"Alte Liebe rostet nicht"
München - Borussia Mönchengladbach ist weiter auf Trainersuche.
Horst Köppel soll keine Dauerlösung werden. Das hat Präsident Rolf Königs vor dem 2:0 gegen den FC Bayern nochmal klargestellt und auch der Interimscoach sieht sich nicht als Dauerlösung.
Zu den Top-Kandidaten auf die Nachfolge von Holger Fach zählt neben Lothar Matthäus und Ottmar Hitzfeld Winfried Schäfer. Der 54-Jährige ist ein Urgestein der Borussia, spielte zehn Jahre am Bökelberg.
Und vor allem: Er wäre nicht abgeneigt. "Alte Liebe rostet nicht. Wenn sie Interesse haben, werden sie schon auf mich zukommen", sagt Kameruns Nationaltrainer im Gespräch mit Sport1.
Sport1: Herr Schäfer, Sie werden als einer der Kandidaten für die Nachfolge von Holger Fach in Gladbach gehandelt. Gibt es Kontakt zur Borussia?
Winfried Schäfer: Nein, es gibt bisher keinen Kontakt.
Sport1: Würde das ein Thema für Sie werden, wenn die Borussia auf Sie zukäme?
Schäfer: Ich will mich nirgendwo anbieten. Aber: Alte Liebe rostet nicht. Gladbach ist ein Verein mit einer großen Perspektive - immer noch. Obwohl sie im Moment sportlich sehr große Probleme haben. Wenn sie Interesse haben, werden sie schon auf mich zukommen.
Sport1: Wie schätzen Sie die Lage ein? Warum kommt Gladbach seit Jahren nicht mehr dahin, wo es einmal war?
Schäfer: Sie haben sich jetzt vom dritten Trainer in eineinhalb Jahren getrennt. Das ist eigentlich ungewöhnlich für Mönchengladbach. Ich glaube, dass sie zurückfinden sollten zur Gladbacher Philosophie. Die Philosophie des Vereins muss immer im Vordergrund stehen, und da muss sich der Trainer anpassen.
Sport1: Und wie sieht diese Philosophie aus?
Schäfer: Gladbach war immer erfolgreich mit den jungen Fohlen - plus natürlich einiger älterer Spieler. Aber es geht auch um das Spiel der Gladbacher. Die Borussia war immer eine Kontermannschaft. Sie haben im richtigen Moment einen super Konterfußball gespielt. Das sind so Sachen, die wieder zurückkommen müssen. Auch für das Publikum.
Sport1: Mit dem neuen Stadion gibt es auch ein neues Anspruchsdenken. Hemmt das die Mannschaft?
Schäfer: Sie haben gegen Hannover zuhause alles vermissen lassen. Aber mit 50.000 Zuschauern ist es natürlich eine Umstellung für die Jungs. Da denkt man erst mal, man spielt auswärts. Daran muss man sich gewöhnen. Aber mit diesem Stadion gehören sie einfach unter die ersten Fünf. Aus. Schluss.
Sport1: Können Sie sich nach dem 2:0 gegen Bayern vorstellen, dass aus der Interimslösung Horst Köppel eine Dauerlösung wird?
Schäfer: Das kann ich nicht sagen. Man hat alles schon erlebt. Zu gönnen wäre es dem Horst. Warum nicht?
Quelle:
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