Ziege wehrt sich
Setzen, sechs!
Zweimal gefuehrt, und doch verloren.
Die Niederlage auf Schalke tat weh. Wir haben gut begonnen,
und konnten in beiden Halbzeiten jeweils frueh in Fuehrung
gehen. Aber wie in unserem Heimspiel gegen Dortmund waren
wir dann doch nicht in der Lage, wenigstens ein
Unentschieden draus zu machen. Dabei hatten wir noch zwei
gute Chancen durch Thomas Broich und Joris van Hout, das
Spiel fuer uns zu entscheiden. Aber am Ende waren wir nicht
clever genug. Das hat viele Gruende. Bild und Express haben
einen gefunden: mich. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen,
nach dem Spiel keine Zeitung zu kaufen, um mich nicht zu
aergern. Dann wollte ich aber nicht kneifen und fand prompt
meine Schulnote: Sechs, ungenuegend.
Unter elfen muss wohl einer der Depp sein.
Keine Frage: Beim 2:2 durch Varela haette ich auf Kosten
eines Elfers graetschen koennen. Ich habe mich dagegen
entschieden, weil er aus 16 Metern mehr Probleme hat zu
treffen, als aus elf. Und beim 3:2 durch Ebbe Sand sehen wir
in der Abwehr, mich eingeschlossen, ganz bloed aus. Da hat
sich einer auf den anderen verlassen, und keiner ist richtig
hingegangen. Ein Express-Schreiber haengt mir heute nun so
ziemlich alle Gegentore der Saison an. In der Tat: Vor jedem
Gegentor war auch ich irgendwann mal am Ball. Das ist so in
einem Mannschaftssport. Und weil die fussballerischen
Argumente nicht ausreichen, greift unser Mann tiefer in die
Kiste und enthuellt, dass ich einen Porsche Cheyenne fahre,
mit Passauer Kennzeichen. Super Recherche. Ich glaube nicht,
dass sich unsere Fans durch solche Argumente manipulieren
lassen. Mich jedenfalls wird das nur mehr motivieren fuers
naechste Spiel. Und wir werden daran arbeiten, einen
Vorsprung ueber die 90 Minuten zu bringen und vielleicht
auch mal wieder mit zwei Toren in Fuehrung zu gehen.
Quelle: christianziege.de