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downie
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Dortmund - Der börsennotierte Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund steht knapp vier Wochen vor seiner Jahresbilanz für 2003/04 mit einem erwarteten Defizit in Höhe von 50 bis 60 Mio. Euro vor weiteren finanziellen Kraftakten.
Bis Jahresende muss die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) in zwei Raten insgesamt noch 4 Mio. Euro zur Rückabwicklung des Vertrages über die Namensrechte am Westfalenstadion an die Assunta GmbH überweisen. Zudem wird eine Gewerbesteuerzahlung an die Stadt Dortmund in einer Größenordnung von rund 5 Mio. Euro fällig. Beide Summen bestätigte BVB-Geschäftsführer Michael Meier am Freitag in einem Redaktionsgespräch bei den Ruhr Nachrichten.
Die Gewerbesteuer errechnet sich aus Gewinnen der Stadiongesellschaft. Die hatte das Westfalenstadion im vergangenen Jahr für 75,4 Mio. Euro an die Molsiris GmbH veräußert und nur einen Teil des Erlöses, rund 42 Mio. Euro, in den Ausbau der Stadionecken reinvestiert.
Stadt steuert nichts bei
Meier bezeichnete die Zahlung der Gewerbesteuer als „gewaltige Nummer“, die beweise, welch immense wirtschaftliche Bedeutung dem BVB nicht zuletzt mit Blick auf die öffentlichen Kassen zukomme. „Wir haben auch das Stadiongrundstück und das Luftbadgelände für 12,8 Mio. Euro kaufen müssen. Wir müssen 1 000 Parkplätze bauen.“ Im Gegenzug habe die Stadt „bis heute nicht ein Jota beigesteuert, um 2006 WM-Standort zu werden“. Dass er unlängst zu einem Gespräch im Büro von Dortmunds Stadtkämmerer Guntram Pehlke war, habe mit der Gewerbesteuerzahlung nichts zu tun, so Meier. Er widersprach auch der aus politischen Kreisen geäußerten Vermutung, es sei bei der Unterredung um eine Stundungsvereinbarung gegangen. „Wie könnte ich über die Stundung von Steuerzahlungen verhandeln, wenn uns noch gar keine Veranlagung des Finanzamtes vorliegt?“ Vielmehr spreche er „öfter mal mit Herrn Pehlke“. Der Kämmerer habe „schon viel von mir genommen. Gelegentlich hole ich mir aber auch mal etwas“.
Hingegen hat der BVB für den Rückkauf der Rechte am Stadionnamen eine solche Ratenzahlung vereinbart. Zur Erinnerung: Im Januar 2004 hatte die KGaA das Namensrecht für 5 Mio. Euro exklusiv an die Assunta GmbH, eine Tochter der Commerz Leasing AG, abgetreten. Zum 30. Juni 2004 machte der BVB von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch.
Meier hatte seinerzeit gegenüber unserer Zeitung erklärt, die Namensrechte lägen wieder bei Borussia. Am Freitag berief sich der Manager auf eine gleichlautende Formulierung von Günter Ress, Vorstandsmitglied der Commerz Leasing. Ein Widerspruch zum uns vorliegenden Vertrag vom 27. Juli. In dem tritt die Assunta das Namensrecht „unter der aufschiebenden Bedingung der vollständigen Zahlung“ der 5 Mio. Euro „nebst der vereinbarten Zinsen in Höhe von 6 Prozent vollumfänglich zurück“ ab. Die letzte Rate (3 Mio. Euro) wird am 30. Dezember fällig.
25-Mio.-Deal geplatzt
Der BVB-Manager arbeitete darüber hinaus dem Eindruck entgegen, bei dem Geschäft mit den Namensrechten habe es sich um eine reine Geldbeschaffungsmaßnahme gehandelt. Vielmehr habe die KGaA Ende 2003 unmittelbar vor dem Abschluss eines Vertrages über die Rechte am Stadionnamen gestanden. Das Volumen: 25 Mio. Euro. Der besondere Clou laut Meier: Die Arena hätte den Namen „Westfalenstadion“ behalten. Als Gegenleistung hätte der BVB „zum Beispiel die Vermarktung im Stadion“ abgetreten.
Dieser Abschluss sei jedoch geplatzt, weil einer der beiden Vertragspartner aufgrund der Berichte über die angespannte wirtschaftliche Situation beim BVB kalte Füße bekommen habe. Der andere, die Assunta, habe sich mit dem Kauf der Namensrechte am 15. Januar seine Position sichern wollen, um Mitte 2004 neu über den großen Deal zu verhandeln. In der Tat, so Meier, seien die „Kontakte zu beiden Interessenten weiterhin da“. Die Gespräche würden aber „zurzeit ruhen“. (RN)
Krass unverschämt, der Meier.... Übrigens interessant, dass der schon zum 30.06. zurückgezahlte Assunta Kredit in Wahrheit gerade mal zu einem Fünftel liquidiert wurde. Dazu der mittlerweile schon zum Stilmittel erhobene "Dortmund Konjunktiv" (wann erfolgt die offizielle Aufnahme in deutsche Lehrbücher?), verbunden mit Schuldzuweisungen und Seitenhieben an die Presse und, jetzt neu im Programm, die Stadt Dortmund. Wie kann man nur so unverschämt sein und Steuern verlangen?
Die Schlinge zieht sich weiter zu, langsam müsste es schon kräftig jucken im Halswirbelbereich...
BWRG
downie
Bis Jahresende muss die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) in zwei Raten insgesamt noch 4 Mio. Euro zur Rückabwicklung des Vertrages über die Namensrechte am Westfalenstadion an die Assunta GmbH überweisen. Zudem wird eine Gewerbesteuerzahlung an die Stadt Dortmund in einer Größenordnung von rund 5 Mio. Euro fällig. Beide Summen bestätigte BVB-Geschäftsführer Michael Meier am Freitag in einem Redaktionsgespräch bei den Ruhr Nachrichten.
Die Gewerbesteuer errechnet sich aus Gewinnen der Stadiongesellschaft. Die hatte das Westfalenstadion im vergangenen Jahr für 75,4 Mio. Euro an die Molsiris GmbH veräußert und nur einen Teil des Erlöses, rund 42 Mio. Euro, in den Ausbau der Stadionecken reinvestiert.
Stadt steuert nichts bei
Meier bezeichnete die Zahlung der Gewerbesteuer als „gewaltige Nummer“, die beweise, welch immense wirtschaftliche Bedeutung dem BVB nicht zuletzt mit Blick auf die öffentlichen Kassen zukomme. „Wir haben auch das Stadiongrundstück und das Luftbadgelände für 12,8 Mio. Euro kaufen müssen. Wir müssen 1 000 Parkplätze bauen.“ Im Gegenzug habe die Stadt „bis heute nicht ein Jota beigesteuert, um 2006 WM-Standort zu werden“. Dass er unlängst zu einem Gespräch im Büro von Dortmunds Stadtkämmerer Guntram Pehlke war, habe mit der Gewerbesteuerzahlung nichts zu tun, so Meier. Er widersprach auch der aus politischen Kreisen geäußerten Vermutung, es sei bei der Unterredung um eine Stundungsvereinbarung gegangen. „Wie könnte ich über die Stundung von Steuerzahlungen verhandeln, wenn uns noch gar keine Veranlagung des Finanzamtes vorliegt?“ Vielmehr spreche er „öfter mal mit Herrn Pehlke“. Der Kämmerer habe „schon viel von mir genommen. Gelegentlich hole ich mir aber auch mal etwas“.
Hingegen hat der BVB für den Rückkauf der Rechte am Stadionnamen eine solche Ratenzahlung vereinbart. Zur Erinnerung: Im Januar 2004 hatte die KGaA das Namensrecht für 5 Mio. Euro exklusiv an die Assunta GmbH, eine Tochter der Commerz Leasing AG, abgetreten. Zum 30. Juni 2004 machte der BVB von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch.
Meier hatte seinerzeit gegenüber unserer Zeitung erklärt, die Namensrechte lägen wieder bei Borussia. Am Freitag berief sich der Manager auf eine gleichlautende Formulierung von Günter Ress, Vorstandsmitglied der Commerz Leasing. Ein Widerspruch zum uns vorliegenden Vertrag vom 27. Juli. In dem tritt die Assunta das Namensrecht „unter der aufschiebenden Bedingung der vollständigen Zahlung“ der 5 Mio. Euro „nebst der vereinbarten Zinsen in Höhe von 6 Prozent vollumfänglich zurück“ ab. Die letzte Rate (3 Mio. Euro) wird am 30. Dezember fällig.
25-Mio.-Deal geplatzt
Der BVB-Manager arbeitete darüber hinaus dem Eindruck entgegen, bei dem Geschäft mit den Namensrechten habe es sich um eine reine Geldbeschaffungsmaßnahme gehandelt. Vielmehr habe die KGaA Ende 2003 unmittelbar vor dem Abschluss eines Vertrages über die Rechte am Stadionnamen gestanden. Das Volumen: 25 Mio. Euro. Der besondere Clou laut Meier: Die Arena hätte den Namen „Westfalenstadion“ behalten. Als Gegenleistung hätte der BVB „zum Beispiel die Vermarktung im Stadion“ abgetreten.
Dieser Abschluss sei jedoch geplatzt, weil einer der beiden Vertragspartner aufgrund der Berichte über die angespannte wirtschaftliche Situation beim BVB kalte Füße bekommen habe. Der andere, die Assunta, habe sich mit dem Kauf der Namensrechte am 15. Januar seine Position sichern wollen, um Mitte 2004 neu über den großen Deal zu verhandeln. In der Tat, so Meier, seien die „Kontakte zu beiden Interessenten weiterhin da“. Die Gespräche würden aber „zurzeit ruhen“. (RN)
Krass unverschämt, der Meier.... Übrigens interessant, dass der schon zum 30.06. zurückgezahlte Assunta Kredit in Wahrheit gerade mal zu einem Fünftel liquidiert wurde. Dazu der mittlerweile schon zum Stilmittel erhobene "Dortmund Konjunktiv" (wann erfolgt die offizielle Aufnahme in deutsche Lehrbücher?), verbunden mit Schuldzuweisungen und Seitenhieben an die Presse und, jetzt neu im Programm, die Stadt Dortmund. Wie kann man nur so unverschämt sein und Steuern verlangen?

Die Schlinge zieht sich weiter zu, langsam müsste es schon kräftig jucken im Halswirbelbereich...

BWRG
downie