Unser Stolz.........
wir werden ihn vermissen..hier nochmal alles was man über diesen groartigen spieler wissen sollte...wobei ich es schade finde das er erst jetzt so richtig ins rampenlicht gerät..aber so ist das halt mit den medien..
--------------------------------------------------------------------
Interessante Spieler: Bulgarien setzt auf Bum-Bum-Bojinov
Italiens ehemaliger Nationalstürmer Gianluca Vialli hält ihn für
„besser als Christian Vieri im vergleichbaren Alter“, die britische „Sunday Times“ nahm ihn erst kürzlich in die Liste von zehn jungen Sportlern auf, die es im Jahr 2005 zu beachten gilt und in der Torschützenliste der italienischen Serie A liegt er nach 21 Spieltagen mit elf Treffern noch vor Francesco Totti auf Platz vier, nur zwei Treffer hinter Andriy Shevchenko, dem Stürmerstar des AC Mailand – die Rede ist von Valeri Bojinov, dem erst 18-jährigen bulgarischen Ausnahmestürmer in Reihen des US Lecce.
Zahlreiche europäische Spitzenklubs, wie der FC Barcelona, FC Chelsea, Arsenal London, Inter Mailand oder AC Mailand hatten bereits ihre Fühler nach dem Rohdiamanten aus dem Osten Europas ausgestreckt, doch der bodenständige, sympathische Jungstar wechselte Ende Januar zum italienischen Klub AC Florenz.
Im Alter von nur 15 Jahren und elf Monaten debütierte er als jüngster Spieler in der Geschichte der Serie A Ende Januar 2002 (eine 1:3-Niederlage in Brescia), seitdem zeigt die Karrierekurve steil nach oben. Zu seiner bisherigen Treffsicherheit in der laufenden Saison meint er trocken und lapidar: „Warum sollte ich nicht 20 Tore schießen?“
Der unbekümmerte Stürmer strotzt nur so vor Selbstbewusstsein, lässt sich auch nicht dadurch beeindrucken, dass ihn viele im Salento noch immer „l’immigrato“, den „Einwanderer“, nennen. Bojinov quittiert dies scheinbar ungerührt mit einem Lächeln und mit weiteren Toren.
Auf Malta entdeckt
Die Erfolgsgeschichte des 1,80 Meter großen, gleichsam blitzschnellen wie dribbelstarken Linksfüßlers begann 1999 auf der Mittelmeerinsel Malta. Dorthin hatte es den in Goriahovitza geborenen Jungen mit seiner Mutter Petranka, einer ehemaligen bulgarischen Basketball-Nationalspielerin, und Sasho Angelov, einem früheren bulgarischen Nationalspieler, verschlagen. Dort spielte der damals 13-Jährige bei den Pietà Hotspurs, wo Lecce-Sportdirektor Pantaleo Curvino auf das Ausnahmetalent aufmerksam wurde. Zum Schnäppchenpreis von umgerechnet rund 15.000 Euro (damals 30 Millionen Lire) sicherte sich Curvino eines der derzeit hoffnungsvollsten und begehrtesten Talente im internationalen Fussball.
Über Lecces Fussball-Internat und erste Erfolge, wie den Meistertitel bei den „Giovanissimi“, der Altersklasse der 13- und 14-Jährigen, führte man Bojinov behutsam an höhere Aufgaben heran. Nach nur wenigen Einsätzen ist er auch aus der bulgarischen Nationalmannschaft kaum noch wegzudenken, bei der EURO 2004 durfte er eine Halbzeit lang im abschließenden Gruppenspiel gegen Italien Turnierluft auf höchster Ebene schnuppern, im vergangenen August gelang ihm beim 1:1 in Irland sein erster Treffer im Nationaldress.
Doch bei allem Erfolg und allen Vorschusslorbeeren hat der Jungstar weder seine Herkunft vergessen, noch den Blick für das Leben außerhalb des Fussballplatzes verloren. „Ich kann meine Vergangenheit nicht vergessen und ich kann auch nicht die Augen verschließen,
wenn ich sehe, wie täglich Schiffe mit Flüchtlingen, auf der Suche nach Glück und einem besseren Leben abseits von Hunger, Krieg und Elend, die italienische Küste anlaufen“, so Bojinov gegenüber „Il Giornale“.
So ist er besonders gegenüber sozial schwachen Menschen immer offen für ein Lächeln, einen Händedruck oder ein Autogramm, um die ihn zahlreiche Fans bitten, die ihn zu ihrem Idol erkoren haben. Jeden Monat unterstützt er seine Mutter finanziell, um ihr und auch seinem kleinen Schwesterchen Micaela ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen.
Chevanton und Zeman als Vorbilder
Als eigene Idole nennt er seinen früheren Teamkollegen Chevanton, der jetzt beim AS Monaco unter Vertrag steht, und auch Lecces Trainer Zdenek Zeman. Was einen nicht all zu sehr verwundern muss, weiß Bojinov doch sehr genau, wie viel er dem kettenrauchenden „Boemo“, dem leidenschaftlichen Mann aus Böhmen, verdankt, der sich nur wenig um die Defensivarbeit schert, und sein Team ohne Wenn und Aber auf Angriff spielen lässt.
Bojinov erläutert: „Bei ihm kann ich mich am besten weiterentwickeln und sollte ich in Zukunft einmal bei einem Spitzenverein spielen, werde ich es auch ihm zu verdanken haben.“ Zeman gibt das Kompliment zurück: „Er ist ein kompletter Stürmer.“ Seinem Schützling sagt er schon heute eine Zukunft à la Signori und Totti voraus.
Auch wenn es oberflächlich betrachtet einige Parallelen zu Wayne Rooney gibt – wie das ähnliche Alter, eine vergleichbare Position und der eher kleine, gedrungene Körperbau – ist Bojinov schon lange auf dem besten Weg, sich eine unverwechselbare Identität aufzubauen und sich aufgrund seiner unnachahmlichen Spielweise mit niemandem vergleichen lassen zu müssen.
Und sollte sich Bulgarien für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 qualifizieren – das Team liegt in der WM-Qualifikationsgruppe 8 nach drei Spielen noch ohne Niederlage auf dem aussichtsreichen zweiten Platz - dürfen sich die Fans schon jetzt auf spektakuläre Tore von Bum-Bum-Bojinov freuen.