Vorbereitungsthread und Testspiele

Altintops Führung hält nicht lang
FUSSBALL: 1. FC Kaiserslautern nur 1:1 beim Regionalligisten TuS Koblenz

KOBLENZ (cka). Unverhofft kommt oft: Weil die Torhüter Tim Wiese, Jürgen Macho und Thomas Ernst verletzt oder angeschlagen waren, stand gestern Abend im Testspiel des Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern beim TuS Koblenz Talent Florian Fromlowitz im Tor. Die „Roten Teufel" kamen über ein 1:1 (0:0) gegen den Regionalliga-Fünften nicht hinaus.


Testspiel hin, Testspiel her. FCK-Trainer Kurt Jara ist felsenfest davon überzeugt, dass seine Mannschaft „in Nürnberg eine Topleistung bringen wird". Nach dem Trainingslager, in dem das Team 24 Stunden am Tag zusammen gewesen sei, „war der Kopf leer", meinte Jara, der gegen Koblenz vor allem auch den jungen Spielern eine Chance geben wollte. Wichtig sei es, in den nächsten Tagen, in denen Jara die Trainingsintensität drosseln will, den Kopf frei zu kriegen. Thomas Ernst hätte im Kasten stehen sollen, wegen leichter Adduktorenprobleme beim Aufwärmen ließ Jara den Routinier aber draußen.


So stand der Mann im Tor, dem die Zukunft beim 1. FCK gehören soll. Der Youngster machte einen sicheren Eindruck, musste nur einmal hinter sich greifen, als Martin Willmann nach einer Ecke des portugiesischen Testspielers Bruno Merreilles am höchsten stieg und per Kopf ins kurze Eck traf (72.). Die Koblenzer egalisierten damit die FCK-Führung, die Halil Altintop kurz zuvor nach einem schönen Zuspiel Michael Lehmanns gelungen war. Jürgen Gjasula scheiterte in der ersten Minute bei einem Foulelfmeter an TuS-Keeper Michael Gurski. Carsten Jancker wurde von Joshua Grenier gefoult. Im dritten Test der Vorbereitung auf die Rückrunde war der FCK weniger gefordert als gegen Genk (0:3) und Kerkrade (1:4). Möglicherweise stand im Stadion Oberwerth gestern Abend die Abwehr auf dem Platz, mit der Trainer Kurt Jara in die Rückrunde starten wird. Hervé Lembi kehrte in die Startformation zurück, Lucien Mettomo auch, der Timo Wenzel aber nicht aus dem Team, sondern nur nach links verdrängte. Der Kapitän hatte die letzten beiden Jahre nur noch in der Inneverteidigung gespielt, bietet sich als Alternative zu Bill Tchato aber an. Mit der Leistung seines Teams war Jara nicht unzufrieden, „wenn man gesehen hat, wer gefehlt hat". Heute (10.30 Uhr) trainiert der FCK schon wieder auf dem Betzenberg.


So spielten sie:


1. FC Kaiserslautern: Fromlowitz - Lembi, Hertzsch, Mettomo, Wenzel - Riedl, Gjasula, Engelhardt - Teber, Jancker, Seitz


2. Halbzeit: Fromlowitz - Nurmela, Lembi, Mettomo (79. Tchato), Wenzel - Riedl, Gjasula (64. Lehmann), Engelhardt - Mikic, Altintop, Teber


Tore: 0:1 Altintop (70.), 1:1 Willmann (72.) - Gelbe Karten: Teber, Lembi - Beste Spieler: Dzaka, Grgic - Riedl - Zuschauer: 2502 - Schiedsrichter: Pickel (Mendig).

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DAS INTERVIEW
Jara: „Niederlagen waren reine Kopfsache"
FUSSBALL: Coach bilanziert Trainingslager

Ein Sechs-Tages-Trainingslager in Brunssum hat Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern hinter sich. Positiv: Es gab keine schweren Verletzungen. Negativ: Die beiden wichtigen internationalen Freundschaftsspiele der Vorbereitung auf die Rückrunde haben die „Roten Teufel" gegen Genk (0:3) und Kerkrade (1:4) verloren. Trainer Kurt Jara begründete im Gespräch mit unserer Redakteurin Christine Kamm vor der Partie in Koblenz, warum er die beiden Pleiten nicht überbewertet sehen möchte.


Herr Jara, sind die beiden Niederlagen, die sehr unangenehm waren, schon verdaut?


Niederlagen sind nie angenehm. Man muss aber klar sehen, dass wir uns in der Vorbereitungszeit befinden. Wir haben solche Spiele ja extra ausgemacht, um auch einen Anreiz zu haben, gut zu spielen - und auch Gegner ausgesucht aus Holland und Belgien, von denen man weiß, dass sie in jedem Spiel absolut motiviert sind. Das hat man auch gesehen. Und da haben wir nicht dagegengehalten. Sicherlich sind die Ergebnisse wichtig, aber nicht das wichtigste im Trainingslager. Man sieht, dass die Mannschaft körperlich in einer guten Verfassung ist. Meines Erachtens sind die Niederlagen eine reine Kopfsache gewesen. Ich habe keine großen taktischen Sitzungen vorher gemacht. Ich habe die Aufstellung gemacht und wollte sehen, wie die Mannschaft reagiert. Aber es besteht überhaupt kein Anlass, sich jetzt verrückt zu machen. Letzten Sommer haben wir Vorbereitungsspiele gemacht, die wir schön gewonnen haben und in denen wir schönen Fußball gespielt haben. Mir ist die Situation so fast lieber, weil die Spieler jetzt anfangen zu denken und sich fragen, was müssen wir machen, um dorthin zu kommen, wo wir Ende der Vorrunde waren.


Stichwort Motivation, gegen Kerkrade ist die Mannschaft 90 Minuten lang hinterher gelaufen, wie erklären Sie sich das?


Wir sind falsch ins Spiel reingegangen. Wir haben einfach geglaubt, wir können ein bisschen spielen. Der Gegner hat von Anfang an die Zweikämpfe gesucht und gewonnen. Wenn es dann nach 25 Minuten 3:0 steht, dann komm ich ins Spiel nicht mehr rein.


In beiden Spielen hat die Mannschaft das Gefühl vermittelt, keinen Plan zu haben ...


Ja, klar. Das ist ja das, was ich in der Vorbereitung im Prinzip auch immer suche. Ich will gegen Gegner spielen, die man nicht kennt, weil Mängel dann besser aufgedeckt werden, als wenn man beispielsweise gegen Mainz spielt. Da kann man sagen, die spielen in dieser oder jener Aufstellung. Dann kann man jedem sagen, was er zu machen hat. In der Vorbereitung will ich aber sehen, dass die Spieler selbständig denken und sich gegenseitig helfen. Das kann man aber nur, wenn man auch 100-prozentig engagiert in das Spiel geht. In diesen Spielen waren wir es nicht. Und das kann ich nicht verstehen, zumal der eine oder andere denken muss, oh, da ist einer hintendran, der meinen Platz will, ich muss jetzt 100 Prozent geben. Wir waren auch nicht kompakt, ich hatte der Mannschaft auch nicht gesagt, wir greifen vorne oder wir greifen hinten an. Ich habe ihr alles alleine überlassen und nichts vorgeschrieben. Das wird sich aber wieder ändern.

ron.de
 

whiteman

Becksteins erste Ehefrau
kriggebächler schrieb:
Altintops Führung hält nicht lang
FUSSBALL: 1. FC Kaiserslautern nur 1:1 beim Regionalligisten TuS Koblenz
....
Tore: 0:1 Altintop (70.), 1:1 Willmann (72.) - Gelbe Karten: Teber, Lembi - Beste Spieler: Dzaka, Grgic - Riedl - Zuschauer: 2502 - Schiedsrichter: Pickel (Mendig).

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Seht´s positiv, für die Regionalliga würd´s reichen... die Bayern Amas haben auf dem Oberwerth verloren.... :zahn:

Gruss
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
Na toll. Ich hoffe diese Spiele sagen nicht allzuviel über die derzeitige Verfassung der Mannschaft aus. Aber da sich die "Ausrutscher" häufen... :suspekt: Naja, was in einer Woche ist zählt
 

mars85

FritzWaltersErben
FCK-Fan-Simone schrieb:
Na toll. Ich hoffe diese Spiele sagen nicht allzuviel über die derzeitige Verfassung der Mannschaft aus. Aber da sich die "Ausrutscher" häufen... :suspekt: Naja, was in einer Woche ist zählt
er hat auch nicht die stammelf spielen lassen, sondern solche depen wie Wenzel, Nurmela und Grammozis die wo eiegentlich gehen sollen.
 

whiteman

Becksteins erste Ehefrau
kriggebächler schrieb:
warst du im stadion, whity ?

Nee, 600 km für ein Freundschaftsspiel 5 Wochen vor Saisonbeginn tu ich mir nicht an.
hab gehört, es wär ein mehr als miserabler kick gewesen.
vor allem von lauterer seite.
Das berichtet auch die Koblenzer Seite... jetzt kommen wohl noch Frankfurt und Pauli... bin mal gespannt, ob das mehr Zuschauer zieht, ich befürchte nicht...

Gruss
 
Musterprofi mit Muster im Kopf

FUSSBALL: Das Lieblingswort von FCK-Stürmer Amanatidis: Bereitschaft

Von unserer Redakteurin


Christine Kamm


BRUNSSUM. Sein größter Wunsch ist es, endlich gesund zu bleiben, denn dann weiß Ioannis Amanatidis, dass er in der Lage ist, für den 1. FC Kaiserslautern alles zu geben. Aber wieder wirft den 23-Jährigen eine Verletzung, diesmal zwickt der Oberschenkel, in der Vorbereitung zurück.


Gerade hatte der Vollblutprofi sich von einer Zahn-Operation erholt. Heimgekehrt vom Kurzurlaub in der griechischen Heimat ließ der Stürmer, der bei acht Einsätzen drei Tore erzielte, sich zwei Weisheitszähne ziehen. Nach dem Eingriff bekam er Fieber. Beim Trainingsauftakt fehlte der Grieche deshalb auch noch, stieg erst zwei Tage später als die Kollegen ein. Weil er im Training dann auch einmal Nasenbluten bekommen hatte, ließ Trainer Kurt Jara den Strafraumwirbel im ersten Testspiel am vergangenen Sonntag (0:3 in Genk) draußen. Am Dienstag in Kerkrade (1:4) stand er in der Anfangsformation, musste nach wenigen Minuten aber ausgewechselt werden - sehr zur Verärgerung seines Coachs, denn am Morgen hatte der Oberschenkel schon etwas gezwickt. Jara: „Das habe ich aber erst von der Bank während des Spiels erfahren."


An seiner guten körperlichen Verfassung macht Amanatidis vieles fest. Sich vor einer Runde eine Zahl von Toren vorzunehmen, ist nicht so sein Ding. „Ich muss fit sein, dann weiß ich, dass ich meine Tore mache, dass ich dem Verein helfen kann", unterstreicht der Stürmer, der auch weiß, dass er dann für den griechischen Nationaltrainer Otto Rehhagel ein Thema ist. Nach dem Beinbruch hat er gebraucht, um wieder den vorherigen Leistungsstand zu erreichen.


„Ianni", wie der temperamentvolle Spieler genannt wird, ist egal, wer an seiner Seite steht, ob Carsten Jancker oder Halil Altintop. „Das macht für mich keinen Unterschied, mich interessiert meine Leistung", sagt Amanatidis, was nicht egoistisch gemeint ist. Wenn sich elf Spieler auf ihren Job konzentrierten und man elf gute Leistungen addieren könne, komme was Gutes dabei raus. Er schaut, dass er seinen Beitrag leistet, „und mit wem ich es machen darf, entscheidet der Trainer".


Dass der FCK sich gegen Ende der Vorrunde gefangen hat, „war nicht unbedingt zu erwarten", meint Amanatidis, der sich in den vergangenen Monaten bei allen Interviews wie eine Wand hinter den Trainer gestellt hat. Als er nach dem Sieg über Mainz gefragt wurde, was denn jetzt anders beim FCK sei, wurde er etwas lauter. „Nichts", war seine klare Antwort, begleitet von vorwurfsvollen Blicken ... Und auch jetzt im Trainingslager im holländischen Brunssum betont er: „Wir sind jetzt keine anderen Menschen." Soll heißen: an Sieg und Niederlage wird zu viel festgemacht. Von Außenstehenden.


Von sich und seinen Mannschaftskollegen fordert er Professionalität, es fällt immer wieder das Wort Bereitschaft. In der Glitzerwelt des Fußballs geht es für den geborenen Publikumsspieler, der bei Fehlschüssen im Training die Torpfosten aus Wut regelmäßig mit Tritten traktiert, darum, alles zu geben. „Dann stehen uns alle Türen offen", sagt der schwäbische Grieche, dessen Vertrag in Kaiserslautern bis 2006 läuft. Fünf, sechs Trainer haben den 23-Jährigen in seiner bisherigen Laufbahn beeinflusst, „von jedem nimmt man etwas mit". Woher aber kommt der unglaubliche Wille? Charakter, seine griechische Mentalität ...


Geprägt hat ihn, erzählt Amanatidis, ein Schlüsselerlebnis in der Jugend. Mit der Auswahl Baden-Württembergs lag er als 14-Jähriger in einem Spiel gegen Niedersachen 0:2 zurück. „Wir haben gespielt wie die Affen", erzählt er. Und dann hat der Trainer sie in der Kabine rund gemacht, dass sie fast geweint hätten - aber auch motiviert. Mitgegeben hat der Coach seinen Jungs für Einszueins-Situationen den Satz, den Amanatidis nie mehr vergessen hat: „Du ..., du kommst hier nicht vorbei." Der Appell an den Stolz hat gefruchtet. Deshalb ärgert ihn auch eine Niederlage wie die gegen Nürnberg zum Saisonstart, auch wenn er nicht dabei war. Mit der Einstellung, es ist ein Heimspiel, gegen einen Aufsteiger, das wird schon gehen ... kann Amanatidis gar nichts anfangen. Es ging nichts, 1:3 hat der FCK verloren und hätte seines Erachtens sechs Tore fangen können. „Und wir standen da und haben uns gefragt, was ist denn hier los?" Da ist es ihm viel lieber wie beim 2:0 gegen Mainz, „dass wir das Heft in die Hand nehmen und die nach unserem Muster spielen". Da habe der FCK kompakt gestanden, sei zweikampfstark gewesen und von den Fans super unterstützt worden. „Die Mainzer wussten gar nicht, was los ist", blickt er auf den Derby-Sieg zurück.


Im Endeffekt sei Fußball ein einfaches Spiel. Ein Zvonimir Soldo gebe mit einfachen Pässen und seinem guten Auge das Tempo im Stuttgarter Spiel vor. „Er kann bei Real Madrid spielen, der muss keinen Hackentrick und fünf Übersteiger machen, der ist wie wenn er ein Radio verschluckt hätte und redet ohne Ende", bringt Amanatidis die Qualitäten eines Führungsspielers auf den Punkt. Auf die Qualitäten des Führungsspielers Ioannis Amanatidis angesprochen antwortet er mit einem freundlichen Lächeln.

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Offensive dünnt aus

FUSSBALL: Kosowski macht beim FCK Sorgen

KAISERSLAUTERN (cka). Ausgerechnet die Dampfmacher der Offensiv-Abteilung drohen beim 1. FC Kaiserslautern nun doch länger auszufallen. „Für Nürnberg wird es eng", stufte Trainer Kurt Jara gestern die Achillessehnen-Beschwerden Kamil Kosowskis ein.


Der polnische Nationalspieler war für Jara beim Testspiel in Kerkrade (1:4) noch einer der wenigen, die halbwegs etwas nach vorne machten, seitdem hat der Flügelspieler, der überwiegend auf der linken Seite seine weiten Kreise zieht, nicht mehr mit der Mannschaft trainiert. Am Donnerstagmorgen, der vor der Abfahrt trainingsfrei war, hatte der Hobbyangler hinter dem Golfhotel Brunssumerheide, in dem das Team sechs Tage gewohnt hatte, am Abschlag des ersten Lochs gestanden. Aber nicht, weil er sich für Golf interessierte, sondern weil er wissen wollte, ob Fische in dem Teich sind, der die Golfer gleich vor eine Hürde stellt. Mit einem Kopfschütteln deutete er nur an, dass er Probleme hat ... Gestern war Kosowski in der Reha. Alle anderen Patienten waren mit Physiotherapeut Kay Friedmann beim Waldlauf: Jürgen Macho, Thomas Ernst, Ioannis Amanatidis und Patrick Wittich. Der Mittelfeldspieler hat in der vergangenen Woche weiter an seinen Grundlagen gearbeitet. Eine Kernspintomographie habe ihm die Gewissheit gegeben, dass seine zwei Menikus-Operationen gut verheilt sind. Eine Zeit lang stand er am Zaun von Platz 4 und verfolgte neugierig das Training der heimgekehrten Kollegen. „Ich gehe davon aus, dass ich im Januar wieder ins Training einsteigen kann", meinte der 22-Jährige. Hany Ramzy, der ebenfalls in Kaiserslautern geblieben war, trainierte mit dem Team.


Im Kreis der Kollegen zurückgemeldet hat sich auch Ferydoon Zandi, der am Dienstagabend im Test bei Kerkrade kurz nach seinem Tor hatte vom Platz getragen werden müssen, weil er einen Ball aufs linke Auge bekommen hatte. Bei einer Untersuchung in der Uniklinik Aachen waren ein Netzhaut-Prellung und ein Bluterguss festgestellt worden. „Schmerzen habe ich keine mehr, nur morgens ist erst einmal ein Film auf dem Auge", meinte er nach der morgendlichen Einheit, die er als Letzter beendete.


Jara legte gestern Wert auf präzises Pass-Spiel. Das Wort „ruhig" hallte immer wieder über die Anlage. Morgen steht der letzte Test vor dem Rückrundenstart beim luxemburgischen Meister Jeunesse Esch (15 Uhr) an.


Schon vor der Abreise ins Trainingslager hatte der FCK sich mit Torhüter Florian Fromlowitz (18) auf einen Profivertrag bis 2008 geeinigt.

ron.de
 

mars85

FritzWaltersErben
Bei Luxemburgs Meister Jeunesse Esch bestreitet der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (15.00 Uhr) sein letztes Testspiel vor dem Start zur Bundesliga-Rückrunde am 22. Januar beim 1. FC Nürnberg. Die Mannschaft des Gastgebers wird von dem früheren FCK-Spieler Roger Lutz trainiert.
 
Beim FCK sucht Flügelstürmer Jochen Seitz den Weg zurück ins Team, Christian Nerlinger den Anschluss und Halil Altintop will sich nicht verstecken
Für Nürnberg gibt es keine Persilscheine

Kaiserslautern (cka). Marco Engelhardt hat"s gut. Der Jung-Nationalspieler ist beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gesetzt. Andere kreisen in der Warteschleife und sehen nach der Winterpause eine neue Chance anzugreifen, um ins Team (zurück) zu kommen.


Es ist kein Ruhekissen für Engelhardt, dass der FCK mit 21 Punkten auf dem Konto in die Rückrunde startet. „In der Tabelle ist alles immer noch eng zusammen", warnt der 24-Jährige, der den FCK in seinem Aufwärtstrend gebremst sieht: „Die Winterpause kam für uns ungünstig." In der Vorbereitung müsse jeder jeden fordern, meint „Engel", der weiß, dass genügend Profis im Team sind, die mit der Hinrunde nicht zufrieden sein können und dass „um die Plätze neu gekämpft wird". Von den Spielern, die es in die zweite Reihe verschlagen hat, erwartet Trainer Kurt Jara eine Reaktion: „Sie müssen sich steigern." Vor allem nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Kerkrade warnte der Österreicher das Stammpersonal. „Vielleicht sind sich manche zu sicher", entzog Jara den üblicherweise gesetzten Spielern einen Persilschein für Nürnberg.


Zu den Pechvögeln der letzten Monate zählt Neuzugang Jochen Seitz, der mit drei Toren relativ gut in die Spielzeit gestartet war. Dass er in der Öffentlichkeit vor allem wegen seines mehr als unglücklichen Ausrutschers zum möglichen 3:1 gegen den VfB Stuttgart wahrgenommen wurde, wurmt den Flügelstürmer etwas. „Ich habe in dem Spiel ja auch ein Tor geschossen, es wurde aber weniger die Leistung wahrgenommen ...", blickt er auf den Lapsus zurück, den er sich nicht noch einmal angeschaut hat, um sich nicht noch einmal ärgern zu müssen.


Mit seinem Einsatz gegen Genk heute vor einer Woche war Seitz nicht unzufrieden, angesichts der Tatsache, dass es „das erste Spiel nach zig Wochen war". Das Ergebnis (0:3) hat ihn weniger gestört. „In der Sommer-Vorbereitung haben wir ganz gute Ergebnisse gehabt und dann die ersten drei Bundesligaspiele verloren ..." So viel verletzt wie in der Hinrunde sei er noch nie gewesen, meint der pfeilschnelle Profi. Erst zwei muskuläre Geschichten hintereinander, dann hat er gegen Bochum wieder gespielt, in der Partie eine Schienbeinverletzung erlitten und lag wieder fünf Wochen auf Eis ...


In der Warteschleife befindet sich Stürmer Halil Altintop (1 Tor bei 13 Einsätze). In der vergangenen Saison war der Gelsenkirchener die Nummer drei hinter Miro Klose und Vratislav Lokvenc, in dieser Spielzeit heißt das Duo, an dem er nicht vorbei kommt, Ioannis Amanatidis und Carsten Jancker. Den Wechsel zum FCK hat der Türke trotzdem nicht bereut. „Ich bin schon der Meinung, dass ich mich sportlich und menschlich entwickle, selbstkritisch bin ich aber auch, ich weiß, dass ich noch viel lernen kann", meint der 22-Jährige, der während des Urlaubs wie schon im Vorjahr bei seinem Freund Lincoln in Brasilien war. Zwei Benefizspiele hat er gemeinsam mit dem Ex-Lauterer und anderen Profis wie Dede und Leandro bestritten. Bei der türkischen Nationalmannschaft dabei gewesen zu sein, habe ihm gezeigt, dass er sich nicht verstecken muss. Anfang Februar hofft er auf seinen ersten Einsatz in einem A-Länderspiel.


Wieder im Mannschaftstraining zu sein, tut Ex-Nationalspieler Christian Nerlinger sichtlich gut. Er weiß aber, dass auf ihn nach der Fuß-Operation noch Grundlagenarbeit wartet. „Nach einer Operation muss man sich für den Fitness-Aufbau immer Zeit nehmen", sagt der Ex-Nationalspieler, der sich, wie er bekennt, Euphorie längst abgewöhnt hat. Wieder richtig angekommen in der Bundesliga sieht er sich nach seiner Rückkehr noch nicht. Viel beschäftigen will er sich mit der Vergangenheit aber auch nicht mehr. „Ich will nicht zurückblicken, es geht darum, dass ich wieder auf die Füße komme", hat er das klare Ziel, sich in die Form zu bringen, dass er Bundesliga spielen kann. „Ich will einfach wieder in den Rhythmus kommen", sagt der 31-Jährige, der es vermisst, sich fordern und an seine Grenzen gehen zu können.


Die Wahrscheinlichkeit, dass Hany Ramzy unter Jara noch einmal zum Einsatz kommen wird, ist kaum gegeben. Nach der eineinhalbjährigen Verletzungspause, die sich an einen Kreuzbandriss anschloss, ist der Ägypter für den Trainer noch nicht so weit, „dass er Bundesliga spielen könnte". Aufgrund ausreichender Alternativen im defensiven Mittelfeld und in der Innenverteidigung sieht Jara Ramzy wegen seines Alters auf dem Abstellgleis. „Einen 36-Jährigen bringe ich nicht", sagt er klipp und klar.

ron.de
 
Kommentar von Christine Kamm:
FCK ein „TUR"

Das Hotel war nicht schlecht gewählt. Auf der Anlage des Golfhotels Brunssumerheide durfte der FCK sich gut aufgehoben fühlen. Geht es im Winter auf einem Golfplatz doch um die gleichen Dinge wie bei einer Fußball-Mannschaft nach dem Weihnachtsurlaub. Es ist eine gute Zeit, um an den Dingen zu arbeiten, die nicht stimmen. Wobei eines im Vordergrund stehen muss: Was finanziell überhaupt machbar ist. Wenn auf einem Golfplatz gebaut wird, und zwar so, dass der normale Spielbetrieb stark beeinträchtig wird, stellen die Vereine Schilder mit der Aufschrift GUR auf. Ein solches Schild steht in Brunssum zurzeit am vierten Loch des gelben Kurses. Im Englischen bedeutet das „ground unter repair", zu Deutsch „Boden in Ausbesserung". Der FCK macht in der Winterpause den Eindruck, als sei er ein TUR, team under repair, also Team in Ausbesserung.


Von vier Spielern hätte der Verein sich während der Transferperiode gerne getrennt, bisher sind es drei. Das ist keine schlechte Quote in Zeiten, in denen Profis sogar schon selbst in die Tasche greifen, um Transfers zu ermöglichen wie jetzt der Mainzer Michael Thurk. Bis zum 31. Januar kann sich ja auch noch etwas tun. In der Torwartfrage hat der FCK gehandelt. Mit der Verpflichtung des international erfahrenen Österreichers Jürgen Macho hat das unschöne Hin und Her zwischen dem Verein und dem bisherigen Stammtorhüter Tim Wiese ein Ende gefunden. Mit Thomas Ernst (37), Jürgen Macho (27) und Florian Fromlowitz (18), der seinen ersten Profivertrag erhielt und langfristig an den Verein gebunden wurde, hat der FCK eine gute Mischung. Die Zukunft soll dem gebürtigen Kaiserslauterer Fromlowitz gehören. In der kommenden Woche stellt sich die Frage, ob Thomas Ernst oder Jürgen Macho, der trotz der Niederlage gegen Kerkrade (1:4) bei seiner Premiere für den FCK keinen schlechten Eindruck hinterlassen hat, im Tor stehen wird. Psychologisch gesehen ist es sicher leichter, den Neuzugang erst einmal warten zu lassen und Thomas Ernst aufgrund seiner starken Leistung vor Weihnachten vorerst das Vertrauen zu schenken. Er hat es sich verdient. Die größte Baustelle hat der FCK in der ohnehin nicht immer überzeugenden Abwehr aufgemacht. An der Viererkette will Kurt Jara auf jeden Fall festhalten. Durch die Trennung von den beiden Linksfüßen Stefan Malz und Thomas Drescher hat der Trainer das Problem, keinen Ersatz und Konkurrenten mehr für Bill Tchato zu haben. Um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein, hat Jara im Training und im Testspiel in Koblenz Timo Wenzel als Linksverteidiger sehen wollen. Nicht nur deshalb sind die Freundschaftspartien für Jara nur bedingt Muster mit Wert ... Wer in acht Tagen vier Spiele ausmacht, nutzt die Vorbereitung vor allem, um den Kampf um die Plätze anzufachen. In dieser Hinsicht war die Chancen-Verwertung bisher eher kläglich.


ron.de
 
Jeunesse Esch – 1. FC Kaiserslautern 0:9 (0:2)

FCK: Ernst (46. Macho) – Lembi, Hertzsch (46. Nurmela), Mettomo (46. Tchato), Wenzel – Lehmann (46. Gjasula), Sforza (46. Engelhardt), Mikic (46. Grammozis), Nerlinger (46. Riedl), Teber (46. Seitz) – Jancker (46. Altintop)

Tore: 0:1 Nerlinger (30.), 0:2 Mikic (45.), 0:3 Altintop (54.), 0:4 Heinz (64. Eigentor), 0:5 Altintop (72.), 0:6 Gjasula (78.), 0:7 Altintop (84.), 0:8 Altintop (89.), 0:9 Altintop (90.)

Schiedsrichter: Toussait (Mersch/Luxemburg)

Zuschauer: 1.400

Gelbe Karten: Pouget - Hertzsch
 

mars85

FritzWaltersErben
DEVILINRED schrieb:
Jeunesse Esch – 1. FC Kaiserslautern 0:9 (0:2)

FCK: Ernst (46. Macho) – Lembi, Hertzsch (46. Nurmela), Mettomo (46. Tchato), Wenzel – Lehmann (46. Gjasula), Sforza (46. Engelhardt), Mikic (46. Grammozis), Nerlinger (46. Riedl), Teber (46. Seitz) – Jancker (46. Altintop)

Tore: 0:1 Nerlinger (30.), 0:2 Mikic (45.), 0:3 Altintop (54.), 0:4 Heinz (64. Eigentor), 0:5 Altintop (72.), 0:6 Gjasula (78.), 0:7 Altintop (84.), 0:8 Altintop (89.), 0:9 Altintop (90.)

Schiedsrichter: Toussait (Mersch/Luxemburg)

Zuschauer: 1.400

Gelbe Karten: Pouget - Hertzsch
wollte gerade das selbe posten:spitze:
 

mars85

FritzWaltersErben
Hoffentlich bringt Altintop seine Tore auch mal in der Bundesliga, wird mal langsam Zeit für ihn.
 
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