Triathlon

gary

Bekanntes Mitglied
Traurig. Auch wenn es denen nicht nützt: jeder, der selber manchmal (Renn-)Rad fährt -insbesondere auf engen, kurvigen Straßen- oder auch mit dem Auto solchen begegnet, weiß, wie knapp es oft ist und wie hoch das Risiko entsprechend.
Dadurch, dass es in einigen Regionen immer mehr Freizeitradler werden und Autos ständig vorbei müssen, wird das Unfallrisiko auch nicht geringer.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Mit Klagenfurt hat heute die Serie der großen Langdistanzen begonnen. Bei optimalem Wetter gewannen Jan Frodeno sowie Eva Wutti.

Leider gab es auch einen Todesfall (medizinischer Notfall - dürfte wohl Herversagen sein) sowie zwei Schwerverletzte durch Stürze beim Radfahren.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Der Vorjahresdritte Patrick Lange gewinnt mit Streckenrekord auf Hawaii vor dem Kanadier Lionel Sanders und dem Briten David McNamee-
Sebastian Kienle wird 4. Damit der 4. deutsche Sieg in Serie und der 8. insgesamt.

Größte Überraschung wohl, dass Titelverteidiger und Topfavorit Jan Frodeno auch nur ein Mensch ist. Bei km 5 auf der Laufstrecke musste er unterbrechen, wohl wegen Rückenproblemen. Verdient aber Respekt, weil er wie ein Jedermann unbedingt noch finishen wollte und das in 9:15 auch geschafft hat.

Bei den Frauen gewann zum dritten Mal in Serie Daniela Ryf. Fast 9 Minuten Vorsprung vor der Britin Lucy Charles. Trotzdem sprach die hinterher von ihrem schwersten Rennen. Nach dem Schwimmen hatte sie wie üblich noch über 5 Minuten Rückstand auf die Spitze gehabt.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Frodeno wohl wirklich ein rabenschwarzer Tag - und vor allem kein normales Hochgehen, wie es sonst üblich ist, stattdessen unerklärliche Rückenbeschwerden. Da sollte man eigentlich annehmen, dass er vorm Rennen nicht noch Änderungen am Radsetup etc. vorgenommen hat.

Zudem gab es bei den Herren nicht nur einen neuen Streckenrekord sondern auch einen neuen Radrekord.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Patrick Lange verteidigt seinen Titel auf Hawaii, knackt die 8 Stunden Schallmauer mit 7:52:39 deutlich und verbessert damit seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr um rund 9 Minuten.
Der Belgier Bart Aernouts rund 4 Minuten dahinter mit der zweitbesten jemals absolvierten Hawaii-Zeit.
Der Brite David McNamee auf Platz 3 blieb mit 8:01:09 auch noch unter dem alten Streckenrekord.

Damit gewann zum 5. Mal nacheinander ein Deutscher auf Hawaii.
Was Kenianer mit geradezu übermenschlichen Zeiten im Marathon sind, sind Deutsche beim Iron Man.

Bei den Frauen gewann Daniela Ryf zum 4. Mal nacheinander. Trotz Qaullenbiß.
Auch sie mit einer Fabelzeit von 8:26:16. Damit pulverisierte sie ihren eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr gleich um rund 20 Minuten.
Die Entwicklungen im Triathlon sind schon bemerkenswert.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Man muss aber auch dazu schreiben, dass es gestern scheinbar (also was ich so gehört und gelesen habe) für Hawaii wirklich harmlose Bedingungen waren: relativ wenig Wind - was sich sowohl beim Radfahren wie auch beim Schwimmen bemerkbar machte und die Temperaturen waren auch um 4-5°C weniger als normal. Das macht dann klarerweise schon viel aus.

Zudem gab es sowohl auf der Rad- wie auch auf der Laufstrecke kleine Änderungen, die auch positive Auswirkungen hatte - so wurde beim Laufen der Anteil auf der Palani Road (dort steht die Luft) um 3-4 km gekürzt und diese dafür im Energy Lab angehängt (dort gibt es ein leichtes Lüftlein)

Nichts desto trotz ist die Entwicklung im Triathlon enorm.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Man muss aber auch dazu schreiben, dass es gestern scheinbar (also was ich so gehört und gelesen habe) für Hawaii wirklich harmlose Bedingungen waren: relativ wenig Wind - was sich sowohl beim Radfahren wie auch beim Schwimmen bemerkbar machte und die Temperaturen waren auch um 4-5°C weniger als normal. Das macht dann klarerweise schon viel aus.

Zudem gab es sowohl auf der Rad- wie auch auf der Laufstrecke kleine Änderungen, die auch positive Auswirkungen hatte - so wurde beim Laufen der Anteil auf der Palani Road (dort steht die Luft) um 3-4 km gekürzt und diese dafür im Energy Lab angehängt (dort gibt es ein leichtes Lüftlein)

Nichts desto trotz ist die Entwicklung im Triathlon enorm.

Günstiges Wetter und leichte Streckenänderungen sind schon Erklärungen.
Die Zeiten waren ja fast durch die Bank außergewöhnlich gut.
Allerdings gibt es den Wettbewerb auch schon seit Jahrzehnten und gab es nicht zum ersten Mal günstige Bedingungen.

Bei den Frauen fällt dabei noch mehr auf, wie ungewöhnlich gut die Zeiten waren. Hawaii war sonst immer weit entfernt von einer Rekordstrecke, wenn es um Weltbestzeiten geht.
2018 hat Ryf dort die viertbeste Ironman-Zeit weltweit geschafft. Die 3 schnellsten Rennen waren alle in Roth. Nr 1 und 2 durch Wellington, die drittbeste Zeit durch Ryf. Spricht, sie schaffte auf der tendenziell langsamen Hawaii-Strecke auch die zweitschnellste Zeit ihrer erfolgreichen Karriere.
Lucy Charles wurde mit 10 Minuten Rückstand Zweite und liegt damit in der ewigen Bestenliste weltweit immerhin noch auf Platz 10.
Anne Haug mit 15 Minuten Rückstand auf Hawaii immerhin auf Rang 17 der ewigen Bestenliste.

Bei den Männern liegt Lange mit seiner geknackten Schallmauer "nur" auf Platz 28 der ewigen Bestenliste.
Und war fast exakt so schnell wie bei seiner persönlichen Bestzeit vor einem Jahr auf dem vergleichsweisen schnellen Kurs in Frankfurt.
 
Bei den Frauen fällt dabei noch mehr auf, wie ungewöhnlich gut die Zeiten waren. Hawaii war sonst immer weit entfernt von einer Rekordstrecke, wenn es um Weltbestzeiten geht.

Liegt wohl daran, dass die Leistungsdichte beim Triathlon bei den Frauen einfach (noch) nicht so hoch ist. Mit zunehmender Professionalisierung nimmt diese zu, so dass auch in der Spitze die Leistungen viel besser werden. Da dürfte noch längst nicht das Ende erreicht sein.
Bei den Männern gilt in abgeschwächter Form ähnliches.
 
Wahnsinnsleistung. Geile Typen haben wir da in der Weltspitze.
Und was Patrick lange da läuft ist einfach super. Herrlich anzusehen, wie er seine Konkurrenten leichtfüßig einsammelt.
Es wäre interessant geworden, wenn Frodeno am Start gewesen wäre.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Günstiges Wetter und leichte Streckenänderungen sind schon Erklärungen.
Die Zeiten waren ja fast durch die Bank außergewöhnlich gut.
Allerdings gibt es den Wettbewerb auch schon seit Jahrzehnten und gab es nicht zum ersten Mal günstige Bedingungen.

Dann schau dir aber auch an, welche Entwicklungen es beim Material in den letzten Jahren gegeben hat. Die Fahrräder kosten so viel wie ein Kleinwagen, sind windschnittige ende nie, ohne Wattmesssystem startet sowieso keiner mehr (vor 10 Jahren waren es nur einzelne), die Kleidung beim Schwimmen und Radfahren besteht auch aus Hightechfasern etc.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Dann schau dir aber auch an, welche Entwicklungen es beim Material in den letzten Jahren gegeben hat. Die Fahrräder kosten so viel wie ein Kleinwagen, sind windschnittige ende nie, ohne Wattmesssystem startet sowieso keiner mehr (vor 10 Jahren waren es nur einzelne), die Kleidung beim Schwimmen und Radfahren besteht auch aus Hightechfasern etc.

Ist mir bekannt ...
Optimiert wird in dem Bereich auch nicht erst seit gestern oder erst seit 2-3 Jahren. Auch wenn es immer neue Entwicklungen gibt und immer mehr hochprofessionelle Analysen und Trainings bemüht werden.
Die Profis optimieren jedes nur denkbare Detail im vollumfänglichen Umfeld.
Nur zu medizinischen Bereichen wird eisern geschwiegen bzw. immer eine Saubermannrolle betont. Dieses spielt natürlich noch nicht mal eine winzige Nebenrolle.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Nur zu medizinischen Bereichen wird eisern geschwiegen bzw. immer eine Saubermannrolle betont. Dieses spielt natürlich noch nicht mal eine winzige Nebenrolle.

Das streite ich gar nicht ab - bzw. bin ich mir ziemlich sicher das dort auch ordentlich gedopt wird. Die Leistung die die bringen sind schon abartig zum Vergleich ein Marathonläufer läuft max. 2 Marathons pro Jahr, die Triathleten machen 2-3 LDs und dazu noch unzählige MDs. Und diese Problematik wird mit den geänderten Hawai Quali Kriterien nächstes Jahr noch verschärft.

Aber irgendwie scheinen die Triathleten nicht im Fokus der Kontrolleure zu stehen - außer den Österreichern gab es in den letzten Jahren kaum erwischte (vor allem im Vergleich zum Radsport oder den Maratholäufern).
 
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