da stellt sich mal wieder die große frage, wie soll da ein team entstehen
ich merke mir mittlerweile auch keine namen mehr, wechselt ja eh dauernd.
ich merke mir mittlerweile auch keine namen mehr, wechselt ja eh dauernd.
St. Pauli plant den nächsten Umbruch
Die meisten Spieler, die jetzt auf Kuba trainieren, müssen zum Saisonende den Verein wohl verlassen - 13 Verträge laufen aus
von Konstantin Krüger
Er wird erst in der zweiten Woche auf Kuba erwartet. Holger Stanislawski, Vizepräsident des FC St. Pauli und verantwortlich für die sportlichen Belange, weilt noch in Hamburg und lernt für sein Fernstudium als Sportmanager, während sich die Kiez-Kicker bei bestem Wetter und guten Bedingungen vorbereiten.
Doch auch in der zweiten Woche des Trainingslagers wird es in Havanna keine Vertragsgespräche geben - obwohl 13 Kontrakte zum Saisonende auslaufen. Bereits im November wurden sämtliche Gespräche auf Eis gelegt, weil der Etat für die kommende Saison noch nicht feststeht.
Dabei steht St. Pauli eigentlich unter Zeitdruck. Die Vielzahl der auslaufenden Verträge und das hohe Ziel für die nächste Saison mit dem angestrebten Aufstieg lassen wenig Geduld zu, zumal Trainer Andreas Bergmann früh einen qualitativ hochwertigeren Kader formen will. Von den 13 Spielern mit auslaufenden Verträgen werden voraussichtlich zwei, maximal vier am Millerntor bleiben.
Die Abschiedsliste ist also lang. Zuletzt wurden bereits Willem Hupkes, Cosmin Uilacan und Mathias Hinzmann aus dem Kader der Regionalliga-Truppe gestrichen, alle drei sollen sich wie auch Festus Agu in der Oberliga Nord fit halten und dort spielen. Spätestens Anfang Juni, wenn die Drittligasaison endet, werden weitere Spieler aussortiert. Momentan haben allenfalls die Verteidiger Fabio Morena und Ralph Gunesch gute Aussichten, für weitere Jahre am Millerntor ein konkretes Angebot zu bekommen.
St. Pauli steht also erneut vor einem kompletten Umbruch. Das birgt Risiken, weil sich auch der neue Kader harmonisieren muß, es bietet aber auch Chancen. Gezielte Verstärkungen unter den Gesichtspunkt Qualität statt Quantität sollen das Team einen entscheidenden Schritt nach vorn bringen. "Ich habe viele Kontaktgespräche mit interessanten Spielern geführt. Fehlgriffe können wir uns nicht leisten", verrät Stanislawski. Bergmanns schlimmste Problemzone ist und bleibt die Offensive. Denn neben Sebastian Wojcik hat Bergmann keinen annähernd gleichwertigen Stürmer.
Doch selbst wenn der Kiez-Klub einen guten Stürmer verpflichten kann, bleibt das Problem, daß mal wieder kein eingespieltes Team in die nächste Saison starten wird. Die Vorzeichen für einen realistischen Angriff auf die Spitzengruppe könnten zweifelsfrei besser sein.
St. Paulis Verantwortliche üben sich dennoch in Optimismus. Die Saison 2000 / 2001, als die Braun-Weißen als Abstiegskandidat in die 2. Liga starteten und am Ende überraschend aufstiegen, gilt als Paradebeispiel.
Dieser Tage bemühen sich Littmann und Geschäftsführer Frank Fechner erst einmal, die finanzielle Basis zu verbessern. Mindestens 2,5 Millionen Euro soll der Etat für das Team auch in der nächsten Saison betragen. Am Montag wird Vizepräsident Marcus Schulz mit zwei Großsponsoren in Havanna erwartet. Die Geldgeber sollen noch intensiver eingebunden werden. Denn Littmanns warnende Worte sind auch jetzt noch aktuell: "Auf Dauer können wir in der 3. Liga nicht überleben."
Artikel erschienen am Fre, 14. Januar 2005