller Kanülen und Fäden, aber es geht mir gut", sollen nach Fernsehabgaben die ersten Worte der verletzten Reporterin gewesen sein.

Nachrichtenagenturen zufolge feuerte ein gepanzertes Fahrzeug der US-Truppen auf den Wagen, in dem sich die Journalistin nach ihrer Befreiung gemeinsam mit mehreren italienischen Geheimdienstmitarbeitern befand. Das amerikanische Verteidigungsministerium bestätigte am Abend, dass auf das Auto geschossen worden sei. Der Wagen habe sich mit hoher Geschwindigkeit einer Straßensperre der Koalitionskräfte genähert, sagte ein Sprecher. Die Soldaten hätten versucht, den Fahrer mit Handzeichen, Lichtsignalen und Warnschüssen zum Anhalten zu bewegen, teilten die Streitkräfte später in einer in Bagdad veröffentlichten Erklärung mit. Erst danach hätten die Soldaten auf den Motorblock des Fahrzeugs geschossen.

US-Präsident Bush bedauerte nach einer Mitteilung seines Amtes, dass es zu dem tödlichen Beschuss gekommen sei. Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, wünschte Sgrena eine rasche Genesung und sprach der Familie des getöteten Geheimdienstbeamten sein Beileid aus. Der Vorfall werde untersucht.

Francesco Paterno, Chefredakteur der italienischen Zeitung "Il Manifesto", bei der Sgrena arbeitet, teilte mit: "Sie war in einem Auto mit drei italienischen Sicherheitsleuten zum Flughafen unterwegs, als US-Einheiten das Feuer auf den Wagen eröffneten. Sie ist okay, doch es gab Verletzte." Der Vorfall habe sich ereignet, als das Auto mit Sgrena auf dem Weg zum Flughafen war, wo die italienische Regierung ein Flugzeug für sie bereitgestellt hatte.

Berlusconi hatte am Abend den amerikanischen Botschafter einbestellt und zu einer Erklärung des Vorfalles aufgefordert. Jemand müsse die Verantwortung dafür übernehmen, sagte Italiens Regierungschef.

Gabriele Polo, Herausgeber von "Il Manifesto", kämpfte mit den Tränen, als er sich im italienischen Fernsehen zu dem Vorfall in Bagdad äußerte: "Diese Neuigkeit hätte Grund zur Feier sein sollen, nun wurde sie zerstört durch diese Schießerei." Er sprach von einer "tragischen Demonstration, die wir niemals gewollt haben, die jedoch zeigt, dass alles, was im Irak passiert, vollkommen sinnlos und verrückt ist".

Der italienische Außenminister Gianfranco Fini hatte sich am Abend noch "hoch erfreut und sehr zufrieden" über die Nachricht der Freilassung Sgrenas gezeigt. Auch Papst Johannes Paul II. zeigte sich über die Freilassung der Journalistin erfreut. Das Kirchenoberhaupt hält sich derzeit in der römischen Gemelli-Klinik auf. Der Papst hatte am 13. Februar zur Freilassung von Sgrena und allen anderen Entführten im Irak aufgerufen.

Die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit", für die Sgrena ebenfalls arbeitete, reagierte am Freitagabend "mit großer Freude" auf die Freilassung. Zugleich appellierte die Wochenzeitung an die Entführer der französischen Journalistin Florence Aubenas, ihre Geisel ebenfalls freizulassen.

Die 57-jährige Sgrena wurde am 4. Februar in Bagdad von Unbekannten entführt. Kürzlich wurde ein Videoband veröffentlicht, auf dem die Journalistin um ihr Leben flehte und im Auftrag ihrer Entführer den Rückzug der italienischen Soldaten aus dem Irak forderte.

Während der Geiselnahme hatte große Ungewissheit über Sgrenas Schicksal geherrscht. Wenige Tage nach ihrem Verschwinden hatte eine Gruppe im Internet erklärt, die Journalistin getötet zu haben.

Spiegel-Online
Ich gebe zu, die Überschrift hat nur Bildzeitungs-Niveau, aber Freunde haben sie sich damit sicher nicht gemacht. (Obwohl es hier eher um fehlende Kommunikation seitens der Italiener zwecks freier Durchfahrt zu gehen scheint.)
 

Scatterbrain

Dunkel...
Fehlende Kommunikation darf aber kein Grund für Mord und Körperverletzung sein....
Aber was will man von unseren amerikanischen Freunden schon erwarten.
 
Scatterbrain schrieb:
Fehlende Kommunikation darf aber kein Grund für Mord und Körperverletzung sein....
Aber was will man von unseren amerikanischen Freunden schon erwarten.

Eine tragische Geschichte....ja eigentlich schon eine Peinlichkeit
:frown:

Aber wo bitte schön finde ich hier Mord und Körpeverletzung????? :floet:

Saluti aus Dortmund

Presidente
 

sebastian

Mitglied
Sollte Giuliana Sgrena ermordet werden ?
Italienische Ex-Geisel und ihr Lebensgefährte erheben schwere Vorwürfe gegen die US-Armee. Getöteter Geheimdienstmitarbeiter bekommt ein Staatsbegräbnis

Ein Held kehrt Heim: Nicola Calipari wurde überführt
Foto: AP
Rom/Washington - Nach der Rückkehr in ihre italienische Heimat hat die Journalistin Giuliana Sgrena schwere Vorwürfe gegen die US-Armee erhoben. Sgrenas Konvoi, der von
US-Soldaten beschossen worden war, sei „mit normaler Geschwindigkeit“ gefahren, sagte die Journalistin laut der Nachrichtenagentur ANSA den italienischen Ermittlern. „Das konnte nicht mißverstanden werden.“ Sgrenas Lebensgefährte Pier Scolari sagte, die Soldaten hätten seine Freundin absichtlich töten wollen. Der Leichnam des getöteten italienischen Geheimdienstchefs im Irak, Nicola Calipari, wurde nach Rom übergeführt. Die US-Regierung sicherte die Aufklärung des Zwischenfalls zu.

Sgrena sagte den Ermittlern weiter, ihr Wagen sei nicht an einem Kontrollpunkt, sondern von einer US-Patrouille beschossen worden. Der Journalistin zufolge prasselte „ein Kugelhagel“ auf den Wagen. Ihre Version wurde demnach auch von anderen Mitgliedern ihrer Eskorte bestätigt, die sie am Samstag nach Rom begleiteten. Sgrenas Lebensgefährte fügte nach einem Besuch im Krankenhaus hinzu, seine Freundin sei im Besitz von „Informationen“ gewesen „und die amerikanischen Militärs wollten nicht, daß sie lebend da heraus kommt“. Vor der US-Botschaft in Rom demonstrierten hunderte Menschen gegen die US-Politik im Irak und gegen die italienische Unterstützung der Besatzung.

http://www.welt.de/data/2005/03/06/606073.html
 

Teddy

Huck Finn
Aus Versehen 400 Schuss abgegeben...
Hm, genau, und aus Versehen noch zwischendurch das Magazin gewechselt.

Die hat wahrscheinlich irgendwas rausgefunden was sie nicht veröffentlichen soll, oder so. :floet:
 

RealSyria

***axis of evil***
Presidente schrieb:
Eine tragische Geschichte....ja eigentlich schon eine Peinlichkeit
:frown:

Aber wo bitte schön finde ich hier Mord und Körpeverletzung????? :floet:

Saluti aus Dortmund

Presidente


In Damaskus hat euer Botschafter von einem "geplanten Massaker bzw. Attentat gesprochen"! Aber natürlich kann er nicht mehr sagen...würde die Politik Berlusconi´s untergraben!

USA Außénpolitik=BULLSHIT! :hand:
 

Scatterbrain

Dunkel...
Presidente schrieb:
Eine tragische Geschichte....ja eigentlich schon eine Peinlichkeit
:frown:

Aber wo bitte schön finde ich hier Mord und Körpeverletzung????? :floet:

Saluti aus Dortmund

Presidente
Mord am italienischen Botschafter, Körperverletzung an der befreiten Journalistin...
 
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