24.10.2004 - 21:15 Uhr
Dokumentarfilmzeit
Das Spiel ohne Ball
Dokumentarfilm von Alfred Behrens, Deutschland 2004
3sat
Länge: 83 Minuten
Erstausstrahlung
Fußball als Stoff, aus dem Erinnerungen sind: Im Alter von fünf Jahren wurde der renommierte Film- und Hörspielregisseur Alfred Behrens unter dem Ledermantel seines Bruders Arno am Kassenhäuschen vorbei zum Heimspiel von Altona 93 geschmuggelt. Der Beginn einer lebenslangen Passion, die der heute 60-Jährige in einem "Filmbrief" an seinen verstorbenen Bruder noch einmal Revue passieren lässt. Stationen der Leidenschaft sind neben Hamburg das Berlin der Hertha und das Swinging London des Chelsea Football Club. Doch der Blick des Filmemachers geht nicht nur in die Vergangenheit. Er begleitet seinen Heimatclub Altona auf dem hoffnungsvollen Weg zum Aufstiegsplatz ebenso wie die Krise von Hertha BSC in der letzten Saison unter der Führung von Trainer Huub Stevens, und er beschäftigt sich mit dem heutigen Einfluss des russischen Milliardärs Roman Abramovic auf den Chelsea FC. Mit dabei sind außerdem der Hamburger Ex-Nationalspieler Walter Erb, die Gebrüder Hoeneß und Günther Netzer. Und weil für Alfred Behrens Fußball- und Musikerinnerungen zusammen gehören, spielt auch die Musik von Keith Jarrett, Jimi Hendrix, Freddy Quinn, Janis Joplin und Franz Ferdinand eine Rolle.
Alfred Behrens wurde 1944 in Hamburg-Altona geboren, absolvierte eine Lehre als Verlagskaufmann und studierte in Berlin an der Meisterschule für Druck und Werbung. Er arbeitete als Werbetexter, Programmassistent bei der BBC London, Übersetzer, Autor, Regisseur und Journalist und ist heute Professor für Drehbuch an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) Konrad Wolf Potsdam-Babelsberg. Der zweifache Grimme-Preisträger ("Familienkino", 1979, und "Teufelsmoor", 1983) und Bundesfilmpreisträger ("Berliner Stadtbahnbilder", 1982) erhielt 1995 den Deutschen Drehbuchpreis für "Kein Wort von Liebe" und 2001 die World Silver Medal 2001 in New York für das Hörspiel "Riverside Drive".
Quelle