Prof.Dr.Spock
Der Vulkanier der aus der Kälte kam
Verehrte Zeremonienmeister, Geishas, Freunde von Adolph Freiherr von Knigge, wem fällt es nicht auf, dass Höflichkeit, Anstand und Benimm in unseren Zeiten schneller verschwinden als damals Josef Ackermann von einer Anlegerversammlung, als die Rede auf seine Yukos-Optionsscheine kam, die er mit den Worten angepriesen hatte: „Die haben einen Hebel an dem Archimedes seine Freude gehabt hätte“.
Die meisten Menschen haben diesen Verfall der Sitten als Fait accompli akzeptiert und die Grenzen zu ihrer Privatsphäre mit Stacheldraht umzäunt.
In den letzten Jahrzehnten haben wir uns immer mehr von „Barry Lyndon“ in Richtung „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ entwickelt.
Man parkt vor Plögers, um die Qualität der Wachteleier zu inspizieren und wenn man zurückkommt, hat irgendein Semiprimat mit einem Schlüssel ein Werk von Keith Haring auf der Autotür verewigt, aber dafür freut man sich über einen Flyer unter dem Scheibenwischer der einem auf holländisch 10% Rabatt auf eine Videoreihe über die Amouren von tierliebenden Meisjes verspricht; mit einem Bild von Edgar dem mutierten Esel, der in sämtlichen Filmen die Hauptrolle spielt, im Vierfarbentiefdruck.
Ich rede hier nicht der Höflichkeit der Verzweiflung das Wort, laut Kant nichts anderes als ein Mangel an Urteilskraft, aber es gilt einfach, grundlegende Regeln zu beachten.
Zunächst die Leute aus dem Fahrstuhl aussteigen lassen und erst dann versuchen, mit dem 3. Down einige Meter Raumgewinn zu erzielen.
Wenn man Nachts um 2 einen Anruf kriegt, hat man das Anrecht auf eine Entschuldigung, anstatt nur zu hören: „Rate mal was ich gerade in der Hand halte? Ääähh, ist da nicht Uschi? Click“.
Und dreh die verfluchte Anlage in Deinem Low-Rider runter, denn möglicherweise ist es nicht in jedermanns Interesse, die Bassline von „Who let the dogs out“ aus 800 Metern Entfernung zu hören.
Ich bewerbe hier beileibe nicht eine aufgesetzte, ritualisierte Höflichkeit, bei der man beim Essen vor einem Besteck mit 11 Teilen sitzt, die Stonehenge-mässig vor einem angeordnet sind und wo bei einem einzigen Fehlgriff sämtliche Gespräche im Raum abrupt unterbrochen werden. Das ist nicht Zivilisiertheit sondern Banalität.
Höflichkeit ist die Akzeptanz der Tatsache, dass wir nicht in einer solipsistischen Welt leben, sondern diesen Planeten mit anderen Menschen teilen und dass Koexistenz in wechselseitigem Respekt ein erstrebenswertes Ziel ist. Und wer das nicht einsieht, der kann mich mal kreuzweise.
Zeigen wir Bescheidenheit und Dankbarkeit, so wie die Leute in Varanasi, der heiligen Stadt der Widergeburt am Ganges, wo erst gestern Morgen die Worte zu hören waren: „Sei bedankt Krishna, dass ich nicht als Kata Schulze wiedergeboren wurde, sondern als Tapir“, aharharhar.
Die meisten Menschen haben diesen Verfall der Sitten als Fait accompli akzeptiert und die Grenzen zu ihrer Privatsphäre mit Stacheldraht umzäunt.
In den letzten Jahrzehnten haben wir uns immer mehr von „Barry Lyndon“ in Richtung „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ entwickelt.
Man parkt vor Plögers, um die Qualität der Wachteleier zu inspizieren und wenn man zurückkommt, hat irgendein Semiprimat mit einem Schlüssel ein Werk von Keith Haring auf der Autotür verewigt, aber dafür freut man sich über einen Flyer unter dem Scheibenwischer der einem auf holländisch 10% Rabatt auf eine Videoreihe über die Amouren von tierliebenden Meisjes verspricht; mit einem Bild von Edgar dem mutierten Esel, der in sämtlichen Filmen die Hauptrolle spielt, im Vierfarbentiefdruck.
Ich rede hier nicht der Höflichkeit der Verzweiflung das Wort, laut Kant nichts anderes als ein Mangel an Urteilskraft, aber es gilt einfach, grundlegende Regeln zu beachten.
Zunächst die Leute aus dem Fahrstuhl aussteigen lassen und erst dann versuchen, mit dem 3. Down einige Meter Raumgewinn zu erzielen.
Wenn man Nachts um 2 einen Anruf kriegt, hat man das Anrecht auf eine Entschuldigung, anstatt nur zu hören: „Rate mal was ich gerade in der Hand halte? Ääähh, ist da nicht Uschi? Click“.
Und dreh die verfluchte Anlage in Deinem Low-Rider runter, denn möglicherweise ist es nicht in jedermanns Interesse, die Bassline von „Who let the dogs out“ aus 800 Metern Entfernung zu hören.
Ich bewerbe hier beileibe nicht eine aufgesetzte, ritualisierte Höflichkeit, bei der man beim Essen vor einem Besteck mit 11 Teilen sitzt, die Stonehenge-mässig vor einem angeordnet sind und wo bei einem einzigen Fehlgriff sämtliche Gespräche im Raum abrupt unterbrochen werden. Das ist nicht Zivilisiertheit sondern Banalität.
Höflichkeit ist die Akzeptanz der Tatsache, dass wir nicht in einer solipsistischen Welt leben, sondern diesen Planeten mit anderen Menschen teilen und dass Koexistenz in wechselseitigem Respekt ein erstrebenswertes Ziel ist. Und wer das nicht einsieht, der kann mich mal kreuzweise.
Zeigen wir Bescheidenheit und Dankbarkeit, so wie die Leute in Varanasi, der heiligen Stadt der Widergeburt am Ganges, wo erst gestern Morgen die Worte zu hören waren: „Sei bedankt Krishna, dass ich nicht als Kata Schulze wiedergeboren wurde, sondern als Tapir“, aharharhar.