Schalke vs. NPD?

Vatreni

Hrvatska u srcu!
Der FC Schalke 04 setzt ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsradikalismus. Der Vereins-Vorstand entschied nun, dass eine Mitgliedschaft in der NPD oder einer Partei ähnlicher politischer Gesinnung, unvereinbar mit einer Mitgliedschaft bei Schalke 04 ist.

"Diese rechtsextremen Parteien sollen wissen, dass sie auf Schalke nicht willkommen sind", stellte Schalkes Geschäftsführer Peter Peters klar.

In der Zukunft soll gezielt gegen vereinzelte Neonazis vorgegangen und Stadionverbot erteilt werden.
Ist das überhaupt erlaubt jemanden wegen Zugehörigkeit zu einer Partei auszuschließen? Und wie will man das machen? Dann muss man ja jedes Mitglied auf NPD-Zugehörigkeit durchleuchten :suspekt: Viel Spaß dabei, für mich lediglich ein PR-Gag
 

zariz

Bekanntes Mitglied
scheissegal... ich finds trotzdem klasse und auch wiederrum lustig :zahn:

wann war schalke das letzte mal gau... äähhh... deutscher meister?
 
D

downie

Guest
Warum sollte das verboten sein? Jeder Verein kann sich seine Satzung (fast) so machen wie er will. Ist doch positiv! Noch positiver wäre es allerdings, wenn der S04 seine seit Jahr und Tag angekündigte Studie zur eigenen Vergangenheit mal endlich auf den Tisch des Hauses legen würde. Das würde auch die Ernsthaftigkeit des aktuellen Treibens unterstreichen, irgendwie.....

BWRG

downie
 

jens

Giovane forever!
Ich würde da nicht so viel Aufhebens machen.

Dieses rechtsextreme Geschwulst am Arsch der Gesellschaft bekommt derzeit viel zu viel Publicity.
Ohne diesen Mediumrummel müsste ich meinen Kindern nicht lange erklären, was sie zu vergessen haben.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
kleines Ablenkungsmanöver um von der Finanz-Berichterstattung abzulenken?

grundsätzlich natürlich ein lobenswerter Ansatz., aber wie will man so etwas kontrollieren?
 
Zuletzt bearbeitet:
S

s04rheinland

Guest
downie schrieb:
Noch positiver wäre es allerdings, wenn der S04 seine seit Jahr und Tag angekündigte Studie zur eigenen Vergangenheit mal endlich auf den Tisch des Hauses legen würde. Das würde auch die Ernsthaftigkeit des aktuellen Treibens unterstreichen, irgendwie.....

Auf diesen für Mitte 2004 angekündigten Text warte ich auch noch. Allerdings ist m.E. auch ohne diese Studie längst klar, dass Schalke mit dem Thema Radikalismus (insbes: Rechtsradikalismus) sehr ernsthaft umgeht. Siehe nur fan-ini & Co - gibts irgendwo anders erfolgreichere oder frühere Initiativen?


Zum eigentlichen Thema hab' ich aber wohl einen etwas anderen Standpunkt. "Der Vereins-Vorstand entschied nun, dass eine Mitgliedschaft in der NPD oder einer Partei ähnlicher politischer Gesinnung, unvereinbar mit einer Mitgliedschaft bei Schalke 04 ist." Damit kann ich mich nicht recht anfreunden solange sich diese Partei (oder eine "ähnlicher Gesinnung", was immer das heissen soll) in unserer Demokratie zur Wahl stellen darf. Wenn also der Staat, in dessen Rechtsgefüge auch Schalke04 operiert, diese Partei zu Wahlen zulässt, dann dürfte der Verein Mitglieder dieser Partei nicht pauschal ausgrenzen. Das hielte ich nicht für demokratisch, denn wo ist der Massstab, und wer setzt die Grenze ?
 

Zoni

Herthafan aus Überzeugung
Wirklich mal ein interessanter Einfall, aber ich frage mich, wie man es umsetzen will. Wenn man beim Beitrittsbogen für SChalke angeben muss, welche Parteien man bei den letzten Wahlen gewählt hat, dann sind wohl selbst die dummen NPDler in der Lage da ne andere Partei hin zu schreiben. Und sollten Leute auf Grund ihrer kurzen Haare vor dem Stadion aussortiert werden, dann ist das wirklich fragwürdig.....
 
Zoni schrieb:
dann sind wohl selbst die dummen NPDler in der Lage da ne andere Partei hin zu schreiben.
Ich würde mal damit aufhören die rechten immer als dumm zu bezeichnen, auch da gibt es schlaue Köpfe. Man darf nicht immer die als Grundlage die dumpf die Parolen raushauen ... auch da wirken intelligente Leute im Hintergrund ...

Zum Thema:
Mal abgesehen davon wie man die politik einzelner Parteien bewertet finde ich diese Lösung die Schalke anstrebt nicht ok solange die Partei nicht offiziell verboten ist. Es soll ja auch linksextreme geben, die sind in meinen Augen genauso schlimm und radikal wie die rechten.
Weiterhin fragt man sich natürlich wie man das auswählen will, soweit ich weiß wird einem NPDler nichts auf die Stirn tätowiert damit er sofort erkennbar ist. Auch haben nicht alle rechten kurze haare, wiederum ist nicht jeder mit kurzen Haaren ein rechter ... :zucken:
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
Ein etwas längerer Artikel dazu:
Gelsenkirchen (dpa) - Der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 setzt ein deutliches Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus.

Wie der Revierclub mitteilte, hat der Vorstand entschieden, dass eine Mitgliedschaft in der NPD, bei den Republikanern (REP) oder Parteien mit gleichen oder ähnlichen politischen Zielen laut Vereinssatzung unvereinbar ist mit einer Schalke-Mitgliedschaft. Mitglieder einer der drei genannten Parteien werden künftig sofort vom Verein ausgeschlossen bzw. nicht in den Club aufgenommen. Sie sollen außerdem keinen Zutritt in der Arena AufSchalke erhalten.

«Diese rechtsextremen Parteien sollen wissen, dass sie auf Schalke nicht willkommen sind und wir alles Mögliche tun werden, um sie bewusst aus dem Vereinsleben auszugrenzen», erklärte Schalkes Vorstandsmitglied und Geschäftsführer Peter Peters. In den kommenden Heimspielen wird Schalke diverse Aktionen gegen vereinzelte Neonazis in der Arena starten, die durch das Tragen einschlägiger Symbole auf sich aufmerksam gemacht haben. «Wir haben entsprechende Hinweise aus unserer Fanszene und von der Polizei bekommen und werden der Sache mit großem Ernst nachgehen», so Peters weiter.

Bisher habe man die Arena von diesen politischen Gruppierungen weitestgehend freihalten können, sagte Peters. «Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Wir nutzen konsequent unser Hausrecht.» Gegen Zuschauer, die sich entsprechend auffällig verhalten, werde man Hausverbote aussprechen. Wenn es sich um Vereinsmitglieder handele, würden diese ausgeschlossen.
 
ICh finde diese Lösung vollkommen Ok! Unsere Politiker haben ja mittlerweile ein rechtssystem geschaffen, dass uns nicht mal erlaubt eine solche Partei zu verbieten, ohne das dabei riesige Schikanen auftreten!Mit anderen Worten: sie sind unfähig!

Und genau das ist der FC Schalke nicht (jetzt aufs thema bezogen, über andere dinge kann man streiten). Natürlich weiss ich nicht wie man das umsetzt, aber zunächst ist es ja erstmal ne sehr gute idee!! Wenn die warten würden bis die partei offiziel verboten wird, würden jahrzehnte vergehen.......
Ausserdem warum sollten wir mit einer partei demokratisch umgehen, deren ziel es ist einen Staat wie damals zu schaffen.....da können wir uns auch gleich unser eigenes Grab schaufeln!!
 
D

downie

Guest
s04rheinland schrieb:
Zum eigentlichen Thema hab' ich aber wohl einen etwas anderen Standpunkt. "Der Vereins-Vorstand entschied nun, dass eine Mitgliedschaft in der NPD oder einer Partei ähnlicher politischer Gesinnung, unvereinbar mit einer Mitgliedschaft bei Schalke 04 ist." Damit kann ich mich nicht recht anfreunden solange sich diese Partei (oder eine "ähnlicher Gesinnung", was immer das heissen soll) in unserer Demokratie zur Wahl stellen darf. Wenn also der Staat, in dessen Rechtsgefüge auch Schalke04 operiert, diese Partei zu Wahlen zulässt, dann dürfte der Verein Mitglieder dieser Partei nicht pauschal ausgrenzen. Das hielte ich nicht für demokratisch, denn wo ist der Massstab, und wer setzt die Grenze ?

Ja sicher ein bedenkenswerter Einwurf, aber........ Ein Verein kann eben die Option wahrnehmen zu sagen wen er als Mitglied haben will und wen nicht. Das ist der große Vorteil eines Vereins. Und ich bin der Meinung, dass man diesen Vorteil auch nutzen sollte. Es muss ja niemand beitreten, es entstehen niemandem Nachteile wenn er nicht Mitglied von Schalke ist. Von daher sehe ich das eher wie ne Zugangsvorraussetzung zur Unität, oder zu einer Genossenschaft, da muss ich eben bestimmte Vorrausetzungen erfüllen, um dort mitmachen zu dürfen. Fast niemand würde deshalb auf die Idee kommen, so etwas als undemokratisch zu bezeichnen.

Wie gesagt, ich verstehe deinen Einwand schon, keine Frage, aber gerade dem rechten Gesocks tut ein solcher Schuss vor den Bug ganz gut. Ausgrenzung kann ein scharfes Schwert sein. (und natürlich nach beiden Seiten losgehen, ich weiss)

BWRG

downie
 
B

beribert

Guest
Casey Ryback schrieb:
und was wird dann aus assauer? :gruebel:


Und was wird aus ONKEL??????

OK du darfst Mitglied bleiben, tut mir Leid habe da was verwechselt!!

Ein Mindestintelligenzquotient zur Schalkemitgliedschaft wurde ja nicht verlangt......................
 

Scatterbrain

Dunkel...
Ich denke, dass sich zwar kein pauschales Stadionverbot gegen Neonazis ausgesprochen werden kann. Allerdings ist das wohl auch ein Signal an rechte "Fans" um ihnen klar zu machen, dass sie, wenn sie durch rassistische Sprechchöre usw. auffällig werden, mit Stadionverbot und/oder anderen geeigneten Maßnahmen zu rechnen haben.
Von daher finde ich es gut, dass da mal ein Zeichen gesetzt wird, vielleicht auch Richtung Dresden... :zwinker3:
 
S

s04rheinland

Guest
downie schrieb:
Warum sollte das verboten sein? Jeder Verein kann sich seine Satzung (fast) so machen wie er will. Ist doch positiv! Noch positiver wäre es allerdings, wenn der S04 seine seit Jahr und Tag angekündigte Studie zur eigenen Vergangenheit mal endlich auf den Tisch des Hauses legen würde. Das würde auch die Ernsthaftigkeit des aktuellen Treibens unterstreichen, irgendwie.....

...erscheint im April.

Goch/Silberbach: “Zwischen Blau und Weil liegt Grau - Der FC Schalke 04 in der Zeit des Nationalsozialismus”
Klartext-Verlag, Essen, ISBN 3-89861-433-6
360 Seiten, 17.90€

Hier ein erster Kommentar der "Reviersport" (27.3.05):

Einige Monate vor der großen Feier zum einhundertjährigen Vereinsjubiläum hat der FC Schalke beim Institut für Stadtgeschichte (ISG) eine Studie zur Aufarbeitung der Rolle des Clubs in der Nazi-Zeit in Auftrag gegeben. Nach eineinhalb Jahren sorgfältiger Recherche können die Historiker Stefan Goch und Norbert Silberbach das Ergebnis ihrer Nachforschungen vorlegen. Dies tun sie in Form eines aufwändigen Buches, das im April im Klartext Verlag erscheint.

Gerade wegen der Erfolge (sechs Meisterschaften von 1934 bis 1942, Pokalsieg 1937) während der Diktatur der NSDAP ist S04 immer wieder einer besonderen Nähe zum Nationalsozialismus verdächtigt worden. Sowohl der Verein als auch Teile der Öffentlichkeit haben dagegen lange das Bild des unpolitischen Fußball-Clubs gepflegt, dessen Spieler auch im “Dritten Reich”
eben nur und vor allem Sportler waren.

Das Buch “Zwischen Blau und Weiß liegt Grau – Der FC Schalke 04 in der Zeit des Nationalsozialismus” analysiert mit dem erreichbaren überlieferten Quellenmaterial die Verbindungen zwischen Verein und Politik. Die dargestellten Ereignisse, Entwicklungen, Strukturen und zahlreiche biografische Informationen ergeben ein differenzierteres Bild als die bekannten pauschalen Zuordnungen. Das Verhalten von Verein und dessen Mitgliedern zeigt alle Formen von Mitwirkung, Anpassung, Unwissenheit und Unverständnis, Indifferenz, Inanspruchnahme persönlicher Vorteile bis zu teilweise widerständigem Verhalten gegen das nationalsozialistische Herrschaftssystem: zwischen blau und weiß liegt eben grau.
 
Oben