Steigt Nöttingen wegen Kickers aus?
Weil Heimspiel gegen Offenbach nach Karlsruhe verlegt wird, kündigt Aufsteiger sofortigen Rückzug aus Regionalliga an
Von Jochen K o c h
Offenbach - Die Terminbesprechung der Regionalliga-vereine endete gestern mit einem Eklat. Weil das Heimspiel des FC Nöttingen gegen die Offenbacher Kickers von der Polizei aus Sicherheitsgründen in das Karlsruher Wildparkstadion verlegt wurde, kündigte Nöttingens Manager Dirk Steidl den sofortigen Rückzug des Aufsteigers aus der Regionalliga an.
Die Pforzheimer Polizei hatte das Spiel gegen Offenbach auf dem kleinen, 3800 Zuschauer fassenden Nöttinger Sportgelände genehmigt. Doch am Mittwoch nahm der Pforzheimer Polizeichef auf Intervention der Zentralen Informationsstelle Sport (ZIS) des Düsseldorfer Landeskriminalamts, die alle Informationen über Hooligans in deutschen Fußballstadien sammelt und auswertet, die Genehmigung zurück. Daraufhin wurde das Spiel in das Karlsruher Wildparkstadion verlegt, ebenso wie das Heimspiel gegen Darmstadt. "Das ist ein Skandal und behördliche Willkür", wettert Steidl. "Wieso darf Offenbach in Feucht, Wehen, Elversberg spielen und bei uns nicht? Das sind alles vergleichbare Sportplätze."
Das Spiel gegen Offenbach wäre für Nöttingen "das größte Spiel unserer Vereinsgeschichte geworden. Durch den Umzug nach Karlsruhe kommen keine Zuschaur, wir haben Zusatzkosten. Insgesamt verlieren wir 50 000 bis 60 000 Euro. Das können wir niemals auffangen", behauptet Steidl, der sogar lieber in Offenbach statt in Karlsruhe gespielt hätte, um den finanziellen Verlust in Grenzen zu halten. Doch vom DFB wurde signalisiert, dass dieser Antrag keine Chance haben würde. "Man will uns in der Regionalliga nicht", sagt Steidl. Beim badischen Fußball-Verband will Steidl nun klären, welche Konsequenzen ein Rückzug hätte, ob Nöttingen dann auch in der Oberliga eingestuft wird. Steidls Prognose: "Es sieht nach Rückzug aus." Bis auf Koblenz (1:1) haben alle Aufstiegskandidaten bisher gegen Nöttingen gewonnen.
Auf Wunsch des Hessenfernsehens bestreiten die Kickers vier Heimspiele samstags. Zweimal wird freitags gespielt. Das dritte Flutlichtspiel findet am Sonntag, 2. April, gegen den Tabellenzweiten Siegen statt. Wegen der Liveübertragung im Hessenfernsehen ist Spielbeginn um 20.15 Uhr. Möglicherweise wird noch das Heimspiel gegen Wehen wegen einer Liveübertragung verlegt.
Quelle: Offenbachpost Online
Sportlich wäre ein Neutraler Platz für uns ein Vorteil, trotzdem bedauer ich diese Entscheidung.
Den Halberg müssen wir uns alle Jahre antun und Wehen spielt schon seit zig Jahren nur mit Ausnahmegenehmigung dort. da kommt keiner auf die Idee das Spiel zu verlegen.
In Nöttingen wo 20 km weiter ein BL Stadion ist da sind wir auf einmal ein Risiko. Aber wenn es gegen die KSC Amas ging oder in Lautern haben wir Jahrelang auf dem Nebenplatz gekickt!