Trainerentlassung bei Fortuna Düsseldorf

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Düsseldorf (rpo). Es war die erste Entscheidung des neuen Vorstandes: Massimo Morales ist nicht mehr Trainer von Fortuna Düsseldorf. Uwe Weidemann übernimmt zumindest bis zur Winterpause den Posten. Der Ex-Profi hatte bislang die zweite Mannschaft der Flingerer betreut. Diese Entscheidung wurde nach der Aufsichtsratssitzung am Samstag im Düsseldorfer Rathaus bekannt gegeben.
Peter Frymuth rückte indes vom Aufsichtsrat in den Vorstand, wurde mit einer Gegenstimme zum neuen Fortuna-Präsidenten gewählt und tritt somit die Nachfolge des zurückgetretenen "Charly" Meyer an. Im Vorstand sind darüber hinaus nun auch Bauunternehmer Hermann Tecklenburg ("meine wichtigste Aufgabe ist es, Fortuna in der Regionalliga zu halten") sowie Werner Sesterhenn (Finanzen) und Thomas Allofs (sportlicher Bereich) vertreten.

Gleichzeitig haben die beiden bisherigen Aufsichtsratsmitglieder Thomas Bollien und Sascha Dücker ihren Rücktritt aus dem Aufsichtsrat erklärt. Erwin hat damit sein Wunschkabinett zusammen, nicht zuletzt weil er mit Frymuth einen Untergebenen aus der Stadtverwaltung (Frymuth ist Leiter der Bezirksverwaltung Eller) als Präsidenten installieren konnte. Und so konnte sich der OB freuen: "Wir sind uns jetzt alle immer einig, wir reden ab jetzt nur noch mit einer Zunge. Es gibt keine Fraktionen mehr innerhalb des Aufsichtsrates."


Mit Morales' Entlassung schiebt der Verein dem Ex-Trainer die alleinige Schuld an der sportlichen Misere zu. Der für die Fehleinkäufe verantwortliche General-Manager Thomas Berthold bleibt weiter im Amt, wenn er auch nicht wie ursprünglich beabsichtigt, in den Aufsichtsrat aufrückt. "Das ist in der momentanen Situation das Beste", sagte dazu der Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Joachim Erwin. Er bestritt vehement Gerüchte, Berthold sei auch schon mal als Präsident im Gespräch gewesen.

Warum er an Thomas Berthold festhalte und ob das nicht ein Fehler sei? Erwin: "Berthold ist ein wichtiger Türöffner, um überhaupt an Sponsorengelder heranzukommen. Er hat einen anderen Zugang zu den Entscheidern." Erwin stritt ab, in Sachen Fortuna schon einmal Fehler gemacht zu haben. "Ich kann mir gar keine Fehler vorwerfen, denn ohne mich gäbe es Fortuna gar nicht mehr. Ich habe dem Verein für dieses Saison zwei Millionen Euro beschafft."

Erwin konnte es sich nicht verkneifen, dem zurückgetretenen Charly Meyer noch ein dickes Minus zu verpassen. "Der alte Vorstand hat es versäumt, die Euphorie des Aufstiegs zu nutzen, um zum Beispiel für steigende Mitgliederzahlen zu sorgen. Wir werden in nächster Zeit die Mitgliederzahl jedenfalls verdoppeln."


Werner Sesterhenn sagte zu den Gründen der Entlassung Morales': "Er hat für den Aufstieg Anerkennung verdient. Die Ausbeute von 16 Punkte in 17 Spielen spricht aber für sich. Wer die letzten Spiele gesehen hat, der weiß Bescheid. Die Beziehung zwischen Trainer und Mannschaft war schwer belastet. Wir haben diese Entlassung immer wieder hinausgezögert, weil wir versucht haben, ihn zu Ende arbeiten zu lassen. Aber das war nun nicht mehr möglich." Ausdrücklich betonte Sesterhenn aber, dass sich der Vorstand bei dieser Entscheidung nicht von den Krawallen beim Bremen-Spiel hat beeinflussen lassen.

Frymuth kündigte an, dass der Vorstand offensiv auf die Fans zugehen werde, um durch Aktionen Werbung für ihre Ansichten zu machen. "Wir sind nur ein Vorstand auf Zeit, den die Mitglieder während der Versammlung im Februar neu wählen sollen. Also werden wir zeigen, was wir vorhaben." Im Februar soll dann auch ein weiteres Aufsichtsrats-Mitglied gewählt werden.

Zunächst blickte Frymuth aber auf die nahe Zukunft und meinte in Sachen Trainer: "Der Vorstand sieht es als seine erste Aufgabe an, vor allem erst einmal die Stimmungslage im Verein zu verbessern. Mit Morales war das nicht mehr möglich. Wir glauben, dass Weidemann es dagegen schaffen kann, dass wir neun Punkte aus den letzten drei Spielen holen und wir wieder in höhere Tabellenregionen kommen."
 
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