Trainings-Auftakt am 3. Januar – Vorbereitung in Holland

mars85

FritzWaltersErben
Bis einschließlich 2. Januar 2005 dauert nach dem Urlaubsbeginn vom Wochenende die Winterpause beim 1. FC Kaiserslautern. Der Trainings-Auftakt findet am 3. Januar 2005 statt. Zur Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde, in die der FCK am 22. Januar 2005 beim 1. FC Nürnberg startet, reist das Team von Chef-Coach Kurt Jara vom 8. bis 13. Januar 2005 nach Brunssum in Holland. In dieser Zeit finden drei Testspiele statt.

1. FC Kaiserslautern Rückrunden-Vorbereitung 2004/2005

08.01.2005 – 13.01.2005 Trainingslager in Brunssum/Holland
Trainingsplatz: Stadion von E.H.C. Hoensbroek

Testspiele:

09.01.2005 16.00 Uhr KRC Genk/Belgien - 1. FCK
11.01.2005 19.30 Uhr Roda JC Kerkrade/Holland - 1. FCK
13.01.2005 19.00 Uhr TuS Koblenz - 1. FCK
16.01.2005 15.00 Uhr Jeunesse Esch/Luxemburg - 1. FCK
22.01.2005 Beginn Bundesliga-Rückrunde:
1. FC Nürnberg – 1. FCK

fck.de
 
Selim Teber stellt den schon gefeuerten Jara wieder ein
FUSSBALL: FCK-Halbzeitbilanz - Joker beantwortet die Trainerfrage - Ioannis Amanatidis bester Feldspieler nach Noten

KAISERSLAUTERN (zkk). 31. Oktober 2004: Um 19.04 Uhr ist Kurt Jara de facto entlassen. Um 19.15 Uhr stellt ihn Selim Teber quasi wieder ein. Mit seinem Doppelpack schießt der Joker den 1. FC Kaiserslautern zum 2:1 (0:0)-Sieg gegen Arminia Bielefeld, macht die auch im Falle eines Remis beschlossene Kündigung des Trainers rückgängig.


Der FCK hat von den folgenden sechs Spielen nur noch eins - bei den Bayern - verloren. Der Sicherheitsabstand zum ersten Abstiegsplatz beträgt für den Tabellendreizehnten nach Abschluss der Vorrunde sieben Zähler.


„Nach der sehr guten Vorbereitung waren alle zu euphorisch - auch ich", gesteht Kurt Jara. 40 Punkte - das war das Ziel nach der Last-Minute-Rettung 2003 und 2004. Dann der Fehlstart: Drei Niederlagen, zwei zu Hause - nach drei Spielen steht der FCK im Jahr eins nach Klose mit dem Rücken zur Wand. Die Fans reagieren: „Jara raus!" Es wird ein heißer Herbst: Auch für René C. Jäggi. Nach dem 7. Spieltag zeigt sich der Vorstandsvorsitzende ratlos: Die Mannschaft verweigert die Leistung, verliert (verdient) 0:2 gegen eine schwache Berliner Hertha. „Ein Spiel wie gegen Hertha dürfen wir uns zu Hause nie wieder erlauben", schreibt Jäggi allen Beteiligten nach dem sportlichen Offenbarungseid ins Stammbuch. Die Schonfrist für Jara beruht nicht nur auf Vertrauen, sondern auch auf der Macht des Faktischen. „Eigentlich kann sich der FCK gar keine Trainerentlassung leisten", wird Jäggi später mit Verweis auf das geringe Eigenkapital sagen. „Wenn wir gegen Leverkusen verloren hätten, ich hätte ihn wahrscheinlich doch entlassen", gesteht Jäggi Tage nach der Nullnummer, als er nach dem unglaublichen Spiel gegen Bielefeld den Trainer aus der Schusslinie rückt. „Wenn wir gegen Bielefeld nicht gewonnen hätten, dann wäre es wohl passiert", glaubt der Österreicher. Er weiß es ...


Der Mann mit der Bierruhe hat nur einmal die Nerven verloren, als er nach dem dramatischen Pokal-Aus, der Niederlage im Elfmeterschießen gegen Schalke 04, ausflippt, die Fans attackiert, mit Rücktritt droht und am Tag danach die Rolle rückwärts probt. „Der Trainer hat einen Fehler gemacht", protokolliert Jäggi. Intern gibt er dem „lieben Kurt" zu verstehen, dass er sich einen zweiten nicht mehr würde leisten dürfen. Namen kursieren: Werner Lorant, Jörg Berger, Stefan Kuntz, Bruno Labbadia, Marcel Koller, Klaus Toppmöller - und auch Ciriaco Sforza. Selim Teber beendet die Trainerdiskussion - mit Toren ...


Sforza wird nicht Trainer und nicht Teamchef. Seine Rolle treibt einen Keil in die Beziehung zwischen Star und Trainer. 18 Monate nach seinem letzten Bundesligaspiel aber gibt „Ciri" Sforza sein Comeback. „Ich bin stolz, dass ich nach zwei so schweren Operationen wieder auf diesem Niveau Fußball spielen kann", betont der 34-Jährige. Er führt die Mannschaft zum 3:0 gegen Freiburg, er überragt beim 2:0-Derbysieg gegen Mainz 05.


„Mit dem Kopf durch die Wand. Für immer die Nummer 1 im Land" - die wunderbare Choreografie des Fan-Clubs „Luzifer" in der Westkurve gestaltet, wird von der Mannschaft gegen die Mainzer beherzigt. Der FCK spielt teilweise wie im Rausch, hätte 7:1 oder 6:2 gewinnen können, ja müssen, und nicht nur 2:0.


Im Derby begeistert auch Ioannis Amanatidis. Sein Wadenbeinbruch hat zu Saisonbeginn die Planungen über den Haufen geworfen. Denn der Vollblutstürmer besitzt überragende Fähigkeiten, ein mitreißendes Temperament. „Ich bin erst bei 70 Prozent meiner Leistungsfähigkeit", urteilt der 23-Jährige. Das lässt hoffen.


Amanatidis ist der beste Feldspieler des FCK nach RHEINPFALZ-Noten. Von den neun Neuen sind auch Marco Engelhardt, Ferydoon Zandi, Carsten Jancker sowie Ingo Hertzsch Stammspieler. „Engel" ist erstmals im Kader der Nationalelf, Zandi kultiviert - mit Schwankungen - das FCK-Spiel, Hertzsch arbeitet solide. Jancker, ein guter Vorbereiter, ackert vorbildlich, seine Trefferquote aber ist zu gering.


Als Führungsspieler geplant war Christian Nerlinger, der mäßig begann, nach einer Zehengrundgelenkoperation monatelang ausgefallen ist. Gerade auf seiner Position aber ist die Konkurrenz groß und stark.


Nur Mitläufer ist bislang Jochen Seitz, der oft verletzt war. Den Sprung trotz guter Ansätze noch nicht geschafft hat Mihael Mikic. Ungeduld treibt Jurgen Gjasula, dem es nicht genügt als Talent gepriesen zu werden. Der 18-Jährige möchte seine Klasse auch demonstrieren dürfen.


Die Gewinner: Lucien Mettomo, der den kriselnden Kapitän Timo Wenzel verdrängte, Stabilität brachte. Und Kamil Kosowski, der nach mehr als einem Jahr Anlaufzeit auf dem Betzenberg angekommen ist und die Mannschaft beflügelt.


Verlierer? Sicher Timo Wenzel und auch „Dimi" Grammozis, der sein Comeback mit zwei (dummen) roten Karten eintrübte. Und Stefan Malz, der im Machtkampf mit dem Trainer mit einer Rückkehr nach dessen Rauswurf spekulierte und nun die restliche Vertragslaufzeit wohl im Abseits abzusitzen hat.


Pechvögel? Tim Wiese, der einen Kreuzbandriss erlitten hat, Michael Lehmann, Patrick Wittich, die zweimal operiert wurden, und Hany Ramzy, der sich für ein Comeback plagt.


Glückskinder? Thomas Ernst, der sich mit 36 noch einmal für einen neuen Vertrag empfiehlt. Und Selim Teber, den im Sommer keiner wollte, und der nun Jaras Top-Joker und auch ein Konkurrent Janckers ist.

ron.de
 
FCK-Vorrundenspiele im Rückspiegel

FCK - 1. FC Nürnberg 1:3 (0:1). Kläglicher Fehlstart gegen den Club: Banovic mit einem von Tim Wiese verursachten Foul-Elfmeter, Vittek und Lars Müller schießen die Lauterer eiskalt ab. Den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgt mit einem Hand-Elfmeter Ferydoon Zandi.


FC Schalke 04 - FCK 2:1 (1:1). Die Führung durch den Ex-Schalker Seitz währt nur sieben Minute. Mit zwei Treffern wendet Asamoah das Blatt gegen die in der Offensive zu harmlosen Lauterer. Pech: Seitz und Tchato müssen früh verletzt raus.


FCK - VfB Stuttgart 2:3 (1:2): Aus Nichts machen Seitz und Jancker die 2:1-Pausenführung. Seitz versiebt 30 Sekunden nach der Pause die tausendprozentige Chance zum 3:1. Die Schwächen der Lauterer Defensive bestraft Kevin Kuranyi, der alle drei VfB-Tore schießt.


Hansa Rostock - FCK 2:3 (0:2): Der FCK-Rumpf überrascht Hansa mit seiner Offensive. Thomas Drescher, Thomas Riedl und Halil Altintop sorgen für die 3:0-Führung. Ein Doppelpack des Debütanten Allbäck lässt die Lauterer am Ende um den ersten Sieg zittern. Bester Mann auf dem Platz: Ferydoon Zandi.


FCK - Hamburger SV 2:1 (1:0): Ein Zittersieg. Ferydoon Zandi mit einem zweifelhaften Elfmeter, den Reinhardt an Jancker verursacht, und Marco Engelhardt per Kopf nach Zandi-Ecke treffen für die Lauterer. Nach Wickys Sonntagsschuss wankt der FCK bedenklich.


VfL Wolfsburg - FCK 2:1 (1:0): Klimowicz gelingt in der Schlussminute der Siegtreffer für die „Wölfe". Ihre Führung besorgt Petrov nach Ernst-Fehler. Der FCK dominiert die zweite Hälfte, Jancker gleicht aus, aber es reicht nicht zum Punktgewinn.


FCK - Hertha BSC Berlin 0:2 (0:1): Kovac und Müller nach einem katastrophalen Wenzel-Fehler bescheren Hertha den ersten Saisonsieg. Der FCK versagt kollektiv, die Fans verhöhnen die Mannschaft, viele fordern: „Jara raus". „Nach so einer Leistung ist verständlich, wenn der Kopf gefordert wird", sagt der Trainer.


Mönchengladbach - FCK 2:0 (0:0): Ein skandalöses Handtor von Neuville wird zum Knackpunkt der Partie. Oliver Neuville entscheidet sie nach Lembi-Fehler. Grammozis sieht Rot. Trainer Jara: „Wenn Fußball mit Handball entschieden wird ..."


FCK - Bayer Leverkusen 0:0: Zandi und Hertzsch vermasseln die zwei hundertprozentigen Chancen des FCK. Die Nullnummer hält Trainer Kurt Jara im Amt.


Hannover 96 - FCK 3:1 (1:1): Der FCK wird nach Amanatidis" erstem Tor im FCK-Dress unter Wert geschlagen. Tarnat und Kunstschütze Stajner (2) bescheren Hannover 96 den Sieg.


FCK - Arminia Bielefeld 2:1 (0:0): Nach Buckleys 0:1 ist FCK-Coach Jara de facto entlassen. Mit einem Doppelschlag aber verlängert Selim Teber, der Top-Joker, die Arbeitserlaubnis des Trainers. Überragend: Tim Wiese, der vier tolle Chancen Ervin Skelas zunichte macht.


VfL Bochum - FCK 1:1 (0:1): Der Ex-Lauterer Lokvenc egalisiert Lembis Führungstor. Die Torhüter Rein van Duijnhoven und Tim Wiese agieren überragend. Ein tolles Kampfspiel.


FCK - Borussia Dortmund 1:0 (0:0): Es ist ein Sieg der größeren Leidenschaft. Nach Brzenska-Foul an Altintop trifft Ferydoon Zandi per Elfmeter zum goldenen Tor.


Bayern München - FCK 3:1 (2:1): Zwischen der 7. und 12. Minute träumt der FCK von der Sensation. Doch Pizarro egalisiert Riedls Führungstreffer. Frings und Joker Guerrero machen klar Schiff. Das halbe Dutzend verhindert Tim Wiese. Nach 18 Monaten Pause infolge zweier Achillessehnenoperationen feiert Ciriaco Sforza ein durchwachsenes Comeback.


FCK - SC Freiburg 3:0 (1:0): Schock nach dem Sieg: Tim Wiese hat in der 63. Minute einen Kreuzbandriss erlitten. Routinier Thomas Ernst ersetzt den Pechvogel aber hervorragend. Das Drei-Punkte-Paket schnüren Amanatidis (2) und Zandi. Nach der Pause kommt Ciriaco Sforza für den verletzten Riedl und wird als Kapitän zum herausragenden Antreiber.


FCK - FSV Mainz 05 2:0 (1:0). Kamil Kosowski ist die spielbestimmende, Ciriaco Sforza die überragende Figur im Rheinland-Pfalz-Derby, das 46.115 Zuschauer erleben - erstmals ausverkauft. Kosowski ist Vorbereiter der Führung und schießt das 2:0. Das 1:0 markiert Mathias Abel, den Amanatidis nach Kosowski-Flanke praktisch zum Eigentor zwingt. Der FCK ist absolut dominant. Trainer Jara: „Die erste Halbzeit war das Beste, was wir seit langer Zeit gespielt haben."


Werder Bremen - FCK 1:1 (0:0). Der FCK entführt mit Glück und dank des ausgezeichneten Torhüters Thomas Ernst einen Punkt. Tolle Konterchancen werden vor allem vom dennoch überzeugenden Kosowski vertan. Das Führungstor per Kopf markiert Jancker. Borowski egalisiert.


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